Ich kann meine Hände verschwinden lassen, abends im Bett. Ich liege auf dem Rücken, die Hände auf dem Unterbauch, sodass die Handgelenke auf den Hüftknochen aufliegen, die Bettdecke muss so wenig Gewicht wie möglich auf die Hände geben, Federbett ist gut, damit kann man eine Art Höhle um die Hände herum machen, und wenn ich dann einfach warte, ziemlich lange, und dabei an etwas Anderes denke und mich nicht rühre – das ist wichtig, man darf keine Bewegung machen – dann sind meine Hände irgendwann weg, ich spüre sie nicht mehr, spüre nicht ihr Gewicht und nicht ihre Wärme auf dem Bauch und nicht den Bauch unter meinen Händen, spüre nicht die Decke auf den Händen, spüre nicht, dass sie da sind oder wo sie liegen, sie könnten irgendwo sein, neben mir, auf mir, weg, und nicht nur für einen Moment, sondern so lange, wie ich will, ich spüre sie nicht, obwohl ich mich gedanklich darauf konzentriere, sie zu spüren, es geht nicht, sie bleiben so lange weg, bis ich mich bewege, und in der Sekunde sind sie wieder da, durch die Berührung meines Bauchs und der Decke. Und das ist ja dann auch schön.
Mit den Füßen habe ich es versucht, das klappt nicht, muss ich noch üben.

1. Mit den Füßen klappt das nicht, weil die bei Euch Frauen immer kalt sind, weshalb man sie immer spürt. Auch einen Meter entfernt noch, und zwar bedrohlich.

2. Passen Sie gut auf, dass Sie nicht ganz verschwinden. Wäre wirklich Schade.

3. Wenn ich meine Handgelenke auf die Hüftknochen lege... na, egal.

4. Ich muss leider sagen, der Artikel ist süß.

Das Mädchen ohne Hände:
"Da blieb sie in dem Hause sieben Jahre, und war wohl verpflegt, und durch Gottes Gnade wegen ihrer Frömmigkeit wuchsen ihr die 'verschwundenen' Hände wieder."

Schön ist auch, wenn man sich mal Gedanken darüber macht, wie man eigentlich die Hände, Arme oder Beine bewegt.
Kann man niemanden erklären, auch sich selber nicht.
Man "macht" es eben. Auf Befehl vom Gehirn passiert nämlich nix.
:)
Wenn ich das mal über mehrere Minuten probiere, schwebt dabei immer der kleine Grusel mit, dass man sich evtl. plötzlich nicht mehr erinnert, wie das eigentlich mit dem Bewegen ging. Bis dann der Körper dem Geist ein "mir reicht es jetzt aber langsam" entgegenschleudert und die Bewegung wieder aufnimmt...

feiner Eintrag, das. Ich werde das heute abend mal probieren. Geht das auch im Stehen?

> eine Art Höhle um die Hände herum,
das ist es, und die Unterarme müssen ein wenig Unterlage haben, damit die Hände schön entspannt liegen. Ich fühlte mich ein wenig beobachtet beim Lesen, und mußte abends im Bett an Weblogs denken beim Einschlafen.