Samstag, 25. April 2009
Mein lieber Mek,
isabo,
10:35
ach, wie freue ich mich immer über Deine Briefe! Und ich habe vollstes Verständnis, dass Dein Tagebuchprojekt Dich in Anspruch nimmt, es ist also gar nicht schlimm, dass es ein bisschen gedauert hat mit der Antwort. Dieses Tagebuchbloggen ist wirklich toll, ich verfolge es mit großer Spannung und Freude. Als Du es angekündigt hast, war mein spontaner Gedanke „da mach ich mit“, ich hatte das schon in Dein Kommentarfeld getippt, aber dann dachte ich, nee, Nachmachen ist doof. Und jetzt bin ich geradezu ein bisschen neidisch auf dieses tolle Projekt, auch ich bin sonst kein neidischer Mensch, da sind wir jetzt sozusagen quitt. Manchmal schreibe ich ja auch Tagebuchblogeinträge, aber das täglich zu tun, ist eine neue Idee; neulich schriebst du, du seist ausgegangen, weil du nicht zu viele Tage hintereinander ins Blog schreiben wolltest, dass Du schon wieder „nur“ zu Hause warst. Ich habe mich gefragt, in wieweit das wohl wahr ist; wie sehr versucht man wirklich, ein interessantes oder interessanteres Leben zu führen, wenn man sich „verpflichtet“ hat, oder auch nur angekündigt, jeden Tag öffentlich Tagebuch zu führen? Ich habe von vielen Leuten gehört, dass sie, wenn sie eine Putzfrau einstellen, plötzlich anfangen zu putzen und aufzuräumen, bevor sie kommt. Aufräumen, damit sie putzen kann, und ein bisschen vorputzen, damit man sich vor der Putzfrau nicht so schämt. Interessanter Effekt, ich stelle mir vor, dass es beim Tagebuchbloggen ähnlich ist, man unternimmt vielleicht Dinge, um nicht als Langweiler dazustehen. Am Donnerstag war schlechtes Wetter, es war kühl und regnerisch. Das klingt jetzt nicht nach einer großen Neuigkeit aus Hamburg, ist es aber: denn seit Wochen, ich weiß schon nicht mehr seit wie vielen, scheint hier die Sonne, es ist einfach pausenlos strahlend blauer Himmel, wirklich kein Wölkchen, und es ist warm wie im Sommer. Und ich bin so Frühlingsdings wie noch nie, ich kriege mich gar nicht mehr ein. Ich könnte immerzu auf dem Balkon sitzen und Sekt trinken oder Kaffee und Eis essen oder Erdbeeren, und in meinen Balkonblumen herumzupfen und meine sprießenden Radieschen bewundern. Und Spargel, es gibt Spargel! Alles ist grün und blüht und zwitschert, und dann an den Hafen fahren und dort wird alles nur noch schlimmer, also noch toller, denn der Hafen in der Sonne, aber das weißt Du ja selbst. Wusstest du, dass die Elbe ganz blau sein kann? Ich bin so rettungslos verliebt in diese Stadt. ... Link (1 Kommentar) |
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Last modified: 06.06.24, 10:52 Status
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Kommentare
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 13 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 13 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 14 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 14 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren
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