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Sonntag, 17. September 2006
Frau Hermans Thesen

1. Männer haben keine Lust auf Hausarbeit, und auch keine besondere Veranlagung dafür. […] Wenn Frauen von Männern trotzdem Hausarbeit einfordern, verunsichern sie sie, was zu psychischen Problemen führen kann.
Das ist zweifelsohne richtig. Ebenfalls richtig ist: Frauen haben keine Lust auf Hausarbeit, und auch keine besondere Veranlagung dafür. Wenn Männer von Frauen trotzdem Hausarbeit einfordern, verunsichern sie sie, was zu psychischen Problemen führen kann.

2. Wir Frauen sollten öfter einfach mal den Mund halten. Warum müssen wir immer alles mitbestimmen? Gute Anregung, gute Frage. Ich habe noch eine ebenso gute Anregung und eine ebenso gute Frage: Männer sollten öfter einfach mal den Mund halten. Warum müssen sie immer alles mitbestimmen?
Hey, und ich hab sogar noch zwei: Männer sollten öfter mal den Mund aufmachen. Frauen sollten öfter mal den Mund aufmachen.

3. Eine Frau ist viel eher in der Lage, das Haus heimelig zu machen, schöne Kerzen zu platzieren, Blumen aufzustellen und Apfelkuchen zu backen.
Dazu habe ich doch glatt eine ebenso platte Verallgemeinerung parat: alle großen Designer sind Männer, alle großen Köche sind Männer.

4. Wir Frauen müssen endlich kapieren, dass Männer höchst eigenständige Wesen sind und wir sie uns nicht anders backen können. […] Die Geschlechter müssen mehr Respekt voreinander entwickeln. Dann gibt es zu Hause auch weniger Streitereien. Das ist würdig und recht. Ebenfalls richtig: Männer müssen endlich kapieren, dass Frauen höchst eigenständige Wesen sind und sie sie sich nicht anders backen können.

Ich brauche wohl nicht weiterzumachen, you get my point. Vieles von dem, was Frau Herman sagt, könnte ich wahrscheinlich mit voller Überzeugung unterschreiben, nur gilt es halt für Männer ebenso wie für Frauen und umgekehrt. Wäre einen Versuch wert, ob das Buch (das ich nicht gelesen habe) vielleicht ein vernünftiges würde, wenn man überall „Männer“ und „Frauen“ einfach durch „Menschen“ ersetzen würde. Vielleicht würde es auch einfach nur redundant.
Ich will übrigens nicht behaupten, es gebe keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen, aber sie liegen sicher nicht in den oben angeführten Punkten.

äh, was ist eigentlich so ein frau-herr-mann?
ich verliere dabei schnell meine befrauschung.

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Ach, Frau-Herr-Mann ist nur eine so genannte Karrierefrau, die mit Ende dreißig ein (1) Kind bekommen und weitergearbeitet hat, und die jetzt verkündet, Frauen sollten im Alter von 20-30 Jahren Kinder (Plural) bekommen, zu Hause bleiben, und die Karriere hinterher machen, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Desweiteren behauptet sie, Kinder berufstätiger Mütter seien schlechter in der Schule, was soeben widerlegt wurde. Über die schulischen Leistungen ihres Kindes weiß ich nichts. Anstatt jetzt zu Hause zu bleiben, Apfelkuchen zu backen und öfter mal den Mund zu halten, tingelt sie durch Talkshows und Interviews und Podiumsdiskussionen und verbreitet Mottenkistenparolen.

Jenun, da kann man schon mal die Contenance verlieren.

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heißt das jetzt "her man" oder "herr mann"? oder liegt der schwerpunkt auf "eva"? ist doch schön, dass sie ein buch geschrieben hat. ich frage mich nur: hat sie auch schomma eins gelesen? was aktuelleres, aus den siebzigern oder so.

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Gute Idee, man könnte ihr mal dies hier ans Herz legen. Kann ihr Mann ihr ja vielleicht vorlesen.

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Zudem kann man sagen, dass Frau H. mit ihren mittlerweile vier Ehen wohl als Expertin in Fragen gelingender Partnerschaft gelten darf.

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saucool! und für das kind (ist bekannt, ob m oder w?) dann die häschenschule. frage an bluesky: 4 ehen, tatsächlich?

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Sohn. Und ja, vier. Aber wer wird da Steine werfen.

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0,25 Kinder pro Ehe, da lohnt es sich echt nicht, so ein Theater um die Mutterschaft zu machen.

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Keine Steine, gewiss nicht. Aber wer so vielen Menschen abspricht, das richtige Verständnis von den Dingen zu haben, sollte auch einen kleinen Abgleich mit der eigenen Biografie vertragen.

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danke (für die infos) - und nein, ich will keineswegs mit steinen werfen, frau isabo. wer im glashaus sitzt... ich frage mich nur, warum man (2006 !) ausgerechnet einer solchen tussi zuhört.

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Wahrscheinlich hört man ihr nur zu, weil sie ziemlich prominent ist und sich gut vermarktet. Ich habe ihr erstmal gar nicht zugehört und wollte mich eigentlich auch nicht weiter damit beschäftigen, aber man kommt ja nicht umhin, diese Diskussion wahrzunehmen. Das Hamburger Abendblatt hat eine Telefonaktion durchgeführt, man konnte anrufen und seine Meinung kundtun, und angeblich gab es eine ziemliche Mehrheit an Unterstützung für die Hermanschen Thesen.
Deswegen denke ich inzwischen doch, es sollten auch möglichst viele Gegenstimmen laut werden. Wobei ich hier erstens nicht besonders laut (im Sinne von wahrnehmbar) bin und ich zweitens annehme, dass der Großteil meiner Leser Frau Hermans Meinung ohnehin nicht teilt.
Hilft wahrscheinlich nix, aber mir platzt der Kragen.

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@comma: Frau H. ist nicht dumm, ganz sicher hat sie das eine oder andere Buch gelesen, das ist ja das Problem. Ich tippe auf "Beyond Feminism, Back to Reality" von 1985, "How to Help Your Husband Make More Money So You Can Be a Stay-At-Home Mom" von 2001 und sicherlich das unsägliche "The Proper Care and Feeding of Husbands" von letztem Jahr. Beim Browsen durch das US-amazon finden sich weitere Titel in dieser Stossrichtung. Frau H. hat nicht viel gedankliche Eigenleistung erbracht, abgesehen von der Erkenntnis, dass dieses Neo-Con-Gedankengut im deutschsprachigen Raum bisher nicht vermarktet wurde. So sehe ich das. Eine Self-Marketing-Aktion.
Denn würde sie selbst glauben, was sie da schreibt, stünde sie brav zu Hause an der Teigschüssel und würde uns nicht jeden 2. Tag aus irgendwelchen Talkshows heraus auf die Palme bringen.
@isabo: Ich glaube immer noch, dass Nichtbeachtung hier die klügere Variante wäre, das ist mir selbst allerdings auch nicht gelungen....weil diese Anmassung!- einfach schwer hinzunehmen ist, auch wenn die Vernunft sagt, lass sie quatschen, kein denkender Mensch wird sie ernst nehmen.

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Zur unwichtigen Sache: Die Buchidee stammt ja von einer Cicero-Journalistin.

Ich wollte ja fast nicht klicken, aber die Eva auf der Alm ist ein wunderbarer Beitrag.

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nicht dumm ist man m.e. nicht schon deshalb, weil man geschicktes selbstmarketing betreibt. hier zeigt sich einfach nur eine abart der mehr als lästigen medien-schläue. und ja: nichtbeachtung, das wär‘s. wenn ich denn könnte...
(es gab eine zeit, da dachten wir, das läge alles hinter uns.)

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Sozusagen der dressierte Mann in der 2006er-lean-edition.

Ich argwöhne, sobald man mit Eva mitdiskutiert, verleiht man dem Thema einen ungebührlichen Ernst. Sie erinnert mich an ein kleines Kind, das erstmals ein schmutziges Wort entdeckt hat und nun wie ein Mantra vor sich herbrabbelt. Augenrollend ignorieren, ja nicht drauf eingehen.

Und nun zurück zur Hausarbeit...

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so in der art! esther vilar (auch schon 71!) lohnte sich wenigstens. damals. und auch das von ihr geschriebene ein-mann-stück „helmer oder ein puppenheim“, als fortsetzung/ antithese zu ibsens nora gedacht, finde ich (immer noch) ganz putzig. aber gut: those were the times. und diese aufgewärmte eva-pampe will ich einfach nicht dauernd wieder vorgesetzt bekommen. ich backe jetzt mal lieber einen schönen frischen apfelkuchen - oder doch lieber pflaume?

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Apfel oder Pflaume ist eigentlich egal, solange Sie mir ein Stück vorbeibringen. Vielleicht könnte man einen der mitlesenden Männer bitten, das andere zu backen, damit ich entscheiden kann, wer besser backt. Damit das mal geklärt wird, das ist doch kein Zustand so!

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Appetit auf Zwetschgendatschi kann man sich dort holen, und nebenbei erfahren, wieso Männer so gern Hefeteig machen.

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Menstruierende Frauen sollen keinen Hefeteig machen, bzw. können nicht, habe ich mal gehört, der wird dann nämlich nix. Da braucht man die Männer dann schon zum Kuchenbacken.

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dann gibt's halt mürbteig! den kann ich auch gut.

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menstruierende frauen sollen auch nicht mit milchprodukten arbeiten. wenn diese kuechenmachomaerchen wahr waeren, waere die menschheit schon lange verhungert.

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Also, zu Beginn der Siebziger hätte Frau H. ihren Mann um eine Einverständniserklärung bitten müssen, um berufstätig sein zu können. Wäre ein solcher Rückschritt in ihrem Fall nun sinnvoll? Immerhin verdient sie ja Geld mit ihrem Buch und Talkshows, oder?

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welches SIND denn die unterschiede zwischen mann und frau, würde mich als leser doch jetzt brennend interessieren.
und: dass es für das kind nicht so gut ist, wenn BEIDE eltern berufstätig sind, ist doch aber klar, oder etwa nicht? da kann das noch so sehr widerlegt sein, widerlegt oder bewiesen wird ja dauernd irgendwas, das muss nicht heißen... naja.

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Der Unterschied ist, dass Männer nicht nach dem Weg fragen.

Zum zweiten Punkt: Nein, das ist keineswegs klar. Ab welchem Alter es für welches Kind und welche Eltern wie gut oder nicht gut ist, wenn beide Eltern berufstätig sind, das ist ein ziemlich großes Fass (das ich eigentlich gar nicht aufmachen wollte) und hängt von vielerlei ab. Grundsätzlich denke ich, es ist erstens gut für ein Kind, wenn die Eltern mit ihrem eigenen Leben zufrieden sind, und zweitens können Kinder durchaus mit einer dritten Bezugsperson glücklich sein (Kindermädchen) und relativ früh anzufangen, Sozialkompetenz zu lernen (Krippe/Kita/Kindergarten).
Im Einzelfall mag das anders sein.

[Im Übrigen gibt es genügend Eltern, die der Meinung sind, wer keine Kinder hat, dürfe auch keine Meinung dazu haben, deswegen halte ich jetzt mal die Klappe.]

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Kommentare
Anderthalbfache Unterstützung!
Christl Klein, vor 12 Jahren
Hm, Tempers Kommentar ist ja
schon von 2008 - ich schätze eher nicht, dass...
isabo, vor 13 Jahren
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 13 Jahren
das ist ein hobby
von mir. antizyklisches kommentieren ;)
fabe, vor 13 Jahren
Das hier ist ja
schon eine Weile her. Hihi.
isabo, vor 13 Jahren
hier war ja neulich
stromausfall. menschen sind merkwürdig.
fabe, vor 13 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 13 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
Oh, vielen Dank!
isabo, vor 14 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 14 Jahren
Der Verein lebe hoch, anderthalb
mal hoch Bin dabei.
Jolen, vor 14 Jahren
Da spricht mir wer aus
der Seele. Ich gebe mir auch schon seit Jahren...
Cuguron, vor 14 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 14 Jahren
Meiner hat mir nur von
dem Smiley auf seiner Krone erzählt. Und ob ich...
strandfynd, vor 14 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
das hier geht woanders
nicht besser, aber versuch macht kluch...
don papp, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Sie wissen aber schon,
dass das hier schöner ausschaut?
leavesleft, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
Jo. Dann.
isabo, vor 14 Jahren
Möchten Sie es wissen?
kinomu, vor 14 Jahren
alles gute und auf nach
drüben!
skizzenblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren

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