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Freitag, 8. Februar 2008
Schwirr

Ich weiß nicht, wo ich mein Ei hinlegen soll, so würde es jedenfalls meine Mutter ausdrücken. Ich habe Halsschmerzen und die Nase zu, diesen Druck auf den Augen, vielleicht ein bisschen Temperatur. Auch so ein Ausdruck, ich hab Temperatur, das Auto hat Klima, hoffentlich kriege ich nicht Magen-Darm. Also, vielleicht habe ich ein bisschen erhöhte Temperatur. Ich weiß nichts mit mir anzufangen, bin aufgestanden, habe nicht geduscht, mich nur so halb angezogen, Jogginghose, Strickjacke. Lungere im Internet herum, überlege, wieder ins Bett zu gehen, aber gleich kommt schon der Mann aus der Schule und bringt Brötchen mit, wobei, bis dahin könnte ich auch noch ein Stündchen lesen, wenn mir nicht der Blick wegrutscht. Im Bett ist es wenigstens warm, mir ist kalt. Ich weiß gar nicht, ob ich frühstücken will, ich weiß auch nicht wegen der Verabredung heute Abend, verschoben auf viertel vor zehn, ob mir das zu spät sei? Woher soll ich das denn wissen? Woher soll ich wissen, was ich trinken will, Kaffee, Tee, Apfelschorle? Woher soll ich wissen, ob ich ein Frühstücksei möchte?
Wenn ich jetzt ins Bett gehe, kommt bestimmt gleich der Paketbote und bringt mir Bücher, nicht, dass ich keine mehr hätte, der Stapel auf dem Nachttisch ist schon wieder hoch genug.
Wie liest man eigentlich Lyrik? Ich glaube, ich kann Gedichte nur einzeln rezipieren, neulich hat Percanta zweidrei Gedichte von Robert Gernhardt zitiert, die habe ich mir sofort gemerkt, natürlich nicht komplett, aber „das nennt man nicht eigentlich schlafen“ ist ein Halbsatz, der mir nicht so schnell aus dem Kopf gehen wird. Wenn ich aber Gedichte mit ins Bett nehme und acht oder zehn lese, und dabei fünf mal denke, oh, wie schön, dann habe ich sofort danach alles wieder vergessen. Das nennt man nicht eigentlich behalten, wenn das Gelesene gleich wieder weg ist, und das ist ja dann auch schade. Vielleicht sollte ich jede Woche ein Gedicht bloggen, denn wenn ich es einmal abgetippt habe, bleibt es vielleicht besser haften. Andererseits, Urheberrecht.
Oder in die Badewanne? Mit Wolf Haas ins Bett, bis der Mann kommt, dann frühstücken, dann mit dem Mann wieder ins Bett (Lehrerkoma), dann in die Wanne, dann schlagartig gesund und voller Tatendrang sein und um viertel vor zehn zu der Verabredung gehen? Viertel vor zehn. Die jungen Leute. Das nennt man nicht wirklich "abends". Allerdings kommt es meinem Rhythmus ja eigentlich entgegen, und überhaupt, das ist ja keine Verabredung zum Vergnügen, das ist sozusagen ein Arbeitstreffen und wird bestimmt trotzdem vergnügt.
Was wollte ich sagen?

So lange die Fieberträume ausbleiben geht es noch. Ich wünsche jedenfalls gute Besserung und ein vergnügliches "Arbeitstreffen".

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Das freut mich, nicht dass Du krank bist natürlich (das nennt man nicht eigentlich freuen), aber die hängenbleibenden Halbsätze, die schon.

Darum heute dies:

Seht Ihr den Frosch dort sitzen?
Er muss sich etwas stützen
und ist doch stark und schön.
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost belachen,
weil wir sie besser nicht verstehn.

F.K. Waechter.

(Warum dies? Weil bei Isa ein Streifen verrutscht ist, und da ist die erste Assoziaton natürlich diese:

"Drei Tage war der Frosch so krank.
Nun quakt er wieder, Gottseidank."

Darum Frosch. Aber Waechter, weil Gernhardt. Und weil zum Merken sowieso Parodien am allerbesten sind.)

Gute Besserung.

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Beste, Danke!
Stark und schön bin ich gerade nicht, eher schwach und naja, Streifen verrutscht, ich habe den Großteil des Tages im Bett verbracht, nur wenig gelesen, nur wenig geschlafen, nur wenig gegessen. Viel dagelegen und nichts Kluges gedacht. Im Bett ist es warm, mir ist kalt, mir ist auch im Bett kalt. Immer noch nicht dazu durchgerungen, mich in die Wanne zu legen, viel zu anstrengend. Pudding im Kopf und Pudding in den Knien, komisch, gestern war ich nachmittags noch ganz munter und ein bisschen albern, abends bin ich ausgegangen mit einem traurigen Mann und habe schon gemerkt: ich sage gar nichts mehr, ich höre ihm nur zu und habe gar keine Meinung, habe nichts hinzuzufügen, das ja sonst nicht so meine Art.
Das vergnügte Arbeitstreffen ist auf morgen und auf zu Hause verschoben, das ist gut. Percanta, willste nicht spontan dazustoßen? Wegen Dings, weißt schon. Konspiri-konspira!

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Konspiri-konspira. Furchtbar gerne, aber ich muss wohl wieder die gleiche Kiste Argumente auspacken wie letztes Mal. Zeit und Geld und Geld und Zeit und so. Konspiriert doch bitte im August weiter! Dann nicht nur gerne, sondern auch machbar mit mir.

Hm, Vers - ich hab ihn so im Ohr, "besser nicht verstehn", Position des "nicht" wie im Original "sie nicht sehn". Das müsste ich nachschauen, aber das Buch liegt zu Hause bei den Eltern. Gehört nämlich, jaha! zum Auswendig-Repertoire.

(Immer noch kalt ist aber nicht gut.)

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Hab ich Tante Google gefragt, sagt sie auch sorum. Hab ich Frage längst wieder weggemacht.
Ich geh jetzt ins Bett.

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als geübtes Versuchskaninchen rate ich in diesem Stadium zu Aspirin komplex. Bei mir war es leider zu spät dafür. (Jetzt Stimmbänderentzündung und Penicillin.)

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Schätze, die Schätzung war möglicherweise nicht ganz verkehrt. Fühle mich heute zwar schon deutlich fitter und hatte auch ein vergnügtes Arbeitstreffen, aber jetzt habe ich plötzlich eine Stimme wie Johnny Cash. Nur viel leiser. Bin gespannt, ob ich morgen gar keinen Ton mehr rauskriege oder vielleicht alles vorbei ist.

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Last modified: 06.06.24, 10:52
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Kommentare
Anderthalbfache Unterstützung!
Christl Klein, vor 12 Jahren
Hm, Tempers Kommentar ist ja
schon von 2008 - ich schätze eher nicht, dass...
isabo, vor 13 Jahren
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 13 Jahren
das ist ein hobby
von mir. antizyklisches kommentieren ;)
fabe, vor 13 Jahren
Das hier ist ja
schon eine Weile her. Hihi.
isabo, vor 13 Jahren
hier war ja neulich
stromausfall. menschen sind merkwürdig.
fabe, vor 13 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 13 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
Oh, vielen Dank!
isabo, vor 14 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 14 Jahren
Der Verein lebe hoch, anderthalb
mal hoch Bin dabei.
Jolen, vor 14 Jahren
Da spricht mir wer aus
der Seele. Ich gebe mir auch schon seit Jahren...
Cuguron, vor 14 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 14 Jahren
Meiner hat mir nur von
dem Smiley auf seiner Krone erzählt. Und ob ich...
strandfynd, vor 14 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
das hier geht woanders
nicht besser, aber versuch macht kluch...
don papp, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Sie wissen aber schon,
dass das hier schöner ausschaut?
leavesleft, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
Jo. Dann.
isabo, vor 14 Jahren
Möchten Sie es wissen?
kinomu, vor 14 Jahren
alles gute und auf nach
drüben!
skizzenblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren

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