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Freitag, 14. April 2006
Übersetzungssoftware

Wie's scheint, geht es voran mit der Entwicklung von Übersetzungssoftware. Allerdings sind selbst die Entwickler überzeugt, dass eine Maschine nie so gut übersetzen wird wie ein Mensch, und dass der Mensch im literarischen Bereich unverzichtbar ist. Na, da bin ich aber froh.

Hört es eigentlich irgendwann mal wieder auf, dass jeder einzelne kleine Artikel, in dem es ums Übersetzen geht, mit "Lost in Translation" (oder Abwandlungen) überschrieben wird?

Ich krieg dafür immer zuviel, wenn - wie dort auch - die Sache mit den Nullen und Einsen kommt, die der Computer ja letztlich nur beherrsche. Was auch mit der millionsten Wiederholung nicht richtiger wird.

Dass man mit der schieren Größe der Textkorpora und reiner Statistik schon so weit kommt, hätte ich nicht gedacht; vor wenigen Jahren noch schien die maschinelle Übersetzung in einer ziemlichen Sackgasse. Ich vermute aber, dass es dann ab einem gewissen Punkt ohne Wissen über die Welt und wie Menschen denken und empfinden nicht mehr besser werden kann.

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Ach, echt? Dem Irrtum mit Null und Eins (respektive An und Aus, Ja und Nein, Yin und Yang) war ich bislang auch aufgesessen. Aber was versteh ich schon.

Mich wundert, dass man bisher wirklich versucht hat, den Programmen Vokablen und Regeln beizubringen, dass man nicht früher drauf gekommen ist, sie mit Textkorpora zu füttern. Aber das war wohl eine Sache der Verarbeitbarkeit (huah) großer Datenmengen. Dabei gibt es doch schon länger so genannte Translation Memory Tools, die sich Übersetzungen merken und dann gleiche oder ähnliche Sätze und Satzteile immer gleich übersetzen. Wird im Bereich technischer Übersetzungen schon längst eingesetzt - allerdings von Übersetzern, die dann nochmal drübergehen.

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Ja nee, natürlich gibt es auf der Ebene von Schaltkreisen nur Spannung oder keine Spannung. Nur sagt das überhaupt nichts über die Fähigkeit von Computern aus, Modelle der realen Welt abzubilden. Das ist in etwa so, als würde ich intellektuelle Leistungen von Menschen auf die physikalischen Fähigkeiten von Neuronen zurückführen (ohne damit den beliebten Analogschluss Rechner = Gehirn ziehen zu wollen).

Ja, Translation Memories und andere empirisch arbeitende Tools werden umso besser sein, je domänenspezifischer sie gefüttert werden (und je spezifischer und formelhafter die Texte sind). Für die technische Redaktion von Antriebsumrichter-Spezifikationen sicher klasse, für die Übersetzung freier natürlicher Sprache nach wie vor eher kaum.

Mag sein, dass ich mir da was in die Tasche lüge, aber mich beruhigt das immer noch ungemein. :)

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Und mich erst!
Ich bin ziemlich überzeugt, dass es bei Literatur nicht funktionieren kann, da muss Hintergrundwissen aller möglichen Arten einfließen, Stilempfinden, Ironie, Dialekt, Umgangssprache, Redewendungen, Metaphern, etc, das kann nicht gehen.
Andererseits: Büchermachen ist nicht nur die hehre Kunst, sondern auch ein hartes Geschäft - ich würde nicht darauf wetten wollen, dass es nicht irgendwann Verlage gibt, denen das alles Wurscht ist, Hauptsache schnell und billig. Sobald diese Programme so weit sind, dass etwas Lesbares und Verständliches dabei rauskommt.

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Last modified: 06.06.24, 10:52
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Kommentare
Anderthalbfache Unterstützung!
Christl Klein, vor 12 Jahren
Hm, Tempers Kommentar ist ja
schon von 2008 - ich schätze eher nicht, dass...
isabo, vor 13 Jahren
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 13 Jahren
das ist ein hobby
von mir. antizyklisches kommentieren ;)
fabe, vor 13 Jahren
Das hier ist ja
schon eine Weile her. Hihi.
isabo, vor 13 Jahren
hier war ja neulich
stromausfall. menschen sind merkwürdig.
fabe, vor 13 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 13 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
Oh, vielen Dank!
isabo, vor 14 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 14 Jahren
Der Verein lebe hoch, anderthalb
mal hoch Bin dabei.
Jolen, vor 14 Jahren
Da spricht mir wer aus
der Seele. Ich gebe mir auch schon seit Jahren...
Cuguron, vor 14 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 14 Jahren
Meiner hat mir nur von
dem Smiley auf seiner Krone erzählt. Und ob ich...
strandfynd, vor 14 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
das hier geht woanders
nicht besser, aber versuch macht kluch...
don papp, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Sie wissen aber schon,
dass das hier schöner ausschaut?
leavesleft, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
Jo. Dann.
isabo, vor 14 Jahren
Möchten Sie es wissen?
kinomu, vor 14 Jahren
alles gute und auf nach
drüben!
skizzenblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren

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