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Mittwoch, 22. Juli 2009
Liebe Literatur-Rezensenten, so geht das:

"Man loves woman – man loses woman – man wants woman back – that’s all.

Wenn das also alles ist, geht’s darum auch in Chris Killens wundervoll spleeniger, herzzerreißend neurotischer und abgrundtief trauriger, schräg-schöner Liebesgeschichte Das Vogelzimmer. Aber auf diesen gerade mal 170 Seiten stehen Sätze, die den Himmel aufreißen lassen, die einen schluchzen machen können vor Glück.

Dieser Sprachkosmos ist durchweht von einem ganz eigenen Zauber, der einen so packt, dass die Liebesgeschichte auch auf „technischer“ Ebene funktioniert: Man kann sich als Leser ganz und gar in dieses Buch verknallen, und spätestens an dieser Stelle muss Henning Ahrens für seine Übersetzung gedankt werden, die so unglaublich gut ist, dass man froh ist, nicht den Originaltext daneben zu haben – einfach aus Angst, er könne nicht dieses magische Fluidum aufweisen, diesen sehr speziellen untergründigen Humor, diese Lebensklugheit und Größe."

Schreibt Stefan Beuse im Titel-Magazin über "Das Vogelzimmer" von Chris Killen. Und ich werde jetzt sofort dieses Buch auf meinen Wunschzettel setzen und bei nächster Gelegenheit den Beuse knutschen.

Hm. Also im zitierten Text steht das da so: "Man loves woman – man loses women – man wants women back". Jetzt frage ich mich angesichts des Plural-/Singular-Mischmaschs, ob das Freud ist oder Absicht oder (ich kenn das auch nur mit Boy und Girl) - jedenfalls ploppt da vor meinem geistigen Auge gleich eine weitere hochinteressante, verwickelte Liebesgeschichte auf.

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Äh, nee, jetzt haste es auch wieder anderes, aber egal: schreib sie auf! Hurra!

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Das ist ja völlig wirr. Ich bezog mich auf die gefettete Zwischenüberschrift. Im Lauftext ist das wieder anders... Ist ja aber auch kompliziert das mit den Männern und den Frauen!

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Die Rezi hört sich wirklich so schön an, dass ich gleich zum Buchladen geradelt bin und mir das Buch gekauft hab. Bin schon sehr gespannt.

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Schön, dass nach Milan Kundera endlich wieder jemand eine Liebesgeschichte schreibt, die auch auf tschechischer Ebene funktioniert.

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Inzwischen hab ich Das Vogelzimmer gelesen und mich gefragt, ob jemand aus meiner Ausgabe die wunderbaren Seiten herausgerissen, kleingefaltet und in die Tasche gesteckt hat, um sie für immer bei sich zu tragen. Denn das Buch fängt zwar gut an, aber die schönste Liebesgeschichte der Welt oder das, was dem "immer wieder gefährlich nahe" kommt, und vor allem die "Sätze, die den Himmel aufreißen lassen, die einen schluchzen machen können vor Glück", konnte ich leider bis zum Schluss nicht finden. Die Erzählung bleibt eigentlich die ganze Zeit an der Oberfläche, selbst wenn der Leser scheinbar Einblick in das Innere der Figuren erhält. In keine der Figuren kann man sich wirklich einfühlen, und die Sprache ist zumeist eher prosaisch. Sehr schade, nach der Rezension hatte ich mich auf ein richtig schönes Buch gefreut.

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Oh, schade. Man nimmt sowas ja oft sehr unterschiedlich wahr; was den einen kalt (oder heiß) erwischt, sagt dem anderen gar nichts. Hängt auch mit der eigenen Gemütslage zusammen, kann heute schon anders sein als gestern. Mich zum Beispiel erwischt auch oft eher etwas, was prosaisch daherkommt, wo die großen Gefühle nicht ausgesprochen oder beschrieben werden, sondern irgendwo untendrunter liegen, wo man sie eher erspürt als sie präsentiert zu bekommen. (Na toll, das hätte ich besser weiter oben in die Besprechung von "Oben ist es still" schreiben sollen. Das ist nämlich genau sowas.)
Aber wahrscheinlich meinst Du wieder was ganz anderes. Ich werde es wohl selbst lesen müssen. Hurra!

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Ja, mach das. Ich bin sehr gespannt, wie es dir gefällt und ob du es vielleicht tatsächlich ganz toll findest. So please let me know! (Und ja, ich meinte wohl was anderes als du. Wenn was zu dick aufgetragen ist, mag ich es auch gar nicht. Aber hier fehlt mir eben doch ein Tupfen Poesie (in der Sprache). Den hätte ich aber vielleicht gar nicht erwartet, wenn ich nicht diese Rezension gelesen hätte. Hach. Aber dann hätte ich wiederum auch das Buch vielleicht gar nicht gelesen. Man kann eben nicht alles haben im Leben.)

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Last modified: 09.12.13, 22:30
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Kommentare
Anderthalbfache Unterstützung!
Christl Klein, vor 11 Jahren
Hm, Tempers Kommentar ist ja
schon von 2008 - ich schätze eher nicht, dass...
isabo, vor 12 Jahren
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 12 Jahren
das ist ein hobby
von mir. antizyklisches kommentieren ;)
fabe, vor 12 Jahren
Das hier ist ja
schon eine Weile her. Hihi.
isabo, vor 12 Jahren
hier war ja neulich
stromausfall. menschen sind merkwürdig.
fabe, vor 12 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 12 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
Oh, vielen Dank!
isabo, vor 13 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 13 Jahren
Der Verein lebe hoch, anderthalb
mal hoch Bin dabei.
Jolen, vor 13 Jahren
Da spricht mir wer aus
der Seele. Ich gebe mir auch schon seit Jahren...
Cuguron, vor 13 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 13 Jahren
Meiner hat mir nur von
dem Smiley auf seiner Krone erzählt. Und ob ich...
strandfynd, vor 13 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
das hier geht woanders
nicht besser, aber versuch macht kluch...
don papp, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Sie wissen aber schon,
dass das hier schöner ausschaut?
leavesleft, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
Jo. Dann.
isabo, vor 14 Jahren
Möchten Sie es wissen?
kinomu, vor 14 Jahren
alles gute und auf nach
drüben!
skizzenblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren

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