heute war ich nicht im Büro, heute war ich zu Hause, denn ich muss das neue Buch lesen, das ich dann übersetze, und lesen kann ich nun wirklich besser zu Hause. Bett, Balkon, Badewanne.

Ich habe ausgeschlafen und im Internet herumgetrödelt. Ich habe eine Maschine Wäsche gewaschen und sie aufgehängt, ich habe mehrere Zigaretten geraucht. Ich habe die Spülmaschine ausgeräumt. Ich habe ein bisschen gesteppt. Ich habe eingekauft und die gekauften Blumen in eine Vase gestellt. Ich habe mir ein Brötchen mit Kräuterquark und Radieschen gemacht, das war sehr lecker. Ich habe die Einkäufe weggeräumt und beschlossen, das Wohnzimmerfenster zu putzen. Ich habe beschlossen, den Balkon sauberzumachen. Dann habe ich beschlossen, lieber endlich mit dem Lesen anzufangen. Ich habe das Fenster nicht geputzt, den Balkon nicht saubergemacht, ich habe kein Wort gelesen. Ich habe zwei Stunden geschlafen.
Dabei ist es gar nicht so, dass ich ungern läse oder den Autor nicht mögen würde.

Es ist doch immer wieder bewundernswert, mit was wir uns gerne von der Arbeit ablenken (lassen).

Aber, all diese kleinen und großen Dinge, die gerade jetzt und überhaupt getan werden wollen: wer sagt denn, dass sie nicht auch wichtig sind?

Ich wünsche dir den Spaß bei der Lektüre des zu übersetzenden Buches, den ich beim Lesen dieses Eintrages hatte.

Manche Tage sind einfach nicht geeignet. An anderen geht das Gemusste ganz leicht. Ich freue mich immer, wenn es mir gelingt, diese Tatsache einfach hinzunehmen und den Tag ohne Schuldgefühl mit dem zu füllen, was zu ihm passt.

bücher kann ich längere zeit am stück nur noch in der s-bahn oder in der tram lesen. das ist eine wirklich blöde meise, aber ich krieg sie nicht weg. tageskarte gekauft, und ab zur endhaltestelle und wieder retour.

und tue so ziemlich das Gleiche wie du daheim. Bis auf Wäsche. Wenn ich hier eine Maschine hätte, wer weiß.

Zu Hause ist mir es viel zu stressig.

(Nervöses erstes commenting, so vor der Lektorin.)