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Dienstag, 18. Juli 2006
Erkenntnis 27 (Stoßseufzer)

Autoren können nicht lesen.

[Versuchsanordnung: sende zehn Autoren eine lektorierte Datei. Benutze zum Lektorieren die Änderungsfunktion. Schreibe eine Anleitung dazu, was sie mit der Änderungsfunktion tun müssen, um Änderungen zu akzeptieren oder abzulehnen. Schreibe in die Anleitung, dass Du ein FERTIGES Dokument zurückhaben möchtest, und dass Du in der zurückgesandten Datei KEINE roten Änderungen mehr drinstehen haben möchtest (Großbuchstaben auch im Original). Acht der zehn Autoren werden eine Datei mit Anmerkungen zu deinen Anmerkungen im Text zurückschicken und den Rest einfach so stehenlassen und die Änderungsfunktion weder benutzt noch einfach ausgeschaltet haben. Du wirst die dreifache Arbeit haben.]

Möchte das oben ändern in:
"Leute können nicht lesen."

Die Versuchsanordnung könnte nämlich auch heißen: "Sende 10 beliebigen im allgemeinen Umgang der deutschen Sprache mächtigen Personen eine lektorierte Datei..." Der Ausgang sollte in etwa der gleiche sein.

Ich frag mich immer, warum die Leute immer so scharf drauf sind, dass immer einer Gebrauchsanweisung dabei ist, wenn diese dann wahrschenlich in 99 % aller Fälle doch nie gelesen wird.

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[Wissenschaftler können auch nicht lesen: Schicke 40 Wissenschaftlern einen Stylesheet mit präzise formulierten Regeln über Interpunktion in gemischtsprachigen Zitaten u.dgl. mehr. Achte extra darauf, nicht zu viele Details reinzuschreiben, aber doch präzise zu sein. Man will ja die Leute nicht abschrecken. Erhalte die Dateien, und stelle enerviert fest, dass sich nicht einmal jüngere Generationen auch nur annähernd an festgelegte Konventionen halten. Verbringe Sommertage mit Interpunktionskorrektur.]

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Selbst innerhalb einer Software-Firma mit vielen Nerds und Geeks kann kaum einer mit Comment- und Review-Funktionen von Textprogrammen (Word, Acrobat etc.) umgehen. Abgesehen davon sind diese Funktionen tatsächlich weitgehend unbenutzbar; schon dass du eine Anleitung dazu schreiben musst, zeigt ja, dass das alles andere als intuitiv funktioniert.

Ausdrucken, Kommentare von Hand dranschreiben, Unverstandenes mündlich durchgehen - ich glaube, anders funktioniert es irgendwie nicht.

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Sehe ich voll nicht ein. Extras -> Änderungen -> Änderungen annehmen oder ablehnen, damit den Text durchgehen.
Zweite Möglichkeit: das kleine "ÄND" in der Fußzeile unterm Dokument ausschalten. Das ist alles.
Und der Satz "Ich möchte ein FERTIGES Dokument zurückhaben" ist jetzt auch nicht soo missverständlich.

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Jetzt erinnere ich mich, bevor wir hier Office 2003 bekamen, war es tatsächlich so einfach. Seit der neuen Version ist es allerdings die Hölle.

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Nur nicht so intuitiv. Letztendlich ist aber auch mit Office 2003 der Änderungsmodus eine wunderbare Sache - sie hilft nur nicht gegen Doofh... Ignoranz. ;)

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Die andere Sache ist natürlich, dass vielleicht nicht alle mit Windows arbeiten. (Ihre Autoren möglicherweise schon, unsere sicher nicht. Ich persönlich würde jemandem, der mir Word-Dokumente zur Korrektur unter Verwendung von Word-Funktionen schickt, auch erstmal einen OpenOffice-Link schicken und dann eine Schiefertafel mit Korrekturen hinterdrein.)

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Das ist natürlich wieder ein anderes Thema. Ich gehe davon aus, dass die meisten Autoren mit Word arbeiten, ich konnte jedenfalls alle Dateien problemlos öffnen. Und ich bin nun wirklich keine Computercheckerin. Es kam keine einzige "ich komme mit der Technik nicht zurecht"-Mail zurück; deswegen denke ich, dass sie einfach nicht richtig gelesen haben.

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@katatonik

Auch wenn ich die Haltung persönlich sehr schätze, geht das leider an der Realität vorbei. Und ich arbeite gerade/ausgerechnet für einen IT-Verlag ...

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Ja, wessen Realität? Ich arbeite hier an einem Band mit vielen Beiträgen aus den USA und Japan. Dort sind MacIntoshes sehr verbreitet, und es mag zwar Word für Mac geben, das in diesem Fach aber sehr selten verwendet wird. Wir haben auch etliche TeX/LaTeX-Beitragende, die auf Linux arbeiten. An dieser Realität geht die Haltung "Ich gehe davon aus, dass die meisten Autoren mit Word arbeiten" wohl auch vorbei :-) Statistisch gesehen mag Word am weitesten verbreitet sein, aber die Statistik hilft einem im Einzelfall ja doch nur sehr begrenzt.

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Deswegen fragen wir die Wordability bereits vor Projektbeginn bei unseren Autoren ab. Man muss sich einfach eine eigene Realität schaffen. ;) Aber es stimmt: Die eigene Meinung ist statistisch gesehen ja auch irrelevant ... ;)

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Einfache Antwort:

WIE WAHR!

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Jetzt habe ich gerade sehr gelacht, Frau Isabo. Danke für das gestrige Telefonat und den Umstand, dass Sie sich dabei garnichts anmerken liessen, sondern mir alles ruhig erklärten. Ich kann das jetzt! Der Autor und Technikdepp in mir freut sich.

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Dabei waren Sie gar nicht gemeint, Sie haben mir doch gar nichts zurückgeschickt!

@ Katatonik: das glaube ich gern, dass das Theater gibt, aber ich habe es hier eher mit Hobbyautoren zu tun (ohne das irgendwie abfällig zu meinen), und die haben allesamt Worddokumente geschickt.

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So isses...

...das machen die Kollegen aber nicht mit Absicht. Nur mit Gedankenlosigkeit und technischem Unvermögen. Und manchmal spinnt ja auch einfach die Datei...da geht das dann echt nicht...

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Zettel's Ingo Maurer Hallo,
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fabe, vor 13 Jahren
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isabo, vor 13 Jahren
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fabe, vor 13 Jahren
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federfee, vor 13 Jahren
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isabo, vor 13 Jahren
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isabo, vor 14 Jahren
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bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 14 Jahren
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Irene, vor 14 Jahren
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isabo, vor 14 Jahren
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Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
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textundblog, vor 14 Jahren
Jo. Dann.
isabo, vor 14 Jahren
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kinomu, vor 14 Jahren
alles gute und auf nach
drüben!
skizzenblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren

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