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Sonntag, 27. Juni 2010
Pressereise. Hochmut kommt vor dem Fall.

Ich war mal wieder auf einer ethisch bedenklichen Reise, wie letztes Jahr auch schon. Damals waren drei Blogger mit, Maximilian, Henrike und ich. Die mitreisenden Journalisten, hatten wir das Gefühl, schauten ein bisschen auf uns herab. Tatsächlich waren wir an all den Informationen, die uns präsentiert wurden, nur so halb interessiert, wir hörten nicht immer aufmerksam zu und schrieben schon gar nicht mit, sondern genossen die Insel, die Sonne und das Meer. Wir sind Blogger, wir haben nicht die Verpflichtung, unseren Lesern hinterher möglichst viele sachliche Informationen zu bieten, und wir haben keinen Chef, dem wir demonstrieren müssen, dass wir wirklich gearbeitet haben. Schlimmer noch: insgeheim kicherten wir sogar über die streberhaften Mitschreiber und Fragensteller.
Hinterher schrieben wir eher Inselsehnsuchtstexte als informative Zeitungsartikel. Und auf Umwegen wurde uns irgendwann zugetragen, zumindest eine Journalistin sei „von der poetischen Kraft unserer Texte ganz überwältigt“ gewesen, so was hört man natürlich gern. Erst jetzt erfuhr ich, dass mein Blog der Hotelwebseite außerdem in der Tat mehr Besucher gebracht habe als das Hamburger Abendblatt: also bitte, liebe Hotels und Reiseveranstalter, wenn Ihr wollt, dass Euer Angebot in die Welt getragen wird, wisst Ihr Bescheid.

Etwas später war ich privat noch einmal auf Helgoland und habe einen weiteren Inselsehnsuchtstext geschrieben. Diesen beiden habe ich nicht viel Neues hinzuzufügen; es war wieder herrlichstes Wetter, blauer Himmel, Sonnenschein und das Meer, da bin ich ja sowieso schon glücklich. Die Trottellummen und Basstölpel waren da, Robben haben wir kaum gesehen, sie waren alle im Wasser. Als ich (diesmal allerdings eher bewundernd) zu einer Journalistin sagte, sie sei ja so fleißig, dass sie immer alles mitschreibe, da fragte sie, worüber ich denn hinterher schreiben würde: weiß ich noch nicht, sagte ich. Letztes Mal habe ich über den Wind geschrieben.

Und wie ich jetzt wieder so an meinem Schreibtisch sitze und darüber nachdenke, stelle ich fest: Diesmal wird alles anders. Diesmal will ich tatsächlich über den eigentlichen Anlass der Reise schreiben, nämlich ein neues Hotel, denn das hat mich beeindruckt. Ich habe keine Fotos gemacht, nicht mitgeschrieben und zu wenig Fragen gestellt, ich blöde Kuh, ich habe wieder nur mein Gesicht in die Sonne gehalten und gedacht, mir würde schon was einfallen. Und nun steh ich da, mit meinem kurzen Hemd. Der offizielle Eintrag folgt. Irgendwann.

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Mich würde auch dieses Mal interessieren: Wie war das Hotel?

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Hi Isa, gibt´s irgendwo einen "gefällt mir" Button für Deinen Text? Ich kann mich zwar nur an die Hälfte der 5-Punkte Regel des Meisters erinnern, aber ich glaube Du hast sie alle umgesetzt. Immer wieder schön!

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Oh, danke! Du kannst natürlich "gefällt mir" drunterschreiben. (Oder ganz schnöde den Flattr-Button anklicken, höhö. Hier erklärt.)

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Och. Aber die Bilder der Basstölpel im vorgerigen Beitrag sind doch schön, schöner als jeder Hotelbericht sein kann.

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Danke! (Ich kann ja versuchen, einen Hotelbericht zu schreiben, der schöner ist als Bilder von Basstölpeln. Das ist aber eine schwierige Aufgabe.)

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Last modified: 06.06.24, 10:52
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Kommentare
Anderthalbfache Unterstützung!
Christl Klein, vor 12 Jahren
Hm, Tempers Kommentar ist ja
schon von 2008 - ich schätze eher nicht, dass...
isabo, vor 13 Jahren
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 13 Jahren
das ist ein hobby
von mir. antizyklisches kommentieren ;)
fabe, vor 13 Jahren
Das hier ist ja
schon eine Weile her. Hihi.
isabo, vor 13 Jahren
hier war ja neulich
stromausfall. menschen sind merkwürdig.
fabe, vor 13 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 13 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
Oh, vielen Dank!
isabo, vor 14 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 14 Jahren
Der Verein lebe hoch, anderthalb
mal hoch Bin dabei.
Jolen, vor 14 Jahren
Da spricht mir wer aus
der Seele. Ich gebe mir auch schon seit Jahren...
Cuguron, vor 14 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 14 Jahren
Meiner hat mir nur von
dem Smiley auf seiner Krone erzählt. Und ob ich...
strandfynd, vor 14 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
das hier geht woanders
nicht besser, aber versuch macht kluch...
don papp, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Sie wissen aber schon,
dass das hier schöner ausschaut?
leavesleft, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
Jo. Dann.
isabo, vor 14 Jahren
Möchten Sie es wissen?
kinomu, vor 14 Jahren
alles gute und auf nach
drüben!
skizzenblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren

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