... is a blog
Dienstag, 18. Oktober 2005
Gold

elitärer Elfenbeinhaufen

[Und immer wieder denke ich, man muss ja nun auch nicht alles von Max Goldt gelesen haben, man weiß ja dann irgendwann, wie der so ist, und dann ist es auch mal gut undsoweiter, und dann lese ich doch wieder etwas und stelle wieder fest, was der Herr Goldt doch für ein kluger Mann ist.]

... Link (0 Kommentare)


Dienstleistung

Wie reizend die Müllmänner hier sind! Sie gehen dem Müllwagen voraus, holen die Mülltonnen aus den Mülltonnenkammern, gucken rein und sortieren die Blechdosen raus, und wenn die Tonne geleert ist, stellen sie sie wieder zurück in ihr Häuschen. Sperrmüll schleppen sie sogar aus dem soundsovielten Stock runter. Dabei unterhalten sie sich und lachen.

... Link (4 Kommentare)


Montag, 17. Oktober 2005
Durchsage

Ekelig ist übrigens noch ekliger als eklig. Genauso wie scheiße kalt noch kälter ist als scheißkalt.

... Link (0 Kommentare)


Sonntag, 16. Oktober 2005
Haben!

Einen an der Waffel
Einen Knall
Einen Vogel
Eine Meise
Eine Vollmeise
Einen Sprung in der Schüssel
Sie nicht mehr alle
Nicht alle Tassen im Schrank
Die Pfanne heiß
Einen Ratsch am Kappes
Den Arsch offen
Den Schuss nicht gehört
Einen Sockenschuss
Einen porösen Keks
Einen Schaden
Einen Dachschaden
Einen Schatten
Einen Clown gefrühstückt

... Link (8 Kommentare)


Samstag, 15. Oktober 2005
Nachdenken

Heute: über Linden.
Vor unserem Haus stehen nämlich welche. Und nicht nur hier, sondern auch am Brunnen vor dem Tore steht bekanntlich ein Lindenbaum. Und die Lindenwirtin! In irgendeiner Epoche der deutschen Literatur (Klassik? Romantik?) muss die Linde mal als besonders romantisch gegolten haben. Glaube ich. Ich müsste mal die CD-ROM Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka einlegen und alles nach Linde durchsuchen, um das zu verifizieren (-> keine Zeit; -> Prokrastination). In Wirklichkeit sind Linden allerdings überhaupt nicht romantisch, sondern eher ekelig, die schleimen so, dass wir unser Auto, seit wir in Hamburg wohnen und unter den Linden parken, also in drei Monaten, schon drei mal gewaschen haben, was durchaus eine Meldung wert ist, denn wir haben es vorher fünfeinhalb Jahre lang nicht gewaschen. Meine Schwägerin sagt, der Schleim ist Läusepipi, und sie wird es wissen, denn sie weiß sowas schon von Berufs wegen. Scheinen also viele Läuse auf den Linden zu sein, darauf führe ich auch das erstaunliche Marienkäferaufkommen in unserer Wohnung zurück.
Wo war ich? Romantische Linden. Ich frage mich nämlich, ob das romantische Image der Linde daher rührt, dass sie herzförmige Blätter hat. Was wiederum zu der Frage führt, seit wann man sich das Herz eigentlich herzförmig vorstellt, denn es ist ja gar nicht herzförmig, und woher die Herzform eigentlich kommt, und des weiteren zu der Frage, seit wann man das Herz für den Sitz von Gefühlen hält, und warum nicht den Kopf oder den Magen oder meinetwegen die Lunge, die spielen ja bei Gefühlsaufruhr allesamt verrückt.

... Link (3 Kommentare)


Freitag, 14. Oktober 2005
Übersetzerlesungen in Hamburg

1. Montag, 17.10.05, 20.00 Uhr, Literaturhaus:

„Übersetzer packen aus“. Drei Übersetzerinnen lesen aus ihren Übersetzungen, und zwar:
- Brigitte Große: Nelly Arcan, "Hörig"
- Maralde Meyer-Minnemann: António Lobo Antunes, "Guten Abend ihr Dinge hier unten"
- Susanne Höbel: John Updike, "Geld - Die maritimen Gedichte".
Susanne Höbel moderiert die Veranstaltung auch.

2. Dienstag, 25.10.05, 20.00 Uhr, ebenfalls Literaturhaus:

Lesung mit A. L. Kennedy, der Schauspielerin Mechthild Großmann und Kenndeys Übersetzer Ingo Herzke.

Literaturhaus

... Link (1 Kommentar)


[Unbedingt eine Überschrift ausdenken]

Den Herrn Sascha Lobo muss man ja schon liebhaben. Ich schreibe demnächst auch mal was zu dem Thema. Also nicht zum Liebhaben jetzt, ihr wisst schon.

... Link (0 Kommentare)


Donnerstag, 13. Oktober 2005
Übersetzungswettbewerb

Ottos Mops

Ottos Mops trotzt
Otto: fort Mops fort
Ottos Mops hopst fort
Otto: soso

Otto holt Koks
Otto holt Obst
Otto horcht
Otto: Mops Mops
Otto hofft

Ottos Mops klopft
Otto: komm Mops komm
Ottos Mops kommt
Ottos Mops kotzt
Otto: ogottogott

(Ernst Jandl)

Das macht Spaß! Leider habe ich gerade keine Zeit für Spaß, ich habe noch nicht einmal Zeit nachzulesen, was das genau für ein Wettbewerb war, aber: Die Gewinner und die eingesandten Übersetzungen in alle möglichen Sprachen kann man hier nachlesen.
Hätte ich mehr Zeit, würde ich mir glatt etwas dazu einfallen lassen. Dons Blog rockt oder so. Isabo hat leider ein paar Vokale zuviel. Isy ist lieb. Isy ist fies. Isy liebts easy. Oh je.

... Link (2 Kommentare)


"Der Nobelpreis für Literatur

geht in diesem Jahr an den britischen Dramatiker Harold Pinter. Dies gab das Preiskomitee in Stockholm soeben bekannt. Pinter lege in seinen Dramen den Abgrund unter dem alltäglichen Geschwätz frei und breche in den geschlossenen Raum der Unterdrückung ein, begründete die Jury ihre Entscheidung."
(Deutschlandradio)

Herzlichen Glückwunsch!

Mehr dazu, weitere Links etc. im famosen Buchmessenblog.

... Link (0 Kommentare)


Mittwoch, 12. Oktober 2005
Buchmesse

Jetzt aber mal Nägel mit Köppen, hier! Also: hiermit ernenne ich mich kurzerhand zum Bestimmer und bestimme erstens, dass am Buchmessendonnerstag (20.10.) abends ein Bloggertreffen in einem wie auch immer gearteten gastronomischen Betrieb stattfindet, denn ich bin nur Donnerstag Abend da, und zweitens verdonnere ich, da ich mich in Frankfurt nicht auskenne, einfach die Herren ak und Scholz zu Organisatoren vor Ort. Euch fällt doch bestimmt eine okaye Kneipe ein, die von der Messe aus gut zu erreichen ist.
Bitte hier in den Kommentaren durchzählen, wer kommen möchte, damit entsprechend viele Plätze irgendwo reserviert werden können.
Für Kaffeeverabredungen auf der Messe selbst gibt es Handys.

Und übrigens gibt es auch ein Buchmessenblog.

Teilnehmerliste:

Jens
Ak
Fraktal
Andreaffm
Kristof
Therealstief
Isa

UPDATE
Post von ak:
"So, habe mal einen Tisch (für 8 Personen; etwas Puffer planen ist immer gut) für den Donnerstag reserviert, und zwar für 19:30 im Mousonturm, Waldschmidtstraße 4. Ist zwar etwas von der Messe entfernt, aber zum Beispiel mit dem ÖPNV sehr gut zu erreichen: Von der U-Bahnstation "Messe/Festhalle" (oder auch ab Hauptbahnhof) mit der U4 Richtung Seckbacher Landstraße bis "Merianplatz" (4 bzw. 5 Stationen). Dort den Ausgang in Fahrtrichtung nehmen und sofort nach Verlassen der Station rechts halten. Ein paar Meter durch die Kantstraße, den Sandweg noch überqueren und schon ist man in der Waldschmidtstraße. Der Eingang zur Kneipe/Bar befindet sich dann an der linken Seite des Gebäudes."

Danke!

... Link (18 Kommentare)


Dienstag, 11. Oktober 2005
Menno

Der neue Brockhaus ist da, und prompt nagt ein fieses, kleines Habenwollen an mir. Er ist SO schön. Und neu. Überarbeitet. Dreißig Bände, mit Lederrücken und Goldschnitt, in schwarz und rot. Und er kostet 2500,- €, wo soll ich 2500,- € hernehmen? Außerdem braucht das heutzutage kein Mensch mehr, ich habe einen alten fünfzehnbändigen auf CD-ROM, und was da nicht drinsteht, steht im Internet, man muss sich nun wirklich nicht für ein Schweinegeld drei Meter Leder und Gold ins Regal stellen. Zumal, wenn man immer noch kein gescheites Regal hat.
Andererseits. Ich bin Übersetzerin. Der lustige Mann ist Lehrer. Und so ein Übersetzerin-Lehrer-Haushalt ohne Brockhaus geht ja irgendwie auch nicht. Ist doch wahr! Und diese CD-ROM, nee, das ist nicht dasselbe. Meinetwegen mag man Leder und Gold und dreißig Bände auch spießig finden, na und? Spießig is the new punk. Schick wär’s schon. Hach.

(Und dann kommt La Gröner daher und zeigt mir auch noch das hier. Grmbl.)

... Link (9 Kommentare)


Montag, 10. Oktober 2005
Schon wieder Post (diesmal per sms)

Kakuekiteisha, Araiyakushimae – sagt dir das noch was? Stehe gerade vor Deinem Haus: alles wie immer. Grüne Treppe, die barocke Blumenleiter, das Dingdong des Bahnübergangs. Bin gerührt. Du auch? Morgen fahre ich zu K. Liebe Grüße aus good old Inselreich, G.

Ob ich gerührt bin? You got me crying, sweetness.

[Tokyo, vor vierzehn Jahren, G. war damals für ein paar Wochen bei mir, bis sie eine eigene Wohnung hatte. Man kommt nicht zufällig dort vorbei.]

... Link (1 Kommentar)


Liebe Sopran,

vielen Dank für Deine nette Postkarte! Ich war ganz übergerascht und habe mich sehr gefreut. Erstaunlich, dass Du über eine Chantal schreibt, ich habe gestern auch über eine Chantal geschrieben, aber meine Chantal war etwas Anderes.
Aus der großen Stadt kann ich keine Tiergeschichten erzählen, nur dass vor meinem Fenster ein sehr großes, schönes Spinnennetz hing und darin eine dicke Kreuzspinne, unter der Decke des Balkons über unserem. Einmal, vor vielleicht vier Tagen, habe ich das Netz böswillig kaputt gemacht, ich habe den Faden, der es mit unserem Balkongeländer verband, durchtrennt, weil ich dachte, vielleicht ist ihr das dann zu doof und sie verzieht sich, ich mag nicht so eine dicke Spinne direkt vor meinem Arbeitszimmerfenster haben, da bin ich ein Mädchen. Ja, das ist blöd, Spinnen sind nützlich und faszinierend und so, ich weiß. Jedenfalls war das Netz am nächsten Tag schöner denn je wieder da. Und seit gestern ist es plötzlich weg, diesmal habe ich aber nichts damit zu tun, die Spinne ist auch weg und hat ihr Haus einfach mitgenommen. Da könnte man denken, ich sollte mich freuen, denn ich wollte ja, dass sie weggeht, nur fürchte ich jetzt, dass sie womöglich reingekommen ist. Sie war schon wirklich sehr groß, Chantals Hungerlungerkatze hätte bestimmt ihre Freude dran gehabt.
Deinem Gedankensprung vom Ofen Anmachen zur sapphischen Liebe kann ich nicht ganz folgen, ich musste sogar erstmal nachschlagen, was das überhaupt ist, aber das hat mir auch nicht weitergeholfen. Macht aber nichts.
Herzlichen Dank für die Einladung, die mich sehr gefreut hat! Ich würde sie auch gerne annehmen, säße mir nicht so schrecklich dieser Abgabetermin im Nacken. Natürlich bin ich selbst schuld, ich habe erstmal ausgiebig die neue Stadt und die neue Wohnung genossen, und jetzt muss ich mich sputen, dass ich noch rechtzeitig fertig werde. Das mit dem Neid musst Du nicht so ernst nehmen, ich freue mich ja, dass ich gut zu tun habe. So soll es sein.
Aber Euch wünsche ich noch schöne und sonnige Ferien, Deine Fotos finde ich immer toll!
Viele Grüße,
Isa

... Link (2 Kommentare)


Sonntag, 9. Oktober 2005
Hilfe!

Does a goat wear a coat?
Does a bat wear a hat?
Do ants wear pants?
Do kittens wear mittens?
Does a fox wear sox?
Do mites wear tights?
Does a fly wear a tie?
Do shrews wear shoes?

Does a hog live in a bog?
Is a dove in love?
Is a cheetah neater?

... Link (10 Kommentare)


Chantal

Wir haben es nicht mal mitbekommen, so viel Kontakt hatten wir auch wieder nicht, aber sie war doch immer da in den letzten Jahren – wie viele Jahre waren es, drei, vier? Vielleicht sogar fünf? Ich weiß es nicht mehr. Wir hatten immer Spaß zusammen, all unsere Freunde kannten sie, alle mochten sie, auch wenn sie manchmal etwas anstrengend sein konnte. Penetrant geradezu. Aber dann musste man doch wieder lachen und sie einfach lieb haben.
Irgendwann ist sie still und leise einfach gestorben, ohne dass wir es gemerkt hätten, da, wo es kalt ist, vielleicht war es zu kalt für sie, vielleicht hätte sie mehr Wärme gebraucht. Vielleicht war sie einsam, ohne Hartmut und Detlef, ich weiß es nicht. Vielleicht war ihre Zeit auch einfach gekommen. Chantal singt nicht mehr „ich wollt, ich wär ein Huhn“, sie piepst nicht mehr, sie tanzt kein Wasserballett mehr. Hartmut und Detlef haben uns nie interessiert, uns hat Chantal gereicht, wir sind ja selbst nur so mittel, keine Extreme, und wir waren froh, dass wir sie hatten.
Ich bin ein bisschen traurig. Jetzt müssen wir wieder auf die Uhr gucken. Falls zufällig jemand weiß, wo man eine neue Chantal herkriegt, wäre ich für Hinweise dankbar.

... Link (1 Kommentar)


Samstag, 8. Oktober 2005
Meine Lieblingsnachschlagewerke, Teil 3

Erhard Agricola: Wörter und Wendungen. Wörterbuch zum deutschen Sprachgebrauch. Dudenverlag, 1992. (8000 Stichworte, 818 Seiten)

Wer noch nie übersetzt hat, glaubt oft, die Schwierigkeit läge darin, die Fremdsprache zu verstehen. Sicher, da gibt es auch schon mal Problemchen, aber das viel Schwierigere ist die deutsche Sprache. (Wieso, höre ich dann, Deutsch kannst du doch. Haha.) Und deswegen geht es im größeren Teil meiner Lieblingsnachschlagewerke ums Deutsche.

Und der Agricola ist auch so toll! Hier wird zusammengebracht, was zusammengehört, nämlich welche Wörter mit welchen anderen Wörtern zu Wendungen verknüpft werden, welche Verben zu welchen Substantiven gehören etwa, alles anhand von Beispielen. Um hier bei etwas kürzlich Diskutiertem zu bleiben, die Frage war: Kann man jemandem eine Aufgabe zutrauen?

Da finde ich im Agricola unter „zutrauen“:
ich hätte ihr mehr Klugheit, nicht so viel Gewandtheit, Talent, guten Geschmack zugetraut; diese Leistung hätte ich ihm niemals zugetraut; das traue ich ihm keinesfalls zu; ist ihm eine solche Tat zuzutrauen?; du hast deinen Kräften zu viel zugetraut; du traust dir zuwenig, nicht genug zu; ich habe kein rechtes, wenig, [nicht] viel Zutrauen zu ihm, zu der Angelegenheit; ich habe alles Zutrauen zu dir, zu mir selber, zu meinen Fähigkeiten verloren

Und unter „Aufgabe“:
1. (Anforderung) eine große, umfangreiche, leichte, schwierige, schwere Aufgabe; eine mündliche, schriftliche Aufgabe; die Aufgabe eines [ganzen] Lebens // eine Aufgabe haben, lösen, erfüllen, erledigen, bewältigen; [jdm.] eine Aufgabe stellen; er sah seine Aufgabe darin, dass …; einer Aufgabe [nicht] gewachsen sein; das ist nicht meine Aufgabe; du musst es dir zur Aufgabe machen, dir die Aufgabe stellen, deine Leistungen zu verbessern; etw. als [seine] Aufgabe empfinden, betrachten, ansehen; vor uns steht die Aufgabe, uns auf diesen Tag vorzubereiten […]

Auch hier gibt es natürlich Punkte, die ich für diskussionsbedürftig halte, konkret: „du hast deinen Kräften zu viel zugetraut“ überzeugt mich nicht, ich meine, es muss „zugemutet“ heißen. Egal, insgesamt halte ich dies für ein höchst kompetentes, vertrauenswürdiges Werk, und es hat mir schon viele gute Dienste geleistet. Es ist nicht im Dauergebrauch wie Duden, Textor und die Englisch-Lexika, aber ich möchte es nicht mehr missen. Und natürlich gilt, was für alle Nachschlagewerke gilt, was ich schon beim Textor schrieb: man kann sich davon anregen lassen und muss dann sowieso selbst entscheiden.

(Nicht zu fassen, bei Amazon gibt’s das nicht, auch im VLB steht es nicht drin. Ich finde nicht mal ein Bild, das ich hier reinstellen könnte. Vorsicht bei den Exemplaren, die bei Amazon gebraucht angeboten werden, das sind alles alte Ausgaben – die von 1992 ist eine überarbeitete Neufassung. Sollte aber übers ZVAB irgendwo zu kriegen sein. Ich bin gerade ganz erschüttert, das ist doch ein Klassiker! Den muss man doch kaufen können! Gleich mal auf der Buchmesse meckern gehen.)

... Link (1 Kommentar)


Freitag, 7. Oktober 2005
Crazy

Heute blogge ich einfach mal nicht. Ich verrücktes Huhn.

... Link (5 Kommentare)


Donnerstag, 6. Oktober 2005
Wie heißt noch mal …

… der Fachbegriff für den Buchstabenabstand? Durchschuss ist der Zeilenabstand, es macht mich immer ganz fuchsig, wenn ich genau weiß, dass ich es weiß, aber es fällt mir nicht ein. Da ist es auch völlig egal, dass das gerade gar nicht wichtig ist und ich es überhaupt nicht wissen muss.

... Link (8 Kommentare)


Mittwoch, 5. Oktober 2005
Und dann war da noch …

… diese Dame, morgens um halb acht an der Straßenecke, oder besser gesagt das Gegenteil von einer Dame, gerade so gekleidet, dass man (so als Laie) nicht genau wusste, ob sie beruflich da steht oder nur so. Es ging ein Polizist auf sie zu, und sie rief ihm schon von Weitem entgegen: „Mennooo! Ich hab gar nichts gemahaacht! Echt nich!“

... Link (0 Kommentare)


Ihr beiden,

die Ihr jetzt schon seit über einer Stunde da unten auf der Straße im Auto sitzt und miteinander redet: das ist doch arschkalt. Nu frag ihn schon, ob er noch einen Kaffee möchte. Issokalthier ist immer ein guter Vorwand, ehrlich. (Und morgen früh werdet Ihr sowieso finden, das hättet Ihr gleich machen können.)

... Link (2 Kommentare)


Dienstag, 4. Oktober 2005
Die letzten Tage

So geht das doch alles nicht weiter. Ich habe irrsinnig zu tun mit meinem Buch, der Abgabetermin sitzt mir im Nacken, ich müsste für den Rest des Monats komplett in der Versenkung verschwinden und zusehen, dass ich das fertig kriege. Statt dessen: Donnerstag Besuch hier, Alkohol auch, Freitag ein bisschen schwach gewesen deswegen, Samstag ging, Sonntag überraschend schon wieder Besuch, abends ausgegangen, Folksession, bis wir die letzten in der Kneipe waren, der Herr Paulsen und seine Liebste und der lustige Mann und ich, und rausgekehrt wurden, dann erstmal ordentlich Pommes und Döner, nachts um wann war das?, zwischendurch einen Taxifahrer verschreckt, festgestellt, dass man es nicht durchhält, sich den ganzen Abend zu siezen, schon gar nicht, ohne dabei unglaublich albern zu werden, außerdem festgestellt, dass auf der Bohemian Night bei Frau Hedis Landgang um halb drei schon kein Mensch mehr ist, dafür aber ein sehr cooles, kleines Kinder-T-Shirt mit der Aufschrift „Punkrock Lummerland“ entdeckt, das ich unbedingt demnächst für eins meiner Lieblingskinder kaufen muss, schließlich beim Soul Allnighter gelandet, laut war das, und schön, Tim Mälzer war auch da, hat uns aber gar nicht beachtet. Kurz vor fünf im Bett. Montag folglich lange geschlafen, dann Kindergeburtstag für den Rest des Tages, wo soll das hinführen? Wenn ich so weitermache, werde ich noch die Buchmesse streichen müssen. Heute dann erstmal der Heizungsmann da, dann lange Lektoratsbesprechung, dann den Mac verarztet, er ist tatsächlich kaputt, sehr originell, diesmal fast vier Wochen vorm Abgabetermin, nicht wieder vier Tage. Reparatur dauert "zehn bis zwölf Tage", also vermutlich mindestens zwei Wochen, solange habe ich nur den kleinen. Das ist alles nicht so schlimm, bzw: was für ein Glück, dass ich zwei habe, ich wäre sonst einigermaßen aufgeschmissen, aber es nervt ja doch ein bisschen.
Aber bei Wohlthat gegenüber vom Mac-Laden war gerade „Alles muss raus“, da habe ich zwei Bücher zu meinem neuen Thema gekauft, immerhin.

... Link (0 Kommentare)


Sperrmüllmüllmann

wäre auch kein Job für mich. Mir würde dauernd das Herz brechen.

... Link (6 Kommentare)


Samstag, 1. Oktober 2005
Meine Lieblingsnachschlagewerke, Teil 2

A.M. Textor: Sag es treffender. Ein Handbuch mit 25.000 sinnverwandten Wörtern und Ausdrücken für den täglichen Gebrauch.

Hurra! Ich liebe ihn, meinen Textor. So oft weiß ich genau, was gemeint ist, finde aber nicht das hundertprozentige Wort in meinem kleinen Kopf. Oder ich habe irgendwas schon zu oft benutzt und möchte ein Synonym haben, oder etwas Eleganteres oder Derberes oder Prägnanteres oder etwas, was einen Hauch daneben liegt, oderoderoder. Der Textor wohnt auf meinem Schreibtisch und hilft mir. Sehr.
Und das funktioniert so: Willkürlich aufgeschlagen, hier der Eintrag zu

üben
wiederholen, memorieren, pauken, sich einprägen, auswendig lernen, proben, durchproben, probieren, einstudieren, einüben, bimsen, schulen, trainieren, trimmen, dressieren, drillen, exerzieren, abrichten, schleifen.

All diese Wörter stehen nicht noch mal unter den Einträgen „wiederholen“, „memorieren“ etc, sondern dafür gibt es im zweiten Teil den Index, der dicker ist als die Haupteinträge vorne: hinten schlägt man also das eine Wort nach, das einem einfällt, und findet dort die Angabe, unter welchem Eintrag all die Synonyme zu finden sind. Wenn mir also nur „pauken“ eingefallen ist, finde ich hinten den Verweis auf das Stichwort „üben“, aber auch auf „lehren“, „lernen“ und „spielen“, und kann dann dort die Synonyme und sinnverwandten Wörter finden. Und wenn ich das, was ich suche, im Textor mal nicht finde, regt er meine Gehirnzellen doch so weit an, dass mir selbst noch was ganz Anderes einfällt.

Keine Ahnung, ob das hier von Interesse ist und ob überhaupt irgendwer bis hierher gelesen hat. Ich liebe meine Nachschlagewerke jedenfalls sehr. Manche mehr, manche weniger, natürlich. Vor allem mag ich es, sie alle um mich herum zu haben, alle meine Lieben versammelt, auch wenn ich in manche nie reingucke. Und ich stelle fest, je länger ich übersetze und mich mit der deutschen Sprache beschäftige, desto mehr schlage ich nach.

... Link (8 Kommentare)


Freitag, 30. September 2005
Shalom! Brauche Beratung.

Ab November übersetze ich einen Roman, der in Israel spielt und sich unter anderem mit der jüdischen Kultur und der Geschichte des Volkes Israel und der Stadt Jerusalem beschäftigt. Prima Gelegenheit, mal wieder einen Haufen Bücher zu kaufen – nur, welche?
Die Thora und den Talmud: gibt es da verschiedene Übersetzungen, und welche sind die zitierfähigen? Und dann brauche ich was zum Nachschlagen, am allerliebsten so was wie „Fachbegriffe Judentum: Englisch – Hebräisch – Jiddisch – Deutsch“, mit Erklärungen dazu, gibt es so was? Wenigstens Englisch – Deutsch? Oder sonst eine Einführung in das Judentum mit vernünftigem Index? Belletristik-Tipps etc. zum Einlesen nehme ich auch gerne an. Danke!

... Link (4 Kommentare)


Mittwoch, 28. September 2005
Der Schlafanzug

Böse Menschen verlangen von mir, diese Geschichte zu schreiben. Der lustige Mann wird mich deswegen wahrscheinlich verlassen, aber dann wisst Ihr wenigstens, wer Schuld ist.

Als ich den lustigen Mann kennenlernte, vor vielen, vielen Jahren, als Twix noch Raider hieß, Lambada von Kaoma auf Platz eins war und in Berlin die Mauer eingerissen wurde, besaß er nämlich diesen Schlafanzug. Den hatte ihm weitere viele Jahre zuvor seine Mama gekauft, so ein Schlafanzug war das. Ein Schlafanzug, wie Mamas sie gerne für ihre Söhne kaufen, aus kuscheligem Frottee, hellgraue Hose, hellgrau-hellblau gestreiftes Oberteil. „Lieber lustiger Mann“, sprach ich mit soviel Strenge, wie ich aufbrachte, und das war nicht viel, denn ich musste lachen, „dieser Schlafanzug geht ja wohl überhaupt nicht. Der muss weg.“ – „Liebe kluge Frau“, antwortete der lustige Mann, „ich weiß, dass dieser Schlafanzug überhaupt nicht geht. Aber er ist doch so kuschelig und gemütlich.“ Dagegen konnte ich nun schlecht etwas vorbringen. Wenn es kalt war, im Winter, trug der Mann den kuscheligen, hellblau-hellgrauen Frotteeschlafanzug, mit Bündchen, ein bisschen eng unter den Achseln, aber so gemütlich und ziemlich unsexy. Ich lachte ihn aus und spottete und machte spitze Bemerkungen und investierte eines Tages eine für mein Studentenbudget ziemlich beträchtliche Menge Geld in einen schicken, gemütlichen, kuscheligen Herrenpyjama aus Baumwollflanell, schottisch kariert, vorne geknöpft und mit Kragen. Der lustige Mann freute sich sehr und trug das olle Frotteeding nicht mehr. Das hätte er auch gar nicht gekonnt, denn das trug fortan ich. Ich sah sehr unsexy aus und musste immer mit einer Hand die Hose oben festhalten, es war kuschelig und gemütlich, und der wunderbare Mann lachte mich nicht aus, spottete nicht und machte keine spitzen Bemerkungen.
Als wir den Schlafanzug vor zwei oder drei Jahren wegwarfen, war er ungefähr zwanzig Jahre alt und so fadenscheinig, dass man fast durchgucken konnte. Ein trauriger Moment. Und der neue, kuschelige, schottisch karierte Schlafanzug war schon lange, lange vorher im Müll gelandet.

[Es gibt da diesen herzerweichenden Film mit Nicholas Cage als Engel, der Sterbende abholt und auf die andere Seite begleitet. Gleich in der Anfangsszene holt er ein kleines Mädchen ab und fragt es, was es im Leben am liebsten gemocht habe. „Schlafanzüge“, sagt das Mädchen. „Mit Füßen unten dran.“]

... Link (9 Kommentare)


Online for 8207 days
Last modified: 06.06.24, 10:52
Status
Sie sind nicht angemeldet
Main Menu
Suche
Calendar
November 2024
So.Mo.Di.Mi.Do.Fr.Sa.
12
3456789
10111213141516
17181920212223
24252627282930
September
Kommentare
Anderthalbfache Unterstützung!
Christl Klein, vor 12 Jahren
Hm, Tempers Kommentar ist ja
schon von 2008 - ich schätze eher nicht, dass...
isabo, vor 13 Jahren
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 13 Jahren
das ist ein hobby
von mir. antizyklisches kommentieren ;)
fabe, vor 13 Jahren
Das hier ist ja
schon eine Weile her. Hihi.
isabo, vor 13 Jahren
hier war ja neulich
stromausfall. menschen sind merkwürdig.
fabe, vor 13 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 13 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
Oh, vielen Dank!
isabo, vor 14 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 14 Jahren
Der Verein lebe hoch, anderthalb
mal hoch Bin dabei.
Jolen, vor 14 Jahren
Da spricht mir wer aus
der Seele. Ich gebe mir auch schon seit Jahren...
Cuguron, vor 14 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 14 Jahren
Meiner hat mir nur von
dem Smiley auf seiner Krone erzählt. Und ob ich...
strandfynd, vor 14 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
das hier geht woanders
nicht besser, aber versuch macht kluch...
don papp, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Sie wissen aber schon,
dass das hier schöner ausschaut?
leavesleft, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
Jo. Dann.
isabo, vor 14 Jahren
Möchten Sie es wissen?
kinomu, vor 14 Jahren
alles gute und auf nach
drüben!
skizzenblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren

RSS feed

Made with Antville
Helma Object Publisher