Frühjahrsputz!
Es muss mal so richtig saubergemacht werden: Überall wischen, auch hinter den Schränken, Fenster putzen, Badezimmer gründlich, Küchenschränke auswischen, Bücher absaugen, Müll, Glas, Papier wegbringen etc. Dafür brauche ich eine wirklich qualifizierte und selbständig arbeitende Fachkraft.
Bezahlung: Sie dürfen sich, wenn Sie nach ein paar Tagen fertig sind, in meiner Küche ein Butterbrot schmieren.

Ich reg mich gerade sowas von auf.
Keineswegs über Moni, möchte ich betonen, sondern über den Verlag.

Rudern zwei
ein boot,
der eine
kundig der sterne,
der andre
kundig der stürme,
wird der eine
führn durch die sterne,
wird der andre
führn durch die stürme,
und am ende, ganz am ende,
wird das meer in der erinnerung
blau sein

(Reiner Kunze)

Alles Gute, Ihr zwei! Ich freu mich sehr.

Was bin ich für eine hirnlose, idiotische, dämliche, bescheuerte Kuh, mich nicht gleich zu vergewissern, ob der Flug denn nun wirklich nach Hahn geht, oder vielleicht doch nach Frankfurt, und nu ist das morgen, und er geht tatsächlich nach Frankfurt, was sollen wir in Frankfurt, wir müssen in dieses Kaff direkt neben Hahn, es wäre so schön gewesen, für fast kein Geld genau dahinzufliegen, und jetzt landen wir stattdessen morgen Abend in Frankfurt, und die Bahn braucht ewig von Frankfurt bis Bengel, ja, haha, Bengel, sehr witzig, am besten nehmen wir einen Mietwagen, das ist am billigsten und am schnellsten, trotzdem, der ganze Witz am Billigfliegen nach Totenhosenhausen ist dahin, stattdessen Mietwagen, damit brauchen wir locker zwei Stunden, kostet Geld, kostet Zeit, und wir kommen erst mitten in der Nacht an, bloß weil ich bescheuerter Volltrottel nicht aufgepasst habe, argh. Der Vorteil ist immerhin, dass wir nicht erst nach Lübeck müssen, sondern von Hamburg abfliegen und in Hamburg wieder ankommen, so gesehen kriegen wir die verschenkte Zeit quasi wieder raus, aber eben am falschen Ende.
Frau Isabo, Du bist wirklich unfassbar dämlich. Zu blöd zum Lesen, oder wie meine Tante Ingrid sagen würde: zum dumm, ’n Eimer Wasser umzukippen.

WARNUNG: Wer nachfragt, wie das passieren konnte, wird standrechtlich erschossen.

"Die Relevanz von Inhalten verschiebt sich fundamental, seit jeder seine eigene mediale Stimme hat."

Sprach soeben ein Sprecher auf ZDF-Doku als Schlusssatz eines Beitrags über Blogs. Ääh, jo nee, klar. Selten eine so wichtig klingende und bei näherer Betrachtung vollkommen unverständliche Conclusio gehört.

(Die wirklich wichtigen Fragen werden derweil nebenan beim Großbloggbaumeister geklärt.)

heute war ich nicht im Büro, heute war ich zu Hause, denn ich muss das neue Buch lesen, das ich dann übersetze, und lesen kann ich nun wirklich besser zu Hause. Bett, Balkon, Badewanne.

Ich habe ausgeschlafen und im Internet herumgetrödelt. Ich habe eine Maschine Wäsche gewaschen und sie aufgehängt, ich habe mehrere Zigaretten geraucht. Ich habe die Spülmaschine ausgeräumt. Ich habe ein bisschen gesteppt. Ich habe eingekauft und die gekauften Blumen in eine Vase gestellt. Ich habe mir ein Brötchen mit Kräuterquark und Radieschen gemacht, das war sehr lecker. Ich habe die Einkäufe weggeräumt und beschlossen, das Wohnzimmerfenster zu putzen. Ich habe beschlossen, den Balkon sauberzumachen. Dann habe ich beschlossen, lieber endlich mit dem Lesen anzufangen. Ich habe das Fenster nicht geputzt, den Balkon nicht saubergemacht, ich habe kein Wort gelesen. Ich habe zwei Stunden geschlafen.
Dabei ist es gar nicht so, dass ich ungern läse oder den Autor nicht mögen würde.

. Sven Regener bringt Stefanie Weiss von der Netzeitung aus dem Konzept. Sie hat dummerweise kein Ersatzkonzept, aber die Größe, ihr Scheitern einfach abzudrucken. Hut ab.
(via Stefan Niggemeier.)

. No one belongs here more than you (via Caro)

fällt Dir irgendwas auf?

(Süddeutsche Zeitung vom Ostersamstag, dem 07.04.07)

Neulich auf der Straße zufällig eine Freundin getroffen, sie war in Begleitung von zwei Kolleginnen. Wir hielten ein kurzes Schwätzchen und gingen dann wieder unseres Wegs.
Die Kolleginnen, hörte ich gestern, unterhielten sich daraufhin über mich und meinen Rock, beschlossen, letzterer habe doch „mindestens hundert Euro“ gekostet, und da könnten sie ja froh sein, dass meine Freundin sich überhaupt mit ihnen abgibt, wo sie doch auch „Leute wie mich“ kennt.

Mädels? Geht’s noch?

(Fast wünscht’ ich, sie hätten mich direkt auf den Rock angesprochen, dann hätte ich ihnen nämlich die Wahrheit sagen können: Der war ganz billig. Hab ich in New York gekauft.)

wüsste ich ja schon gerne, wer Ihr alle seid.

(Die Broschüre zur Situation der Literaturübersetzer kann unter "Aktuell" auf der VdÜ-Seite heruntergeladen werden.)

morgen, am Mittwoch, dem 4.4., gibt es von 17.00-19.00 Uhr im Hamburger Lokalradio FSK (93,0 oder im Kabel auf 101,4) eine Sendung mit einer Übersetzerin. Keine Ahnung, ob das interessant wird. Ich kann's mir leider nicht anhören, weil ich da - äh, wo anders bin und etwas zu tun habe, vor dem ich mich ein bisschen fürchte.

Hier gibt's den Livestream. (Markus hat noch einen Techniktipp dazu, weil der Livestream als .ogg gesendet wird, was nicht alle Player abspielen können. Danke!)

die Welt da draußen ist ja total scharf.

Die Heiligen Pipeline* und Popeline** selbander

*Schutzpatronin der Rohstoffförderer
**Schutzpatronin der Übergangsmäntel

Für Frau Kaltmamsell.

Wenn der Mond tief unten am Horizont hängt, wirkt er viel größer, als wenn er hoch oben am Himmel steht. Dabei ist er ja am Horizont viel weiter weg vom Betrachter, wie man auf dieser wissenschaftlichen Zeichnung sieht.

Das ist total unlogisch, und das prangere ich an. Oder kann mir das jemand erklären?
Außerdem ist er unten am Horizont viel gelber als oben, fast orange.
Wer hätte das gedacht, dass der Mond so etwas macht?

(File under: Neues aus der Scheinriesenforschung)

Ihr erinnert Euch an Hachiko? Er ist weg! Was bin ich froh, dass ich ihn nochmal gesehen habe!

(Klick machts größer)

Danke, A.! Ich bin sehr traurig.

jetzt ist es also so weit. Du und ich, wir werden ein Paar. Ich kann mir noch nicht recht vorstellen, wie es wird, immer mit Dir zusammen zu sein, aber das gehört wohl dazu. Klar, ich habe mir Dich selbst ausgesucht, aber ich bin trotzdem ein bisschen unsicher. Ich habe Dich spontan gemocht, Du gefällst mir, und Du schienst Dich bei mir auch wohlzufühlen; aber wie wir miteinander zurechtkommen, bleibt abzuwarten. Es wird eine Weile dauern, bis wir uns aneinander gewöhnt haben. Irgendwann nächste Woche hole ich Dich ab, und dann wollen wir mal sehen. Einerseits freue ich mich natürlich auf Dich, denn ich weiß, dass Du meinen Blick auf die Welt verändern wirst. Andererseits werde ich dich bestimmt nicht immer vor der Nase haben wollen und Dich auch mal zu Hause lassen. Zum Glück brauche ich Dich nicht dringend, und so kann ich mich vor allem darauf freuen, dass Du meine Wahrnehmung schärfen wirst. Und wenn ich Dich irgendwann nicht mehr leiden kann, dann ersetze ich Dich einfach durch ein neueres Modell. Aber erstmal bin ich gespannt auf Dich,
Deine Isa

Es ist so sensationell, umwerfend schön draußen, man sollte draußen sitzen, sich die Sonne auf den Kopf scheinen lassen und mit netten Menschen Bier trinken und lustige Sachen sagen und überhaupt einfach froh sein. Was man sowieso sollte.

[Let's walk cheerfully,
swinging your arm's wildely
somehow it looks pleasant, doesn't it?]

Deswegen bestimme ich jetzt einfach mal: morgen heute, Mittwoch, Feierabendbier um 18.00 Uhr (wegen draußensitzen), am liebsten irgendwo am Hafen, Frau Hedi fährt leider noch nicht, hat jemand eine Idee? in der Amphore, St. Pauli Hafenstraße 140.
Wer kommen möchte, möge sich hier melden, damit wir wissen, ob wir evtl. einen Tisch reservieren müssen.

(Weitersagen!)

(Gell, so fällt es kaum auf, wenn ich meine Leser meine Übersetzungsprobleme lösen lasse …)

Diesmal habe ich hier einen Geburtsvorbereitungskurs mit dem Titel (oder Untertitel): Choices, Empowerment, Open Minds.
"Entscheidungsfreiheit, Selbstbestimmtheit und Aufgeschlossenheit" sind mir dann doch ein bisschen sperrig, ich hätte es lieber knackiger. Ich denke im Moment Richtung "für mündige, entspannte Mütter". Kreative Ideen sind willkommen.

Japaner lieben es offenbar, Produkte mit englischen, manchmal auch französischen, deutschen, schwedischen … Aufschriften zu dekorieren, das muss irgendwie cool sein. Die Ergebnisse sind oft eher amüsant als sinnreich, und darüber ist natürlich trefflich sich lustig machen - allerdings sollte man dabei nicht vergessen, dass es auch hier bei uns zuhauf Produke mit Schriftzeichen zu kaufen gibt, die ebensowenig Sinn ergeben. Oft genug sind die Schriftzeichen gar seitenverkehrt oder stehen auf dem Kopf. Ich mache mich trotzdem ein bisschen lustig, ja, man könnte sagen, ich konnte mich gar nicht losreißen von all dem ausländischen Unfug.

Portemonnaie (saifu)

Einkaufstasche

(Schlechtes Bild. Es steht dort: "herzlich willkommen! im artenreichsten Zoo der Welt.")

Wenn ich von Tokyo träume, dann von Shibuya. Wenn ich im Schlaf träume, und wenn ich wach an Tokyo denke, dann ist es Shibuya. Meine Schule war in Shibuya, ich war jeden Tag dort. Wenn ich mit der Bahn fuhr, kam ich an der menschenreichsten Kreuzung der Welt an. Diese Kreuzung sieht man immer dann, wenn illustriert werden soll, wie voll es in Tokyo ist. Die Bahn fährt morgens im Minutentakt, auf jedem Bahnsteig steht an jeder Bahntür ein Angestellter mit weißen Baumwollhandschuhen, der die Leute in die Bahn drückt, damit die Türen zugehen. Manchmal war der Druck von Innen so groß, dass die Türen nicht aufgingen. Es gibt Fehler, die macht man nur einmal. Eine Banane in der Schultasche haben. Einen langen, weiten Rock tragen. Oft steht man schräg, sodass der Körperschwerpunkt gar nicht über den Füßen liegt. Aber umkippen kann man ja nicht. Morgens war ich immer froh, dass ich oben rausguckte, aus der Menschenmasse.

Oft fuhr ich mit dem Fahrrad. Die Japaner haben mir das nicht geglaubt, sie dachten dann, ich hätte die Wörter densha und jitensha verwechselt. Mit dem Fahrrad? Bis Shibuya? Geht doch gar nicht, ist doch viel zu weit. Dabei dauerte es ebenso lange wie mit der Bahn, etwa 40 Minuten.
Ich hatte Hachiko ganz vergessen. Hachiko war ein Hund, der sein Herrchen jeden Nachmittag vom Bahnhof Shibuya abgeholt haben soll, jahrelang. Nachdem das Herrchen gestorben war, soll Hachiko immer noch jahrelang jeden Nachmittag zum Bahnhof gekommen sein. Auf dem Platz vor dem Bahnhof steht eine Hachiko-Statue, man verabredet sich dort gern. Ich hatte Hachiko vergessen.
Das Café, in dem wir oft nach der Schule saßen, ist nicht mehr dort. Dort ist jetzt Starbucks, der Reiseführer sagt, es sei die umsatzstärkste Filiale der Welt. Das glaube ich sofort.
Es gibt jetzt noch mehr Großleinwände und Reklamegeblinker als damals, zumindest kommt es mir so vor. Ein riesiges, neues Einkaufszentrum direkt am Bahnhof, das war damals nicht da. Ich weiß nicht mehr, was damals dort war.
Das Loft ist immer noch da, wo es immer war. Loft ist ein Kaufhaus, in dem es lauter hübschen Schnickschnack gibt, alles, was man braucht und nicht braucht, und alles in schön. Ich könnte Stunden bei Loft verbringen. Beziehungsweise: wir haben Stunden bei Loft verbracht. Und hübschen Unfug gekauft.
Man kann die Meiji-dôri rauflaufen zum Yoyogi-Park und nach Harajuku, wo Sonntags bunt verkleidete Menschen rumlaufen, Bands sich gegenseitig übertönen, darstellende Straßenkunst, Tanz und Akrobatik oder was gerade in ist dargeboten werden, und wo man vor allem die neue Mode für Ausgeflippte bewundern kann. Leider war Donnerstag und ziemlich tote Hose.

Wir sind dann zurückgegangen nach Shibuya. Drüben, auf der anderen Straßenseite, erzähle ich dem Mann, war damals dieser kleine Rundum-Sushiladen, so halb im Keller, erinnerst Du Dich? Da waren wir doch bestimmt auch mal zusammen. Ich habe dort oft nach der Schule mittaggegessen.
Wir gehen auf die andere Straßenseite, und da ist der kleine Laden, er ist tatsächlich noch da, wir gehen die paar Stufen hinunter und essen Sushi, natürlich tun wir das. Ich erinnere mich an die Geräusche dieses Ladens, die wahrscheinlich die Geräusche jedes kleinen Sushiladens sind, aber für mich ist die Vorstellung von einem Kaiten-Zushi eben genau dieser Laden. Ich meine sogar, mich an die Teller zu erinnern, aber das kann nicht sein, es ist 15 Jahre her.

Wenn ich an Tokyo denke, wenn ich von Tokyo träume, wird es immer Shibuya sein.