Dienstag, 3. Juli 2007
Mit Verlaub,
isabo,
17:11
Herr Rowohlt, Sie sind reichlich arrogant.
therealstief,
03.07.07, 17:35
? ... Link
mutant,
03.07.07, 17:51
"Mittlerweile fühlt sich das Publikum verarscht, wenn ich dieses Klischee nicht bediene." ... Link
zeichensatz,
03.07.07, 18:06
Also ich kann dieser "Arroganz" einiges abgewinnen, und Herrn Rowohlts Witz zudem. Mehr davon! ... Link
isabo,
03.07.07, 18:32
Weia. Vielleicht, wenn Ihr alle mal die rosaroten Fan-Brillen abnehmt? (Ich kann auch gerne detaillierter auf das eingehen, was er da sagt. Aber nicht mehr heute.) ((Das Schlimme ist, dass Harry R. vermutlich, mit diesem Vorwurf konfrontiert, achselzuckend sagen würde: Ja, ich bin halt arrogant, na und? Ätzend, ich kann's mir genau vorstellen.)) (((Ich hab ja sonst gar nichts gegen ihn. Ich kenne ja weder ihn noch seine Übersetzungen.))) ... Link
textundblog,
03.07.07, 19:03
Verbrecherich
Auweia: Männer sollten nur von Männern übersetzt werden?! Willkommen im 21. Jahrhundert. Und Krimis am besten nur noch von Verbrechern in andere Sprachen transferieren lassen, damit es auch authentisch bleibt. So ein Stuss. Mag ihn eigentlich, aber das ist echt fies. Und was er zur Bezahlung der Übersetzer und Übersetzerinnen sagt, ist nicht nur arrogant, sondern unsagbar schäbig. ... Link
mutant,
03.07.07, 19:15
"Auweia: Männer sollten nur von Männern übersetzt werden?!" sagt er doch garnicht. ist harry rowohlt bashing jetzt in? ich bin uebrigens kein fan von ihm (im sinne: von seinem oeuvre), wohl aber von seiner arroganten art ... Link
textundblog,
03.07.07, 19:39
Ich zitiere Frage und Antwort: "F: Sie übersetzen ausschließlich Männer. Gibt es dafür einen Grund? A: Natürlich. Erstens sollte der Übersetzer dem Originalautor so wesensverwandt wie möglich sein..." Zugegeben redet Rowohlt hier nicht von einer ausschließlichen Übereinstimmung des Sexus von Autor und Übersetzer, aber er intendiert mit seiner Antwort, dass männliche Übersetzer den männlichen Autoren am ehesten wesensverwandt und damit am besten wären, diese zu übersetzen. ... Link
therealstief,
03.07.07, 23:58
Aber sag mal, warum übersetzt Du eigentlich keine Frauen? Aus statistischen Erwägungen heraus. Etwa 80 Prozent aller Autoren sind Männer, und 90 bis 95 Prozent aller Übersetzer sind Frauen. Wenn es also eine Frau einmal geschafft hat, ein Buch zu schreiben, sollte sich auch eine Frau finden, die ihr das übersetzt. Ich empfinde mich mit dieser Einstellung als femistische Speerspitze. Sogar Alice Schwarzer hat mich deshalb gelobt. (...) aus: In-Schlucken-zwei-Spechte. Harry Rowohlt erzähtl Ralf Sotscheck sein Leben von der Wiege bis zur Biege ... Link
sven k.,
04.07.07, 00:14
Absolut. Wahrscheinlich ist Altersarroganz ein kreativenspezifisches Krankheitsbild? Elke Heidenreich war ja auch mal lustig und konnte spontan lachen. Aber einen von Rowohlt übersetzten Asterix würde ich doch mal gern lesen. Allein bei den Personennamen hat EHAPA nämlich tatsächlich schon von Anfang an vollmundig und tonnenweise Gags verschenkt. Später haben sie versucht, in der Richtung nachzubessern, aber die kalauernden Schwachmaten, die sie an die letzten Bände gesetzt hatten übertrafen noch das Trauerspiel der senilen Späße von Albert Uderzo. ... Link
therealstief,
04.07.07, 01:28
Nee, ich glaube, das ist eher so eine aus den Spaghetti-Western der 60er abgeguckte Mackernummer - weit verbreitet in der Generation, s.a. Joschka Fischer. Rowohlt-Asterix: Jaaa! "Sohlingenolix" (rowohltsch für "Automatix") habe ich erst letztens auf der A3 kapiert. ... Link
isabo,
04.07.07, 14:45
Okay, also jetzt noch mal im Detail, von vorne nach hinten: Männersprache/Frauensprache ist ein interessantes Thema, und ich halte es auch für diskutierenswert, ob Männer von Männern und Frauen von Frauen übersetzt werden sollten. Ich habe dazu noch keine rechte Meinung. Haben es Frauen bei der Übersetzung männlicher Autoren schwerer? Rowohlt: Ich kann nur hoffen, dass das Interview hier mächtig gekürzt und diese Antwort komplett aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Denn das hat ja nicht das Geringste mit dem Thema Männersprache/Frauensprache zu tun - das Einzige, was er hier behauptet, ist, dass Männer besser recherchieren als Frauen. Grotesk. Warum wird Ihre Tätigkeit, die nicht selten den Erfolg eines Buches erst herbeiführt, so schlecht bezahlt? Weil es so viele Übersetzer gibt. Alle haben in der Schule Deutsch und Englisch gelernt, also fühlt sich auch jeder zum Übersetzer berufen. Ich war mehrere Monate Mitglied beim Hamburger Übersetzerstammtisch, der sehr unter diesem unzutreffenden Namen gelitten hat. Da wurde überhaupt nicht gesoffen, man hat nur dauernd Beschlüsse gefasst. Dazu ist mir meine knappe Freizeit aber zu schade. Jedenfalls jammerten die alle über das wenige Geld, bis ich irgendwann sagte: Glaubt ihr denn, dass ihr besser wärt, wenn ihr statt 14 Euro pro Seite 14 000 bekämt? Das sogenannte "Hamburger Übersetzertreffen" heißt genau deswegen "Übersetzertreffen", weil es eben nicht nur ums Saufen geht. Weil wir Berufspraktisches zu besprechen haben, netzwerkeln, Lesungen organisieren und was immer es sonst noch zu besprechen gibt. Ich zumindest empfinde das nicht als "Freizeit", sondern als beruflich verbrachte Zeit. Wir wären vielleicht nicht besser, wenn wir mehr Geld bekämen. Wir sind nämlich auch so schon gut, höhö. Jeder so gut er kann. (Dazu, dass er auch der beste Synchronsprecher und der coolste Leuterausschmeißer ist, sag ich jetzt mal nichts.) Zum Beispiel habe ich mich damals breitschlagen lassen, »Pu der Bär« neu zu übersetzen, weil mir schon als Kleinkind Formulierungen wie »Verflixt, jammerte Pu« unangenehm aufgefallen sind. Der erste Übersetzer traute sich nicht einmal, das Wort »Verflucht« zu benutzen. Eine biedere Sprache wie bei Fix-und-Foxi-Heften! Damals habe ich dem verpennten Rowohlt-Verlag auch das Thema Asterix empfohlen. Die wussten aber noch nicht, dass Comics keine Schundhefte sind. Ich hatte mich sogar erbötig gemacht, die Bände ins Deutsche zu übersetzen, und habe dadurch garantiert viel mehr Kalauer gerettet, als das später bei Ehapa geschehen ist. Den Schmied hätte ich zum Beispiel »Solingenolix« getauft. Abgesehen davon, dass aus heutiger Sicht "Verflucht" schon fast genauso bieder ist wie "Verflixt", muss Puh doch bitte so betulich und harmlos wie möglich fluchen, das macht doch gerade seinen Charme aus! Ich nehme an, es muss heißen: "ich hätte mehr Kalauer gerettet". Dieses ganze Interview atmet aus jeder Pore, dass Harry Rowohlt keine anderen Götter neben sich duldet. Und das finde ich ausgesprochen unangenehm. ... Link
therealstief,
04.07.07, 18:20
Stichprobe: Die ersten drei "Bother!"s in "The House at Pooh Corner" übersetzt H. Rowohlt jeweils mit "So ein Mist." Was das zu versaufende Erbe angeht, bin ich mir auch nicht so sicher: >>SPIEGEL: ... Aber wieso sind sie kein Millionenerbe? Falls das stimmt, dürfte er bis zum Tod seiner Mutter vor wenigen Jahren nicht so viel Erbe zu versaufen gehabt haben. ... Link
mutant,
04.07.07, 18:54
naja, immer noch mehr kohle, als leute die kein "familienvermoegen" haben. ... Link
isabo,
04.07.07, 21:43
Harry Rowohlts finanzielle Verhältnisse sind doch vollkommen wurschtegal. War doch nur eine spitze Bemerkung am Rande. ... Link
kleinesf,
05.07.07, 13:32
Für Bad Harzburger Verhältnisse gelte ich jetzt als reaktionäres Arschloch, weil ich an diesem Abend festgestellt hatte, dass Vater und Mutter verschiedene Nachnamen trugen, worauf ich denen hinterhergeschnauzt habe: Heiratet erst mal! Ha ha ha! ... Link |
Online for 8194 days
Last modified: 06.06.24, 10:52 Status
Sie sind nicht angemeldet
... Anmelden
Main Menu
... Antville.org
Suche
Calendar
Kommentare
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 13 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 13 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 14 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 14 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren
|