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Donnerstag, 22. März 2007
Sami Rohr Prize for Jewish Literature: WRITER TAMAR YELLIN WINS $100,000 IN JEWISH BOOK COUNCIL’S INAUGURAL SAMI ROHR PRIZE

"The Jewish Book Council, administrator of the Sami Rohr Prize for Jewish literature, announced today that Tamar Yellin of England, author of "The Genizah at the House of Shepher" (Toby Press), is the first recipient of the $100,000 Sami Rohr Prize for Jewish Literature, the largest-ever Jewish literary prize given, and one of the largest literary prizes in the nation. The two runner-up awardees, who will receive the Choice Award and will each receive $7,500, are Amir Gutfreund, author of "Our Holocaust" (Toby Press, translated by Jessica Cohen), from Israel, and Michael Lavigne, author of "Not Me" (Random House), from San Francisco. All three winning authors will be celebrated at a gala event to be held May 21 in Manhattan.
“This was a tremendously difficult and rewarding process as all five finalists were extraordinarily talented, each with a compelling story to tell, and the talent to tell it well,” said Geri Gindea, director of the program, which operates as a department of the Jewish Book Council. In making the selections, the judges considered the book, the author and the writing’s contribution to Jewish literature. Reflecting on the choice of Tamar Yellin, Rebecca Goldstein, novelist, professor of philosophy, a Fellow at Harvard’s Radcliffe Institute and one of the competition’s five judges, said, “Yellin combines formidable Jewish scholarship with soaring lyricism. And, if scholarship and lyricism aren’t enough, she also displays a wonderfully quirky sense of humor. This is a writer who can do it all, bring history lovingly into the present and conjure an art of beauty and light out of the ardors of scholarship.”

In addition to Goldstein, the judges, whose names were undisclosed until today, are Jeremy Dauber, associate professor of Yiddish language, literature & culture at Columbia University; Daisy Maryles, executive editor, Publishers Weekly; Jonathan Rosen, novelist and editorial director, Nextbook; and Ruth Wisse, professor of Yiddish and comparative literature at Harvard University. The Prize was established by Sami Rohr’s children and grandchildren to celebrate Mr. Rohr’s 80th birthday--and to honor his lifelong love of Jewish writing. The annual award will recognize the unique role of contemporary writers in the transmission and examination of Jewish values, and is intended to encourage and promote outstanding writing of Jewish interest. Each year, a prize of $100,000 will be presented to an emerging writer whose work, of exceptional literary merit, stimulates an interest in themes of Jewish concern. In order to fully nurture quality Jewish writing, the Rohr family will also establish—in conjunction with the Sami Rohr Prize—the Sami Rohr Jewish Literary Institute, a forum devoted to the continuity of Jewish literature. The Institute, also run under the auspices of the Jewish Book Council, will convene a biennial gathering, creating an environment in which established and emerging writers can meet and exchange ideas and perspectives. “Writers often express the desire to connect and share experiences with other writers and the Institute will be an ideal forum for that purpose,” Gindea said. “Through the Institute, we hope to create a literary community that will further inspire emerging writers to continue creating Jewish literature.” Each year, an independent panel of judges will convene to select the winner of the Prize and two Institute Fellows. Fiction and non-fiction books will be considered in alternating years."

Congratulations, Tamar, this is just fantastic! Ehrlich, ich freu mich wie verrückt. I'm as pleased as punch.

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Bücherstöckchen

Von Kerstin. Danke!

Gebunden oder Taschenbuch?
Gebunden. Ich habe gerne ein schönes Buch in der Hand, was Handfestes, was nach Buch riecht und auch nach ein paar Jahren nicht so vergilbt. Ich lasse mir gern Bücher schenken: vorm Geburtstag und vor Weihnachten gehen Listen an die Eltern und Schwiegereltern – dann sind sie glücklich, weil sie wissen, was sie mir schenken können, und ich bin glücklich, weil ich Geschenke bekomme, von denen ich weiß, dass ich mich darüber freuen werde, aber nicht weiß, was drin ist. Denn die Listen sind natürlich immer zu lang.
Seit ich mit der Bahn ins Büro fahre, lese ich aber immer parallel ein Taschenbuch, weil ich die schönen gebundenen nicht mit rumschlüren will.

Amazon oder Buchhandel?
Buchhandel. Und zwar nicht Thalia und Weltbild, da bin ich seit einiger Zeit ziemlich konsequent. Amazon benutze ich, um mich zu informieren, und dann kaufe ich in kleinen Buchhandlungen.

Lesezeichen oder Eselsohr?
Lesezeichen! Ich bin eine große Freundin von Lesezeichen. Eselsohren sind ein Sakrileg.

Ordnen nach Autor, nach Titel oder ungeordnet?
Streng alphabetisch nach Autor.
(Ein Bekannter sortiert seine Bücher nach Verlagen. Sieht irre ordentlich aus im Regal, aber dann muss man sich ja außer Autor und Titel auch noch den Verlag merken, um etwas zu finden!)

Behalten, wegwerfen oder verkaufen?
Fast. Die richtige Reihenfolge ist: Behalten, verschenken, wegwerfen.

Schutzumschlag behalten oder wegwerfen?
Behalten natürlich, und ebenso sorgfältig behandeln wie den Rest des Buchs.

Mit Schutzumschlag lesen oder ohne?
Mit.

Kurzgeschichten oder Roman?
Roman.

Sammlung (Kurzgeschichten von einem Autor) oder Anthologie (Kurzgeschichten von verschiedenen Autoren)?
Beides sehr selten. Auf einer Anthologie muss schon Kaffee.Satz.Lesen draufstehen.

Harry Potter oder Lemony Snicket?
Den Namen Lemony Snicket lese ich gerade zum ersten Mal. Wer ist das?
Von Harry Potter habe ich Band eins gelesen, bin zu dem Urteil „spannendes Kinderbuch“ gekommen, und weiter interessiert es mich dann nicht.

Aufhören, wenn man müde ist oder wenn das Kapitel endet?
Müde.

„Die Nacht war dunkel und stürmisch“ oder „Es war einmal“?
Äh? „Es war einmal“ sicher nicht.

Kaufen oder Leihen?
Kaufen.

Neu oder gebraucht?
Neu. Hach, jungfräuliche Bücher!

Kaufentscheidung: Bestsellerliste, Rezension, Empfehlung oder Stöbern?
Bestsellerliste eher nicht. Ansonsten alles, je nachdem.

Geschlossenes Ende oder Cliffhanger?
Sind Cliffhanger nicht eher was für Fernsehserien? Wie dem auch sei: Enden ärgern mich manchmal. Geschlossen oder offen ist egal, Hauptsache irgendwie stimmig und nicht zu lange hinterhergeklappert oder zu aufgepfropft oder zu Happy End.

Morgens, mittags oder nachts lesen?
Ja.

Einzelband oder Serie?
Einzelband.

Lieblingsserie?
Keine.

Lieblingsbuch, von dem noch nie jemand gehört hat?
Wie ich diese Lieblings-Irgendwas-Fragen nicht leiden kann! Ich habe keine Lieblings-Irgendwasse! Kein Buch, keinen Film, kein Lied, kein Essen.

Lieblingsbuch, das du letztes Jahr gelesen hast?
Da waren viele schöne dabei, vgl. hier.

Welches Buch liest du gegenwärtig?
Peter Stamm: An einem Tag wie diesem. (Bett) (Ziemlich gut, glaube ich. Bin aber noch nicht weit.)
Robert Musil: Die Verwirrungen des Zöglings Törleß. (Bahn.) (Muss ich mich erstmal einlesen. Fluppt noch nicht so richtig. Schwierig.)

Absolutes Lieblingsbuch aller Zeiten?
Ach, geht weg.

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Nijô-jo: ehemaliger Kaiserpalast in Kyoto

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Mittwoch, 21. März 2007
Jetlag

Sonntag Abend um acht waren wir zu Hause und sind stante pede ins Koma gefallen. Montag früh aufgestanden, da waren wir ausgeschlafen. Abends wieder früh ins Bett, Dienstag früh raus, gut gearbeitet, richtig was geschafft. Früh ins Bett. Heute wieder sehr früh hellwach. Halb sieben! Aufgestanden, frisch und munter, ich finde das sehr super, so früh schon so wach zu sein, das kenne ich gar nicht von mir. Man sollte sich gelegentlich eine kleine Zeitverschiebung gönnen, dann klappt das auch mit dem früh ins Bett gehen und früh aufstehen.

Seit heute morgen um halb zehn geht gar nichts mehr. Ich gähne in einem fort, mir fallen die Augen zu, ich kipp gleich vom Stuhl.
Ich fahr jetzt nach Hause, gute Nacht.

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!! NEU !! Die kosmetische Sensation aus Japan!

Schmales Gesicht durch 2-3 Minuten Training am Tag.

(Antibiotic Deodorization)

Beautiful New Look of Nose

Be a Cleopatra's Nose
Indispensable for your
beautiful nose
You wouldn't miss a chance

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Dienstag, 20. März 2007
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Vielleicht war ich auch deswegen so lange nicht in Japan, weil ich wusste, dass ich mich in Grund und Boden schämen würde, weil ich kein Wort Japanisch mehr kann. Vor mir selbst schämen. Inzwischen ist das aber alles so lange her, dass ich jetzt beschlossen hatte, mich einfach nicht mehr zu schämen.

Aber: erstaunlicherweise kann ich gar nicht nichts. Ich kann immer noch Sätze bilden. Damals habe ich an einer Sprachschule studiert, die mit Pattern Drill arbeitet, und die eingebläuten Muster sind immer noch drin, in meinem Kopf. Die Vokabeln habe ich natürlich vergessen, aber auch da kommt ein bisschen was wieder. Naja, nicht viel. Frage ich A., was noch mal Portemonnaie heißt, saifu, sagt sie, ach ja, genau. Drei Stunden später taucht in meinem Kopf plötzlich und unerwartet der Satz auf: Reji de okane o haraou to shita toki, saifu ga nai no ni ki ga tsukimashita. Als ich an der Kasse gerade bezahlen wollte, fiel mir auf, dass ich mein Portemonnaie nicht dabei hatte. Das ist grammatikalisch immerhin einigermaßen kompliziert, und ich kann die Konstruktion noch; wieder hochgespült durch das eine Wort.
Nur fehlen mir die Wörter meist. Es reicht gerade, um Touristenfragen zu stellen (wo ist die Toilette, wann geht der nächste Zug, zwei Thunfisch-Nigiri, bitte) und die Antworten zu verstehen. Wenn sich neben mir zwei Japaner unterhalten, verstehe ich meist nicht, worum es geht, es sei denn, es geht um was Banales (wo ist die Toilette, wann geht der nächste Zug, zwei Thunfisch-Nigiri, bitte).

Mir fällt ein, dass Frau Wildersüden, die in Japan aufgewachsen ist und schon vor Beginn unseres gemeinsamen Studiums Japanisch sprach, mir einmal erzählte, ein japanischer Freund von ihr habe gesagt, ich spräche so ein gepflegtes Japanisch. Ich glaube fast, wir waren in diesem Moment beide ein wenig neidisch aufeinander. Sie auf mich, weil mein Japanisch so gepflegt war, und ich auf sie, weil ihr Japanisch so viel „echter“ war als meins, richtiges Japanisch, wie man es eben spricht; ich konnte ja nur so sprechen wie ein Lehrbuch. Heute gefällt mir der Gedanke: ich weiß zwar kaum noch Wörter, die paar wenigen kann ich aber in ausgesuchter Höflichkeit zu vollständigen und korrekten Sätzen aneinanderreihen.
Einmal sagte eine Dame im Aufzug ohayô gozaimasu, guten Morgen, und ich sagte ebenfalls ohayô gozaimasu. Da sagte sie, nihongo ga jôzu desune, Sie sprechen aber gut Japanisch, und ich antwortete: tondemonai. Aber nicht doch. Hey, das hab ich so gelernt! Na klar ist das „gepflegtes“ Japanisch, und ich nehme an, sie glaubt jetzt, ich spräche fließend Japanisch. Ich Angeberin.

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Kaffee.Satz.Lesen 38 - Neues aus Berlin, Hamburg, München und Wien.

Pfoah, was für ein Aufgebot!
Kathrin Passig!
Tex Rubinowitz!
Sebastian Schnoy!
Carsten Klook!
Jürgen Albertsen!

Sonntag, 25. März 2007, 16:00 Uhr,
Baderanstalt,
Hammer Steindamm 62
neben S-Bahnhof Hasselbrook
im Hinterhof, 5. Stock.
Eintritt 5 Euro.
Einlass 15:00 Uhr

Da es immer sehr voll ist, bitte früh kommen.

Mehr Informationen zu den Autoren etc. gibt es im redereiblog und bei Herrn Paulsen.

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Montag, 19. März 2007
Sushitafel von der besten A. der Welt

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Mittwoch, 14. März 2007
Urlaubspostkarte

Ich hatte vergessen, wie laut es immer ist, dass immer und ueberall Musik laeuft, im Hotel, im Park, und in Geschaeften sowieso. Dass es am Bahnhof immerzu dengelt, scheppert, klingelt und bimmelt, ich weiss nicht, ob all diese Geraeusche einen vor etwas warnen sollen oder etwas ankuendigen, das tun sie jedenfalls nicht, denn es ist einfach immerzu nur laut.
Ich hatte nicht vergessen, dass man manchmal Komplimente fuer sein Japanisch bekommt, wenn man nur "Guten Tag" sagt. Ich hatte mein komplettes Japanisch vergessen und bin erstaunt, wieviel davon doch noch wiederkommt.
Ich habe mein Woerterbuch zu Hause vergessen.
Ich wusste noch, wie wunderbar das japanische Essen ist (und wie fies es sein kann). Ich weiss immer noch, dass das Meer und die Sonne gluecklich machen, immer. Ich hatte vergessen, wie schnell man Sonnenbrand bekommt.
Ich hatte vergessen, wie schaebig das Haus ist, in dem ich mal gewohnt habe. Das ist allerdings 16 Jahre her, vielleicht war es damals noch nicht so schaebig. Ich habe vergessen, wie schaebig alle japanischen Haeuser sind. Ich habe die gruenhaarige Hexe nicht vergessen, die meine Vermieterin war, und deren Name jetzt nicht mehr an der Tuer steht. Auf meinem Balkon hing fremde Waesche. Auf dem Parkplatz gegenueber steht jetzt ein dreistoeckiges Mietshaus, und wo das Badehaus war, in dem ich jeden Tag gebadet habe, steht auch ein dreistoeckiges Mietshaus.
Ich hatte vergessen, wie schoen die Tempel sind, wie herrlich das Baden im Ofuro, wie praktisch die Vierundzwanzigstundenlaeden. Wie huebsch die vielen kleinen Stoffstueckchen und Tuecher, die man ueberall kaufen kann, und wie angenehm es ist, im Hotel einen Yukata zu bekommen.

Es fuehlt sich an, als sei mir das alles deswegen so vertraut, weil ich den Film gesehen habe, nicht, weil es etwas mit mir zu tun haette. Und dennoch.

Und mit der Tastatur komme ich auch nicht yurecht.

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Freitag, 2. März 2007
Packen

Mit Schuhen fängt’s ja an.
Wanderschuhe, eh klar, Urlaub ist Rumlaufen. Und ein Paar schönere, denn man will ja vielleicht nicht in Wanderschuhen ins Restaurant oder ins Theater. Und die Japaner sind ja immer so schick. Auf Okinawa kann es schon warm sein, also Sandalen, macht drei Paar Schuhe für zwei Wochen, Unfug natürlich, mein Koffer ist klein. Aus Gründen. Welche schmeiß ich jetzt wieder raus? Ich muss mich vielleicht mit dem Gedanken anfreunden, ein kurzes Röckchen mit Socken und Wanderschuhen zu tragen, na ja, kann man ja machen. Dann: welche Jacke? Es kann alles zwischen zwei und fünfzehn Grad sein, schreibt A. Ich habe immer noch keinen praktischen Anorak. Ob ich noch eben in die Stadt … schon gut, war nur so ein Gedanke.

Nach Japan. Seltsam, ich habe ein Jahr lang dort gelebt, und jetzt fühlt es sich an, als würde ich in ein sehr fremdes und exotisches Land fahren. Ist aber auch lange her, ich kann auf Japanisch noch Guten Tag und Danke sagen, sonst nichts. Ich bin sehr gespannt, was an Erinnerungen wieder hochkommt, haha, bei meinem Gedächtnis, aber was auf jeden Fall noch geht: jede Menge Sushi und Nudelsuppen essen.
Möchte jemand was mitgebracht haben?

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Besser trennen!

Sehr schöne Werbekampagne des Abfallwirtschaftsbetriebs München.
(via VFLL)

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Montag, 26. Februar 2007
Fundstück

Mich drängt’s, den Grundtext aufzuschlagen,
Mit redlichem Gefühl einmal
Das heilige Original
In mein geliebtes Deutsch zu übertragen,
Geschrieben steht: »Im Anfang war das Wort!«
Hier stock ich schon! Wer hilft mir weiter fort?
Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen,
Ich muß es anders übersetzen,
Wenn ich vom Geiste recht erleuchtet bin.
Geschrieben steht: Im Anfang war der Sinn.
Bedenke wohl die erste Zeile,
Daß deine Feder sich nicht übereile!
Ist es der Sinn, der alles wirkt und schafft?
Es sollte stehn: Im Anfang war die Kraft!
Doch, auch indem ich dieses niederschreibe,
Schon warnt mich was, daß ich dabei nicht bleibe.
Mir hilft der Geist! Auf einmal seh ich Rat
Und schreibe getrost: Im Anfang war die Tat!

(Goethe, Faust)

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Sonntag, 25. Februar 2007
Blurban Legends

Ach, Wunschdenken, Verschwörungstheorien.
Und falls doch was dran ist, könnte mir dann bitte jemand den Link schicken? Danke sehr. Ich sag's auch nicht weiter.

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Samstag, 24. Februar 2007
about tap vol. no.2

Hamburger! Schaut Euch das an! Es besteht allerdings die Gefahr, dass Ihr hinterher sofort steppen lernen möchtet. Ist aber nicht schlimm, kann man ja machen.
Fünf Stepptänzer stellen sich vor: Sarah und Leela Petronio (Paris), Pia Neises (Köln), Josh Hilberman (Boston) und Thomas Marek (Hamburg), der die Show auch initiiert und choreographiert hat. Wie unterschiedlich die Tänzer sind, was für Persönlichkeiten! Sarah Petronio, eine Grande Dame, über sechzig, ungeheuer elegant und so distinguiert, im positivsten Sinne. Ihre Tocher Leela, die personifizierte Energie, sie mischt Bodypercussion und Hip Hop in ihren Steptanz, hat eine ungeheure Präsenz und Street Cred. Pia Neises bürstet Norah Jones gegen den Strich, rasantes Geklapper auf so eine Schnulze, und es funktioniert. Josh Hilberman verursacht bei unseren Umsitzenden reichlich pubertäre Ausbrüche, die Damen kriegen sich gar nicht mehr ein bei seinem "Warrior"-Tanz im Kettenhemd und sonst nicht viel. Als hätten sie noch nie einen halbnacken Mann gesehen. Nervt. Aber der Tanz! Er schnallt sich die Metallsohlen einfach um den Körper und haut drauf, und steppt dazu barfuß. Das geht. Man hört jeden Ton. Wahnsinn.
Und Thomas Marek schließlich ist sowieso Gott, aber das wusste ich schon. Ungeheur beeindruckend, mit welcher Präzision in Tempo und Lautstärke der Mann Stimmungen erzeugen und Geschichten erzählen kann. Und sein Tempo ist sowieso nicht zu fassen. Dabei sieht das alles so sagenhaft lässig aus, bei allen, sie schmeißen mal eben einen Fuß beiseite und dabei klackert's plötzlich achtmal. Nicht zu fassen.

Es gibt noch reichlich Vorstellungen auf Kampnagel:
25.02.
28.02
01.03.
02.03.
03.03.

Tadadam.

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Freitag, 23. Februar 2007
Gelesen

Annette Pehnt: Haus der Schildkröten

Frau von Kanter ist noch völlig klar im Kopf, kann aber nicht mehr sprechen und sich kaum bewegen. Jeden Dienstag kommt ihre Tochter sie besuchen.
Der Professor ist körperlich noch fit und muss den ganzen Tag arbeiten und Aufzeichnungen machen. Die kann allerdings niemand lesen, es ist nur Gekritzel. Dienstags bekommt er Besuch von seinem Sohn. Manchmal weiß er, dass das sein Sohn ist. Der Sohn und Frau von Kanters Tochter lernen sich kennen und – na ja, lieben, vielleicht.
Frau Hint ist körperlich und geistig noch ganz gut beieinander. Herr Lukan hingegen nimmt nur noch Geräusche wahr. Alle lieben den Pfleger Maik, der so viel einfühlsamer ist als die ruppige Gabriele, und Dienstags gibt es Kirschkuchen im Haus Ulmen.

Es geht um das Verhältnis zwischen Eltern und erwachsenen Kindern, und es geht um die Liebe zwischen zwei nicht mehr ganz jungen und nicht mehr unbeschädigten Angehörigen der Alten. Es geht um den Alltag im Altersheim, darum, dass alle sich bemühen und trotzdem nie etwas gut werden kann, und es geht um alte Verletzungen und Verpflichtungen und neue Unsicherheiten. Das alles geht einem deswegen so nahe, weil es nicht im Geringsten auf die Tränendrüse drückt, weil es ganz ruhig und klar, fast möchte man sagen: in schlichten Worten die Innenperspektive der einzelnen Personen nachzeichnet. Und dabei gar nicht humorlos ist. Ein großartiges, leises Buch – geht hin in die kleine Buchhandlung um die Ecke und kauft es.

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Donnerstag, 22. Februar 2007
"Harry ist abgelenkt und treibt Nebendinge"

"Frage: […] Kann der Übersetzer das Original verbessern?

Rowohlt: Dürfte er eigentlich nicht. Ich habe drei Bücher von David Sedaris übersetzt, und ich hasse es, Leute zu übersetzen, deren Englisch schlechter ist als mein Deutsch, aber Sedaris' Englisch ist sogar schlechter als mein Englisch, was man der Übersetzung natürlich leider nicht mehr anmerkt, insofern ist sie nicht werktreu. Man kann zwar einen guten Witz, den man schlecht erzählt bekommen hat, besser weitererzählen, aber bei Übersetzungen geht das nicht."

Hihi. Schönes Interview mit Harry Rowohlt im Standard.

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Kaffee.Satz.Lesen 37 - ÜBERLÄNGE

Stefan Kraschons Text war zu lang für den ersten Hammer Erzählwettbewerb, deswegen liest er ihn stattdessen bei Kaffee.Satz.Lesen.

Lars Dahms' Erzählung war zu lang, um sie bei der Verleihung des Hamburger Förderpreises für Literatur komplett vorzulesen, deswegen liest er sie jetzt bei KSL ganz. Außerdem ist er auch körperlich ziemlich lang.

Stevan Paul hat schon viel zu lange nicht mehr gelesen.

Die Band Ich jetzt täglich kann gar nicht lang genug spielen und stellt ihr neues Album "Allee Sorgenlos" vor.

Und damit das alles nicht zu lang wird, treten diesmal nur vier Gäste auf statt der üblichen fünf.

KSL 37 mit
Lars Dahms | Stefan Kraschon
Ich jetzt täglich | Stevan Paul |

Sonntag, 25. Februar 2007,
Baderanstalt, 16:00 Uhr
Einlass 15:00 Uhr
Hammer Steindamm 62
neben S-Bahnhof Hasselbrook
im Hinterhof, 5. Stock.
Eintritt 5 Euro.

http://www.redereihamburg.de/
http://redereihamburg.wordpress.com/

Bitte früh kommen, die letzten Male war es knüppeldickevoll und es mussten Leute nach Hause geschickt werden.

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Dienstag, 20. Februar 2007
Waschmaschine und Mülltonne

"Waschmaschine und Mülltonne" ist ein lustiges Spiel zum Mitspielen und gar nicht so schwer: reihum muss jeder ein Wort sagen, und zwar, Achtung, das Wort ist: Waschmaschine. Wer aus Versehen Mülltonne sagt, scheidet aus. Alles klar?

Ich fang mal an: Waschmaschine.

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Montag, 19. Februar 2007
Mitbringsel aus Berlin

Für Merlix und seine Dame.

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Donnerstag, 15. Februar 2007
Durchsage

Also, jetzt noch mal zum Mitschreiben: morgen, Freitag, 16.02.07, ab 20.00 Uhr im Brechtkeller, Chausseestraße 125, Berlin.

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Mittwoch, 14. Februar 2007
Fundstück

Indogermanisch

"Vom Irischen kenne ich bloß ein paar Wörter, aber ich muss mich in Irland damit behelfen, da ich kein Englisch spreche. Ebenso geht es mir in Wales mit dem Kymrischen und in Schottland mit dem Gälischen. Loch Ness sage ich und schon bin ich ein Sprachwunder, ein Keltologe von Rang.
Schwieriger ist es in England, aber dort weiche ich auf Esperanto aus und wandre von Ortsgruppe zu Ortsgruppe. Esperanto ist leicht, knabo der Knabe, das versteht man. Es ist nicht ganz so leicht wie Englisch, aber beinahe.
Keine Schwierigkeiten hätte ich in Griechenland, da verstehe ich alles, altgriechisch, neugriechisch, griechisch-orthodox. Nirgends ist das Griechische so verbreitet wie in Griechenland. Diese Tatsache wird meist nicht genügend gewürdigt. Wie merkwürdig sie ist, würde man würdig merken, wenn das Land nicht Griechenland, sondern China hieße. Dies nur als Beispiel für das Erstaunliche in den kleinen Dingen ringsum.
Zurück nach Irland."

(Günter Eich)

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Dienstag, 13. Februar 2007
So, Berlin, jetzt komme ich wirklich.

Und möchte Freitag ODER Samstag mit Euch ausgehen, am liebsten irgendwo, von wo aus ich nachts auch wieder nach Schöneberg zurückkomme.
Gibt es Meinungen zu Freitag oder Samstag? Und Kneipenvorschläge? Man könnte auch relativ früh essen gehen, und wer das nicht möchte, stößt später zum Trinken dazu. Oder so.
Ihr Berliner, macht mal! Ich begebe mich vertrauensvoll in Eure Hände.

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Jahreszeiten, Tätigkeiten

Sommer: Würstchen auf dem Grill wenden.
Winter: Socken auf der Heizung wenden.

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Montag, 12. Februar 2007
Lustige Spiele mit Google

Isabo ist da nicht so.
Isabo ist nicht Isabeau.
Isabo ist da durchaus so!
Isabo ist auch eine blöde Kuh.
Isabo ist außerhalb jeder Skala.
Isabo ist ja wirklich der Hammer.
Isabo ist die beste Frau, seit es Sex gibt.
Isabo ist gut geritten in Bahn und Gelände.
Isabo ist vor ca. 4 Jahren überfahren worden.
Isabo ist in der Todeshöhle zu Tode gekommen.
Isabo ist auch dabei beim Drink am ovalen Tisch.
Isabo ist kein Mitglied einer öffentlichen Benutzergruppe.
Isabo ist sehr leicht zu motivieren und dann mit vollem Elan bei der Sache.

(Hier und hier abgeguckt.)

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Mittwoch, 7. Februar 2007
Übersetzervergütung

Wer sich für den Fortgang der Auseinandersetzung zwischen Übersetzern und Verlegern interessiert, die gerade in den Medien ziemlich hochkocht, kann immer sehr aktuell bei Textundblog nachlesen. Dort sind auch mehrere Radiointerviews mit Kollegen zu hören. Vielen Dank, Markus!
(Ich hab nämlich gerade leider überhaupt keine Zeit.)

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Kommentare
Anderthalbfache Unterstützung!
Christl Klein, vor 12 Jahren
Hm, Tempers Kommentar ist ja
schon von 2008 - ich schätze eher nicht, dass...
isabo, vor 13 Jahren
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 13 Jahren
das ist ein hobby
von mir. antizyklisches kommentieren ;)
fabe, vor 13 Jahren
Das hier ist ja
schon eine Weile her. Hihi.
isabo, vor 13 Jahren
hier war ja neulich
stromausfall. menschen sind merkwürdig.
fabe, vor 13 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 13 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
Oh, vielen Dank!
isabo, vor 14 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 14 Jahren
Der Verein lebe hoch, anderthalb
mal hoch Bin dabei.
Jolen, vor 14 Jahren
Da spricht mir wer aus
der Seele. Ich gebe mir auch schon seit Jahren...
Cuguron, vor 14 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 14 Jahren
Meiner hat mir nur von
dem Smiley auf seiner Krone erzählt. Und ob ich...
strandfynd, vor 14 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
das hier geht woanders
nicht besser, aber versuch macht kluch...
don papp, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Sie wissen aber schon,
dass das hier schöner ausschaut?
leavesleft, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
Jo. Dann.
isabo, vor 14 Jahren
Möchten Sie es wissen?
kinomu, vor 14 Jahren
alles gute und auf nach
drüben!
skizzenblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren

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