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Dienstag, 7. März 2006
Leserbrief in der FAZ vom 5.3.06 (Kurz mal platzen)

Idealer Zweitberuf
Zu den Artikeln Dann wird dieses Land andere Literaturverlage bekommen von Hannes Hintermaier und Friß oder stirb von Gerlinde Schermer-Rauwolf (F.A.Z.-Feuilleton vom 11. und 17. Januar):
Als bescheidene Übersetzerin … möchte ich nicht verhehlen, daß mich das Verhalten meiner Gewerkschaft schon seit längerem bedenklich stimmt. Haben die denn keine Ahnung vom Büchermachen? Die Kosten explodieren seit zwanzig Jahren, angefangen bei den Lizenzen über das Papier, den Druck, die Titelgestaltung, die Ausstattung, den Vertrieb, die Personalkosten – welcher Verlag kann sich das denn überhaupt noch leisten, wenn nun auch noch die Honorare der Übersetzer in die Höhe getrieben werden? Wo steht geschrieben, daß Übersetzer (wie auch Musiker, Maler und die Schriftsteller) allein von ihrem kreativen Beruf leben können müssen? Leben müssen sie, aber vielleicht nicht ausschließlich vom Übersetzen? Ich habe immer neben meinen Übersetzungen einen Bürojob als Sekretärin gehabt und mir die Wochenenden und Nächte um die Ohren gehauen. Das Übersetzen von Literatur ist doch ein idealer Zweitberuf, den man mit Leidenschaft betreiben sollte. Die Glücksmomente, die man dabei erlebt, die innere Bereicherung und nicht zuletzt der Erfolg und die Anerkennung, zählen die denn gar nicht mehr? Nun gut, davon kann man sich nichts kaufen, das ist wohl wahr, aber wenn wir nicht aufpassen, haben wir bald vielleicht gar keine Aufträge mehr. Bei all dem Hickhack um das neue Urheberrecht sollte man nicht vergessen: Übersetzer sind nur dann Schriftsteller, wenn sie auch (wie Mirjam Pressler und Hans Wollschläger) wirklich eigene Bücher schreiben. Ich verstehe mich nach wie vor als ergebene „Dienerin meines Herrn“, die verantwortungsbewußt mithelfen möchte, soviel wie möglich vom Original an den deutschsprachigen Leser weiterzureichen.

Ich möchte gerne ein bisschen weinen schreien. Und ein paar Sätze dazu loswerden, obwohl ich das für gar nicht so nötig halte, denn es disqualifiziert sich eigentlich schon selbst.
Seit zwanzig Jahren, lese ich da, sind die Kosten für alles mögliche gestiegen, das heißt also: alle Beteiligten am Buchgeschäft verdienen mehr Geld. Nur die Übersetzer nicht. Das ist tatsächlich wahr, unsere Honorare sind schon ewig nicht gestiegen, im Unterschied zu den Lebenshaltungskosten. Man wundert sich, dass die Kollegin das offenbar in Ordnung findet.
Und wo steht eigentlich geschrieben, dass Übersetzer nicht von ihrem kreativen Beruf leben können sollten? Und wo steht, dass es schon okay ist, dass sie nur dann und auch nur so gerade eben davon leben können, wenn sie sich die Nächte und Wochenenden um die Ohren hauen? Wieso soll man von einem Beruf, der so wichtig ist für die kulturelle Vielfalt, nicht leben können?
Und was hat das mit der Leidenschaft da zu suchen? Die Kollegen, die davon zu leben versuchen, legen doch erst die wahre Leidenschaft an den Tag. Wenn es ihnen nur ums Geld ginge, würden sie nämlich etwas anderes machen. Sich einen Job als Sekretärin suchen zum Beispiel. Denn die Glücksmomente und die innere Bereicherung, ja, die zählen schon. Ohne die würde man es nämlich nicht tun. Das mit der Anerkennung, nehme ich mal an, ist wohl ein Scherz. Erst wenn der letzte Übersetzer verhungert ist, werdet Ihr merken, dass man innere Bereicherung und Glücksmomente nicht essen kann, oder so.
Äh, ja, Übersetzer sind nur dann Schriftsteller, wenn sie Schriftsteller sind. Weise gesprochen. Hat jemand was anderes behauptet? Übersetzer sind Schriftstellern in einigen rechtlichen Aspekten gleichgestellt, in anderen nicht. Und das halte ich auch für vernünftig. So what?
Die pathetische Formulierung zum Schluss: geschenkt. Ich sehe mich durchaus als verantwortungsbewusste Literaturvermittlerin, aber doch bitte nicht als ergebene Dienerin meines Verlags.
Möcht mal wissen, wer die Kollegin für diesen Leserbrief bezahlt hat.

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Allergie

Es geht das Gerücht, es gebe Menschen, die allergisch gegen Aluminium sind. Man könne dann eine Desensibilisierung durchführen und erreiche damit eine

.

Ich weiß aber nicht, ob das stimmt.

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Ge-reizt!

Der lustige Mann fährt ein paar Gitarren wegbringen, an denen dies und das gerichtet werden muss. Eine gute Stunde später ist er wieder da und hat die Gitarren dabei – wie, frage ich, lässt Du das jetzt doch nicht machen oder sind sie schon fertig? Nee, sagt er, er sei gar nicht erst aus dem Auto gekommen. Er hat über eine Stunde im Hamburger Innenstadtstau gestanden bzw. einen Parkplatz gesucht, sich dem Laden nacheinander aus allen vier Himmelsrichtungen genähert. Kein Parkplatz, nirgends.
Der Mann sitzt jetzt nebenan und spielt Gitarre. Seine Laune ist unüberhörbar.

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Last modified: 06.06.24, 10:52
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Kommentare
Anderthalbfache Unterstützung!
Christl Klein, vor 12 Jahren
Hm, Tempers Kommentar ist ja
schon von 2008 - ich schätze eher nicht, dass...
isabo, vor 13 Jahren
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 13 Jahren
das ist ein hobby
von mir. antizyklisches kommentieren ;)
fabe, vor 13 Jahren
Das hier ist ja
schon eine Weile her. Hihi.
isabo, vor 13 Jahren
hier war ja neulich
stromausfall. menschen sind merkwürdig.
fabe, vor 13 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 13 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
Oh, vielen Dank!
isabo, vor 14 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 14 Jahren
Der Verein lebe hoch, anderthalb
mal hoch Bin dabei.
Jolen, vor 14 Jahren
Da spricht mir wer aus
der Seele. Ich gebe mir auch schon seit Jahren...
Cuguron, vor 14 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 14 Jahren
Meiner hat mir nur von
dem Smiley auf seiner Krone erzählt. Und ob ich...
strandfynd, vor 14 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
das hier geht woanders
nicht besser, aber versuch macht kluch...
don papp, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Sie wissen aber schon,
dass das hier schöner ausschaut?
leavesleft, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
Jo. Dann.
isabo, vor 14 Jahren
Möchten Sie es wissen?
kinomu, vor 14 Jahren
alles gute und auf nach
drüben!
skizzenblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren

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