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Mittwoch, 15. Oktober 2008

Eines Tages werde ich meine Chatprotokolle veröffentlichen. Und meinen Mailverkehr. Dann könnt Ihr alle mal sehen!

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Ich hab keine Krise. Die Krise hat mich.

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Juppidu!

Morgen bekomme ich eine Kamera. Eine richtige, die bestimmt von ganz allein tolle Bilder macht, nicht so eine, wie ich sonst immer hatte. „Immer“ bedeutet in dem Fall, dass ich immer noch mit der zweiten Kamera meines Lebens fotografiere, die erste, eine kleine Olympus, hat mir ungefähr zwanzig Jahre lang treue Dienste geleistet, bis ich auf eine kleine digitale Nikon umgestiegen bin, einfach weil digital doch praktischer ist. Mit der ersten habe ich sogar mal eine eigene Ausstellung bestritten, jaha, da seid Ihr übergerascht, hm? Stand sogar in zwei Zeitungen, mit Bild, in der Westfalenpost und der Mendener Zeitung, und ausgestellt habe ich meine Fotos aus Japan in der Mendener VHS. Ich bitte um angemessene Beeindrucktheit.
Jedenfalls: immer einfachstes Modell, und „fotografieren“ ist auch ein großes Wort für das, was ich damit getan habe, „knipsen“ trifft es wohl eher. Und jetzt bekomme ich morgen eine richtige Kamera, mit der man richtig fotografieren kann, mit tollem Zoom und Weitwinkel und allem. Erstmal geliehen, und dann kann ich mir überlegen, ob ich sie kaufe, ich bin schon ganz aufgeregt. Vielleicht kann ich ja fotografieren! Vielleicht schlummert in mir eine große Fotografin! Vielleicht ist die Erde eine Scheibe! Und morgen schönes Wetter.

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Rumgammeln

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Twitter geht mir gerade irgendwie auf den Keks.

Auf den Keks
auf die Nerven
auf die Eier
auf den Sack

auf den Geist
auf den Zeiger
auf den Wecker
zappzerapp.

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Dienstag, 14. Oktober 2008
Bin alt, brauche kein Geld

Für heute nachmittag Superjob angenommen: allein in der Wohnung von Freunden herumsitzen und den Heizungsableser reinlassen.
Bei sensationeller Bezahlung. Erblasst! Vor Neid!

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Wie, schon ein Uhr? Oh Mann. Jetzt aber los!

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Der deutsche Buchpreis geht dieses Jahr an Uwe Tellkamp für Der Turm.

(Nicht gelesen, keine Meinung.)

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Montag, 13. Oktober 2008

Auf der Bank. Erstaunlich traurig. Teilweise.

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Der Tag am Meer

Endlich mal wieder einen Tag ans Meer, einen zünftigen Strandspaziergang machen, beschlossene Sache, obwohl das Wetter eher mittel werden soll, aber jenun, es ist Oktober, und Meer ist immer gut. Morgens ist in Hamburg strahlend blauer Himmel, die Sonne scheint, im Internet und im Radio werden 20°C angekündigt. Geht doch! In Hamburg.
Kaum haben wir Hamburg hinter uns gelassen, wird es nebelig, immer dichter suppt es uns ein, alles ist grau, man sieht die Hand vor den Augen nicht. Im übrigen ist es doch weiter nach Westerhever, als wir dachten. Nach zwei Stunden Fahrt parken wir, steigen aus, glücklicherweise haben wir statt Badesachen im letzten Moment doch noch die praktischen Funktionsjacken eingepackt, es pfeift ein ordentlicher Wind, man wünscht sich eine Mütze. Und einen Schal. Wir gehen Richtung Meer, es ist Hochwasser, wie schön, dass das Wasser da ist, denn wenn man ans Meer fährt, will man ja auch Meer sehen, das klappt aber an der Nordsee nicht immer. Was nicht da ist, ist Strand. Keine Ahnung, ob der nur da ist, wenn das Wasser weg ist, jedenfalls sehen wir nur Salzwiesen, durch die ein betonierter Pfad zum Leuchtturm führt. Von dem Pfad aus sieht man das Wasser nicht, man sieht den Strand nicht, man sieht, strenggenommen, überhaupt ziemlich wenig, außer Salzwiesen, und irgendwann wenigstens den Leuchtturm.

Man kann dann einmal um den Leuchtturm rumgehen und wieder zurück. Insgesamt macht das eine Stunde, dem Mann tun die Ohren weh vom Wind, ich habe mir rechtzeitig die Kapuze aufgesetzt. Wir sitzen im Auto, essen ein Brötchen mit Wurst, trinken Apfelschorle und beschließen, dann eben noch nach St. Peter-Ording zu fahren, denn dort, das weiß man ja, gibt es diesen sensationellen Strand, kilometerweit. Etwas unklar ist St. Peter-Ording selbst, das gibt es anscheinend gar nicht, es gibt Ording und St. Peter oder Bad St. Peter, schon wieder vergessen, und St. Peter Dorf, na egal, der Strand ist ja groß genug, ist auch überall ausgeschildert, wir folgen irgendwelchen Schildern, parken irgendwo, das Wasser ist immer noch da. Was nicht da ist, ist Strand. Dafür ist es heller, der Nebel hat sich plötzlich gelichtet, man ahnt Tageslicht, und dass hinter den Wolken irgendwo die Sonne sein muss. Wir laufen über einen betonierten Weg durch die Salzwiesen in Richtung der Kite-Surfer, da fängt es an zu regnen. Einmal bis ans Wasser, dann schnell zurück (Salzwiesen) und in die an Ungemütlichkeit kaum zu überbietende "Strandburg"; an der Tür steht "Aufmerksame Gäste schließen die Tür hinter sich, anderen wird es gesagt." Wir trinken schnell einen Kaffee und fahren nach Hause. Nach insgesamt vier Stunden Autofahrt und anderthalb Stunden an der frischen Luft sind wir total erschöpft.
Man sollte öfter ans Meer fahren, Meer ist immer gut, und das ist, auch wenn es sich gerade nicht so liest, mein voller Ernst.

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Ans Meer.

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Sonntag, 12. Oktober 2008

Gelaufen, geduscht, gegessen, aufgebrezelt und ausgehfertig.

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Elke Heidenreich in der FAZ über die Verleihung des deutschen Fernsehpreises und Marcel Reich-Ranickis Auftritt ebendort.
(Via Paulsen.)

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Laufen.
Manchmal muss man laufen.

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Suppe.
Manchmal braucht man Suppe.

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Interview mit dem Übersetzer Ulrich Blumenbach über den Tod von David Foster Wallace. (Auf Englisch. Via Moni.)

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Meine Hände riechen nach Sellerie.

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Es gibt! kein! Außen mehr!
Kein Drinnen und Draußen mehr!

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Dieses Jahr habe ich noch in keinem Blog Rilkes "Herbsttag" gelesen, UND es hat den ganzen September über niemand behauptet, die Weihnachtssüßigkeiten lägen auch immer früher im Supermarkt. Irgendwas stimmt doch da nicht.

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Gestern kam eine Einladung zu einer "kleinen Feier", ich nehme an, es handelt sich um eine Geburtstagsfeier. Sie kam mit der Post, auf Papier, mit Absender und Briefmarke und allem, darin ein eigenhändig auf Pappe geklebtes Foto und die eigentliche Einladung formvollendet von Hand geschrieben.
Das finde ich so wunderbar und großartig, dass ich überlege, meine Zusage angemessen zu gestalten. Kann allerdings sein, dass ich erst das Prokrastinationsbuch lesen muss.

Ebenfalls gestern kam nämlich Dinge geregelt kriegen ohne einen Funken Selbstdisziplin von Sascha Lobo und Kathrin Passig, das hat Sopran mir über meinen Amazon-Wunschzettel nachträglich noch zum Geburtstag geschenkt. Total supernett, zumal sie auch selbst ein bisschen dran beteiligt war. Vielen Dank, Madame!

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Habe endlich mal meine guten Vorsätze umgesetzt. Letzte Woche im Kino gewesen, gestern eine DVD geguckt. Das wird noch was! Vielleicht gucke ich schon nächste Woche wieder einen Film!

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Samstag, 11. Oktober 2008

Total neues Blogkonzept beschlossen.

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Freitag, 10. Oktober 2008
Buchmesse

Carole Cadwalladr
The Observer, Sunday October 14 2007

"It's some comfort to discover, at the end of my first long, spirit-sapping day at the Frankfurt Book Fair, that I'm not the first Observer journalist who's come and suffered here. A librarian from the newspaper digs up an old microfiche film and there, in grainy black and white, is a copy of The Observer from 1981, with a report on the fair by a certain Martin Amis.
It was a long time ago. Back then, he writes, the biggest book fair in the world had an unimaginable allure, it was seen as a week-long jamboree where 'publishers gorge themselves on expensive food and drink and have the kind of sexual encounters with one another that used to be characterised in novels by phrases like: 'towards morning he took her again.'"

Ich bin schockiert. Zu einer solchen Veranstaltung fahre ich nicht. Hätte ich das früher gewusst, dann wäre ich bisher auch mit ganz anderen Erwar nie hingefahren. Aber ich werde mich schon mal mental auf nächstes Jahr vorbereiten.

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Donnerstag, 9. Oktober 2008
Gilbert Bécaud: Et maintenant

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Der Nobelpreis für Literatur

geht an Jean-Marie Gustave Le Clézio, "author of new departures, poetic adventure and sensual ecstasy, explorer of a humanity beyond and below the reigning civilization".

*hust* Nie gehört.

Herzlichen Glückwunsch, Monsieur Le Clézio!

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Kommentare
Anderthalbfache Unterstützung!
Christl Klein, vor 12 Jahren
Hm, Tempers Kommentar ist ja
schon von 2008 - ich schätze eher nicht, dass...
isabo, vor 13 Jahren
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 13 Jahren
das ist ein hobby
von mir. antizyklisches kommentieren ;)
fabe, vor 13 Jahren
Das hier ist ja
schon eine Weile her. Hihi.
isabo, vor 13 Jahren
hier war ja neulich
stromausfall. menschen sind merkwürdig.
fabe, vor 13 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 13 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
Oh, vielen Dank!
isabo, vor 14 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 14 Jahren
Der Verein lebe hoch, anderthalb
mal hoch Bin dabei.
Jolen, vor 14 Jahren
Da spricht mir wer aus
der Seele. Ich gebe mir auch schon seit Jahren...
Cuguron, vor 14 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 14 Jahren
Meiner hat mir nur von
dem Smiley auf seiner Krone erzählt. Und ob ich...
strandfynd, vor 14 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
das hier geht woanders
nicht besser, aber versuch macht kluch...
don papp, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Sie wissen aber schon,
dass das hier schöner ausschaut?
leavesleft, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
Jo. Dann.
isabo, vor 14 Jahren
Möchten Sie es wissen?
kinomu, vor 14 Jahren
alles gute und auf nach
drüben!
skizzenblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren

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