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Freitag, 12. August 2005
Eigenwerbung

Soeben erschienen:
Andrew Taylor: Wen die Toten rufen, Goldmann.
Deutsch von mir.

Ein sehr schöner Krimi: keiner, der einem vor Spannung den Atem raubt, sondern ein eher bedächtig erzählter. Er spielt in den fünfziger Jahren in der fiktiven englischen Kleinstadt Lydmouth und gehört zu der Reihe um Inspector Thornhill und die Journalistin Jill Francis, die hier nach einigen Jahren Abwesenheit in die Stadt zurückkehrt und Thornhill wiederbegegnet. Mir haben vor allem die Stimmungen gefallen, sehr viel Zeitkolorit, die ganze Spießigkeit und der Muff, man hat die Figuren und ihre Wohnungen sehr schön vor Augen. Die Story ist schlüssig und die Auflösung überraschend und trotzdem überzeugend. Ich verrate hier nicht, wer ermordet wird; wer das nicht vorher schon wissen möchte (man erfährt es erst auf Seite 120 oder so), sollte den Klappentext oder die Inhaltsangabe bei Amazon und Goldmann nicht lesen.

"Andrew Taylor zählt zweifellos zu Englands besten Krimiautoren." The Times

"Andrew Taylor ist einer der interessantesten, wenn nicht der interessanteste Romanautor unserer Zeit, der sich der Spannungsliteratur verschrieben hat. Seine Krimis sind von herausragender Qualität und größter psychologischer Raffinesse." The Spectator

"Mit sicherer Hand errichtet Taylor ein herausragendes literarisches Werk." James Melville

Und eine Website hat er auch.

Hach, ich hab' echt nichts mehr zu lesen.

Danke für den Tipp.

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Das hat die Frau isabo alles sehr fein übersetzt, und spannend genug, um es innerhalb eines Tages auszulesen war es auch. Kein Reißer, der Einblicke in die tiefsten, traurigsten Abgünde der menschlichen Seele erlaubt wie Henning Mankell, kein Abbild unappetitlicher Details und zickige Nabelschau wie Patricia Cornwall, sondern eine klassische, traditionell erzählte Geschichte. Sympathische und weniger sympathische Protagonisten, nachvollziehbares Mordmotiv, interessante Zeitstudie. Ein bisschen wie ein guter alter Krimi von Agatha Christie, aber ohne dessen Betulichkeit und angestaubte Sprache.

Zum Glück hat Andrew Tylor noch etliche weitere Bücher geschrieben, da werde ich mich jetzt nach un nach durchfressen.

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Danke danke!
Ohne angestaubte Sprache? Dabei hat mir die Übersetzung unter anderem deswegen so viel Spaß gemacht, weil ich die Sprache absichtlich (und offensichtlich dezent genug) ein bisschen angestaubt habe. Immerhin sind wir in den fünfziger Jahren, da kann, vor allem in der wörtlichen Rede, niemand irgendwas "krass" oder "geil" finden. Also habe ich vorsichtig ein paar so ganz leicht unmoderne Ausdrücke verwendet, Halbstarke zum Beispiel, die voll wie eine Haubitze sind und dann den dicken Max markieren. Man soll das beim Lesen gar nicht massiv und als unmodern bemerken, aber ich hoffe, es trägt zur Schlüssigkeit des Gesamteindrucks bei. Scheint ja funktioniert zu haben, und das freut mich natürlich sehr.

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Das mit den Halbstarken habe ich bemerkt, über irgendeinen Ausdruck, eine Redewendung bin ich aber gestolpert und habe gedacht: "Hat man das so gesagt damals?" Jetzt weiß ich aber nicht mehr, ob das bei "Wen die Toten rufen war" oder bei "Dunkle Verhältnisse", das ich gerade lese. Ich geh noch mal kucken.

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ah,

wurde auch zeit. gleich mal ordern.

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Das wird Dich jetzt freuen, Frau isabo, hoffe ich. Gestern war ich nämlich bei "glatteis", einer Buchhandlung in München, die sich auf Krimis spezialsiert hat, um meinen Andrew Taylor Bestand aufzufüllen. Ob irgendwas im Internet gestanden hätte über Andrew Taylor, fragte mich die Verkäuferin. Der verkaufe sich in letzter Zeit nämlich wie verrückt, nachdem er jahrelang wie Blei in den Regalen gelegen hätte, und sie seine Bücher den Leuten immer regelrecht aufschwatzen musste.

Weil ich gestern 2 Bände gekauft habe muss sie jetzt heute sicher wieder nachbestellen. Ha!

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Meinen kleinen Eintrag hier wird sie kaum gemeint haben. Aber das freut mich natürlich in der Tat! Bei Goldmann hieß es mal, sie wollten ein bisschen mehr Werbung für Taylor machen, denn dort fanden sie auch, er verkaufe sich unverhältnismäßig schlecht.
(Ich finde ja, ehrlich gesagt, das Coverbild ein bisschen arg düster, nicht sehr zum Kauf anregend. Aber darauf habe ich natürlich keinen Einfluss.)

Übrigens geht Andrew Taylor von 14. bis 18. November auf Lesereise in Deutschland: München, Köln, Hannover plus evtl. Dresden oder Leipzig. Genaueres weiß ich auch nicht. Ich wäre gerne gefragt worden, ob ich nicht den deutschen Teil lesen möchte, aber da kommen die Verlage wohl gar nicht erst drauf. Ich denke auch, er wird nicht nur aus "meinem" Buch lesen, sondern auch aus anderen.

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für mich..

war es dieser kleine eintrag hier, der mich veranlasst hat, das buch zu kaufen & nachdem auch ich endlich mitbekommen habe, dass es teil einer ganzen reihe ist, den rest zu ordern.. merci für die empfehlung.. & falls das wen interessiert: für mich ist der übersetzer wichtig als kaufentscheidung.. man erkennt durchaus unterschiede.

p.s. das dunkle coverbild passt doch - ist ja schliesslich ein krimi & wenn die toten schon wen rufen, warum dann nicht vom grabstein aus? ;)

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Ich bin ehrlich gerührt.
Da lesen hier Menschen, die ich nicht kenne, von denen ich nichts weiß, nicht einmal, dass sie hier lesen, und kaufen meine Bücher. Die sie sonst wahrscheinlich nicht gekauft hätten. Die sie, bilde ich mir ein, meinetwegen kaufen.
Und das ist ein ganz großartiges Gefühl. Danke.

(Jetzt fürchte ich mich nur noch davor, dass mal jemand schreibt, wie scheiße das alles übersetzt ist. Huah.)

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inzwischen..

habe ich alle 7 bücher der lydmouth-reihe hier.. (p.s. übrigens haargenau das, was ich vor langer zeit mal via blogeintrag gesucht habe, nachdem ich feststellen musste, dass die Frau Grimes sich mit ihren Insp.-Jury-Romanen so unglaublich viel zeit nimmt..) der dritte war nicht ganz so einfach zu bekommen, aber nun habe ich vergleichsmöglichkeiten & kann sagen, da waren wirklich ein bis zwei sehr.. ähm.. nachlässige übersetzer am werk.. du gehörst nicht dazu.. wann kommt der nächste? ;)

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Keine Ahnung. Taylor schreibt ja nicht nur die Lydmouth-Reihe, sondern auch noch andere Sachen. Aber ich kann ihn ja mal fragen :-).
Danke für das Kompliment!

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habe ich grad aus dem buchgeschaeft geholt, es war dort sogar vorraetig. noch nicht reingeschaut, weil ich noch 20seiten reginald hill vor mir habe. aber dann!

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Kommentare
Anderthalbfache Unterstützung!
Christl Klein, vor 11 Jahren
Hm, Tempers Kommentar ist ja
schon von 2008 - ich schätze eher nicht, dass...
isabo, vor 12 Jahren
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 12 Jahren
das ist ein hobby
von mir. antizyklisches kommentieren ;)
fabe, vor 12 Jahren
Das hier ist ja
schon eine Weile her. Hihi.
isabo, vor 12 Jahren
hier war ja neulich
stromausfall. menschen sind merkwürdig.
fabe, vor 12 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 12 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
Oh, vielen Dank!
isabo, vor 13 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 13 Jahren
Der Verein lebe hoch, anderthalb
mal hoch Bin dabei.
Jolen, vor 13 Jahren
Da spricht mir wer aus
der Seele. Ich gebe mir auch schon seit Jahren...
Cuguron, vor 13 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 13 Jahren
Meiner hat mir nur von
dem Smiley auf seiner Krone erzählt. Und ob ich...
strandfynd, vor 13 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
das hier geht woanders
nicht besser, aber versuch macht kluch...
don papp, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Sie wissen aber schon,
dass das hier schöner ausschaut?
leavesleft, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
Jo. Dann.
isabo, vor 14 Jahren
Möchten Sie es wissen?
kinomu, vor 14 Jahren
alles gute und auf nach
drüben!
skizzenblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren

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