... is a blog
Montag, 7. November 2005
Gelesen

Remco Campert: Eine Liebe in Paris. Aus dem Niederländischen von Marianne Holberg.

Hätte nicht die Übersetzerin Marianne Holberg mir davon erzählt, und hätte sie es mir daraufhin nicht geschenkt, wäre dieses Büchlein völlig an mir vorbeigegangen. Das wäre auch kein Weltuntergang gewesen, aber es ist doch ein wirklich hübsches, kleines Buch.
Der sechzigjährige niederländische Schriftsteller Richard Sanders reist nach Paris, um dort die französische Übersetzung seines Buchs „L’art d’oublier“ vorzustellen. Vor seinem Hotel auf der Straße begegnet ihm eine Frau, die ihn erkennt und mit Namen anspricht, und an die er sich überhaupt nicht erinnert. Und so lässt er sich drei Tage und 150 Seiten lang durch Paris treiben und kramt in seinen Erinnerungen. Zum einen Erinnerungen an seine Zeit als junger Mann in Paris, zum anderen Erinnerungen an Antwerpen, in denen er irgendwo diese Frau zu finden hofft. Auf diese Weise erfahren wir Richards komplette Lebensgeschichte und nehmen an seiner Auseinandersetzung mit seiner Vergangenheit und dem Älterwerden teil. Die Schlusspointe ist auf den letzten zehn Seiten dann plötzlich absehbar und ein bisschen übertrieben, finde ich, aber das ist auch nicht schlimm. Immerhin ist sie so, dass dort eigentlich eine Geschichte anfängt, das Buch ist aber zu Ende. Das ist dann wieder schön, so was mag ich.
Was ich nicht so sehr mag, sind Bücher über Schriftsteller, über einen Lyriker in diesem Fall, der zwischendurch auch mal einen Roman schreibt. Der Autor dieses Buchs ist übrigens Lyriker und schreibt zwischendurch auch mal einen Roman. Da drängt sich mir immer ein bisschen der Verdacht der Fantasielosigkeit auf – andererseits, warum nicht, Schreiben ist nun mal das Thema, mit dem ein Schriftsteller sich auskennt. Und in diesem Buch ist es auch okay, es nervt nicht.

Außerordentlich charmiert hat mich Mariannes Erzählung über ihre Spontanreise nach Paris, während sie dieses Buch übersetzte. Sie ging die Wege ab, die ihr Protagonist geht, setzte sich in die gleichen Cafés und trank, ebenso wie er, mitten in der Nacht in einer Bar Rotwein und aß ein hartgekochtes Ei dazu. Marianne ist eine wirklich reizende ältere Dame, fast so alt wie meine Mutter. Meine Mutter würde im Leben nicht allein verreisen, schon gar nicht allein ins Kino und erst recht und überhaupt niemals nicht allein in eine Kneipe gehen. Und mitten in der Nacht läge sie im Bett und würde sich nicht aus lauter Übermut ein hartgekochtes Ei bestellen. Marianne tut das, stillvergnügt. Und dafür mag ich sie gleich noch ein bisschen mehr.

... Link (0 Kommentare)


Sonntag, 6. November 2005
Theater

Was für ein charmanter Anachronismus es eigentlich ist, dass es noch Theater gibt! Dass tatsächlich heute noch Menschen ellenlange Texte auswendig lernen, komplizierte Texte manchmal, in altertümlicher Sprache, und sich auf eine Bühne stellen und ein Stück vorspielen, live, ohne Textvergessen, Zurückspulen, Nochmalmachen. Man macht sich ein bisschen schick (wenn man will) und schaut sich das an und trinkt Sekt in der Pause und folgt zweieinhalb Stunden lang dieser Geschichte und amüsiert sich und erfreut sich an der wunderbaren Sprache und fragt sich, was das Fräulein von Barnhelm eigentlich an dem blöden Tellheim findet, und ist beeindruckt, wie unglaublich emanzipiert das alles ist, vor 250 Jahren die Aussage, dass der Mann ja wohl ebenso gut vom Geld seiner Frau leben kann wie sie von seinem, und wie aktuell immer noch, und am Ende verzeiht man sogar den saublöden Schlussgag.
Großartig. Man sollte öfter ins Theater gehen. Zumal man da auch hübsche T-Shirts kaufen kann.

... Link (2 Kommentare)


Samstag, 5. November 2005
Gelesen

Elias Canetti: Die Stimmen von Marrakesch
Tja, soll man nicht machen: das kleine Bändchen aus der SZ-Bibliothek kaufen, nur weil es da gerade rumliegt und fast nichts kostet und man schon immer mal was von Canetti lesen wollte. Es kommt mir ein bisschen anmaßend vor, so was über einen Nobelpreisträger zu schreiben, aber ich finde es bestenfalls „nett“. Böser formuliert könnte man auch sagen: öde und betulich.
Canetti ist nach Marrakesch gereist und hat seine Erlebnisse in kurzen Geschichten festgehalten, die nicht einmal richtige Geschichten sind, sondern, na ja, Reiseerlebnisse halt. Pointenlos zumeist, etwa wenn er Kamelen begegnet, von ihnen fasziniert ist, und dann erfährt, dass sie geschlachtet werden sollen: das macht ihn traurig. Nun denn. Oder wenn er von den Suks erzählt, wie vollgestopft es dort ist, was man alles kaufen kann, wie die Händler inmitten ihrer Waren sitzen, und dass man handeln muss und der zuerst genannte Preis nichts mit dem wirklichen Preis zu tun hat. Das Buch ist 1968 erschienen, vielleicht war das damals eine große Neuigkeit, aber heute hält sich die Überraschung des Lesers dann doch in Grenzen. Vielleicht ist das überhaupt das Problem, vielleicht müsste man es als historisches Dokument lesen. Aber so alt isses ja nun auch wieder nicht.

Im Übrigen hatte Canetti, als er es schrieb, schon seit vielen Jahren in London gelebt, und das merkt man seinem Deutsch leider an. Der Vorwurf geht dabei gar nicht so sehr an Canetti selbst, als vielmehr ans Lektorat: „einige zweihundert Meter entfernt“ – Himmel! Sowas darf man einfach nicht übersehen. Oder: „Ich war mit einem Freund.“ Oder über die Geschichtenerzähler: „Ihre Sprache war ihnen so wichtig wie mir meine. Worte waren ihre Nahrung und sie ließen sich von niemand dazu verführen, sie gegen eine bessere Nahrung zu vertauschen.“ Und so weiter. Ich verspürte beim Lesen dauernd den Drang, es mal ordentlich durchzulektorieren, und das darf bei einem großen Autor wie Canetti doch bitte nicht sein. Schade.

... Link (6 Kommentare)


Freitag, 4. November 2005
Unfug

Immer, wenn ich ein Buch abgegeben habe, mischt sich in die Erleichterung (und den Stolz - jaja, immer noch) auch die Angst, dass das alles ganz schlecht und voller Fehler ist und ich mir fürchterlichen Unfug zusammengeschrieben habe. Vierhundert Seiten werden natürlich nie komplett fehlerfrei und durch und durch brillant sein, das ist klar. Aber man möchte ja doch so gut wie möglich gewesen sein. Und es kann einem so viel unterlaufen, obwohl man es besser weiß! Da ist man dankbar für ein gutes und aufmerksames Lektorat, denn manchmal kann Unfug zwar sogar lustig sein, aber man möchte ihn doch nicht im fertigen Buch haben. Mein selbstfabrizierter Lieblingsunfug: da schrieb ich, in einem Restaurant würden die Speisen auf silbernen Tabletten serviert.

... Link (5 Kommentare)


Donnerstag, 3. November 2005
Gelesen

Diesmal nur leichte Kost.

Max Goldt: Vom Zauber des seitlich dran Vorbeigehens. Schrieb ich ja neulich schon: man weiß dann irgendwann, wie Goldt so ist, nichts Neues also, aber das ändert ja nichts dran, dass er eben gut ist, und dass es Spaß macht, ihn zu lesen. Und abgesehen von seiner stilistischen Klasse finde ich auch mal wieder, dass er inhaltlich dauernd Recht hat – immer möchte ich ja, genau! schreien. (Allerdings würde ich ihm bzw. seinem Verlag diesmal gerne einen Sonderpreis für das sensationell hässliche Cover verleihen.)
Thank you, Frank!

Jürgen Noltensmeier: Tweedhosenastronaut.
Jürgen Noltensmeier hat beim Kaffee.Satz.Lesen eine Geschichte über ein Schaf namens Der große Polyglott Japan und den Mietmähdrescher-Klaus vorgelesen, ach was, vorgetragen, vorgespielt, beinahe hätte es ihn vor lauter Begeisterung und Verve selbst vom Stuhl gerissen. Und mit so einem Schafnamen hat man mich natürlich sofort. Es war sehr lustig, ich kaufte das Buch und stellte gleich zu Hause mal wieder fest: lustige Texte sind einfach lustiger, wenn man sie vorgelesen bekommt. Es gibt Texte, die funktionieren vorgelesen besser, und es gibt Texte, die muss man selbst lesen. Diese hier sind auch zum Selbstlesen wirklich nett, aber eben nicht ganz so toll wie vorgelesen, und deswegen ist auch gleich eine CD mit einem Teil der Geschichten dabei. Schön! Bestimmt. Ich hab sie noch nicht gehört.

... Link (0 Kommentare)


Montag, 31. Oktober 2005
Anglizismen reloaded

Unten in den Kommentaren stellt Herbstumpf die Frage:

Und zwar habe ich neulich die Formulierung "nicht wirklich" in einem Buch gelesen. Wie wir ja wissen, ist das eine zu wörtliche Übersetzung aus dem Englischen und im Deutschen macht die Formulierung wenig Sinn. Dennoch ist die Formulierung ja im Sprachgebrauch ziemlich verbreitet. Ist es da schlechter Stil ein "nicht wirklich" zu verwenden oder wird das durch den häufigen Gebrauch im "Volksmund" legitimiert? Wäre ja auch schließlich doof, wenn wörtliche Rede in Büchern unglaubwürdig gestelzt klingen müsste.

Das ist eine sehr grundsätzliche Frage, die ich mir auch immer wieder stelle. Sprache hat sich schon immer entwickelt und verändert, vor allem auch unter dem Einfluss anderer Sprachen. Die Kernfrage ist also, wie lange man solche Einflüsse als "falsch" oder unerwünschte -ismen empfindet, und ab wann man sie als Sprachwandel akzeptiert oder gar nicht mehr merkt, dass etwas ursprünglich anderswoher kam. Man könnte sich natürlich einfach an den Duden halten und beschließen, dass man einen Ausdruck, wenn er erstmal im Duden steht, auch verwenden kann. Man kann aber ebenso gut der Meinung sein, dass der Duden auch nicht immer der Weisheit letzter Schluss ist.
Ich sehe mich einerseits schon ein bisschen in der Pflicht, mit meinen bescheidenen kleinen Mitteln auch sprachbewahrerisch zu wirken, und bemühe mich selbstverständlich um korrektes Deutsch. Aber Korrektheit ist so eine Sache, es soll ja auch lebendig sein. Gerade bei Unterhaltungsliteratur, und vor allem in der wörtlichen Rede. Ich habe es für mich so gelöst, dass ich in wörtlicher Rede durchaus mal "nicht wirklich" schreibe, oder "das macht doch keinen Sinn" oder Ähnliches, wenn es mir als passend erscheint. Im Erzähltext würde ich das nicht tun (na gut, vielleicht bei einem umgangssprachlich daherplappernden Ich-Erzähler), und in Sachtexten natürlich schon gar nicht. Aber in wörtlicher Rede ist ja sowieso fast alles erlaubt, da muss man ja oft "falsches" Deutsch schreiben, damit eine Figur plausibel wirkt. Und es macht übrigens mächtig Spaß, so richtig schön falsche Sachen zu schreiben. ("Ja, geil, jetzt noch das als durch ein wie ersetzen, wird immer besser!") Wobei mir der Ausdruck "falsch" nicht gefällt, Umgangssprache ist einfach etwas Anderes als Schriftsprache, da ist es "richtig", wenn die Leute nun mal so sprechen.

Wichtig ist, dass man sich dieser Dinge bewusst ist und sie bewusst einsetzt. Ich habe mal ein hervorragendes Seminar zur Übersetzung von Lyrik besucht, in dem unter anderem die Devise geboren wurde: "Beherrscht das Metrum, ehe ihr es brecht!" Was ein dreifach schöner Satz ist, denn erstens ist das ein akkurater fünfhebiger Jambus, zweitens hat gerade Brecht das Metrum gern gebrochen (bzw. gleich in freien Rhythmen geschrieben), und drittens ist es ein kluger Satz. Man darf das Metrum tatsächlich auch mal brechen (was eigentlich ganz und gar verboten ist. Reime - pfft, nicht so wichtig, aber das Metrum! The Beat!), und zwar unter der Voraussetzung, dass man sich dessen bewusst ist, es absichtlich tut, und genau weiß, wie es eigentlich richtig wäre. Solange man nicht auf sicheren Füßen steht, lässt man es besser. Und ich denke, das gilt für alle Regelverstöße in der Sprache: kann man machen, wenn man die Regeln denn beherrscht und die Verstöße mit Verstand einsetzt. Dann wird es lebendig.

Übrigens ist das Thema nicht neu, Johann Michael Moscherosch hat sich schon vor 350 Jahren über französische und lateinische Einflüsse uffgeregt:

Fast jeder Schneider will jetzund leider
Der Sprach erfahren sein und redt latein,
Wälsch und französisch, halb japonesisch,
Wann er ist doll und voll, der grobe Knoll.

Ihr bösen Teutschen, man sollt´ euch peitschen,
Daß ihr die Muttersprach so wenig acht.
Ihr lieben Herren, das heißt nicht mehren:
Die Sprach verkehren und zerstören.

Ihr tut alles mischen mit faulen Fischen
Und macht ein Mischgemäsch, eine wüste Wäsch
Ihr bösen Teutschen, man sollt´ euch peitschen.
In unserm Vaterland, pfuy ob der Schand!

Johann Michael Moscherosch (1601 - 1669)

... Link (4 Kommentare)


Sonntag, 30. Oktober 2005
Banzai! (Angeben)

Ich muss mal eben ganz dezent darauf hinweisen, dass ich ja wohl die schlechthinnige Superübersetzerin bin. Und dass der Erfinder der Antibiotika der schlechthinnige Supererfinder war.
Nach einem wirklich schlimmen Donnerstag und einem ebenso schlimmen Freitag geht es mir seit gestern früh schlagartig besser, um nicht zu sagen gut, UND: ich hab morgen Abgabetermin und bin jetzt fertig. Trotz krank, Kücheneinbau und Marienkäferplage. Und jetzt gehe ich ganz entspannt zum Kaffee.Satz.Lesen. Wie geil ist das denn bitte?

Ich heiße Superfantastisch!
Ich trinke Schampus mit Lachsfisch!

(Warum darf man eigentlich keinen Alkohol trinken, wenn man Antibiotika nimmt? Macht das dann nur schneller wuschig oder mindert es die Wirkung des Medikaments?)

... Link (7 Kommentare)


Samstag, 29. Oktober 2005
Miranda

Herr Genista hat in einer Kiste mit alten Büchern auf der Straße in Berkeley das Tagebuch der siebenjährigen Miranda gefunden (aufs Bild klicken). Mit Bildern, eigenwilliger Rechtschreibung und Kommentaren von ihrer Lehrerin, großartig und anrührend.

... Link (0 Kommentare)


Freitag, 28. Oktober 2005
Kuschelgruppe

... Link (12 Kommentare)


Seitenstrangangina

Hab ich vorgestern oder so behauptet, ich würde jetzt aufhören zu jammern? Geht leider nicht.
Heute (Vorsicht, Ekelcontent. Und mitleidheischend ist es auch):

00.00 Versucht, was zu trinken. Ins Bett gegangen.
01.00 Wieder aufgestanden, Lutschpastille versucht. Scheißidee, regt nur die Speichelproduktion noch mehr an.
02.00 Immer noch nicht geschlafen. Wieder aufgestanden, Paracetamol.
02.30 Geweint. Versucht, was zu trinken.
04.00 Nassgeschwitzt aufgewacht. Umgezogen, versucht, was zu trinken.
05.00 Nassgeschwitzt aufgewacht. Umgezogen, versucht, was zu trinken.
07.00 Aufgestanden, Klempner kam. Festgestellt, dass ich kaum sprechen kann. Versucht, was zu trinken. Kommt zur Nase wieder raus. Penicillin genommen.
09.00 Zur Ärztin gewankt, Penicillin wirkt nicht. Breitspektrum-Antibiotikum verschrieben bekommen, zur Apotheke gewankt.
10.00 Antibiotikum genommen. Weiß der Himmel, warum die die Tabletten so riesig machen. Versucht, was zu trinken. Angefangen, die Küche sauber zu machen (immerhin, sie steht endlich!). Geht alles sehr langsam.
11.30 Antibiotikum erbrochen. Hoffe, dass schon genug davon aufgelöst und in meinem Körper unterwegs ist. Etwas anderes hatte ich nicht im Bauch. Hoffe, dass es nur daran lag und nicht das ganze Wochenende so geht. Versucht, was zu trinken.
12.00 Schlafen gelegt, total erschöpft.
13.30 Aufgewacht, versucht, eine Banane zu essen. Hälfte geschafft. Hey! Ist bestimmt besser, was im Magen zu haben, wenn ich das Medikament heute Abend wieder nehme.
Versucht, etwas zu trinken. Versucht, ein bisschen zu arbeiten.
15.00 Schlafen gelegt.
16.30 Aufgestanden. Versucht, etwas zu trinken. Tatsächlich irgendwie die zweite halbe Banane geschafft, hat nicht mal eine Stunde gedauert.

Ich hab Hunger. (Aktuelles Körpergewicht: historischer Tiefstand.) Und schrecklichen Durst. Übrigens würde ich auch gerne einfach mal lüften, alle Fenster weit aufreißen. Geht aber nicht. Marienkäfer, Hunderte, ohne Scheiß.

... Link (5 Kommentare)


Donnerstag, 27. Oktober 2005
Schwierige Wörter lernen

Ich weiß nicht mehr, wie wir auf „onomatopoetische Wörter“ kommen. Wir sind nur drei Philologen in der Runde, alle anderen kennen den Ausdruck nicht. Wir erklären, was das ist, die anderen fragen dreimal nach, WIE heißt das noch mal? Mensch, sagt P., sieben Jahre alt, o-no-ma-to-po-e-tisch heißt das! Ich bin beeindruckt.
Am nächsten Tag fragt irgendwer P., ob sie noch weiß, wie das schwierige Wort von gestern hieß, die Erwachsenen haben es alle wieder vergessen. Hm, sagt P. und konzentriert sich: okomatopoetisch. Fast. Und weißt du auch noch, was es bedeutet? Auch das wissen die Erwachsenen zum Teil nicht mehr. Klar, sagt sie, das ist (Denkpause) wenn's so klingt, wie sich's anhört.

... Link (17 Kommentare)


Mittwoch, 26. Oktober 2005
Wundern

Hat eigentlich irgendwer schon mal jemanden getroffen, oder kennt jemand jemanden, der schon mal jemanden getroffen hat, der auch nur ein einziges vernünftiges und nachvollziehbares Argument FÜR diese Laubpustedinger kannte?

... Link (5 Kommentare)


Dienstag, 25. Oktober 2005
Lieber Körper,

es tut mir Leid. Eigentlich mag ich Dich viel zu sehr, als dass ich Dich so schlecht behandeln dürfte. Von daher hast Du schon Recht damit, mich an Deine Bedürfnisse zu erinnern. Ich darf Dich nicht so vernachlässigen.
Nur noch eine Woche. In dieser Woche brauche ich Dich sehr. Danach fange ich auch sofort wieder mit Sport an, versprochen. Mindestens laufen, aber ich will mir auch den Fitnessladen um die Ecke angucken und Lyssa nach dem Kiesertraining fragen. Können wir uns bis dahin vielleicht drauf einigen, dass ich am Stehpult arbeite und nur zwischendurch mal betont gerade und aufrecht am Schreibtisch sitze, dann kriegen wir das mit Rückenschulterhals schon irgendwie hin, auch wenn es wehtut, und dass Du dafür diese fiese, schmerzhafte Halsentzündung wieder rausschmeißt? Ich kann ja kaum noch schlucken. Und das Fieber gar nicht erst so richtig reinlässt? Und den Husten auch nicht? Mit dem verschobenen Brustwirbel tut Husten so weh. Bitte. Du bekommst jetzt jede Menge Vitamine und ab Dienstag auch wieder frische Luft und Bewegung.
Und wenn Du unbedingt willst, lege ich mich dann auch ein paar Tage krank ins Bett, nur bitte jetzt noch nicht. Sei noch ein bisschen tapfer. Ich weiß, dass das schwer ist.
Keine leeren Versprechungen diesmal, ich habe es wirklich eingesehen.
Reichlich fertig und zerknirscht, und in der Hoffnung, dass Du mich nicht im Stich lässt,
Deine Isa

... Link (10 Kommentare)


The News

Eine kleine Redaktion (Stattkatze, Lyssa, Johnny Spreeblick, Herr Paulsen, Felix Schwenzel, Don Dahlmann)

startet unter dem Namen

eine Art Blogperlentaucher, in dem besonders literarische Bloggeschichten gesammelt bzw. verlinkt werden sollen. Ich bin gespannt!
Auch darauf, ob sich jetzt plötzlich alle um Literarizität bemühen.

... Link (1 Kommentar)


Kaffee.Satz.Lesen

Schon wieder ein Monat rum, schon wieder Kaffee.Satz.Lesen!
Nächsten Sonntag, 30.10., um 16.00 Uhr in der Baderanstalt, Hasselbrook, Hamburg.
Diesmal liest unter anderem Lieblingspraschl, alle weiteren Infos, Autorenportrais, Wegbeschreibung etc. gibt's wie immer am Herr Paulsen sein Kiosk oder bei der redereihamburg.
Hurra!

... Link (0 Kommentare)


Montag, 24. Oktober 2005
Bretter vorm Kopf

Wie heißt airfreshener auf Deutsch, so Raumduftspray?

Wie heißen mehrere aneinanderhängende Bananen, Bund? Büschel? Büschel hat ein paar Google-Treffer mehr, aber ob das was zu sagen hat?

Und wie nennt man es, wenn man einen Kugelschreiber „anknipst“, also die Mine rausklickt?

Kann jemand „dünn wie eine Bohnenstange“ sein oder steckt das Dünne in der Bohnenstange schon drin?

Zu viel Übersetzen macht gaga.

... Link (7 Kommentare)


Hören!

L. v. Beethoven: Leonore mit John Eliot Gardiner und, jaja, schon gut, natürlich wieder Christiane Oelze als Marzelline, das Quartett „Mir ist so wunderbar“, das ist so unglaublich anrührend, wie es so ganz langsam anfängt, sich von oben nach unten aufbaut, erst Sopran, dann Alt dazu, dann Tenor, schließlich der Bass, und bei jeder neuen Wendung wieder diese Gänsehaut, dann der gezupfte Kontrabass unten drunter und ganz oben jubiliert und brilliert ganz zart diese unfassbare, begnadete Christiane Oelze, und ich kann mit Worten nicht mal annähernd ausdrücken, was ich meine, was für ein Klang das ist, was die Stimme dieser Frau ausmacht, zum Beispiel ab 2.30, wo sie sich plötzlich von unten her in die Höhe schwingt, über allen anderen schwebt, das ist so zart und sanft und unglaublich klar, oder diese Auflösung (eines Sept-Akkords?) bei 3.00, da löst man sich gleich mit auf. Und auch wenn sie nicht von unten raufkommt, sondern ganz hoch oben ansetzen muss, da ist nichts gewollt oder gepresst oder geschrien, es ist alles weich und lyrisch und warm. Und immer wieder bei ihr das Gefühl, sie ist so echt; wenn sie verliebt singt, ist sie verliebt, und wenn sie Weh und Ach singt, dann ist ihr nach Weh und Ach, das hat nichts Künstliches, es klingt alles so aufrichtig, so richtig, so muss es sein. Sie kann einem gleichzeitig das Herz wärmen und brechen, ich habe in Liederabenden gesessen und geweint, immer wieder Gänsehaut und Kloß im Hals und Tränen in den Augen.

(Marzelline)
Mir ist so wunderbar,
es engt das Herz mir ein;
er liebt mich, es ist klar,
ich werde glücklich, glücklich sein.

(Leonore)
Wie groß ist die Gefahr!
wie schwach der Hoffnung Schein!
sie liebt mich, es ist klar,
o namenlose Pein!

(Rocco)
Sie liebt ihn, es ist klar,
ja, Mädchen, er wird dein,
ein gutes, junges Paar,
sie werden glücklich sein.

(Jaquino)
Mir sträubt sich schon das Haar,
der Vater willigt ein,
mir wird so wunderbar,
mir fällt kein Mittel ein.

... Link (3 Kommentare)


Sonntag, 23. Oktober 2005
"Für solche Preise würde kein Klempner ins Haus kommen"

Der Leiter des Unionsverlags, Lucien Leitess, über die Bezahlung von Übersetzern
(Deutschlandfunk, bzw. Buchmesse)

... Link (0 Kommentare)


Lesen!

Andreaffm berichtet von einem Interview mit A. L. Kennedy auf der Buchmesse, in dem die Autorin ein kleines Loblied auf ihren Übersetzer Ingo Herzke singt. Sehr schön!

(Nicht vergessen: Frau Kennedy liest am Dienstag im Hamburger Literaturhaus, den deutschen Text liest die Schauspielerin Mechthild Großmann, und Ingo Herzke moderiert und dolmetscht. Ich hoffe, dass ich's schaffe - sieht aber, wenn das hier so weitergeht, eher schlecht aus.)

... Link (2 Kommentare)


Loswerden

- Spülmaschine: Bauknecht GSF 4045, nicht unterbaufähig. Wie alt? Keine Ahnung, kann ich aber noch rauskriegen. Vielleicht so acht Jahre. Voll funktionsfähig, keine Probleme bisher.
Gegen eine Kiste Bier.

- Kühlschrank: Liebherr, 190 cm hoch, weiß mit braunen Plastikgriffen, schätzungsweise etwa 30 Jahre alt. Kühlteil oben, unten genauso großes Gefrierteil. Ebenfalls voll funktionsfähig. Zu verschenken.

Beides an Selbstabholer in Hamburg. (Die Spülmaschine könnten wir notfalls auch bringen.)

... Link (7 Kommentare)


Samstag, 22. Oktober 2005
Fundstück (schon wieder Buchmesse)

Armgard Seegers berichtet im Hamburger Abendblatt, 22./23. 10. 2005, über die Buchmesse:

[…] viele gute Romane, wie etwa […] „Alles, was wir geben mussten“ von Kazuo Ishiguro (keine Sorge, er ist Engländer und hat mal den Stoff zu James Ivorys Film „Was vom Tage übrig blieb“ geliefert).

Ja, liebe Leser, da macht Euch mal keine Sorgen, nicht dass Ihr aufgrund des Namens womöglich denkt, da hätte ein Japaner ein gutes Buch geschrieben! Wo kämen wir denn da hin! (Und übrigens hat Ishiguro vermutlich in erster Linie einen Roman geschrieben, und nicht „den Stoff für einen Film geliefert“. Geschenkt.)
Sodann beklagt sie, dass in der Korea-Halle so wenig los sei:

Leider sprechen die meisten der anwesenden Koreaner keine uns geläufige Sprache. Oder sollten die an die Besucher gerichteten Worte englisch gewesen sein? Deshalb findet etwas abseits gerade ein Kursus „Koreanisch lernen innerhalb einer Stunde“ statt. […] Für die Zuhörer war allerdings der Unterschied aus (sic!) wa, wae, wi, wo, wuh nicht recht auszumachen.

Nun ja. Wer den Unterschied zwischen a, e, i, o und u nicht hört, der kann natürlich auch kein Englisch mit fremdem Akzent verstehen, das sehe ich ein. Wieso so jemand das dann allerdings mit solch einem Unterton in einer Zeitung veröffentlichen darf, nicht.
Echt schwer, die Sprache, meint sie. Jenun.

Schmankerl zum Schluss: Tom Wolfes „Ich bin Charlotte Simmons“, schreibt sie, sei ein gnadenlos tolles Portrait über das amerikanische College-Leben. Hurra.

... Link (0 Kommentare)


Bloggertreffen

Kurzer Uhrenvergleich!
(File under: Kleine Albernheiten am Rande)

... Link (4 Kommentare)


Freitag, 21. Oktober 2005
Buchmesse

Gut, dass ich meine Kamera mit nach Frankfurt genommen hatte. Sie hat den Tag friedlich und allein im Koffer bei meiner Freundin L. verbracht.
Ich hingegen hatte einen gemütlichen Buchmessentag. Natürlich geht kein Mensch aus Gemütlichkeitsgründen auf die Buchmesse, alle sind wichtig und haben so genannte „Termine“, ich bin natürlich auch wichtig, aber das weiß niemand. Also ging ich bei meinen beiden Verlagen vorbei, dem großen, wo ich meine Ansprechpartnerinnen nicht einmal gesehen habe, und dem kleinen, Schwätzchen halten.
Und natürlich: Kollegen treffen, das freut mich immer sehr, Übersetzer sind nette Menschen, und man sieht sich nicht so oft. Blogger sieht man auch nicht so oft und freut sich ebenfalls, und so trank ich mit Jochen Apfelschorle, mit Frank Sekt, abends mit Jens und ak, später außerdem Oliver und dem Bembelkandidaten Bier. ak hat sich als veritabler Kavalier erwiesen, indem er Jens und mich erst an der Messe aufsammelte und mich später noch zum Taxi geleitete. Danke! Das war alles sehr nett, MissCaro, Therealstief und andreaffm wurden allerdings vermisst.
Ansonsten ist zu vermelden, dass anderthalbjährige Kinder morgens zwischen sechs und acht Uhr verblüffend häufig „Papa“ rufen können. Und so fröhlich dabei! Um die Uhrzeit! Mein Zug nach Hause hatte dann auch nur eine Stunde Verspätung, und so war das alles ein unaufgeregter, aber charmanter Ausflug – tut mir jetzt fast Leid, dass ich nichts Spektakuläreres zu vermelden habe.

Wer noch auf die Messe geht und sich fürs Übersetzen interessiert, sollte im Übersetzerzentrum vorbeigucken (5.0, E 961), dort sitzt meistens ein Kollege im Glaskasten und übersetzt live; Original und die entstehende Übersetzung werden auf große Monitore übertragen. Ich fand es interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Kollegen arbeiten. Überhaupt ist es nett im Übersetzerzentrum, die Preise für Getränke und Snacks sind für Messe-Verhältnisse noch moderat, und es herrscht nicht ganz so ein Trubel wie überall anders; man kann sich in Ruhe hinsetzen, Kaffee trinken, Übersetzungen lesen, Übersetzer angucken. Und ein Veranstaltungsprogramm (Veranstaltungen -> Aktuelles -> Buchmesse) gibt es auch.

[Wie ist das eigentlich – ist es immer noch so etwas wie eine „Ehrenpflicht“, von Bloggertreffen zu berichten, oder ist das im Gegenteil schon wieder ehrenrührig, weil „man sich sowieso kennt“ oder „nicht so damit angeben soll, wen man alles getroffen hat“?]

... Link (9 Kommentare)


Mittwoch, 19. Oktober 2005
So!

Ich fahr dann mal. Und freu mich sehr auf Donnerstag Abend.
Hurra! Raus aus dem heimischen Arbeitszimmer, Menschen treffen, Schwätzchen halten, Bücher gucken! Danach noch zehn Tage durchpowern und dann höre ich auch wieder auf zu jammern und alles wird gut.

... Link (0 Kommentare)


Dienstag, 18. Oktober 2005
Aua

„Büchermäßig bin ich nicht so lesetechnisch unterwegs. Ich bin nicht so der Lesehase.“ (Cora Schumacher)

... Link (5 Kommentare)


Online for 8207 days
Last modified: 06.06.24, 10:52
Status
Sie sind nicht angemeldet
Main Menu
Suche
Calendar
November 2024
So.Mo.Di.Mi.Do.Fr.Sa.
12
3456789
10111213141516
17181920212223
24252627282930
September
Kommentare
Anderthalbfache Unterstützung!
Christl Klein, vor 12 Jahren
Hm, Tempers Kommentar ist ja
schon von 2008 - ich schätze eher nicht, dass...
isabo, vor 13 Jahren
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 13 Jahren
das ist ein hobby
von mir. antizyklisches kommentieren ;)
fabe, vor 13 Jahren
Das hier ist ja
schon eine Weile her. Hihi.
isabo, vor 13 Jahren
hier war ja neulich
stromausfall. menschen sind merkwürdig.
fabe, vor 13 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 13 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
Oh, vielen Dank!
isabo, vor 14 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 14 Jahren
Der Verein lebe hoch, anderthalb
mal hoch Bin dabei.
Jolen, vor 14 Jahren
Da spricht mir wer aus
der Seele. Ich gebe mir auch schon seit Jahren...
Cuguron, vor 14 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 14 Jahren
Meiner hat mir nur von
dem Smiley auf seiner Krone erzählt. Und ob ich...
strandfynd, vor 14 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
das hier geht woanders
nicht besser, aber versuch macht kluch...
don papp, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Sie wissen aber schon,
dass das hier schöner ausschaut?
leavesleft, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
Jo. Dann.
isabo, vor 14 Jahren
Möchten Sie es wissen?
kinomu, vor 14 Jahren
alles gute und auf nach
drüben!
skizzenblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren

RSS feed

Made with Antville
Helma Object Publisher