Samstag, 19. Juli 2008
Aus für Übersetzerkollegien?
isabo,
13:24
Die EU gibt sich alle Mühe, noch die letzten hartnäckigen Anhänger der euopäischen Idee zu verprellen. Wie heute bekannt wurde, hat die Brüsseler Kommission für Kultur, Bildung und Sport letzte Woche den Förderungsantrag einer Gruppe von sieben europäischen Übersetzerzentren abgelehnt. Dazu der Verbund der europäischen Literaturübersetzerverbände, CEATL (Conseil Européen des Associations de Traducteurs Littéraires): Presseerklärung Kulturpolitik in Europa: Ein Umschlag ohne Buch Seit vielen Jahren ermöglichen die europäischen Übersetzerzentren Literaturübersetzern aus der ganzen Welt den Aufenthalt im Land ihrer Autoren, die Vertiefung ihrer Sprach- und Landeskenntnisse, die Teilnahme an Fortbildungsseminaren sowie konzentriertes Arbeiten an anspruchsvoller Literatur jenseits aller Alltagssorgen. Letzte Woche nun hat die Europäische Union (die sich ihre internen Übersetzungen schätzungsweise eine Milliarde Euro pro Jahr kosten lässt) entschieden, die europäischen Übersetzerzentren nicht mehr zu fördern. Zugleich gibt die Union im Rahmen des Programms “Kultur 2007-2013” mehr als 400 Millionen Euro für die Förderung der europäischen Kultur aus, vor allem für Großprojekte wie internationale Filmproduktionen. Der Europäische Rat der Literaturübersetzerverbände CEATL ist empört über diese Entscheidung, die im krassen Widerspruch zur Idee eines vielsprachigen und multikulturellen Europas steht, in dem die Arbeit von Literaturübersetzern eine grundlegende Voraussetzung für das gegenseitige Verständnis ist, und zwar nicht nur in der Literatur, sondern auch in Philosophie, Wissenschaft, Kunst, Kino und Theater. Dabei hat die Europäische Union 2008 zum „Jahr des interkulturellen Dialogs“ erklärt und will dem Literaturübersetzen als bedeutendstem Ausdruck dieses Dialogs Anfang 2009 ein internationales Symposium widmen. Der CEATL besteht darauf, daß die Internationalen Übersetzerzentren – vor dreißig Jahren vom berühmten Beckett-Übersetzer Elmar Tophoven nach dem Modell des mittelalterlichen Toledo erfunden – im Mittelpunkt des „interkulturellen Dialogs“ stehen und als Leuchtturmprojekte der Europäischen Kultur die Unterstützung und Förderung seitens der Europäische Union verdienen. Sonst bleibt die Idee einer Europäischen Kultur und des interkulturellen Dialogs leer wie ein Umschlag ohne Buch. (via VfLL-Blog)
juebe,
16.08.08, 17:53
Lobby
Das macht doch sehr deutlich, wer die bessere Lobby hat, nämlich diejenigen, die Großfilmprojekte machen. ... Link |
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Kommentare
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 13 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 13 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 14 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 14 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren
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