Ende dieses Jahres kann ich dann auch mal den Bloggerjahresrückblickfragebogen ausfüllen, in dem „das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe“ abgefragt wird. Ich freu mich jetzt schon darauf, dieses Geschenk zu machen, denn ich weiß jetzt schon, dass er sich unglaublich freuen wird. Einmal, als sie zu Besuch waren, sind wir nach Övelgönne gefahren, um am Elbstrand spazieren zu gehen. Im Museumshafen bekam er große Augen. Ein Eisbrecher. Ein dampfbetriebener, noch fahrtüchtiger Eisbrecher von 1933. Ganz große Augen. Kinder-Kulleraugen. Guckt mal, sagte er, der fährt sogar noch. Hm, jaja, sagten wir, gehen wir? Die nächste Fahrt geht in zwei Stunden, sagte er, dauert vier Stunden. Jo, och, achnee, andermal, wir hatten irgendwas anderes geplant. Er konnte sich kaum losreißen. Wie in „guck mal, Mama, die verkaufen auch Schokolade.“
Übernächste Woche wird er siebzig. Ich habe mit meiner Mutter den Termin abgemacht und Karten bestellt: Ende August fahren wir mit dem dampfbetriebenen Eisbrecher "Stettin" von 1933 von Kiel aus durch den Nord-Ostseekanal nach Hamburg, meine Eltern, der lustige Mann und ich. Zwölf Stunden Fahrt. Da gibt es dann zwar kein Eis zu brechen, aber das ist egal. Hinterher wird mein Vater jedes Detail über dieses Schiff und über den Kanal wissen, er wird der Besatzung Löcher in den Bauch gefragt haben, und er wird uns später ausführlich mit ebendiesen Details beglücken.
Er wird nicht herumspringen und Hurra schreien, er ist keiner, der sich laut freut. Eher einer, bei dem man gar nicht mitbekommt, ob er sich freut oder nicht. Aber ich weiß, wie sehr er sich freuen wird. Er wird still grinsen, und er wird sagen „ja, das ist eine schöne Sache“. Mehrfach wird er das sagen, vorher und hinterher. Und ich weiß jetzt schon, dass ich dann weiß, dass er sich doll freut. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mich zuletzt so darauf gefreut habe, ein Geschenk zu machen.

Mit der Stettin bin ich auch schon gefahren. Das macht Spaß und im Winter kredenzt man einen herlichen Eisbrecher auf der Basis von Arrak.

Das ist ein tolles Schiff - hat jahrelang in Travemünde gelegen, kenne ich von früher. Sehr beeindruckend und bestimmt ein wirklich großartiges Geschenk. Ich glaube, Gäste dürfen auch mal Kohlen schaufeln :-)

So richtig zum Mitfreuen! :)

Augenpipi...

Gefahren bin ich nicht, aber drin war ich auch schon und hab in den Maschinenräumen ein paar Panorama-Bilder gemacht:
Eins
Zwei
Drei
Vier
Fünf

Und Mitfahren steht auch noch auf der Wunschliste für 07.

Wir haben noch keine Fahrkarten bekommen, keine Gutscheine, nichts.
Wir haben eine Schleswig-Holstein-Karte so zugeschnitten, dass Kiel, der Kanal und Hamburg drauf sind, haben die Fahrtstrecke mit blauem Edding nachgemalt und ein gefaltetes Schiffchen mit Dampfwolke aus Watte auf die Elbe geklebt, und an den Rand ein Kalenderblatt mit dem Datum.
Er hat es sofort verstanden. Eine Schifffahrt. Er hat gesehen, dass die Tour in Övelgönne endet, ein Museumsschiff also. Die Dampfwolke. Die Aufschrift "Stettin" auf dem Papier-Bötchen. Aber sicher weiß er, was die "Stettin" ist, der Eisbrecher. Er hat gestrahlt und "super" gesagt. Am nächsten Tag hat er seinen Gästen davon erzählt, ihnen die Karte gezeigt und von dem Schiff erzählt. Weiß der Geier, woher er so viel über dieses Schiff weiß. Noch zwei Tage später hat er gesagt "das mit der Schifffahrt war eine gute Idee".
Ich freue mich immer noch, dass er sich so freut.