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Mittwoch, 13. September 2006
As uncool as hell.

Ogottogottogott, war das furchtbar. War das furchtbar! Jeden Mittwoch komme ich mit glückseligem Grinsen nach Hause. Heute: ogottogottogott. War das furchtbar.
Er hat ja Recht: Steppen, und überhaupt Jazzmusik, lebt zu einem guten Teil von Improvisation. Aber ich nicht. Ich bin schlimm uncool, mir muss man sagen, was ich tun soll, ich brauche einen Rahmen, ein Gerüst. Ich bin Übersetzerin, nicht Autorin, ich kann nicht selbst schreiben, und ich kann auch nicht einfach so einen Rhythmus produzieren. Dabei sollten wir nur klatschen, dann stampfen, nichts steppen, einfach nur von einem Fuß auf den anderen springen. Zur Musik. Irgendwie. Natürlich kann ich auf einer Fête stundenlang von einem Fuß auf den anderen springen, und zwar im Takt. Aber doch nicht, wenn acht Leute drumherumstehen und mir zugucken, verdammte Axt! Sagt mir „mach einfach irgendwas, braucht nichts Tolles zu sein“, und mich überkommt instantan die Lähmung, ich kann nicht in die Hände klatschen, ich kann nicht mit den Füßen aufstampfen, ich kann nicht bis vier zählen und schon gar keinen Takt halten. Himmel, war das furchtbar. (Aber natürlich erst, nachdem es eine Stunde lang super war.) Ich werde mir zu Hause dreimal acht Takte Rhythmus ausdenken, sie stampfen üben, und beim nächsten Mal als Improvisation verkaufen müssen. Mieser Trick. Oder vorher eine halbe Flasche Sekt trinken. Ogottogottogott, war das furchtbar.

mist.
mistmistmist. (kenn ich)
kann man sich vor dem improvisationskram nicht ganz drücken? im sport konnte man ja alle drei bis fünf wochen behaupten, man hätte seine tage. aber dann darf man ja gar nicht mehr mitturnen. auch blöd. ich würde schon ein paar tage vorher verschiedene alkohol- und drogensorten ausprobieren. von manchen sachen wird einem ja auch schlecht und man fängt an zu stolpern. lieber gleich schampus. da gibt's doch auch so miniflaschen. wirkt besser, habe ich mehrfach geprüft! viel erfolg! wahrscheinlich wird es total unglaublich super! doch, bestimmt!

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Nananana,

wer wird denn gleich....

Eigentlich wollte ich ja auch eingeladen haben für eine nette kleine Bloglesung, vielleicht im Januar-Februar-März? Das ist wirklich nix Grosses, alles nette Leute (wenn sie kommen können, heisst das). Da brauchen Sie niemandem was zu beweisen, und Tanzen brauchen Sie auch net, wenigstens net vor der Lesung.

Ja, ach, bisschen was lesen halt, ein kleiner Schwank aus der Jugend, eine lustige Begebenheit aus dem Alltag einer Übersetzerin vielleicht. Aber machen Sie einfach irgendwas, braucht nichts Tolles zu sein.

Würden Sie kommen wollen? Wir trinken auch aus der Flasche, wenn Sie das möchten.

Das Topic war jetzt der Aufhänger schlechthin, besser hätte ich's net planen können...

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Ich kann bei Ihnen keine E-Mail-Adresse finden, vielleicht melden Sie sich mal?

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Huch, tatsächlich keine Mail, da muss ich wohl mal nachbessern....

Sie haben Post. *hrm* 8-)

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Kopf abschalten, Augen zu, Bauchgefühl an und los!

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Das hat Thomas Dir doch eingeimpft, merk ich doch sofort!
Ich weiß das ja. Alles Psychologie. Doch grau, teure Freundin, ist alle Theorie, und auch wenn es in soundsovielen Situationen funktioniert, einfach zu beschließen, mich jetzt mal locker zu machen: in dieser nicht. Da erstarre ich einfach. Aber ich werde mich bemühen, tapfer zu bleiben. Hilfe.

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Mal als Tipp von einem Freizeittheaterimprovisateur: Das größte Problem ist der innerer Zensor, der sagt in solchen Augenblicken nämlich 'Du musst jetzt was richtig cooles und tolles hinlegen, sonst mag Dich niemand mehr'.
Der Typ lügt wie gedruckt - wenn Du was (für Dein eigenes Gefühl) ganz normales machst, dann werden Dir alle sagen, wie toll das war.
Das musst Du jetzt nur noch in die Praxis umsetzen :)

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Ich weiß. Seufz. "Nur noch".

(Es hat mich so kalt erwischt, ich hatte nicht damit gerechnet. War vielleicht besser so, vielleicht aber auch nicht, weil sofort Panik. Jetzt werde ich zu Hause ein bisschen üben, und dann geht's bestimmt nächstes Mal besser.)

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Klaus hat schon recht: Das ist eine reine Sache des Kopfes und der Vorstellung, man würde kritisch von anderen beäugt. Improvisation lebt eigentlich davon, dass man keine Angst hat so richtig auf die Fresse zu fliegen. Und als Anfänger - egal in welchem Bereich, ob Tanzen, Schauspielerei oder Singen - passiert einem das mit Sicherheit in 80% der Fälle. Das "zu Hause üben" wird Dich gegen diese Fehlschläge vermutlich nicht ganz so absichern können, wie Du es Dir wünschst. Aber es ist eben auch nicht der leichteste Schritt zu sagen: "Tja, hat halt diesmal nicht geklappt, aber was solls." Mir hilft es, mir sehr deutlich bewußt zu machen, dass es den anderen in solch einem Kurs absolut nicht anders ergeht. Der Spaß dabei die 20% zu erleben, bei denen das Improvisieren klappt, ist die ganze Anstrengung und den anfängliche Stress aber auf jeden Fall wert. Irgendwann kommt dann auch der Punkt an dem man jemand anderes dabei beobachtet, dass er sich ziert und nicht so richtig traut, während man sich denkt: "Jetzt zick hier nicht so rum, was ist denn schon dabei!?" Auch eine lohnende Erfahrung.

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Äh... große Frauen hams schwerer...

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Hä?

(Meinten Sie: Große Frauen sind schwerer?)

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Lieber eine große Frau als ein kleines f.

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Ich kann das so gut verstehen, ich kenn das vom Singen. Das Improvisieren funktioniert dabei zu Hause erstaunlich gut, wenns auch manchmal tatsächlich Abschnitte gibt, während derer ich mich vor mir selbst geniere und deshalb gar nicht kann.
Vor Publikum aber, oder auch nur vor Gruppenmitgliedern, überfiel mich oft die große Lähmung. Alles wie gehabt, nix Neues kam da raus. Und selbst das, was ich konnte, was ich vorbereitet hatte, kam irgendwie gelähmt oder gar nicht daher. Furchtbar.

Ich kann folgendes raten: Einerseits daheim vorzubereiten, andererseits aber dabei zwischendurch absichtlich Abschnitte offen zu lassen, die dann vor Ort spontan gefüllt werden sollen. Erst nur ganz kleine Lücken (ein Takt), dann etwas größere. Und dann, in der Situation selbst, bewusst über den eigenen Schatten zu springen - mit Steppschuhen umso geräuschvoller!

Viel davon ist auch im Kopf. (Die Hemmung natürlich, aber die meine ich gar nicht.) Man kann das, was man _im Geiste_ kann. Wenn du Musik hörst, denk dir immer wieder Schrittfolgen dazu. Nur im Kopf. Nebenbei.

Man darf ja nicht vergessen, dass man bei solchen Dingen wirklich viel Repertoire und Erfahrung braucht, um improvisieren zu können. Es muss ja etwas da sein, auf das man zurückgreifen kann, und damit dies mühelos geschieht, braucht man dieses 'in Fleisch und Blut Übergegangene'.

Wenns auch einige Anläufe braucht - es lohnt sich. Und es wird besser. Ganz bestimmt! Viel Erfolg!

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Ach ich kann das ja sowas von verstehen...wie am Boden festgewachsen wären meine Füße gewesen, bestimmt !!Bei spontanen Reden o.ä. hätte ich nicht so das Problem, aber singen oder tanzen..puuuh....Aber es stimmt ja alles, was die Psycho-Tipps anbelangt, und manchmal klappt sogar die zunächst holprige Umsetzung....also, fröhlich Spontaneität geübt ;-) !

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Last modified: 06.06.24, 10:52
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Kommentare
Anderthalbfache Unterstützung!
Christl Klein, vor 12 Jahren
Hm, Tempers Kommentar ist ja
schon von 2008 - ich schätze eher nicht, dass...
isabo, vor 13 Jahren
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 13 Jahren
das ist ein hobby
von mir. antizyklisches kommentieren ;)
fabe, vor 13 Jahren
Das hier ist ja
schon eine Weile her. Hihi.
isabo, vor 13 Jahren
hier war ja neulich
stromausfall. menschen sind merkwürdig.
fabe, vor 13 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 13 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
Oh, vielen Dank!
isabo, vor 14 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 14 Jahren
Der Verein lebe hoch, anderthalb
mal hoch Bin dabei.
Jolen, vor 14 Jahren
Da spricht mir wer aus
der Seele. Ich gebe mir auch schon seit Jahren...
Cuguron, vor 14 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 14 Jahren
Meiner hat mir nur von
dem Smiley auf seiner Krone erzählt. Und ob ich...
strandfynd, vor 14 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
das hier geht woanders
nicht besser, aber versuch macht kluch...
don papp, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Sie wissen aber schon,
dass das hier schöner ausschaut?
leavesleft, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
Jo. Dann.
isabo, vor 14 Jahren
Möchten Sie es wissen?
kinomu, vor 14 Jahren
alles gute und auf nach
drüben!
skizzenblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren

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