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Mittwoch, 20. April 2005
Eilmeldung

JETZT läuft auf WDR5 ein Interview mit meinem Kollegen Kristian Lutze zur Frage: Wann ist eine Übersetzung gut?

Livestream.

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Dienstag, 19. April 2005
Denksport

Meine neue Protagonistin heißt Katherine. Leider findet sie diesen Namen uncool und beschließt daher, sich fortan Kat nennen zu lassen. Und ich soll das nun ausbaden!

„Poll (das ist ihre Oma), I want you to call me Kat!“ […]
„You want me to call you a cat?“ […]
„No“, said Dogman […], „she wants you to call her a cab.“ […]
„So what do you need a cab for?“, asked Poll. […]
„We’re not having any more pets, if that’s what you’re after.
[…] And I’m not keen on cats, they bring in dead things."
Nachdem Katherine erklärt hat, dass sie nur ihren Namen abkürzen will: "And shall we get you a collar wi’ a bell on it, an’ a little dish for yer milk?“
Jemand eine Idee? Alles auf die Abkürzung für Katalysator umzumuddeln und Autowitze zu machen geht nicht, weil die Oma dazu mit Sicherheit nicht in der Lage wäre, das würde nicht zu der Figur passen. Wahrscheinlich muss ich mich mit „Kat? Wie Katze?“ aus der Affäre ziehen. Tät' ich aber nur ungern.

Später sagt sie es einer Bekannten:
„Kath?“ She put a hand behind her ear.
„No. Kat. With a K.“
„Kategorically?“
„Katastrophically.“
„I hope not. I’ll katalogue it in may brain, though it may take a while for my mouth to make the switch.“
Für die Wenigenglischkönner: der Witz ist hier, dass man diese Wörter alle vorne mit C schreibt. Auf Deutsch aber nicht.
(Quelle)

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Glück und Pech in Hamburg

Als der Zug vor der Einfahrt in den Bahnhof die Elbe überquert, geht mir das Herz auf. Das wird jetzt alles meins, denke ich, all das Wasser, der Hafen, die ganze Stadt, alles. Ich habe nicht mal den Hauch einer Wohnung gefunden, nur eine einzige besichtigt, und die war „ganz okay“ und dafür einfach zu teuer. Ein vergleichsweise kleines Pech angesichts all des Glücks. Sonne, das Buch, ein Geburtstag und viele, viele Stunden intensiver Gespräche über Wichtiges und Belangloses in Cafés und Kneipen und Wohnzimmern und am Strand und im Sandkasten, mit alten und mittelalten und neuen Freunden, die mir alle das Gefühl geben, jetzt mal ein bisschen pathetisch werden zu müssen: die mir das Gefühl geben, nach Hause zu kommen, obwohl ich noch nie in Hamburg zu Hause war. Falls jemand einen debil grinsenden Schlumpf auf einer rosaroten Endorphinwolke durchs Schanzenviertel hat schweben sehen: das war ich.

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Donnerstag, 14. April 2005
Wegschmeißtagebuch, 2. Woche

Mo: eine Trillion handgeschriebene Japanisch-Vokabelkärtchen. Und: der Gatte will sein eines Banjo und die eine Gitarre verkaufen! Das bedeutet, wir ziehen mit nur 60.998 Instrumenten um, hurra-hu!

Di: Versagt. Nichts weggeschmissen.

Mi: Aber jetzt! Beat this! Ich überlege noch, ob mich das eher mit Stolz oder mit Scham erfüllen soll: 8 T-Shirts, 1 Strickjacke, 1 Gürtel, 1 Handtasche, 1 Bauchbeutel, 7 Röcke, 1 Kleid, 7 lange Hosen, 1 kurze Hose, 4 Pullis, 1 Jacke.

Do: eine hässliche, alt gewordene, halbkaputte Schreibtischlampe.

Morgen fahre ich nach Hamburg, eine Wohnung finden, es wird daher erst am Montag wieder was weggeschmissen. Und das Blechschild vom letzten Sonntag geht an – tja, ich konnte mich nicht entscheiden, da habe ich es ausgelost: an Herrn ichichich! Tusch und herzlichen Glückwunsch! Schicken Sie Ihre Adresse doch bitte, dann bekommen Sie dieses designstarke Blechschmuckstück nächste Woche.
Und diese Woche gibt es natürlich auch wieder einen Hammer-Gewinn:

Ein original „Jeder-gegen-Jeden“-T-Shirt in modischem Schwarz, Größe L. Der gleiche Aufdruck wie hinten befindet sich vorne auf der Brust noch mal in klein. Das Shirt ist sechs Jahre alt, ungetragen, riecht nach Schrank und geht an denjenigen, der die schönste „Wie ich mal in einer Quizshow war oder mich sonstwie im Fernsehen zum Affen gemacht habe“-Geschichte schreibt, entweder im eigenen Blog (bitte Bescheid sagen) oder hier in den Kommentaren. Darf auch erfunden sein, es hat sich ja vielleicht noch nicht jeder blamiert. Meine Jeder-gegen-Jeden-Geschichte kommt auch nächste Woche.

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Gespräche mit F, Teil 4

Ich stehe in der Balkontür, Gesicht ins Wohnzimmer gewandt und dort offensichtlich ins Gespräch vertieft. Er ruft mich trotzdem.
Er: Nee, ich hab dat hier grade im Fernseh gesehen, dat is doch nich zu fassen!
Ich: ?
Er: Weiße, die kriegen alles, alles kriegen die im Arsch geblasen! Die ganzen, hier, Sachen, und so!
Ich: ?
Er: Ham die gerade im Fernseh gezeigt (er zeigt auf seinen Fernseher), ganz egal, wo die herkomm, da, von drüben, die kriegen alles, alles, weiße, Sozialhilfe, und dann die ganzen Sachen (er deutet mit den Händen „Sachen“ an), Waschmaschine, alles, und dann is kaputt, und die kriegen ne Neue, weiße, und wieder kaputt, kriegen die schon wieder ne Neue! Die verschwinden einfach, weg! Kaputtkaputt! Da werden Millionen werden da verschleudert, Mil-li-oh-nen! Weiße, wir rackern uns hier einen ab, und die, die Ausländer, die kriegen alles im Arsch geblasen! Wenn wir das versuchen würden, in’ Arsch würden die uns treten! Geht doch nich!
Ich: Also, …
Er: Is doch wahr! Ham die gerade im Fernseh gezeigt! Und alles von unserm Geld! Wir! Wir zahlen für die!
Ich: Aber Sie können doch nicht sagen, dass alle
Er: Hab ich doch selber gesehen grade, die ham das gezeigt, die sind da mit den Sozialarbeitern mitgegangen, weiße, vom Sozialamt, die kriegen alles, alles kriegen die! Das sollten wir uns mal erlauben! Das is Betruch is das, weiße! Betruch!
Ich: Ja, sicher gibt’s das. Aber so was machen doch nicht nur Ausländer, es gibt doch auch deutsche Sozialhilfeempfänger, die genauso betrügen!
Er: Neehee! Das macht kein Deutscher, so was! Das ist Betruch! Ham Sie gerade gezeigt im Fernseh! Wir machen so was nich!
Ich: Das glauben Sie doch selbst nicht. Was haben Sie denn da für einen Quatsch geguckt, RTL 2?
Er: Nee, hier! (Er zeigt auf seinen Fernseher). Hier bei, bei, na, Dings, Explosiv, oder wie das heißt. Da kann ich mich aufregen, die kriegen alles im Arsch geblasen, weiße! Das is Betruch!
Ich: Da kann ich mich auch aufregen, man kann das doch nicht so verallgemeinern!
Er: Doch! Die sind so!
Ich: Ach, hörnse doch auf (mit Schwung die Balkontür zu).

Darstellung stark verkürzt.

Es macht mich RASEND, dass ich so hilflos bin, dass ich gegen diese Stammtischparolen nicht ankomme, und gegen das Geschrei sowieso nicht.

(Edit: Ich hab das Bild rausgenommen. Kann man glaub ich nicht machen, sowas.)

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Mittwoch, 13. April 2005
Kaufbefehl

Hurra! Das Buch ist da! Und es ist toll.

54 ganz unterschiedliche Geschichten, einige kolumnenartig-witzig, manche große Literatur, ein klassisches Märchen, ein paar Gedichte, Texte, die vom Rhythmus leben oder von einer besonderen Sprache. Eine wilde Mischung, nichts davon ist schlecht, vieles ist ganz groß.

Überhaupt möchte ich die Herren Paulsen und Svensson hier mal öffentlich preisen für die unermüdliche Liebe und Begeisterung und die Kompetenz, mit der sie Kaffee.Satz.Lesen organisieren. Amen.

Alle weiteren Informationen zum Buch gibt's drüben bei Herrn Paulsen am Kiosk.

Kaffee.Satz.Lesen 1-12
mairisch Verlag
240 Seiten, 14 €
ISBN: 3-938539-03-8

Bestellungen über die redereihamburg oder im Buchhandel.

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Dienstag, 12. April 2005
Hä?

"Es darf daher getrost, was auch von allen, deren Sinne, weil sie unter Sternen, die, wie der Dichter sagt: "versengen, statt erleuchten", geboren sind, vertrocknet sind, behauptet wird, enthauptet werden, dass hier einem sozumaßen und im Sinne der Zeit, dieselbe im Negativen als Hydra gesehen, hydratherapeutischen Moment ersten Ranges - immer angesichts dessen, dass, wie oben, keine mit Rosenfingern den springenden Punkt ihrer schlechthin unvoreingenommenen Hoffnung auf eine, sagen wir, schwansinnige oder wesentielle Erweiterung des natürlichen Stoffgebietes zusamt mit der Freiheit des Individuums vor dem Gesetz ihrer Volksseele zu verraten sich zu entbrechen den Mut, was sage ich, die Verruchtheit haben wird, einem Moment, wie ihm in Handel, Wandel, Kunst und Wissenschaft allüberall dieselbe Erscheinung, dieselbe Frequenz den Arm bieten, und welches bei allem, ja vielleicht gerade trotz allem, als ein mehr oder minder modulationsfähiger Ausdruck einer ganz bestimmten und im weitesten Verfolge excösen Weltauffasseraumwortkindundkunstanschauung kaum mehr zu unterschlagen versucht werden zu wollen vermag - gegenübergestanden und beigewohnt werden zu dürfen gelten lassen zu müssen sein möchte."

Christian Morgenstern: Versuch einer Einleitung zu den Galgenliedern. (Via irgendwessen Blog, weiß leider nicht mehr, welches.)

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Montag, 11. April 2005
Kein Witz!

Kommt eine Schülerin zum Berufsberater und sagt, sie wolle gerne etwas mit Menschen machen. Und mit Tieren!
Der Berufsberater: „Dann gehen Sie doch in ’ne Fleischerei.“

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Urlaub, Teil 2

Sonntag und Montag machen wir überhaupt nichts. Wir versuchen, uns auf die Sonnenterrasse des Hotels zu legen, ist aber doch zu kalter Wind. Wir gehen spazieren, schlafen, lungern, lesen, essen. Zum Beispiel Kaninchen, zum ersten Mal überhaupt, lecker. An einem Strandkiosk gibt es den schlechtesten Cappuccino der Welt, und ansonsten bin ich damit beschäftigt, meinen Kopf von Arbeit auf Urlaub umzustellen, irgendwann geht es.
„Was machst Du eigentlich mit Deinem Blog“, fragt der Beste, „wo Du jetzt eine Woche nicht dran kannst?“ – „Ich habe einen Babysitter beauftragt“, sage ich, „der löscht, wenn Kommentarspam kommt oder sonst was Komisches passiert.“ –„Ist ja wie ein Tamagochi, so ’n Blog.“
Außer uns sind hauptsächlich Engländer auf der Insel, schmerzfrei und gänzlich unempfindlich gegen Kälte, wie immer. Ich trage Jeans, Turnschuhe, Pulli und Jacke, die Engländerinnen Flip-Flops und kurze Flatterkleidchen mit Spaghettiträgern. Und sind doppelt so alt und doppelt so schwer wie ich. Ich denke "wie scheiße sieht das denn aus?", und als nächstes denke ich, dass ich nicht so arrogant sein soll und dass Dicke doch ruhig auch was Luftiges anziehen dürfen, wenn ihnen warm ist. Ich kriege allerdings schon vom Hinsehen Gänsehaut.
Abends im Fat Harry’s lernen wir G und B aus Bayern kennen, die mich für „keinen Tag älter als 25“ halten, „ganz ehrlich“. Ich überlege immer noch, ob ich mich darüber freuen soll. Außerdem erzählen sie, dass ihre Nachbarin zu Hause ganz erstaunt gefragt habe: „Was, eine Woche lang zusammen wegfahren? Ja, worüber redet Ihr denn da die ganze Zeit?“ Sie hätten schon meist was zu reden, meinten sie, „und wann mer uns nix zum sogn hom, dann hoit mer hoit die Goschn.“

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Sonntag, 10. April 2005
Wegschmeißtagebuch

Mo: eine olle, graue Handtasche aus so Plastikstoff.

Di: ein Einmachglas mit draufgewindowcolorten Sternen, als Windlicht zu benutzen. Ein Geschenk, das mich damals ehrlich gerührt hat.

Mi: eine Tüte Bücher. Doch, kann man.

Do: eine tote schwarzäugige Susanne vom Balkon (vom letzten Jahr)

Fr: drei Paar Schuhe.

Sa: jede Menge Papier, Ende noch nicht in Sicht. Warum kann ich nicht ein bisschen ordentlicher sein?

Immer Sonntags wird jetzt nicht weggeschmissen, sondern verlost. Heute: Pez-Blechschild, Maße ca. 20x30 cm.
Falls das wirklich jemand haben möchte, bitte in die Kommentare schreiben, was die Dame auf dem Schild sagt. Die lustigste Antwort gewinnt.

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Samstag, 9. April 2005
"Ich bin ja nicht so 'ne Technische"

(c) Ralf König

Weiß der Teufel, wie die das alle hingekriegt haben. Ich schaff's jedenfalls nicht. Zu dunkel, Balkon verrutscht (zu weit weg wahrscheinlich), Fenster nicht geputzt …

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Freitag, 8. April 2005
Nachtrag

zu dieser Geschichte: ich hab die Karte gefunden!

Außerdem habe ich gerade mit F. telefoniert, die sich noch erinnerte, dass wir unseren Brief damals mit "Viele Grüße
auch an den König" beendet haben.

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Wo ich wegziehe

Dabei ist es eigentlich gar nicht schlimm. Man kann durchaus mal hinfahren. Gut, es gibt nichts zu sehen, aber man könnte bei mir Kaffee trinken kommen. Für Gäste würde ich sogar glatt einen Kuchen – ähm, kaufen.
Coesfeld ist immerhin Kreisstadt und hat 35.000 Einwohner. Es gibt kein Theater, kein Kino und dieses Jahr auch kein Freibad. Im nächsten Jahr soll dann aber eins ge… ach was, das haben sie beim Kino auch eine Zeitlang behauptet. Was es hier gibt, ist eine gehobene Mittelschicht in freistehenden Einfamilienhäusern mit gepflegten Vorgärten, Samstags wird der Rasen gemäht und das Auto gewaschen. Es gibt gesunde mittelständische Betriebe, kaum Arbeitslose, kaum Ausländer, kaum soziale Probleme. Wenn ein Auto aufgebrochen wird, steht es am nächsten Tag im Lokalblatt, das sich großspurig „Allgemeine Zeitung“ nennt. Darin steht ansonsten, auf wann eine Kirchenchorprobe verschoben ist, und wer für 25-jährige Mitgliedschaft in der freiwilligen Feuerwehr geehrt wird. Der Artikel „Eine Stadtfrau zieht aufs Land“ wäre einen eigenen Bericht wert, hier nur soviel: die Stadtfrau kam aus Gescher und war nach Tungerloh-Pröbsting gezogen, das liegt schätzungsweise drei Kilometer von Gescher City entfernt. Luftlinie.
Und dann gibt es noch etwas ganz Großartiges: Nachbarschaften. Das sind nicht etwa die Leute, die halt drumherum wohnen, sondern eine Art Verein, in den man eintreten kann, mit Vorsitzendem, Kassenwart und allem. Natürlich ist genau festgelegt, welche Häuser zu welcher Nachbarschaft gehören. „Die Nachbarn“ sind traditionell dafür zuständig, bei einer Hochzeit, Silberhochzeit, Erstkommunion etc. die Haustür zu schmücken und bei Beerdigungen den Sarg zu tragen. Ansonsten besteht der Hauptzweck der Nachbarschaft im Abhalten lautstarker Sommerfeste mit viel Schnaps und ein Prosit der Gemütlichkeit. Manchmal feiern sie auch Kronenfest. Als ich einen unserer Nachbarn fragte, was es denn damit auf sich habe, sagte er: „Ham Se noch nie gesehen? Da wird so ne Krone aufgehängt, so mit Blumen geschmückt und so.“ Doch. Hab ich schon gesehen. Das war aber nicht die Frage. Ich hab dann vorsichtshalber nicht weitergefragt. Und ich bin heute noch froh, dass mir damals, als unser Obernachbar frug, ob wir nicht eintreten wollten, spontan die münsterländischste aller denkbaren Antworten einfiel: „Ich sprech’ mal mit meinem Mann drüber.“
Hey, landschaftlich ist es wirklich schön hier!

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Donnerstag, 7. April 2005
Mannmannmann

Damit das mal klar ist: diese Wortspiele mit man/Mann/frau, die ich hier gar nicht weiter illustrieren will, SIND. NICHT. LUSTIG. Sondern abgedroschen und doof. Man lese dazu dieses Manifest und tackere es sich bitte ganz oben am Internet fest. Danke.

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Krimskrams

Sven vom Fischkudder hat jetzt endlich auch ein Blog, und wenn er was schreibt, ist es großartig. Und damit er mal wieder schreibt, wird er hier verlinkt, das macht Druck, hoffe ich.
.

Fundstück aus der Zeitung: Man kennt das - wenn in der ersten Zeile "Köln" steht, muss es in der zweiten "die Domstadt" heißen, und Boris Becker wird noch "der Leimener" sein, wenn er schon seit dreihundert Jahren nicht mehr dort wohnt. Jetzt neu für Schafe: "die flauschigen Wollträger".
.

Lieblingssatz in Wohnungsanzeigen: "Das innenliegende Bad entspricht nicht mehr dem Zeitgeist."
.

Urlaubsmitbringsel für jochenausberlin, weil er manchmal joq heißt und manchmal tol ist:

.

Vorsatz: bis zum Umzug jeden Tag etwas wegschmeißen. Ich werde berichten. Es wird sehr langweilig werden.
.

Ist nicht gerade einfach alles ganz wunderbar?
.

"Ich sitze nur noch hinterm Haus,
in einem alten Liegestuhl,
und aus meinem Mund kommt Rauch,
und aus allen beiden Nasenlöchern auch.
Den blas ich dahin, wo der Wind
daraus ein Vogelhäuschen formt -
der nächste Winter kommt bestimmt,
dann will ich, dass auch alle Vögel glücklich sind."
(Element of Crime)

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Mittwoch, 6. April 2005
Urlaubsbericht, Teil 1

Ostersamstag war Abgabetermin. Nachts um eins maile ich das Buch weg, packe meinen Koffer, um zwei wird die Uhr auf drei umgestellt und um halb vier fahren wir los zum Flughafen. Vergessen: Zahnbürste, Sonnenbrille.
In der Schlange beim Einchecken stehen zwei original Annemie Hülchraths hinter uns.
"Un, London? War nit so, wie de dir dat erhofft has?"
"Dreckisch. Dreckisch is dat da! Un voll!"
"Un hattet ihr da auch Projramm jehabt?"
"Nee. Ja doch, eimal, da ham die uns so rumjefahren. Un dann noch die Stadtrundfahrt, dat is ja immer. Hömma, da ham wir nur im Stau jestanden. Dat is voll is dat da! Un dreckisch!"
" … "
"Hömma, wat isch noch saren wollte, mit der Anneliese – dat find isch ja un-mösch-lisch!"
"Ja, sag isch ja die janze Zeit, hab isch doch von Anfang an jesacht!"
"… wat die da jemacht hat."
"Hab isch ja die janze Zeit jesacht."
"Hömma, die war doch deine Freundin jewesen, deine BESTE Freundin! Un dann sowat!"
Eine der beiden stank dermaßen penetrant nach Parfüm, dass ich beinahe die Besinnung verloren hätte. Echtjetzma, mir wurde speiübel. Und wir standen eine halbe Stunde lang in dieser Schlange. Morgens vor fünf.

Gegen elf Uhr im Hotel auf Malta angekommen sprach der Beste: "So, heute erstmal ausschlafen, und morgen geht’s dann los mit Erholen. Ausgeschlafen erholt sich’s ja gleich viel besser." Und so geschah es.

(to be continued)

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Haare

Ist doch so üblich, oder? Wenn man beim Friseur war, muss man das bloggen?
„Hach, ich geh ja schon seit Jahren nur noch zu meinem Giovanni, so ein total süßer schwuler Italiener, der ist der Einzige, der mit meinem dicken/dünnen/glatten/lockigen Haar zurechtkommt, und der das so hinkriegt, wie ich will“ und so weiter, ist nicht meins. Ich gehe immer zu irgendeinem beliebigen Friseur um die Ecke, Stückchen ab, fertig. Heute war ich bei H, einer reichlich stumpfen jungen Frau, die mir an ihrem dritten Arbeitstag im Salon ausführlich erzählte, dass man ja als Friseurin so schrecklich wenig verdient, und dass sie sich keine eigene Wohnung leisten kann, sondern immer noch bei ihren Eltern wohnt, und dass sie keinen Freund hat, und den bräuchte sie ja, um zu Hause ausziehen zu können, weil sie selbst ja so schlecht verdie... Alles in Hörweite der Chefin natürlich.
Aber: Ich habe zum ersten Mal seit bestimmt zwanzig Jahren beim Friseur NICHT den Satz gehört: „Sie ham ja auch bisschen Natur drin.“ Ich hatte schon überlegt, mir ein T-Shirt mit der Aufschrift „Nein, es ist ALLES echt“ drucken zu lassen, aber für einmal im Jahr schien mir das dann doch zu aufwändig. Und das kleine Wörtchen „grau“ hat sie freundlicherweise auch nicht erwähnt. Ist doch was.

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Montag, 4. April 2005
Was erwartet mich eigentlich beim Blogmich05?

Herrn Paulsen, DonDahlmann und Jochenausberlin kenne ich schon, und in die bin ich sowieso alle rein verliebt.
Aber wer sind die anderen? Man macht sich ja so seine Vorstellungen. Ich glaube zum Beispiel immer, alle sind ungefähr so alt wie ich und alle sind nett und unkompliziert. Hihi.
Dass Itha klug ist, weiß ich, ich glaube, sie lacht entweder leise oder ein bisschen schrill. Die Kaltmamsell hat gelegentlich erwähnt, dass sie nicht ganz schlank ist. Ich glaube, sie strahlt Ruhe aus, hat schöne Augen und eine warme Stimme. Sebas lächelt oder grinst sicher viel und hat vielleicht Grübchen. Bov ist wahrscheinlich eher klein und ein bisschen moppelig, Axelk sehr zurückhaltend und recht groß. Praschl – weiß nicht. Alles, was der Mann schreibt, ist so unerhört großartig, dass ich fast schon hoffe, er möge ein übler Kotzbrocken sein. Glauben tu ich das allerdings nicht. Smal wird den ganzen Abend cool in der Ecke lehnen und ironisch gucken. Mama ist bestimmt so ein sportlicher Typ, drahtig, in Jeans und Kapuzenpulli. Typ.o ist ein Organisator, der mit 27 großen Kisten ankommt und den ganzen Abend durch den Raum wuselt und sich vergewissert, dass alles läuft. Ichichich wird cool-elegant gekleidet sein und gepflegte Konversation machen. Ix ist ein bisschen aufgekratzt und redet viel und mit jedem. Emily ist klein, zierlich und ebenfalls quirlig, ein bisschen wie ein Flummi.
Und dann gibt es noch so viele, von denen ich auch eine Vorstellung habe, die aber nicht auf der Teilnehmerliste stehen. Schade.
Überhaupt sind bestimmt alle ganz super, ich freu mich.

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Notizzettel

Sphinkter (97)
Hoi poloi (110)
Shuffleboard (141)
Pincenez (150)
Lacuna (151)
Melisma (160)
ektomorph (165)
Nock (171)
Peripetie (172)

Welches Buch hab ich da bloß gelesen? Erstaunliche Funde beim Aufräumen. Ich hab das Gefühl, es ist noch gar nicht so lange her.

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Sonntag, 3. April 2005
Malta

war sehr schön. Und seit wir wissen, dass es mit Hamburg klappt, haben wir sowieso dieses Dauergrinsen im Gesicht festgetackert. Ab morgen wird wieder gebloggt und gearbeitet, außerdem eine Wohnung gesucht, aussortiert, weggeschmissen, organisiert, geklärt, telefoniert, gemailt, ha!

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Mittwoch, 30. März 2005
Champagner!

Hurra! Seit heute ist es einigermassen amtlich:

Wir suchen eine Wohnung in Hamburg!

4 ZKB ab 01.07., am liebsten Altbau, hohe Decken, Holzboden, Balkon und Badewanne, denn manchmal ist Sommer und manchmal ist Winter. Und zwar da, wo es schoen ist und wo alle hinwollen, Eimsbuettel, Ottensen, Schanze, Altona, wie sie alle heissen, ich kenn mich noch nicht aus. Moeglicherweise auch zu kaufen, reich sind wir allerdings nicht. Mal ausrechnen lassen.

Ist das Leben nicht grossartig? Buch abgegeben, die Sonne scheint und wir ziehen nach Hamburg! Konfetti und Rosen! Prost! Tirili!

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Sonntag, 27. März 2005
Fertig!

Mit dem Buch. Mörder gefangen, körperlich und geistig erschöpft. Jetzt mach ich den Computer aus und gehe mal bissl leben. Prost!

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Freitag, 25. März 2005
The end of the world

Atomkrieg wär' fei echt scheiße. (Via Herr G.)

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Donnerstag, 24. März 2005
Ratespiel

Na? Abteilung total praktisch und sinnlos.

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Umzug

Nein, nicht wir. Die Nachbarn. Aber wir haben uns vorsichtshalber schon mal die Kartons gesichert.

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Kommentare
Anderthalbfache Unterstützung!
Christl Klein, vor 12 Jahren
Hm, Tempers Kommentar ist ja
schon von 2008 - ich schätze eher nicht, dass...
isabo, vor 13 Jahren
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 13 Jahren
das ist ein hobby
von mir. antizyklisches kommentieren ;)
fabe, vor 13 Jahren
Das hier ist ja
schon eine Weile her. Hihi.
isabo, vor 13 Jahren
hier war ja neulich
stromausfall. menschen sind merkwürdig.
fabe, vor 13 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 13 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
Oh, vielen Dank!
isabo, vor 14 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 14 Jahren
Der Verein lebe hoch, anderthalb
mal hoch Bin dabei.
Jolen, vor 14 Jahren
Da spricht mir wer aus
der Seele. Ich gebe mir auch schon seit Jahren...
Cuguron, vor 14 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 14 Jahren
Meiner hat mir nur von
dem Smiley auf seiner Krone erzählt. Und ob ich...
strandfynd, vor 14 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
das hier geht woanders
nicht besser, aber versuch macht kluch...
don papp, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Sie wissen aber schon,
dass das hier schöner ausschaut?
leavesleft, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
Jo. Dann.
isabo, vor 14 Jahren
Möchten Sie es wissen?
kinomu, vor 14 Jahren
alles gute und auf nach
drüben!
skizzenblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren

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