... is a blog
Samstag, 18. Juni 2005
Kochstöckchen

Da liegt mal wieder ein Staffelhölzchen herum. Beim Thema Kochen und Essen klafft bei mir eine Lücke, da passt was nicht zusammen: ich esse nämlich schrecklich gerne und fast alles, aber Kochen ist eher eine Pflicht. Zumal man vorher erstens einkaufen gehen muss, was ich nun ganz abscheulich finde, und zweitens sich überlegt haben muss, was man denn essen möchte, und da bin ich erschreckend unkreativ.

1. Was fällt dir zu deinem ersten Koch- oder Backversuch ein?

Wir durften unserer Mama immer beim Weihnachtsbacken helfen. Meine Mutter ist ein sehr organisierter Mensch – muss man wahrscheinlich auch sein, mit vier Kindern und einem Beruf. Sie hatte immer spätestens Mitte November alle Weihnachtsgeschenke beisammen, um Zeit zu haben, mit uns die Vorweihnachtszeit zu zelebrieren, mit Basteln, Haus Schmücken, Weihnachtsgeschichten Vorlesen und Plätzchen Backen. Sie ließ uns in dem Glauben, wir würden ihr helfen, tatsächlich wäre sie wahrscheinlich viel schneller gewesen, wenn sie es allein gemacht hätte. Meist musste sie uns nach einer solchen Aktion noch in der Küche komplett ausziehen, die von oben bis unten vollgemehlten Klamotten in die Waschküche tragen und uns auf direktem Weg in die Badewanne schicken.

2. Wer hatte den größten Einfluss auf deinen Kochstil?

Vermutlich auch meine Mutter. Allerdings würde ich gar nicht von mir behaupten, einen „Kochstil“ zu haben. Man kann das, was ich koche, durchaus essen, aber ich benutze keine besonderen Gewürze, besonderen Zutaten, besonderen Töpfe - ha, doch! Wir haben einen Wok! Und da kippen wir manchmal sogar Kokosmilch rein und Sesamöl und so! Hurra! Das habe ich allerdings nicht von meiner Mutter. Von ihr habe ich: Fleisch pfeffern und salzen, in die heiße Pfanne schmeißen, wenn’s ein bisschen angebrutzelt ist einen Schluck Wasser oder Wein dazu, Deckel drauf, bis es gar ist. Alles Marke schnell und praktisch.

3. Gibt es ein altes Foto als Beweis für frühes Interesse an der kulinarischen Welt? Traust du dich, es uns vorzustellen?

Ja, gibt es, von den Weihnachtsbackaktionen, ich würde es auch zeigen, ist aber schon eingepackt.

4. Leidest du an irgendeiner Art von kulinarischer Phobie? Gibt es ein Essen, dessen Zubereitung dich zum Schwitzen bringt?

Was mich zum Schwitzen brächte, würde ich gar nicht erst zubereiten. Das mit der Phobie kommt in Punkt 9.

5. Welches technische Hilfsmittel in der Küche schätzt du am meisten und/oder was war der größte Reinfall?

Ein Reinfall nicht, aber das vielleicht Überflüssigste ist die Küchenmaschine, die wir nur alle Jubeljahre benutzen. Und am meisten schätze ich vielleicht die Küchenmaschine, nämlich wenn ich Zwiebelkuchen mache. Das würde ich von Hand wohl gar nicht erst tun. Oder mir extra dafür eine Taucherbrille kaufen müssen.

6. Nenne einige seltsame oder verrückte Essenszusammenstellungen, die du wirklich magst – und wahrscheinlich niemand sonst!

Tja, ich habe schon so meine Essmacken, aber dass ich irgendwas besonderes mögen würde, was andere nicht essen, fällt mir nicht ein. Ich kann Chips und Schokolade durcheinander essen. Ja, Käse mit Marmelade (wobei ich sonst gar keine Marmelade esse), Melone mit Pfeffer, aber das hatten wir ja alles schon.

7. Auf welche drei Zutaten oder Gerichte kannst du einfach nicht verzichten?

Salziges. Chips natürlich, in Mengen. Süßigkeiten esse ich auch gerne, aber ich bin kein Kuchenmensch, und süß auf Brot geht schon gar nicht. Auf süßes Brot kommt Butter, auf herzhaftes Brot Aufschnitt oder Käse. Und dann am liebsten noch Tomaten oder Rucola oben drauf.
Lieblingsessen: frischer Salat in allen Darreichungsformen und Packungsgrößen, Rucola besonders gerne. Und Fleisch esse ich gerne, am liebsten Lamm. Erdbeeren und Kirschen im Sommer. Grün- und anderen Kohl im Winter. Japanisches. Ach, überhaupt: essen ist geil.

8. Dein Lieblingseis…

Jahrelang war Aprikose auf Platz eins, dann alle anderen Fruchteissorten außer Banane. In letzter Zeit entdecke ich Schokolade und Haselnuss und solche Sorten. (Walnuss eher nicht, das schmeckt so nach Sand.)

9. Du wirst wahrscheinlich nie essen…

Was noch lebt. Probieren würde ich alles Mögliche, frittierte Heuschrecken zum Beispiel hätte ich gerne mal. Aber bitte nichts, was noch lebt.
Außerdem habe ich eine Scheu vor Blut – Blutwurst, Möppkenbrot, Wurstebrot habe ich probiert, und ich glaube sogar, dass es mir geschmeckt hätte, wenn ich nicht gewusst hätte, dass es Blut ist. Bei Hirn wäre es bestimmt das gleiche, die Gelegenheit hatte ich noch nicht und ich bin auch nicht sonderlich scharf drauf.

10. Dein Spezialgericht…
Salat, Salat, Salat. Pudding aus selbstgemachtem Johannisbeersaft aus Schwiegermutters Garten. Grünkohl mit Pinkel. Roggenbrötchen mit Petrella und Rucola. Chips (gesalzen).

Käse mit Marmelade kannte ich auch, aber meine Schwiegeroma hat mich letztens dadurch verblüfft, daß sie sich auf ein Stück Käse satt Butter draufstrich - mit der Bemerkung, das sei ja sonst viel zu trocken. Da jubeln die Herzkranzgefäße.

Wat is denn getzt Möppkenbrot?

... Link

Möppkenbrot ist die ostwestfälische Blutwurstvariante. Das darf man einem Ostwestfalen allerdings so nicht sagen, denn dann wird er heulen und jaulen: Neeeeiiiiin, das ist keine Blutwurst! Es ist Möppkenbrot! Jenun. Es besteht hauptsächlich aus Blut, keine Ahnung, was sonst noch drin ist, und es ist in eine Pelle gepresst. Man brät es mit Äpfeln zusammen in der Pfanne an.

Trockenheit beim Essen ist ein wichtiger Punkt, mein Essen muss auch immer möglichst feucht sein. Geh mir weg mit altem Holländer auf drei Tage altem Brot, da kaue ich ewig drauf rum. Und zu Kartoffeln und Klößen und Reis habe ich gerne literweise Soße.

... Link

Mehl ist noch drin im Möppkenbrot, damit es kompakt wird. Eine Pelle hat es nämlich eigentlich nicht. Speckstückchen ( die ekligen weißen ) dürfen ebenfalls nicht fehlen. In Scheiben schneiden und braten, etwaige Beilagen weiß ich gar nciht mehr. Bei unserem Metzger gab's das immer Mittwochs.

Es gab mal eine Phase in meinem Leben, da habe ich das sehr gern gegessen, sogar an Heiligabend.

... Link

Online for 8179 days
Last modified: 06.06.24, 10:52
Status
Sie sind nicht angemeldet
Main Menu
Suche
Calendar
November 2024
So.Mo.Di.Mi.Do.Fr.Sa.
12
3456789
10111213141516
17181920212223
24252627282930
September
Kommentare
Anderthalbfache Unterstützung!
Christl Klein, vor 12 Jahren
Hm, Tempers Kommentar ist ja
schon von 2008 - ich schätze eher nicht, dass...
isabo, vor 13 Jahren
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 13 Jahren
das ist ein hobby
von mir. antizyklisches kommentieren ;)
fabe, vor 13 Jahren
Das hier ist ja
schon eine Weile her. Hihi.
isabo, vor 13 Jahren
hier war ja neulich
stromausfall. menschen sind merkwürdig.
fabe, vor 13 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 13 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
Oh, vielen Dank!
isabo, vor 14 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 14 Jahren
Der Verein lebe hoch, anderthalb
mal hoch Bin dabei.
Jolen, vor 14 Jahren
Da spricht mir wer aus
der Seele. Ich gebe mir auch schon seit Jahren...
Cuguron, vor 14 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 14 Jahren
Meiner hat mir nur von
dem Smiley auf seiner Krone erzählt. Und ob ich...
strandfynd, vor 14 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
das hier geht woanders
nicht besser, aber versuch macht kluch...
don papp, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Sie wissen aber schon,
dass das hier schöner ausschaut?
leavesleft, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
Jo. Dann.
isabo, vor 14 Jahren
Möchten Sie es wissen?
kinomu, vor 14 Jahren
alles gute und auf nach
drüben!
skizzenblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren

RSS feed

Made with Antville
Helma Object Publisher