als der erste von Euch die Idee hatte, fünfzig identische Skulpturen des Stadtwahrzeichens anfertigen und von fünfzig Künstlern gestalten zu lassen, da war das eine nette kleine Idee. Ich erinnere mich daran, wie ich so etwas zum ersten Mal sah, vor bestimmt zwölf Jahren in Glasgow, da stand hier und da eine bunte Kuh. (Wahrscheinlich ist die Kuh gar nicht das Wahrzeichen Glasgows, ist aber auch egal.)
Man kann so eine nette kleine Idee natürlich ganz fix totmachen, indem man erstens in jeder gottverdammten einzelnen Stadt Europas irgendwelche billig gemachten Skulpturen aufstellt, davon zweitens nicht fünfzig, sondern eine Fantastillion, und man drittens damit nicht ein paar ausgewählte Künstler beauftragt, sondern jedem beliebigen C&A-Dekoteam und jedem Geschäftsmann eins zur Verfügung stellt. Noch beknackter ist eigentlich nur, gar nicht das Wahrzeichen der Stadt zu nehmen, sondern das des ganzen Bundeslandes.
Normalerweise reagiere ich auf solcherlei ja eher mit Schulterzucken, aber diese grottenhässlichen, billigen, penetranten, geschmack-, geist- und witzlosen Scheißfiguren machen mich wahnsinnig.
Und das hier ist nun wirklich der Gipfel.

Stadtmarketingvereine, räumt Euren Müll weg. Echtjetzma.

Oh mein Gott, was ist das denn?
Hier in Bonn stand eines Tages ein blauer Bär auf dem Kopf vor einem Bürohaus in Kessenich. Ok, dachte ich, Haribo, ganz Kessenich riecht sowieso nach Haribo, einen Tag Gummibärchengeruch, anderer Tag Lakritzgeruch.

Dann komme ich nach Berlin, und überall stehen diese Bären herum, auf den Füßen, auf dem Kopf, jeder anders bemalt. Killefitz.

sie kennen Dich nicht, da im Norden! Überhaupt fehlt da einiges. Hingabe zum Beispiel, die einen dazu bringt, Seidenschals an solche Scheußlichkeiten hinzudrapieren.

Hiermit hast Du Dich mitschuldig gemacht: Ich muss mir nämlich von Sympathisanten dieser Löwen des Grauens regelmäßig anhören, sie seien der totale Reißer bei den Touristen, die sie rudelweise fotografierten.
(Und ich muss sie noch bis Juli ertragen... *weint*)