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Freitag, 10. Juli 2009
Die Vorleser. Heute Abend im ZDF.

„Um Abendgarderobe wird gebeten“, steht auf der Eintrittskarte. Wir überlegen eine Weile, ob es wirklich ein dunkler Anzug sein muss, wirklich ein langes Kleid (ich habe gar keins), und entscheiden uns schließlich für einen hellen Anzug und das kleine Schwarzgraue. Ohne Strumpfhose! Abendgarderobe hin oder her, es ist Sommer, und wir gehen schließlich nicht auf einen Ball, sondern ins Fernsehen. Um halb neun soll Einlass sein, um viertel nach acht stehen wir vor dem ehemaligen Hauptzollamt in der Hamburger Speicherstadt. Tatsächlich werden Journalisten eingelassen, wir aber nicht, wir stehen vor der Tür, es wird kalt und kälter, von wegen Sommer. Wer eine echte Dame ist, hat zwar eine Strumpfhose in der Handtasche, aber echte Damen ziehen sich leider nicht mitten in der Speicherstadt auf offener Straße eine Strumpfhose unters Kleid. War aber knapp.
Drinnen also erstmal zur Toilette, Strumpfhose anziehen, um meine kalten Beine zu wärmen, dann zur Garderobe, Mantel abgeben, um an den Armen gleich wieder mit dem Frieren anzufangen. Innerkörperliche Arbeitsteilung, einer ist immer dran. Als ich fertig bin, sind die meisten Plätze natürlich schon besetzt, wir sitzen ganz am Rand und relativ weit hinten. Ein Scheinwerfer strahlt mir ins Gesicht, aber kurz vor Sendungsbeginn, ungefähr in dem Moment, als der Regisseur auf die Bühne geht, um uns zu erzählen, dass Frau Fried und Herr Mangold total aufgeregt sind, kommt jemand und dreht den Scheinwerfer weg. Na gut, dann komme ich eben nicht ins Fernsehen.
Das alte Hauptzollamt ist wunderschön, es hat nach beiden Seiten, also zur Straße und zum Wasser riesige Fenster, jenseits des Wassers liegt die Stadt, es dämmert draußen, die Lichter der Stadt gehen an. Und im Saal gehen die Lichter aus, Amelie Fried und Ijoma Mangold kommen auf die Bühne und setzen sich so auf die roten Sofas, dass ich von meinem Randplatz aus nur Frau Frieds Gesicht sehen kann, Herrn Mangold sehe ich nur von hinten. Ich mag Frau Frieds Blazer nicht. Mit den beiden ist Walter Sittler in den Saal gekommen, der später als Gast auf der Bühne sein wird, zunächst aber unauffällig irgendwo im Publikum Platz nimmt, genauer gesagt: direkt vor meiner Nase. Vielleicht komme ich doch ins Fernsehen.
Tatsächlich merkt man, dass Amelie Fried aufgeregt ist. Ich finde das sehr süß, die Frau moderiert seit zehn Jahren die Talkshow im NDR und wirkt tatsächlich ein bisschen unsicher. Und zwar genau so lange, bis die Sendung anfängt. Sobald die Kamera läuft, ist sie vom ersten Moment an Profi. Sie stellt Ijoma Mangold vor, den ich nur von hinten sehe, sodass ich nicht weiß, wie es ihm mit der Nervosität geht.
Die beiden stellen das erste Buch vor: „Weiße Geister“ von Alice Greenway. Und da passiert es tatsächlich: Amelie Fried hebt unter anderem die sprachliche Qualität des Buchs hervor, ich denke na, und, naa? … und sie setzt den Satz fort und sagt, dass das natürlich an der hervorragenden Übersetzung von Uwe-Michael Gutzschhahn liegt. Jawoll! Hurra! Das ist ja etwas, was Frau Heidenreich einfach gar nicht begriffen hatte. Sie hat regelmäßig die wunderbare Sprache von Autoren gelobt und gar nicht erwähnt, dass sie die wunderbare Sprache eines Übersetzers damit meinte. Dass Frau Fried offenbar bewusst ist, was genau sie da liest: prächtig. Und so verzeihe ich den beiden schon im Voraus, dass sie bei allen weiteren vorgestellten Übersetzungen die Übersetzer nicht nennen, aber sie sagen auch nichts mehr über die sprachliche Qualität der Bücher.

Ich glaube, das wird eine sehr gelungene Sendung. Teilweise sind die beiden sich einig in ihrer Begeisterung für ein Buch, teilweise findet nur einer es toll, der andere nicht so, und sie diskutieren ein wenig; Walter Sittler als erster Gast macht eine sehr gute Figur, außer dass er vergisst, den Titel des Buches zu nennen. Die Location ist wunderbar, die Moderatoren charmant, die vorgestellten Bücher sehr unterschiedlich, und ich glaube, dass mit der Sendung insgesamt ein breites Publikum angesprochen wird. Man wird der Sendung vorwerfen, nicht intellektuell genug zu sein, zu wenig tiefgehende Literaturkritik zu bieten, zu seicht zu sein, blabla. Geschenkt. Das ist Fernsehen, es ist eine Bücherempfehlungssendung, kein Literaturseminar und kein Hochfeuilleton. Und wenn man genau hinguckt, kann man mich vielleicht hinter Walter Sittler im Publikum sitzen sehen.

Die Vorleser
ZDF, heute Abend, 22.30 Uhr

Dieser Eintrag steht inzwischen auch im Literaturcafe.
Und Zoe Beck war auch bei der Aufzeichnung.

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Donnerstag, 9. Juli 2009
Die Kevins haun uns raus.

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Mittwoch, 8. Juli 2009
Fit und Well (5): Limoncellomassage

Ich denke ja schon ein bisschen darüber nach, wie das ist, wenn man als Blogger zu irgendwas eingeladen wird – nicht direkt mit der Verpflichtung, hinterher etwas Nettes drüber zu schreiben, aber moralisch fühlt man sich dann eben doch gedrängt, und genau das ist ja auch Zweck der Sache. Jedenfalls war ich ins Meridian Spa Alstertal eingeladen, das ist eine sehr edle Wellness- und Muckibude. Ich meine, wenn man mich zu einer 50-minütigen Limoncellomassage einlädt, dann denke ich natürlich nicht ernsthaft über Käuflichkeit und Bloggerethik nach, sondern sage zu. Zur Strafe stehe ich dann hinterher ein bisschen blöd da, weil ich gar nicht recht weiß, was ich bloggen soll; der Abend war nämlich zu wenig durchorganisiert und daher etwas zäh. Ich war allein und bin erst ein bisschen in dem wirklich sensationellen, runden Pool geschwommen, mit einer Kuppel obendrüber, durch die man in den Himmel gucken kann, das ist wunderschön. Und dann bin ich doof herumgelaufen und habe ein bisschen geguckt, durch den Saunabereich und nach oben auf die Dachterrasse, aber ich hatte kein Buch dabei und wollte mich nicht auf einen Liegestuhl legen, ohne etwas zu lesen zu haben. Angeblich sollte es irgendwo Zeitschriften geben, aber ich habe keine gefunden. Und so habe ich durch doofes Rumeiern die Zeit bis zu meinem Massagetermin vertrödelt, selbst schuld vielleicht. Die Massage war dann haargenau das, was man nach so einem Buchabgabe-Endspurt gebrauchen kann. Fünfzig Minuten lang, fünfzig! Minuten! wird man von Kopf bis Fuß durchgeknetet und in eine Limone verwandelt, so was liebe ich ja sehr, man entspannt und entspannt und entspannt, wird immer noch ein bisschen weicher und ein bisschen schwerer und ein bisschen zufriedener. Meine Masseurin war wunderbar schweigsam, vielleicht weil ich auch so schweigsam war, was ja sonst nicht gerade meine Art ist, aber ich wollte einfach nur geknetet werden und weich werden und mich ihr ausliefern. Und das Limoncelloöl duftete so herrlich, und nach fünfzig Minuten möchte man eigentlich gar nicht, dass es schon zu Ende ist, vor allem möchte man nicht aufstehen und rausgehen in die Welt, man möchte eine Limone sein.
Draußen in der Welt saßen Erik, Svensonsan und The Maastrix, von denen einer auch schon in eine Limone verwandelt worden war und zwei noch darauf warteten. Warten war auch das, was wir für den Rest des Abends taten. Wir saßen auf der Dachterrasse und warteten darauf, dass die beiden anderen fertigmassiert wurden, wir warteten aufs Essen, wir warteten auf das Essen der beiden anderen, wir warteten darauf, dass etwas passiert, wir warteten, dass einer sagte, jetzt lasst uns wenigstens noch einmal fix in die Sauna gehen, und das taten wir dann auch, und dann mussten wir gehen, weil um 23.00 Uhr geschlossen wird und wir den Abend mit vielzuviel Warten vertrödelt hatten. Was zugegebenermaßen ein angenehmes Warten war, die Sonne ging unter, von der Dachterrasse aus kann man in den runden Pool hinunterschauen, wir waren mit Speisen und Getränken und netter Gesellschaft versorgt, aber es war eben doch ein Warten.
Sehr schade, ich habe das ganze Stockwerk mit den Geräten und den Kursräumen, den gesamten Sportbereich nicht mal gesehen, weil ich dachte, wir werden bestimmt noch herumgeführt und bekommen bestimmt noch Informationen, immerhin steht ja im Raum, dass wir drüber schreiben sollen. Und als ich abends dem Mann davon erzählte, wie hübsch dort alles ist und wie edel und wie schön und gepflegt, und er sagte, dann sei es doch bestimmt auch entsprechend teuer, musste ich sagen: keine Ahnung. Steht bestimmt im Internet.

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Dienstag, 7. Juli 2009
Danke!

Lieber Herr Wahlster, vielen Dank für diese wunderbare CD! Sie ist schon Anfang letzter Woche angekommen, aber ich habe das Päckchen artig zugelassen und es erst am Geburtstag aufgemacht. Es haut mich immer um, wenn wildfremde Leute mir ein Geschenk von meinem Amazon-Wunschzettel schicken, das ist wirklich ganz unglaublich reizend.
Und außerdem ist es lustig, weil es das übliche Geschenkedings auf den Kopf stellt: normalerweise weiß man ja, von wem man etwas geschenkt bekommt, aber man weiß nicht, was es ist. Bei Wunschzettelgeschenken – nun, gut, ich gestehe; ich hatte schon vorher geguckt, man kann ja dort sehen, was gekauft wurde, ich wusste also, was drin ist, aber nicht, von wem es kam. Der Überraschungseffekt ist also der gleiche, nur an einer anderen Stelle – und man muss sich nicht fürchten, dass was Doofes drin ist und man Freude heucheln muss. Es ist nämlich was drin, was man sich wirklich wünscht. Supertolle Sache, ganz herzlichen Dank!
(Und danke, Caro, für die Empfehlung!)

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Montag, 6. Juli 2009
Übrigens

… ist heute internationaler Tag des Kusses. Finde ich gut, Küssen ist super, und die Zeitung mit den großen Buchstaben behauptet sogar, wer küsst, lebt 5 Jahre länger. Na denn mal los, knutschen!

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Heute Abend

"Nun darf man sich Ulrich Blumenbach nicht als Nerd vorstellen. Er ist ein schöner Mann mit kräftigen Zügen und so ausdrucksstarker Mimik, dass es fast unmöglich ist, ihn zu fotografieren, immer friert man sein Gesicht in Arbeit ein. Er ist von geradezu eruptiver Eloquenz, formt beim Sprechen mit seinen Händen die luziden Sätze zu kleinen Bällchen und hat eine dermaßen raumgreifende Körperspannung, dass man noch heute die zwanzig Jahre Karate zu merken glaubt, von denen er einmal spricht." (Alex Rühle, SZ)

Ebendieser schöne und eloquente Ulrich Blumenbach stellt heute Abend im Hamburger Literaturhaus seine Übersetzung von David Foster Wallaces "Infinite Jest" vor, zusammen mit Denis Scheck und Helge Malchow. Was mit Sicherheit hochinteressant und lustig wird.

Mo 06.07. 20.00 Uhr, 10,-/8,-/6,-
Literaturhaus
Schwanenwik 38
22087 Hamburg

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Sonntag, 5. Juli 2009
41

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Samstag, 4. Juli 2009
Zählpixel

Hat eigentlich jemand in seinem Blog konsequent Zählpixel eingebaut und jetzt Geld von der VG Wort bekommen? Wie funktioniert das, ist es viel Arbeit, muss man Technik können, lohnt es sich? Würde mich über Erfahrungsberichte sehr freuen.

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Freitag, 3. Juli 2009
Nimmersatt

In der Schule war ich übrigens gar nicht gut in Deutsch. Das lag nicht daran, dass ich nicht gut Deutsch gekonnt hätte, sondern daran, dass ich das sogenannte „Interpretieren“ nicht beherrscht habe, und das beherrsche ich auch bis heute nicht. Manchmal denke ich, ich bin zu doof. Manchmal denke ich aber auch, die Leute, die das können, haben einen an der Waffel.

Neulich ging es in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung um die kleine Raupe Nimmersatt. Susanne Klingenstein schreibt:

Die Raupe, ein Sonntagskind, frisst sich jeden Tag durch eine andere Frucht, deren Zahl mit den Wochentagen wächst. Am Montag durch einen Apfel, am Dienstag durch zwei Birnen, am Mittwoch durch drei Pflaumen. Die durchlöcherten Seiten gewinnen wie die Raupe selbst an Umfang.
Am Samstag endlich ergibt sie sich der Todsünde der Völlerei und frisst sich durch zehn herrliche Dinge: Schokoladentorte, Eis, Käse, Wurst und andere verfeinerte Lebensmittel und wird sofort mit heftigem Bauchgrimmen bestraft. Am Sonntag darauf tut sie Buße, frisst nur ein grünes Blatt, und fühlt sich gleich viel besser. Doch fett ist die Raupe noch immer, und so folgt nun das Purgatorium im Kokon, aus dem sie nach zwei Wochen zum Schmetterling erlöst hervorgeht. Das altgriechische Wort für Schmetterling, „psyche“, bedeutet Hauch, Atem oder Seele. Für Carle ist diese Geschichte „ein Buch der Hoffnung“. Man lernt aus seinen Fehlern und fliegt in verbesserter Fassung mit seinen Talenten in die Welt. Alle Eltern der Welt wünschen sich das für ihre Kinder.

Hallo? Todsünde, Buße, Purgatorium? Nachvollziehbar wäre meinetwegen noch gewesen: Kindheit = Fressen und Wachsen, dann Pubertät = Verpuppung und schließlich als Erwachsene sind wir alle strahlend schön und toll. Is klar.
Aber. Ich kenn mich ja wie gesagt nicht aus, aber kann es nicht – jetzt mal nur so rein theoretisch – sein, dass es in diesem Buch um, äh: Raupen geht? Die kennen die Kinder vielleicht aus dem Garten. Oder darum, dass aus hässlichen, gefräßigen Mistviechern, die die Blumen kaputtmachen, doch noch was Schönes wird. Und darum, dass sie auch ihre Daseinsbrechtigung haben. Oder darum, dass es manchmal am Ende eine Überraschung gibt. Oder es bedeutet: friss dich nur ordentlich voll, dann wird auch was aus Dir.

Todsünde, Purgatorium, echtjetzma. Wahrscheinlich habe ich nur die Ironiemarker übersehen.

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Donnerstag, 2. Juli 2009
Is a book

Ralf König: Der bewegte Mann / Pretty Baby

*Kreisch!*

Die Geschichte, nehme ich an, ist bekannt, da prominent verfilmt mit Til Schweiger und Katja Riemann: Der Hetero Axel wird von seiner Freundin sitzengelassen und sucht in der Schwulenszene Trost. Dort würden ihn auch alle wahnsinnig gerne trösten, aber dummerweise ist er eben doch einigermaßen hetero. Aber nur einigermaßen. Das alles bietet nicht nur Gelegenheit, die sexuellen Probleme der Schwulen- wie der Heteroszene abzuhandeln, sondern auch jede Menge Platz für Albernheiten.
Ich habe diesen Klassiker natürlich nicht zum ersten Mal gelesen, sondern zum ungefähr hundertsten Mal, ich brauchte ein kleines Update in Schwulensprache. Und was soll ich sagen: ich habe mehrfach schallend gelacht, obwohl ich es kannte. Wirklich sehr lustig und zu empfehlen. Und wenn ich einen Vogel hätte, würde ich ihn Schewardnadse nennen.

Ralf König steht im Regal zwischen Alexander Kluge und Wolfgang Köppen.

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Mittwoch, 1. Juli 2009
F E R T I G !!

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Dienstag, 30. Juni 2009
Home Office

Ich glaube, der mit der Handsäge zwei Balkone weiter und der mit dem Rasenmäher gegenüber haben sich abgesprochen. Immer schön abwechselnd. Aber das war gestern. Heute glaube ich, dass der laute Kran gegenüber mit dem, was auch immer er da tut, bestimmt ungefähr dann fertig ist, wenn mein Hausbesitzer kommt, um die Fensterbank im Schlafzimmer abzuschleifen. Ich will heute Abend die letzten Seiten abgeben und kann morgen schon mit den lektorierten ersten Seiten wieder von vorne anfangen. Dabei werde ich mit meinem Lektor telefonieren und dies und das durchsprechen, während wir neue Fenster eingebaut kriegen. Mich überkommt ein großer Frieden.

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Montag, 29. Juni 2009
Blogbibliothek

Hui, ich wurde erwählt! Ein Blogtext von mir, nämlich "Verabredung mit M", ist jetzt in der grundsympathischen Blogbibliothek zu finden. Im Moment noch auf der Startseite, weil ganz neu, später dann hier. Überhaupt kann man sich die Blogbibliothek gut mal angucken, da sind schöne Sachen drin.

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Samstag, 27. Juni 2009
Tippeditipp

Tippeditipp, tipp, tipp,
tippedi-tippedi-tipp.
Tipp, tipp, tippeditipp,
tippedi-tippedi-tipp.
Tipp, tipp, tipp, tipp,
tippeditipp, tippeditipp,
tippedi-tippedi-tipp: tap.

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Freitag, 26. Juni 2009
Keine Zeit

… selbst was zu schreiben. Bis ich aus der Versenkung wieder auftauche, könnt ihr stattdessen zum Beispiel Martenstein lesen.

Halt, Moment: Das heißt nicht, dass ich wieder auftauche, wenn Ihr damit durch seid. Ich brauche noch ein bisschen Zeit, in der ich auf einschlägigen Schwulenseiten rumsurfe, ins Nagelstudio gehe, um nach 6,5 cm langen Fingernägeln zu fragen, nebenbei ein bisschen Türkischunterricht bekomme und zur Entspannung Ralf König lese. Auf dem Schreibtisch liegen neben den üblichen Nachschlagewerken "Sex im Volksmund" und zwei Istanbul-Reiseführer und nebenbei höre ich Georgette Dee.
Ach ja, die Hamburger können sich übrigens schon mal den 1.10. freihalten, abends. Da lese ich bei Männerschwarm.

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Mittwoch, 24. Juni 2009
Home Office

Wenn mir vielleicht jemand ein Gläschen Prosecco bringen würde? Gaanz lieb, danke! Stößchen!

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Dienstag, 23. Juni 2009
Angela Präsent, Michael Naumann und die Übersetzervergütung.

Angela Präsent ist gestorben; eine ohne jeden Zweifel große Übersetzerkollegin, Lektorin und Autorin. Ich kannte sie nicht, kann nichts über sie sagen, aber sie hat ein so großes Ansehen genossen, dass Michael Naumann heute in der Süddeutschen Zeitung einen Nachruf geschrieben hat. Auch diesen Artikel habe ich nicht gelesen, ich habe die Süddeutsche nicht, aber im Übersetzerforum war zu erfahren, dass er Angela Präsent ausreichend würdigt und mit den Worten schließt:

Nicht erst seit kurzem klagen die Übersetzerinnen und Übersetzer des Landes über ihre zweifellos schlechte Honorierung. Angela Praesent hat nicht geklagt. Sie empfand ihre Arbeit als Glück. Es war auch das Glück ihrer Autorinnen und Autoren.

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll mit dem Aufregen. Was ist das für ein hoffnungslos verdrehtes Weltbild: Wenn die Arbeit einen glücklich macht, soll man nicht auch noch Geld dafür wollen? Lieber Herr Naumann, Sie sind doch nicht im Ernst der Ansicht, die Bezahlung solle mit der Unzufriedenheit wachsen? Je mehr man unter der Arbeit leidet, desto mehr Geld bekommt man, und wenn man seine Arbeit dummerweise als Glück empfindet, dann soll man dankbar sein und sie umsonst machen? Wir alle machen unsere Arbeit gerne. Sonst wären wir nämlich nicht Übersetzer. Würden wir nur fürs Geld arbeiten, dann säßen wir bei Lidl an der Kasse, da würden wir besser bezahlt und dazu noch angemessen leiden.
Ich weiß ja nicht genau, was Sie so verdienen, aber wahrscheinlich leiden Sie sehr unter Ihrer Arbeit, nicht wahr? Nein, das tut mir nicht besonders leid, im Gegenteil, ich rege mich gerade ganz fürchterlich auf, isch krisch Puls, denn das ist ja nur das eine, das andere ist: Wie kann man nur einen Nachruf dafür missbrauchen, so einen Unfug zu verbreiten, wie kann man in einem Nachruf so dummdreist zum Klappehalten aufrufen! Ihre Aufgabe als Nachrufschreiber ist es, Angela Präsent als Übersetzerin, Lektorin, Autorin zu würdigen, und nicht fürs Stillhalten. Ich kenne Frau Präsents Meinung zur Übersetzervergütung gar nicht, aber was Sie da machen, Herr Naumann, ist Missbrauch einer Toten, die sich nicht mehr wehren kann, für die politischen bzw. finanziellen Zwecke der Verleger. Wie kann man so was tun. Es ist unter aller Kanone.

Ich bin so dermaßen wütend.

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Montag, 22. Juni 2009
Gesichtsgedicht

[Neulich kam die Googleanfrage: Kann sich das Metrum ändern im Gesicht?]

Kann sich das Metrum ändern im Gesicht?
Das kommt drauf an, wohin die Muse küsst,
denn wo sie küsst, da kann sich alles ändern.
Soll allerdings das Kunstwerk ein Gedicht sein,
dann ist das Metrum praktisch das Gesicht.
Wer schert sich denn um, ach, profane Reime,
das Metrum erst gibt dem Gedicht Gesicht.
Rhythmus, Baby.

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Sonntag, 21. Juni 2009
Georgette Dee singt Rio Reiser

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Donnerstag, 18. Juni 2009
Superbeknackte Übersetzungsprobleme

"She didn't hear the shot."
Entschuldigung, ich bin schon im Albernheitsstadium.

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Mittwoch, 17. Juni 2009
Auch mal unter die Oberfläche gucken

Kann mir bitte jemand versichern, dass hieraus bald prachtvolle Nützlinge schlüpfen werden, die sich von Läusen ernähren und einen Aktionsradius von einer Balkongröße haben? Ja? Danke.

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Dienstag, 16. Juni 2009
Oh, girl!

Achdumeinegüte! Am Donnerstag, 18.06, was leider übermorgen ist, spielt Miss Li im Nachtasyl. Ich habe sie mal in der Prinzenbar gesehen, und das war schlicht umwerfend.
MENNO! Ich habe Ende des Monats Buchabgabe und kann unter keinen Umständen. Aber wer Zeit hat, soll unbedingt hingehen. Mein Neid ist Euch gewiss!

Morgen, 17.06., und am 01.07. in Berlin, am 14.08. wieder in Hamburg. Weitere Termine hier.

Und weils so schön ist:

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Augen zu und durch.

As she spoke, her eyes widened and narrowed.

(18 Zeilen)

Eyes frozen to slits, she began:

(18 Zeilen)

Her eyes changed expression

(4 Zeilen)

…, once again narrowing her eyes slighly.

(11 Zeilen)

…, widened her eyes and …

(3 Zeilen)

The eyes narrowed once again as she scrutinized me.

Ich habe schon zu hören bekommen, es sei respektlos dem Autor gegenüber, einfach Dinge aus dem Text zu streichen. Jenun. Respektlos dem Autor gegenüber meinetwegen, aber nicht dem Text gegenüber.

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Samstag, 13. Juni 2009
Wetterbericht

Heute Abend gehe ich aus. Ich habe ein Kleid angezogen, das schwarze mit den Punkten. Es hat kurze Ärmel. Vorsichtshalber habe ich ein T-Shirt druntergezogen mit dreiviertellangen Ärmeln. Unter dem T-Shirt trage ich – vorsichtshalber – ein Unterhemd. An den Beinen eine Strumpfhose.
Vorher habe ich geduscht und mir die Haare gewaschen. Mein Kopf ist noch nicht ganz trocken. Ich habe Armstulpen übergezogen. Ich habe mir den Kopf geföhnt. Ich habe dicke Stricksocken und die dicken, wollenen Beinstulpen angezogen. Dann eine Strickjacke. Seit Tagen läuft die Heizung, gestern und vorgestern gab es Hühnersuppe. Heute ist es einigermaßen sonnig. Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?

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Freitag, 12. Juni 2009
Robbenbloggen

Bei Flickr gibts noch mehr Robbenbilder.

Nein, Malte, ich weiß nicht, ob diese Robbe Williams heißt.

Und ich verrate auch nicht, wer die Idee für ein winterliches naturnahes Erlebnisurlaubspaket mit Robbenschlagen und Pelzmantelnähen hatte.

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Kommentare
Anderthalbfache Unterstützung!
Christl Klein, vor 11 Jahren
Hm, Tempers Kommentar ist ja
schon von 2008 - ich schätze eher nicht, dass...
isabo, vor 12 Jahren
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 12 Jahren
das ist ein hobby
von mir. antizyklisches kommentieren ;)
fabe, vor 12 Jahren
Das hier ist ja
schon eine Weile her. Hihi.
isabo, vor 12 Jahren
hier war ja neulich
stromausfall. menschen sind merkwürdig.
fabe, vor 12 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 12 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
Oh, vielen Dank!
isabo, vor 13 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 13 Jahren
Der Verein lebe hoch, anderthalb
mal hoch Bin dabei.
Jolen, vor 13 Jahren
Da spricht mir wer aus
der Seele. Ich gebe mir auch schon seit Jahren...
Cuguron, vor 13 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 13 Jahren
Meiner hat mir nur von
dem Smiley auf seiner Krone erzählt. Und ob ich...
strandfynd, vor 13 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
das hier geht woanders
nicht besser, aber versuch macht kluch...
don papp, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Sie wissen aber schon,
dass das hier schöner ausschaut?
leavesleft, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
Jo. Dann.
isabo, vor 14 Jahren
Möchten Sie es wissen?
kinomu, vor 14 Jahren
alles gute und auf nach
drüben!
skizzenblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren

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