Susanne, ach, schwarzäugige, Du Schöne,
ich liebe Dir.
Du warst so üppig, als Du in der Küche standst.
Ich dachte, es gefiele Dir
in frischer Erde auf dem sonnigen Balkon,
doch, ach!
Wie traurig sehen Blatt und Blüten aus!
Ganz ausgeblichen, lustlos hängen sie herab.
Zu wenig Wasser kann’s nicht sein,
ist es der Wind, der Dir missfällt?
Susannchen, liebes Kind, Thunbergia alata,
ich gäb was drum, ich wüsste, was Dir fehlt!

Dadadas schwittert so schön.

Ach Susanne,
geliebt wirst du, sagt man,
doch weiß sich die Liebe
gebührend zu zeigen?
Wohl nicht, oh Susanne:
Zu ranken begehrst du,
zu schlingen ersehnst du,
an Spalieren und Pergolen!
Doch musst, ach, Susanne
an betonenen* Wänden dich reiben,
in tönerne Töpfe die Wurzeln versenken
vom Kunstgewerbemarkt in Fuhlsbüttel Nord.

_{* sprich: betongennen}

Mein Problem mit Susanne hat sich ausgeweitet: auch Lieschen und Lieschen hängen lustlos herum, obwohl sie doch fleißig sein sollten, und dieser hübschen weißen Unschuld, deren Namen ich nicht kenne, geht es auch nicht gut. Nur die Margeriten vom Kap haben sich noch nicht anstecken lassen von der grassierenden Schlappheit.

Ich schilderte meiner Schwägerin das Problem mit den Mädels, meine Schwägerin kennt sich aus, und das Gespräch war kurz:
Sie: Haste die Erde aus dem Supermarkt?
Ich: Ja.
Sie: Scheiße.