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Sonntag, 7. Oktober 2007
Gelesen

Thomas Glavinic: Das bin doch ich.

Seltsam, sehr seltsam. Ein Roman. Nominiert für den deutschen Buchpreis. Nur: man hat nie das Gefühl, einen Roman zu lesen. Man fragt sich, ob das überhaupt einer ist, was genau ist eigentlich ein Roman? Es geht um einen Schriftsteller namens Thomas Glavinic, der soeben einen Roman fertiggeschrieben hat, „Das Ende der Nacht“. Der liegt jetzt bei seiner Agentin, sie bringt ihn im Laufe des Buches bei Hanser unter, der Roman erscheint. Thomas’ bester Freund Daniel hat auch ein Buch geschrieben, es verkauft sich ziemlich gut und heißt „Die Vermessung der Welt“. Thomas gönnt seinem Freund den Erfolg, hätte aber natürlich auch selbst gern welchen.
Es passiert nichts Großes. Thomas fällt nach Fertigstellung des Romans ein bisschen ins Loch, er geht auf Lesungen, Familienfeste, in seine Stammkneipen, er trinkt oft zu viel und wartet darauf, dass sein Buch erstens erscheint, zweitens für den deutschen Buchpreis nominiert wird. Was es nicht wird. Also, nominiert, erscheinen tut’s natürlich schon. Was auch immer nun einen Roman ausmacht; fiktional ist das hier jedenfalls nicht. Ah, okay:
Ro|man der; -s, -e : a) (ohne Plural) literarische Gattung einer epischen Großform in Prosa, die in großen Zusammenhängen Zeit u. Gesellschaft widerspiegelt u. das Schicksal einer Einzelpersönlichkeit od. einer Gruppe von Individuen in ihrer Auseinandersetzung mit der Umwelt darstellt;
© Duden - Das Fremdwörterbuch. 7. Aufl. Mannheim 2001. [CD-ROM].

Fiktional oder nicht, ist auch völlig egal; was mich so irritiert, ist, dass sich das alles original haargenauso liest wie Pappenforum. Und wäre man dort dem Autor gegenüber, aus was für Gründen auch immer, ungnädig, dann würde es „Erlebnisschrott“ genannt werden. Schreibt halt einer auf, was er so macht, na und?
Allerdings ist das witzig zu lesen, es macht Spaß. Ich weiß es wirklich nicht, vielleicht ist es tatsächlich etwas radikal Neues, ein Roman, der eigentlich gar keiner ist, der weder fiktional ist (literarische Freiheiten hier und da ausgenommen, sicherlich) noch eine Geschichte erzählt, vielleicht kommt es mir nur deswegen vor wie nichts Besonderes, weil ich schon so lange Pappenforum lese. Irgendwo war zu lesen, das sei Satire – äh, na ja, hab ich nicht gemerkt. Aber halt wirklich lustig.

frueher, in so punkfanzines, hiess das spoettisch "persoenlicher erlebnisbericht" und ging so:

"ratte kotze und icke sind nach bielefeld gefahren, als wir beim ajz ankamen, waren kotze und ratte schon auf dem ruecksitz eingepennt und dann bin ich beim pogen in schreben gefallen und musste die ganze nacht im krankenhaus abhaengen, voll scheisse wa, aber geiler abend wie immer".

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vielen dank in jedem fall für die besprechung des buches, ich hatte nämlich auch überlegt, es zu lesen. nun bleib ich weiterhin unschlüssig.

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Ach, man kann das schon gut lesen, es macht wirklich Spaß und ist stellenweise sehr lustig. Ich glaube nur nicht, dass es groß in Erinnerung bleiben wird.

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Everybody's writing songs about
writing songs about writing songs.
Everybody's making films about
making films about making films.

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Kommentare
Anderthalbfache Unterstützung!
Christl Klein, vor 12 Jahren
Hm, Tempers Kommentar ist ja
schon von 2008 - ich schätze eher nicht, dass...
isabo, vor 13 Jahren
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 13 Jahren
das ist ein hobby
von mir. antizyklisches kommentieren ;)
fabe, vor 13 Jahren
Das hier ist ja
schon eine Weile her. Hihi.
isabo, vor 13 Jahren
hier war ja neulich
stromausfall. menschen sind merkwürdig.
fabe, vor 13 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 13 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
Oh, vielen Dank!
isabo, vor 14 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 14 Jahren
Der Verein lebe hoch, anderthalb
mal hoch Bin dabei.
Jolen, vor 14 Jahren
Da spricht mir wer aus
der Seele. Ich gebe mir auch schon seit Jahren...
Cuguron, vor 14 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 14 Jahren
Meiner hat mir nur von
dem Smiley auf seiner Krone erzählt. Und ob ich...
strandfynd, vor 14 Jahren
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Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
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croco, vor 14 Jahren
das hier geht woanders
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don papp, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
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isabo, vor 14 Jahren
Sie wissen aber schon,
dass das hier schöner ausschaut?
leavesleft, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
Jo. Dann.
isabo, vor 14 Jahren
Möchten Sie es wissen?
kinomu, vor 14 Jahren
alles gute und auf nach
drüben!
skizzenblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren

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