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Montag, 21. März 2005
Unheimliche Begegnung auf der Buchmesse

Frankfurter Buchmesse 2004, Gastland: arabische Welt.
Ich stehe irgendwo im Gang und höre mir ein Interview mit Verena Carl über Stadt Land Krieg an. Plötzlich spüre ich, da steht jemand hinter mir, so schräg links. Ich schaue zur Seite, und wirklich, er steht viel dichter, als es nötig und üblich und höflich gewesen wäre, ein etwas dunkel aussehender, mittelalter Mann. Ich rücke ein Stückchen weg und gut is’.
Eine Minute später fasse ich mir, weil da irgendwas ist, in den Nacken. Es juckt ein bisschen, ich kann es nicht sehen, es fühlt sich aber an wie eine offene Stelle, Haut kaputt und ein bisschen feucht, kein Blut, eher Wundwasser. Ruckartig drehe ich mich um: Der Mann ist weg. Mir wird ein bisschen mulmig, ich gehe ins Übersetzerzentrum und zeige die Stelle einer Kollegin – sie sagt, es sieht tatsächlich aus wie Haut weg, und zwar genau herzförmig mit einem dunklen Rand drumherum. Langsam kriege ich Angst. Auf der Buchmesse laufen Terroristen herum, die andere durch Anritzen mit tödlichen Krankheiten infizieren. Herzförmig? Mit einer Art Prägestempel? Brandeisen? So ein Quatsch. Ich warte auf eine entsprechende Durchsage. Oder dass etwas in der Zeitung steht. „Der unheimliche Buchmessenritzer“, vielleicht ja auch eine ganz Bande, oder „Ein Gespenst geht um auf der Buchmesse“, „Schleichender Terror in Frankfurt“, so was in der Art.
Drei Tage lang beobachte ich die Stelle mittels Handspiegel und Waschbeckenspiegel. Immer noch herzförmig, mit dunklem Rand, es juckt nicht sehr, verändert sich nur langsam, scheint zu heilen, stört eigentlich nicht weiter, aber WAS ZUM TEUFEL IST DAS? Der halbe Freundes- und Kollegenkreis gruselt sich mit. Keiner sagt „du spinnst“.

EDIT: Der böse Internetzwurm (schmerles.exe) hat den letzten Absatz aufgefressen. Ich guck mal, ob ich ihn in ein paar Tagen wiederfinde.

Irgendwann frißt der große Internetzwurm den letzten Absatz auf. Und Sie werden eine Menge Leute ratlos ängstlich zurücklassen.

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Gute Idee eigentlich. Für sowas bin ich immer viel zu gutmütig.

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geträumt? Oder der Versuch, eine Urban Legend zu starten?

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Nein, es ist die Wahrheit, die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Zeugen lesen mit.
Und es war auch ganz schön in Echt gruselig.

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Frau Isabo,

nehmen Sie das nicht auf die leichte Schulter. Das kann immer wieder passieren...

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Nun, so furchtbar viele Leute scheinen nicht ratlos ängstlich gewesen zu sein. Trotzdem verrate ich jetzt die Auflösung:
Erst vier durchgraulte Tage später fiel mir nämlich ein, dass ich vor der Messe noch bei meiner Heilpraktikerin gewesen war, die mir den verrenkten Hals gemoxt hat. Und da ist ein bisschen Glut von der Moxazigarre abgefallen. Auf mich drauf! Hab ich aber in den Tagen dazwischen überhaupt nichts von gespürt.
Tja, und dass das mit dem verrenkten Hals immer wieder passiert, weiß ich leider ganz gut.

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Last modified: 09.12.13, 22:30
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Kommentare
Anderthalbfache Unterstützung!
Christl Klein, vor 11 Jahren
Hm, Tempers Kommentar ist ja
schon von 2008 - ich schätze eher nicht, dass...
isabo, vor 12 Jahren
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 12 Jahren
das ist ein hobby
von mir. antizyklisches kommentieren ;)
fabe, vor 12 Jahren
Das hier ist ja
schon eine Weile her. Hihi.
isabo, vor 12 Jahren
hier war ja neulich
stromausfall. menschen sind merkwürdig.
fabe, vor 12 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 13 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
Oh, vielen Dank!
isabo, vor 13 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 13 Jahren
Der Verein lebe hoch, anderthalb
mal hoch Bin dabei.
Jolen, vor 13 Jahren
Da spricht mir wer aus
der Seele. Ich gebe mir auch schon seit Jahren...
Cuguron, vor 13 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 14 Jahren
Meiner hat mir nur von
dem Smiley auf seiner Krone erzählt. Und ob ich...
strandfynd, vor 14 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
das hier geht woanders
nicht besser, aber versuch macht kluch...
don papp, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Sie wissen aber schon,
dass das hier schöner ausschaut?
leavesleft, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
Jo. Dann.
isabo, vor 14 Jahren
Möchten Sie es wissen?
kinomu, vor 14 Jahren
alles gute und auf nach
drüben!
skizzenblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren

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