Freitag, 5. Mai 2006
Man sollte mehr Folkrock hören
isabo,
23:14
"Nur kurz mit dem Fahrrad raus – das schöne Wetter" ist der Plan, und dann sind wir schon Richtung Stadt, und es ist Hafengeburtstag, und natürlich geht kein normaler Mensch freiwillig zum Hafengeburtstag. Wir parken die Räder am charmantesten Ortsnamen überhaupt, an der Kehrwiederspitze, und gehen den Hafengeburtstag auf und schnell wieder ab, denn die Menschenmengen und das Geschiebe und der Lärm nerven wie erwartet schnell. Nur noch eben ein Bier an der Kehrwiederspitze, dann nach Hause. Aber an der Kehrwiederspitze ist gerade Soundcheck, und kaum ist das Bier alle, "komm, ein Lied hören wir uns an", Folkrock aus Estland, und plötzlich sind es schon mehr Songs und wir wippen auf den Bierbänken rum, und die Esten tanzen, und der Mann holt neues Bier. Und weil er ein kluger Mann ist, bringt er mir eine estnische Spezialität mit, Birnen-Cider, und die Band rockt und fetzt und schnulzt so schnulzig Schnulzen, dass sie fast selbst einen Lachanfall kriegen, und hat Spaß und wir auch, und nach dem zweiten Birnen-Cider hören sie leiderleider auf zu spielen und es kommt eine andere Band. So junge Jungs in engen Pullis und Karohemden, und sie rocken auch und machen ihre Zwischenansagen auf estnisch, ich habe keine Ahnung, ob sie Coverversionen estnischer Hits spielen oder Eigenes, ich kenne nur "The Lion Sleeps Tonight" (als Punk-Polka, groß!) und "All my Loving", und dazu haben sie korrekt alberne Choreographien einstudiert, und die Esten tanzen und freuen sich, und ein älterer Herr mit einem ziemlichen Buckel und Krawatte überm Pullover tanzt nachgerade entfesselt, und ich tanze auch. Überm Hafen geht die Sonne unter, und all die Boote und Schiffe sind mit Wimpeln geschmückt, und es ist Sommer und warm und mörderkitschig im Abendsonnenlichte, und dann ist auch noch Feuerwerk, und Ihr glaubt gar nicht, wie glücklich mich diese Stadt macht. Tschuldigung, ich hab zwei Liter Birnen-Cider getrunken und Musik macht froh.
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Last modified: 06.06.24, 10:52 Status
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Kommentare
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 13 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 13 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 14 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 14 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren
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