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Montag, 15. Februar 2010
Is a book

Toon Tellegen, Axel Scheffler (Illustration), Mirjam Pressler (Übersetzung): Briefe vom Eichhorn an die Ameise

Lauter Geschichten über Briefe. Und Briefe. Briefe vom Eichhorn an die Ameise, auch wenn gleich der erste ein seltsamer Brief ist. Und vom Elefanten an die Schnecke, mit der er tanzen will, und zwar oben auf ihrem Haus. Er wird sich auch Mühe geben, nicht durchs Dach zu brechen, aber man kann natürlich nie wissen. Der Elefant klettert nämlich unglücklicherweise immer wieder auf Sachen, vor allem auf Bäume, und fällt dann runter. Und vom Sperling an die Krähe, die glaubt, dass es immer nur regnen wird und nie wieder aufhören. Und vom Bären an alle, denn er möchte, dass alle ihm eine Torte backen. Überhaupt wird viel Torte gegessen, vor allem vom Bären. Und vom Eichhorn an die Blattlaus, die sich immer so schrecklich schämt. Und vom Pinguin an alle, denn er ist einsam. Und vom Glühwürmchen, das nur entweder glühen oder schreiben kann, an den Nachtfalter. Und wenn jemand nicht weiß, wie man Briefe schreibt, kann er es beim Sperling lernen. Falls es Winter ist, zieht man dem Brief eine warme Jacke an und schickt ihn los. Und natürlich kann man auch seinem Tisch mal einen Brief schreiben, an den denkt man ja sonst viel zu selten.

Insgesamt sind es 26 kleine Geschichtchen, in denen Briefe quer durch die Tierwelt eine Rolle spielen. Geschichten, wie der Klappentext sagt, „von Wünschen und Hoffnungen, von Freundschaft und Fürsorge“. Meistens zwei Seiten lang, höchstens vier, und eine zauberhafter als die andere. Viele wirken wie der Anfang einer Geschichte, man möchte wissen, wie es weitergeht, aber da ist sie schon zu Ende. Und nach nur 90 Seiten ist leider das ganze Buch zu Ende, und dann möchte man erstens sofort jemandem einen Brief schreiben, nur einen kleinen, und zweitens möchte man alle Bücher kaufen, in denen Axel Scheffler Eichhörnchen gezeichnet hat, und danach wahrscheinlich sein Gesamtwerk. Denn diese Tierzeichnungen sind wirklich, wirklich hinreißend.

Der Sperling räusperte sich und fuhr fort: „Darunter schreibt ihr: ‚Wie geht es dir?’“
Die Tiere schrieben: „Wie geht es dir?“
„Das ist so eine schöne Frage“, sagte der Sperling. „Die dürft ihr nie vergessen. In keinem einzigen Brief. Und darunter schreibt ihr …“

Bei Amazon kann man übrigens ein bisschen reinblättern. (Und dann in der netten, kleinen Buchhandlung um die Ecke kaufen.)

Im Regal stelle ich es neben das ebenfalls von Axel Scheffler illustrierte Büchlein Über das Halten von Eichhörnchen, sobald ich es nachgekauft habe. Meins habe ich nämlich verschenkt. Und das werde ich mit diesem hier sicher auch noch öfter tun.

... Link (9 Kommentare)


Tex Rubinowitz und Hermann Bräuer lesen vor und zeigen alte Fotos rum

Die Älteren unter Ihnen werden sich noch an KAFFEE.SATZ.LESEN erinnern, eine Lesereihe, die von Herrn Paulsen, Herrn Svenson und mir organisiert wurde und nach sechs wunderbaren Jahren leider im vergangenen Jahr eingestellt werden musste.

Diese Woche, am Samstag, dem 20.02.2010, gehen Abends noch einmal die Lichter in der Baderanstalt an, dem legendären Spielort der Reihe. Und das hat einen guten Grund, alte Freunde sind in der Stadt und haben neue Bücher dabei.

Erstmals stehen sie gemeinsam in Hamburg auf einer Bühne: der in Wien lebende Cartoonist und Satiriker (Titanic, Falter, F.A.Z), Autor und Reisejournalist Tex Rubinowitz und sein Lesebühnenpartner Hermann Bräuer. Bräuer ist Comedyautor, schreibt u.a. für Paul Panzer, Tramitz and Friends und Barbara Schöneberger.

Wer den klugen Humor von Tex Rubinowitz’ Zeichnungen mag, der hat auch bei seinem Roman Ramses Müller (Eichborn Verlag, 2009) viel zu lachen. Atemlos und in rasantem Tempo stolpert der Leser durch eine lange Nacht und einen unappetitlich verkaterten Tag in Berlin Mitte, inklusive Promi-Alarm und Popkultur satt. Mit Der Bremsenflüsterer (Falter Verlag, 2009) liegen endlich Rubinowitz’ gesammelte Reisereportagen vor: er begleitet die österreichische Fußballnationalmannschaft auf die Färöer, läuft im Fliegenkostüm den Bordeaux-Marathon, spielt in Tokyo „Doo Wop“-Singles auf einem Reiseplattenspieler in einem Fahrstuhl und sucht einen Zwillingsbruder in Indien.


Tex Rubinowitz (Foto: Privat)

„Rubinowitz gehört nicht zu jenen, die Städte und Kontinente wechseln, nur um dort dann das Gleiche zu machen wie in Wien. Er macht alles mit, sogar die größten Irrtümer und den unglaublichsten Unfug, weswegen er auch prinzipiell isst, was auf den Tisch kommt.“
(Falter Verlag)

Hermann Bräuers erheiternd-erhellender Debüt-Roman Haarweg zur Hölle-Ein hart gerockter Heimatroman (Ullstein Verlag, 2009) spielt in der Münchner Hair-Metal-Szene der achtziger Jahre: grell geschminkte Jungmänner mit Haarmatten, hautengen Spandexhosen und Stromgitarren suchen das Glück im Glam Rock- ein coming-of-age-Roman, der Rocko Schamonis „Dorfpunks“ wie einen Haufen angepasster Schlafmützen wirken lässt.


Hermann Bräuer (Foto: Privat)

„Zuerst auf der Bühne gnadenlos abräumen und anschließend backstage die Girls mit unserem Look killen. Eine Hair-Metal Band. Die sicherste Fahrkarte ins Frauenland!“
(Klappentext)

Tex Rubinowitz und Hermann Bräuer
lesen vor und zeigen alte Fotos rum

Baderanstalt
Hammer Steindamm 62, neben S-Bahnhof Hasselbrook
im Hinterhof, 5. Stock.
Samstag, 20. Februar 2010
20:00 Uhr,
Einlass 19:30 Uhr / Beginn 20:00 Uhr
Eintritt: 10 Euro

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Kommentare
Anderthalbfache Unterstützung!
Christl Klein, vor 12 Jahren
Hm, Tempers Kommentar ist ja
schon von 2008 - ich schätze eher nicht, dass...
isabo, vor 13 Jahren
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 13 Jahren
das ist ein hobby
von mir. antizyklisches kommentieren ;)
fabe, vor 13 Jahren
Das hier ist ja
schon eine Weile her. Hihi.
isabo, vor 13 Jahren
hier war ja neulich
stromausfall. menschen sind merkwürdig.
fabe, vor 13 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 13 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
Oh, vielen Dank!
isabo, vor 14 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 14 Jahren
Der Verein lebe hoch, anderthalb
mal hoch Bin dabei.
Jolen, vor 14 Jahren
Da spricht mir wer aus
der Seele. Ich gebe mir auch schon seit Jahren...
Cuguron, vor 14 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 14 Jahren
Meiner hat mir nur von
dem Smiley auf seiner Krone erzählt. Und ob ich...
strandfynd, vor 14 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
das hier geht woanders
nicht besser, aber versuch macht kluch...
don papp, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Sie wissen aber schon,
dass das hier schöner ausschaut?
leavesleft, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
Jo. Dann.
isabo, vor 14 Jahren
Möchten Sie es wissen?
kinomu, vor 14 Jahren
alles gute und auf nach
drüben!
skizzenblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren

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