... is a blog
Freitag, 1. September 2006
Büro

Die Vorteile des Freiberuflertums, schrieb ich jüngst, seien die Nachteile des Freiberuflertums, und so ventiliere ich zum wiederholten Male den Gedanken, mich in eine Bürogemeinschaft zu begeben. Dann müsste ich morgens duschen und mich anziehen und zur Arbeit fahren, es säßen andere mit mir zusammen am Schreibtisch und würden auch arbeiten und zwischendurch ein Wort sagen, und ich würde Abends irgendwann beschließen, dass es jetzt genug ist und ich aufhöre zu arbeiten, und den Computer ausmachen und nach Hause fahren, und dann wäre ich zu Hause und nicht mehr bei der Arbeit. Und am Wochenende wäre womöglich Wochenende.
Andererseits. Dann käme der lustige Mann mittags aus der Schule und es wäre niemand da. Ich würde nicht mehr nachmittags neben ihm am Schreibtisch sitzen. Auch nicht schön.

unbedingt

machen. man kann aus so einem büro ja auch nachmittags gehen. die türen öffnen sich, wann immer man will. so ein büro ist in jedem fall wichtig. schon allein als nötige prophylaxe gegen den budenkoller und der sich nähernden schrulligkeit.

... Link

Ja genau, die drohende Schrulligkeit. Die Gespräche mit dem Computer und die Verlotterung, den ganzen Tag im Schlafanzug arbeiten und so.

... Link

Das wär doch super. Allein schon der Bürohumor!

[Scherz beiseite, ein Freund von mir, Übersetzer, macht das auch und ist zufrieden damit.]

... Link

Ich trage mich auch seit einem halben Jahr mit dem Gedanken, in eine Bürogemeinschaft zu gehen. Dieses dauernde von zu Hause arbeiten (ich mach das jetzt schon wieder zwei,drei Jahre, ist auf Dauer etwas nervig. Vor allem im Winter, wenn man das Haus dann gar nicht mehr verläßt. Das Problem ist halt nur, dass man erstmal eine nette Bürogemeinschaft finden muss.

... Link

Dann sind wir ja schon zwei, zieh halt nach Hamburg. Ach, das wird schön, wir hängen ein paar lustige "Nur nicht hetzen! Wir sind hier bei der Arbeit, nicht auf der Flucht"-Schilder und sowas auf, ja?

... Link

Unibibliothek wäre vielleicht eine preiswerte Alternative.

... Link

Geht nicht, ich brauche ja eine Art "moralische" Verpflichtung, wirklich hinzugehen. Zum Beispiel dass ich Miete zahle und die Kollegen mich erwarten. UB ist wie Muckibude, ich kann hingehen oder auch nicht, also gehe ich nicht. Außerdem weiß der Teufel, ob es da Internet gibt, und ohne Internet geht ja schon mal gar nicht.

(Eine preiswerte Möglichkeit wäre der Writers' Room.)

... Link

Ja, wenn ich HH wohnen würde... aber diese Writers Room Nummer ist ja sehr schick. Sowas hätte ich gerne in Berlin. Mal sehen, ob ich noch einen Winter hier alleine sitzen will - ich glaub es nicht.

... Link

naja, fuer die muckibude zahlt man ja auch ganz ordentlich.
aber immer noch nicht genug, als das man wirklich die notwendigen 2-3mal die woche da hingeht...
(der mann hatte frueher mal ein buero, aber alleine, wo er aber nie hingegangen ist, nur mal fuer internet, weil da hatte man schon isdn und zuhause nur modem)(oh gott, was waren das fuer zeiten).

... Link

du kannst auch mir die 25 euro zahlen und bei mir mit mir in meinem arbeitszimmer arbeiten. wenn's dich nicht stört, dass ich noch den pyjama anhabe? hihi.

... Link

Mylady, Du verlotterst! Ich bin schockiert.

... Link

Und wenn Du einen Tauschring aufmachst? Mit drei anderen Freiberuflerinnen, die ebenfalls im heimischen Arbeitszimmer werkeln? Um 10 Uhr geht Ihr zur Arbeit - bei der anderen. Wäre preisgünstig, aber der Druck wäre eindeutig da, sonst treten Ihr Euch auf die Füße.

... Link

Man sollte es sich nicht schwerer machen als nötig. Mit etwas Disziplin bringt man auch in Heimarbeitstage einen geregelten Ablauf - und das Geld für die Bürogemeinschaft kann man weglegen und davon eine schöne Belohnung kaufen, dafür, dass man den Pyjama morgens gegen vernünftige Kleidung getauscht und etwas gearbeitet hat, bevor man zum ersten Mal am Tag die Blogroll in Tabs öffnet.

Ich empfehle einen übergreifenden Alltage-Plan, und zusätzlich einen individuellen Tagesziel-Plan.
Das funktioniert ganz gut, und gegen das Vereinsamen kann man Leute treffen, die man sich selbst aussucht, und muss sich nicht mit eventuell nervenden Bürokollegen herumschlagen. Denn mindestens einer ist da immer.

... Link

Das Problem: Pläne funktionieren leider nur bei Leuten, bei denen Pläne funktionieren. Bei mir beispielsweise nicht - ich bin deswegen froh, täglich ins Büro gehen und zwischen Kollegen sitzen zu müssen, die mir über die Schulter gucken können.

... Link

Pläne funktionieren leider nur bei Leuten, bei denen Pläne funktionieren.

:-)

Vielleicht sind Routinen eine Alternative. Es dauert eine Weile, bis man sich etwas angewöhnt hat, aber dann sitzt es auch, falls es zur Person passt.

... Link

Das haben Sie missverstanden, etosha. Es geht nicht darum, dass man seine Arbeit nicht schaffen würde, sondern darum, dass man nach Jahren der Heimarbiet gerne mal wieder etwas Abwechslung hätte. Denn nette Kollegen in einer Bürogemeinschaft bedeuten auch, dass man spontan neue Ideen entwickelt und vielleicht gemeinsam umsetzt. Das hat man zu Hause eben nicht, und das bedeutet, dass man irgendwann das Gefühl hat, dass einem Feedback, neue Ideen etc fehlen.

... Link

Mir fehlt das auch. Aber vielleicht ginge das auch ohne feste Bürogemeinschaft?

Blogger hecken ja auch einiges gemeinsam aus, ohne täglich im selben Raum zu sitzen. Was braucht es dafür? Mehr Treffen? Mehr Austausch? Mehr Offenheit?

... Link

ne

es braucht ne bürogemeinschaft. und wenn man mal keine lust auf gesellschaft hat, dann bleibt man halt zuhause und setzt sich neben einen kleinen mann. sei er real oder imaginär. wenn man nur alleine zuhause arbietet, gehen irgendwann die einfachsten kulturtechniken flöten und man wird sonderlich. ich habe mir nur mit mühe das essen mit messer und gabel wieder angewöhnen können. machen sie das mal. die rabeit geht einem aber trotzdem nicht leichter von der hand. die arbeitszeit aber um ein vielfaches. meine erfahrung.
und wenn es nicht klappt, hören sie halt wieder auf mit dem gemeinsamen arbeiten.

... Link

Kernvokabeln: Verlottern, sonderlich werden, Kulturtechniken, Budenkoller, Vereinsamung, und vor allem: "mit ein bisschen Disziplin".
Ich arbeite jetzt seit neun Jahren zu Hause und habe das Gefühl, es reicht jetzt. Darüber bin ich antriebslos geworden, an manchen Tagen finde ich es schon furchtbar umständlich, um die Ecke zu Aldi zu gehen, und das ist doch kein Zustand. Ich muss mal raus.

... Link

Lasses. Fest angestellt ist für Mädchen.

... Link

Seltsamerweise habe ich, als ich im Institut noch ein Büro hatte, dort nie etwas für eine Magisterarbeit getan, auch wenn die zu leistende Arbeit schon erledigt war. In die UB bin ich nur zweimal gegangen und entnervt verschwunden. Meine Magisterarbeit ist zu Hause am Küchentisch entstanden. Ob das allerdings eine generell gangbare oder auch nur längerfristig denkbare Alternative wäre, bezweifle ich.

P.S.: Du hast ja durchaus recht. Fast identischer Text stand vor ziemlich langer Zeit schonmal am selben Ort. Nur dass damals außer Deiner hochrühmlichen Wenigkeit noch kaum sonst jemand las und ich dachte, als ich letztens drüber stolperte, dass ich die Sache spannend genug finde, um sie noch einmal aus der Versenkung zu buddeln. :)

... Link

Ich hätte Ihnen jetzt glatt eine Listenmail mit dem Betreff "Hamburg: Arbeitsplatz in Bürogemeinschaft frei" weitergeleitet, wenn ich Ihre Adresse hätte. (Bahrenfeld, 100 Euro)

... Link

Oh, klar, gerne!
Danke!

... Link

Online for 8206 days
Last modified: 06.06.24, 10:52
Status
Sie sind nicht angemeldet
Main Menu
Suche
Calendar
November 2024
So.Mo.Di.Mi.Do.Fr.Sa.
12
3456789
10111213141516
17181920212223
24252627282930
September
Kommentare
Anderthalbfache Unterstützung!
Christl Klein, vor 12 Jahren
Hm, Tempers Kommentar ist ja
schon von 2008 - ich schätze eher nicht, dass...
isabo, vor 13 Jahren
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 13 Jahren
das ist ein hobby
von mir. antizyklisches kommentieren ;)
fabe, vor 13 Jahren
Das hier ist ja
schon eine Weile her. Hihi.
isabo, vor 13 Jahren
hier war ja neulich
stromausfall. menschen sind merkwürdig.
fabe, vor 13 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 13 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
Oh, vielen Dank!
isabo, vor 14 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 14 Jahren
Der Verein lebe hoch, anderthalb
mal hoch Bin dabei.
Jolen, vor 14 Jahren
Da spricht mir wer aus
der Seele. Ich gebe mir auch schon seit Jahren...
Cuguron, vor 14 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 14 Jahren
Meiner hat mir nur von
dem Smiley auf seiner Krone erzählt. Und ob ich...
strandfynd, vor 14 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
das hier geht woanders
nicht besser, aber versuch macht kluch...
don papp, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Sie wissen aber schon,
dass das hier schöner ausschaut?
leavesleft, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
Jo. Dann.
isabo, vor 14 Jahren
Möchten Sie es wissen?
kinomu, vor 14 Jahren
alles gute und auf nach
drüben!
skizzenblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren

RSS feed

Made with Antville
Helma Object Publisher