... is a blog
Samstag, 28. Februar 2009
Eine Tasche für Helene

Coolcat, die unter dem Label ringelmiez bei Dawanda wirklich hübsche Sachen verkauft, hat diese wunderschöne Tasche genäht und versteigert sie zugunsten der Deutschen Knochenmarkspenderdatei auf Ebay. Gleichzeitig ruft sie (und ich mit ihr) dazu auf, sich als Knochenmarkspender registrieren zu lassen. Das ist praktisch überhaupt gar kein Aufwand mehr und kann Leben retten. Das Vorgehen und weitere Links und mehr Bilder von der Tasche findet Ihr hier. Klick aufs Bild führt direkt zur Ebay-Auktion.

Geht hin, bietet reichlich und lasst Euch registrieren!

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Freitag, 27. Februar 2009
Is a book

Tilman Rammstedt: Erledigungen vor der Feier.

Das Buch fängt so an:
Niemanden schien es zu interessieren, ob und wie und wann Dinge oder Menschen zusammentrafen. Die Jahreszeiten rutschten einem durch die Finger, und wenn man im Mai jemanden fragte, was er im Sommer vorhabe, hieß es: Wegfahren, wenn es geht, und sei’s nur an die Ostsee. Das war die allgemeine Situation. Genauer waren es L. und ich, die nicht zusammentrafen, oder wenn, dann nur örtlich und zeitlich, ohne damit viel anfangen zu können. Genauer war es natürlich auch L., die, von mir im Mai nach ihren Sommerplänen befragt, mit dieser kräfteraubenden Unverbindlichkeit antwortete, sodass es unmöglich war, irgendeine Position zu verlassen.

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich Tilman Rammstedt beim Machtclub habe lesen hören, damals aus „Wir bleiben in der Nähe“. Ich habe es gleich auf meinen Wunschzettel gesetzt, da stand es eine Weile, dann war Rammstedt in Klagenfurt, und Percanta erzählte, sie habe mit ihm studiert und ich solle lieber „Erledigungen vor der Feier“ lesen, das sei noch besser. Das habe ich jetzt also getan. Danke, Percanta! Das andere steht dann jetzt auch wieder auf dem Wunschzettel.
Denn: das ist sensationell. Dabei bin ich bekanntermaßen keine Kurzgeschichtenleserin, und es steht hier auch gar nicht drauf, dass es sich um Kurzgeschichten handelt, es steht auch nicht Erzählung oder Novelle oder Roman drauf, und ich weiß auch gar nicht, was davon es ist. Die Geschichten sind alle sehr kurz, aber die ersten paar und die letzten paar hängen zusammen; die in der Mitte auf den ersten Blick nicht, könnten aber doch denselben Ich-Erzähler meinen. Ist aber auch wurscht. Es sind großartige Geschichten, deren eigentlicher Inhalt gar nicht immer so großartig oder ungewöhnlich ist, die aber unglaublich gut erzählt sind. Der eigentliche Kern wird oft weggelassen, gar nicht direkt benannt, wie im Leben, da weiß man ja auch, worum es geht, ohne es dauend auszusprechen, und wenn man es aussprechen müsste, dann geht das manchmal nicht. Und deswegen kommt es einem besonders nah: weil es sich nicht aufdrängt.
Rammstedts Sprache hat den perfekten Rhythmus; keinen vordergründigen, sondern eine Art Strömung, vielleicht so was wie den Rhythmus eines Flusses. Nicht streng regelmäßig, aber unverkennbar da. Wundervolles Buch, leider nur 124 Seiten, viel zu schnell vorbei. Ich bin komplett begeistert und will mehr davon.

Rammstedt kommt ins Regal zwischen Rabelais und Ramondino.

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Donnerstag, 26. Februar 2009
Lavatory Love Story

(via Sofa)

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Mittwoch, 25. Februar 2009
Isabos kleine Tipps für eine gesunde Ernährung

Nutellatoast schmeckt auch ohne Butter!

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Montag, 23. Februar 2009
Lieber Mek,

vielen Dank für Deinen langen Brief! Über so was freue ich mich ja sehr, überhaupt: von Dir zu hören – weißt Du eigentlich, dass Hamburg Dich vermisst? Du fehlst hier.
So gesehen ist die Nachricht, dass Du Dir eine Wohnung gekauft hast (was ich aus Deinem Blog natürlich schon wusste), eigentlich keine gute Nachricht, denn es bedeutet ja vermutlich, dass Du erstmal in Berlin bleibst. Aber hey, eine Wohnung! Gekauft! Glückwunsch! Wer hätte das gedacht. Blöde Sprüche mit Hausbesetzer/Hausbesitzer hast Du bestimmt schon zur Genüge gehört, die spare ich mir. Dass Du allerdings so sesshaft wirst, ist eine echte Meldung. Wir kommen einfach bald vorbei und gucken uns die Wohnung an. Und wo in Hamburg ein Gästebett steht, weißt Du ja auch.

Mir geht’s gut, dem Mann auch, er lässt grüßen. Dass ich immer so viel zu tun hätte, das stimmt gar nicht richtig. Diese langen Abgabefristen sind nur nichts für mich. Wenn ich, wie in diesem Fall, weil es ein dickes Buch ist, fünf Monate Zeit habe, dann mache ich erstmal viel zu lange gar nichts. Und fange erst auf den letzten Drücker an, und dann ist am Ende das Gejammer groß. Diesmal ist es aber okay. Zwar bin ich mal wieder kurz vor Abgabe und quasi am Schreibtisch festgekettet, aber das Buch ist ein gutes, ich kenne den Autor schon und weiß, dass ich mich auf ihn verlassen kann, ich weiß, was ich an ihm habe, und dass er sich gut übersetzen lässt, ohne größere Haken und Probleme. Und so sitze ich halt hier und tippe und bin dabei aber recht vergnügt. Letztes Jahr vor Weihnachten habe ich das Buch fertiggemacht, das ich von allen meinen Übersetzungen am allerwenigsten leiden konnte, und das ist gar nicht gut. Man sollte keine Bücher übersetzen, die man nicht mag.
Wenn ich gerade nicht übersetze, dann bin ich, bzw. sind wir beide tatsächlich immer noch jeden Tag froh, in Hamburg zu sein. Wirklich, immer wieder stößt einer von uns einen erleichterten Seufzer aus, wenn wir von einer Veranstaltung kommen oder Freunde getroffen haben oder so, und sagt: ist das nicht geil, in Hamburg zu sein? Beste Entscheidung der letzten Jahre. In C. wären wir inzwischen wahrscheinlich komplett versauert. Man lernt in der Stadt auch so viel mehr, man hat so viel mehr Input. Kultur, Welt, Leben.
Danke für das Angebot, mir die Wolf-Haas-Filme auszuleihen. Ich kann mir gar nicht richtig vorstellen, dass das funktioniert, denn das Tolle an den Büchern ist ja eindeutig die Sprache und gar nicht so sehr die Geschichte. Seine Ausdrucksweise, und auch die Erzähltechnik, sich immer wieder von hinten anzuschleichen und einem dann unverhofft eine zu scheuern. Ich glaube, ich hätte bei keinem der Krimis hinterher die Geschichte nacherzählen können, das ist ja alles total wirr. Vielleicht sollte ich die Filme mal versuchen, aber ehrlich gesagt glaube ich nicht recht an sie. Aber schick mal, gerne!

Gestern war Kaffee.Satz.Lesen, und es war mal wieder toll. Überhaupt wird die Reihe immer besser, mit steigendem Bekanntheitsgrad traut man sich auch zunehmend größere Autoren einzuladen, die Qualität der vorgetragenen Texte ist seit langem gleichbleibend hoch. Ebenso wie die Besucherzahlen. Gestern war Nils Koppruch als musikalischer Gast da, seine Musik finde ich ja sowieso super, und jetzt bin ich auch ein bisschen in ihn verliebt.

Ich hoffe, das Leben ist gut zu Dir. Zwar sagst Du, Du hast nur tagsüber die Arbeit in der Fabrik und abends die Arbeit mit der neuen Wohnung, aber ich hoffe, ganz so schlimm ist es nicht, und Berlin lässt Dich nicht hängen. Erzähl doch noch ein bisschen von der Wohnung, wie ist sie, und wo ist sie? Ich finde Wohnen ja ein tolles Thema, das meine ich gar nicht ironisch. Ich gucke schrecklich gern Wohnungen an. Und Möbel und so.

Mit diesem langen Brief drücke ich mich übrigens vor der Prügelszene, die ich zum Einstieg in den Tag gleich übersetzen muss. Das wird ziemlich eklig, und beim Übersetzen kommen einem die Dinge viel näher als beim Lesen. Aber jetzt muss ich wohl ran.

Isa

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Samstag, 21. Februar 2009

Nils Holger Moormann: Walden

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Nachtarbeitergedicht

Ich sitze hier
Und denke mir
Was bin ich für
Ein dummes Tier
Ich blöde Kuh
Statt dass ich ruh
Nach Mitternacht
Sitz ich am Tisch
Und ärger misch,
dass ich mal wieder,
ach, egal.
Und nebenan
Schnarcht der Mann.

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Freitag, 20. Februar 2009
Nicht vergessen!

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Heinz-Erhardt-Gedenk-Getwitter

in G-Dur. Guter Gedanke, großartig geworden, geht gucken!

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Kontaktanfrage bei Xing

Hy,

ich bin angehende Fachübersetzerin (Englisch/Spanisch) und auf diesem Wege auf der Suche nach Kontakten und Ideen aus der Branche! Würde mich freuen, wenn Du mich "ins Boot" nimmst. Lg, Vorname Nachname

Erstens, „Hi“ schreibt man mit i, Frau angehende Fachübersetzerin für Englisch. Zweitens spricht man fremde Leute, von denen man beruflich etwas will, nicht mit „Hi“ an. Drittens bin ich gar nicht Fachübersetzerin. Viertens knüpfe ich zwar durchaus auch über das Internet Kontakte, aber nicht, indem ich einfach fremde Leute frage, ob sie „mein Kontakt sein“ und mir Ideen liefern wollen. Fünftens, ich habe keine Ideen aus der Branche. Sechstens duzt man nicht fremde Leute, von denen man beruflich etwas will. Siebtens habe ich kein Boot, und wenn ich eins hätte, würde ich erstmal meine Freunde mit reinnehmen. Achtens, da fehlt ein „mit“, dafür ist ein Paar Anführungszeichen zu viel. Neuntens, man verabschiedet sich nicht von fremden Leuten, von denen man beruflich etwas will, mit „Lg“. Zehntens, nein, auch nicht im Internet.
Elftens, ich bin nicht zickig. Über das Ausrufezeichen habe ich zum Beispiel gar nichts gesagt.

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Donnerstag, 19. Februar 2009
Is a book

Daniel Glattauer: Gut gegen Nordwind / Alle sieben Wellen

Der erste Band fängt so an:

15. Jänner
Betreff: Abbestellung
Ich möchte mein Abonnement kündigen. Geht das auf diesem Wege? Freundliche Grüße, E. Rothner

Nein, so schnell lese ich nicht; aktuell gelesen habe ich nur den zweiten Roman, der erste ist schon länger her. Aber weil das hier eine dringende Leseempfehlung ist und der zweite Band die Fortsetzung des ersten, stelle ich sie gemeinsam vor. Der Inhalt ist schnell erzählt: Boy meets Girl, und zwar per E-Mail. Die ersten Mails sind ein Versehen, dann bald nicht mehr, es entwickelt sich der gute, alte Briefroman in Mailform. Die beiden verlieben sich ineinander, ohne sich je gesehen zu haben. Das ist das Grundsetting, mehr verrate ich nicht.
Es ging mir jetzt beim zweiten Band genau so wie beim ersten: ich konnte schlicht nicht aufhören, sondern musste weiterlesen, bis ich nachts um vier durch war. Warum? Vielleicht, weil eine Mail so kurz ist, dass man immer schnell noch eine lesen kann.
Nein, Quatsch. Es ist einfach so, so, so … mir fallen nur so leicht angekitschte Adjektive ein: zauberhaft ist das. Charmant. Hinreißend. Man fiebert so sehr mit den beiden der nächsten Mail entgegen. Und dabei ist das alles auf fast schon rührende Weise altmodisch, sehr keusch und zart. So richtig was fürs Herz. Lesen, abtauchen, nicht fragen, ob das große Literatur ist, das ist nämlich total komplett wurschtegal. Es macht einen ganz Hach, und deswegen verzeiht man auch gerne ein paar Plausibilitätsschwächen.
Ich war übrigens erstmal der Meinung, eine Fortsetzung ginge ja wohl gar nicht. Jetzt, da ich sie gelesen habe, finde ich sie geradezu zwingend. Möglicherweise ist es aber eine gute Idee, zwischen den beiden Romanen ein bisschen Zeit vergehen zu lassen. Das ist so ein Gefühl, das ich nicht wirklich begründen kann.
„Schreiben Sie mir, Emmi. Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist küssen mit dem Kopf.“

„Einer der zauberhaftesten und klügsten Liebesdialoge der Gegenwartsliteratur“ (Volker Hage im Spiegel)

Glattauer steht im Regal zwischen Gernhardt und Glavinic.

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Mittwoch, 18. Februar 2009
Kaffee.Satz.Lesen 56: Heimat

Die musikalische Heimat des Künstlers Nils Koppruch (SAM.) ist die Folkmusik, ist Country, Jazz und Blues mit deutschsprachigen Texten, seit vielen Jahren und auf sieben Alben mit der Hamburger Band Fink. Jetzt ist er mit seinem Soloalbum „Den Teufel tun“ musikalischer Gast bei KAFFEE.SATZ.LESEN. Der Hamburger Kabarettist und Historiker Sebastian Schnoy nähert sich in seinem neuen Buch „Smörrebröd in Napoli“ der Heimatfrage mit einem Blick auf Europa, auf „die“ und „uns“, ein vergnüglicher Europa-Crahskurs, ironisch, schräg und treffend. Von unterdrückten Emotionen, Liebe und Hass, Macht und Vergangenheitsbewältigung handelt Gunter Gerlachs aktueller, bitterböser Roman „Jäger des Alphabets“, der eindrücklich beschreibt, dass Familie oft eher Hölle als Heimat ist. Die Heimat des Lyrikers Rainer Stolz ist Hamburg, er lebt und arbeitet in Berlin und stellt seinen Gedichtband „Während mich die Stadt erfindet“ vor, eine Stadt, die überall sein kann. Katrin Seddig wiederum hat ihre Wurzeln in Brandenburg, ist in Hamburg zuhause und hat hier 2008 einen Literaturförderpreis gewonnen.

redereihamburg e.V. präsentiert:
KAFFEE.SATZ.LESEN 56 im Februar
„Heimat“
mit
Nils Koppruch | Sebastian Schnoy | Gunter Gerlach |
Rainer Stolz | Katrin Seddig |
Sonntag, 22. Februar 2009,
16:00 Uhr, Baderanstalt, Hammer Steindamm 62
neben S-Bahnhof Hasselbrook
im Hinterhof, 5. Stock.
Einlass 15:00 Uhr / Beginn 16:00 Uhr

Weitere Informationen zu den Autoren, wie immer, bei der redereihamburg oder drüben bei Herrn Paulsen.

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Dienstag, 17. Februar 2009
Is a book

Harald Martenstein: Heimweg

Der Roman fängt so an: "Die Heimkehr meines Großvaters aus dem Krieg stand unter keinem guten Stern. Als seine Gruppe am Bahnhof ankam, zwanzig dünne Männer in grauen Wattejacken, spielte eine Kapelle Walzermelodien und Luftballons hingen an einem Reklameschild für Pepsi Cola. Die Wattejacken waren ein Abschiedsgeschenk der Sowjetunion, an ihre langjährigen deutschen Gäste. Der stellvertretende Bürgermeister hielt eine Rede und drückte jedem Spätheimkehrer die Hand, sofern eine solche noch vorhanden war. Die Zeitung würde ein Foto mit Bildtext bringen."

Das ist jetzt schwierig. Im Herbst habe ich ein Seminar bei Martenstein besucht. Ich mag seine Kolumnen sehr, schon immer, und seit dem Seminar auch den Menschen. Die Kolumnen sind klug und gut geschrieben, und Harald Martenstein ist, so sehr er sich in seiner Kolumne manchmal aufregen kann, ein sehr zurückhaltender und durch und durch freundlicher Mensch, grundsympathisch. Deswegen wäre ich jetzt gerne so richtig begeistert gewesen von diesem Roman.

Klappentext: In seinem ersten Roman wirft Harald Martenstein einen ungewöhnlichen Blick auf die Kinderjahre der Republik. Es geht um mörderische Väter und verlorene Mütter, um große Liebe und kleines Glück. Mit unterkühlter Ironie schafft er die Balance zwischen Trauer, Melancholie und Komik. »Heimweg« ist ein großartiger Roman über die Geister der Vergangenheit und die falschen Versprechungen der Zukunft.

Stimmt ja auch, und zwar inklusive des Lobs. Auch was Herr Paulsen sagt und die lobenden Rezensionen beim oben verlinkten Perlentaucher. Der Roman ist bevölkert von skurrilen Personen, die allesamt psychisch und/oder physisch irgendwie beschädigt sind, der eine mehr, der andere weniger. Alle versuchen, mit dem vergangenen Krieg zurechtzukommen, aber die Geister der Vergangenheit lassen sich nicht abschütteln, sie tauchen immer wieder auf. Ich habe die Geschichte und ihr Personal sehr gemocht.

Aber. Der eine Kritikpunkt ist ein sprachlicher. Ist mir bei Martenstein sonst nie aufgefallen, aber er drückt sich hier oft unnötig kompliziert aus. Es hat mich allerdings am Anfang mehr gestört als am Ende des Buches – entweder, es wird besser, oder ich habe mich beim Lesen daran gewöhnt. Hier sei exemplarisch nur genannt, dass ihm das (zugegebenermaßen nicht besonders klangvolle) Verb „haben“ offenbar zu schwach ist, weswegen er es durchgängig durch „besitzen“ ersetzt. Was natürlich nicht funktioniert, sondern zu veritablen Stilblüten führt, etwa einem Paar, das zwei Kinder besitzt, und einer Bluse, die vier Taschen besitzt.
Mein zweiter Kritikpunkt ist der Umgang mit der Prostitution. Man mag einwenden, dass es sich um eine Burleske handelt, da gehört das eben so. Aber dass diese beiden Schwestern, die die Bar betreiben und "Männer mit aufs Zimmer nehmen", aber nur solche, die sie auch ohne Geld mitgenommen hätten, weil „die Liebe“ nun mal ihr bevorzugter Zeitvertreib ist, das ist, mit Verlaub, eine wohlfeile und ärgerliche Männerphantasie. So unaufgeklärt können Sie nicht sein, Herr Martenstein, so unaufgeklärt bin nicht mal ich, und ich habe mich nie mit Prostitution befasst. Hätte ich mehr Zeit, würde ich noch mal blättern, um die Hinweise zu finden, die ich übersehen haben muss. Hinweise, dass diese Art des Broterwerbs doch ein wenig kritischer betrachtet wird und ich das nur übersehen habe. Wenn sie jemand gefunden hat, sagt Bescheid, das wäre mir glatt eine Erleichterung. Schade, das ist sonst wirklich ein wunderbares Buch mit großartigen Ideen und einer gut erzählten, großen, kleinen Geschichte.

Martenstein steht im Regal zwischen Axel Marquardt und Guy de Maupassant.

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Sonntag, 15. Februar 2009

Falls ich gleich mit Tatütata und unklaren Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert werde und nicht mehr selbst sprechen kann, sagt dem Notarzt, es ist After-Eight-Vergüftung. Vergiftung. Fängt schon an.

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Freitag, 13. Februar 2009

Leihkind beschwert sich, es würde zu Hause viel zu wenig Marzipan bekommen. Praktisch fast nie!

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Manchmal hätte ich auch gerne so einen Job mit Feierabend und Wochenende.

*

Heute habe ich noch kein Wort übersetzt und spiele mit dem Gedanken, auch nicht mehr damit anzufangen. Ich coole Sau.

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Donnerstag, 12. Februar 2009
Zitatsuche

Hat zufällig jemand eine deutsche Übersetzung von Alfred Tennysons The Passing of Arthur zur Hand? Ich bräuchte Zeile 48, "The old order changeth, yielding place to new" auf Deutsch. Danke!

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Mittwoch, 11. Februar 2009
Hande’s List (Verlegenheitsbloggen)

Fragebogen von Anke und Kaltmamsell

1. What time did you get up this morning?
So gegen halb zehn.

2. Diamonds or pearls?
Weder noch. Silber.

3. What was the last film you saw at the cinema?
Ich geh ja nie ins Kino. Das letzte Mal war ein Film über zwei Frauen, die ein Unternehmen für Tatortreinigung aufmachen. Titel vergessen.

4. What is your favorite TV show?
Ich gucke immer noch nicht.

5. What do you usually have for breakfast?
Neuerdings Müsli mit Apfel.

6. What is your middle name?
Procrastination.

7. What food do you dislike?
Seeigel. Rote Bete.

8. What is your favorite CD at the moment?
„Aber nachts“ von Tex.

9. What kind of car do you drive?
Wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, keins. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, einen vernünftigenOpel Meriva.

10. Favorite sandwich?
Frisches, dunkles Roggenbrot mit knuspriger Kruste und Petrella drauf. Oder was anderes Feuchtes. Mein Essen muss feucht sein.

11. What characteristic do you despise?
Lügen.

12. Favorite item of clothing?
Draußen Kleider. Drinnen im Moment das Kapuzensweatshirt von Rumpfkluft mit der Aufschrift "ich muss noch Brote schmieren".

13. If you could go anywhere in the world on vacation, where would you go?
Wo Wasser und Sonne ist.

14. Favorite brand of clothing?
Garment.

15. Where would you retire to?
Wo Wasser und Sonne ist. Wobei ich im Moment am allerliebsten in Hamburg bin. Immerhin Wasser.

16. What was your most recent memorable birthday?
40, letzten Sommer.

17. Favorite sport to watch?
Ich guck ja nix. Außer Fußball, wenn WM ist.

18. Furthest place you are sending this?
Das hier ist ein Blog, im Internet. Ich schicke das quasi überall hin.

19. Person you expect to send it back first?
Die Fragen waren übrigens mal dafür gemacht, dass man sie per Mail verschickt. Tu ich ja nicht.

20. When is your birthday?
5. Juli 1968

21. Are you a morning person or a night person?
Nacht. Morgens geht gar nicht.

22. What is your shoe size? Or bra size?
40

23. Pets?
Nee, danke.

24. Any new and exciting news you’d like to share with us?
Wisst Ihr schon alle, dass Percantas Baby da ist? Es kam letzten Mittwoch, ein bisschen zu früh, ist aber gesund und munter. Und ganz frisch: Schnutingers Baby ist auch da!
Herzlichen Glückwunsch. die Damen, und herzlich Willkommen, die Herren!

25. What did you want to be when you were little?
Das übliche. Müllmann, Krankenschwester, Tierärztin. Puh.

26. How are you today?
Ich hab Rücken, sonst janz jut.

27. What is your favorite candy?
Schokolade.

28. What is your favorite flower?
Alle außer Nelken und Statizen.

29. What is a day on the calendar you are looking forward to?
Der 9. März 2009

30. What’s your full name?
isabo

31. What are you listening to right now?
Veranda Music

32. What was the last thing you ate?
Roggenbrötchen mit Schinken.

33. Do you wish on stars?
Klar.

34. If you were a crayon, what color would you be?
Im Moment einer, der unten schwarz und oben grün ist.

35. How is the weather right now?
Gerade schieben sich dunkle Wolken vor die letzten blauen Flecken.

36. The first person you spoke to on the phone today?
Verlegerin.

37. Favorite soft drink?
Apfelschorle.

38. Favorite restaurant?
Dionysos, Eppendorfer Weg 67, 20251 Hamburg

39. Real hair color?
Blond

40. What was your favourite toy as a child?
Keine Ahnung. Ich habe viel gelesen.

41. Summer or winter?
Sommer, bitte.

42. Hugs or kisses?
Ja, bitte, und zwar viel.

43. Chocolate or Vanilla?
Schokolade.

44. Coffee or tea?
Tee. Oder Kaffee mit viel Milch und wenig Koffein.

45. Do you want your friends to email you back?
Das ist immer noch, weil das mal ein Mail-Fragebogen war, hm? Ansonsten: na klar will ich das. Aber ich maile auch manchmal nicht zurück.

46. When was the last time you cried?
Zu viele Tote dieses Jahr.

47. What is under your bed?
Staubmäusekatzen.

48. What did you do last night?
Gearbeitet bis gegen eins, bisschen gelesen, dann geschlafen.

49. What are you afraid of?
Krankheit.

50. Salty or sweet?
Wer, ich? Kommt drauf an.

51. How many keys on your key ring?
Einer unserer Vormieter war besessen. Er hat nicht nur an jedem Fenster ein Thermometer angebracht, sondern auch zwei zusätzliche Türschlösser eingebaut. Daher drei Wohnungsschlüssel, ein Hausschlüssel, Briefkasten, und der Hausschlüssel meiner Eltern. Sechs.

52. How many years at your current job?
Das erste Buch habe ich Silvester 1999/2000 übersetzt. Es hieß „Gärten auf kleinstem Raum. Ideen für die Fensterbank, Balkon, Hof und Hauseingang.“

53. Favorite day of the week?
Keiner. Alle. Der, an dem ich was schönes vorhabe. Jede Woche ein anderer.

54. How many towns have you lived in?
Köln, Brauweiler, Heidelberg, Tokyo, Menden, Coesfeld, Hamburg. Sieben.

55. Do you make friends easily?
Jo.

56. How many people will you send this to?
Soll sich nehmen, wer will.

57. How many will respond?
Keene Ahnung.

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Montag, 9. Februar 2009
Was ich gerade übe:

Die Choreografie "Laura" von Buster Brown. Performed a cappella by SoleSound Tap Dance Co.

Mein Tempo ist allerdings ein kleines bisschen … anders.

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Angelesen

Das nächste Buch fängt so an:

"Die Heimkehr meines Großvaters aus dem Krieg stand unter keinem guten Stern. Als seine Gruppe am Bahnhof ankam, zwanzig dünne Männer in grauen Wattejacken, spielte eine Kapelle Walzermelodien und Luftballons hingen an einem Reklameschild für Pepsi Cola. Die Wattejacken waren ein Abschiedsgeschenk der Sowjetunion, an ihre langjährigen deutschen Gäste. Der stellvertretende Bürgermeister hielt eine Rede und drückte jedem Spätheimkehrer die Hand, sofern eine solche noch vorhanden war. Die Zeitung würde ein Foto mit Bildtext bringen."

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Is a book

Daniel Kehlmann: Ruhm. Ein Roman in neun Geschichten

Es sind eher neun Geschichten als ein Roman, aber die Geschichten berühren sich; optimale Mischung für Leute wie mich, die eigentlich keine Geschichten lesen. Dann aber doch.
Was für wunderbare Geschichten! Da ist einer, der plötzlich dauernd angerufen und für Ralf gehalten wird. Ein neurotischer Schriftsteller, der durch lateinamerikanische Goetheinstitute gereicht wird. Eine todkranke Frau. Ein berühmter Schauspieler, der plötzlich nicht mehr angerufen wird. Eine Krimischriftstellerin, die nach Zentralasien reist. Ein weltberühmter Autor esoterischer Lebensratgeber. Ein Nerd, der, statt zu arbeiten, nur im Internet herumhängt. Ein Abteilungsleiter mit Doppelleben.
Ich weiß nicht, woran es liegt: ich lese eigentlich nicht so gern Geschichten. Ich mag es nicht, wenn eine Romanfigur mit ihrem Autor spricht, beziehungsweise, wenn ein Autor noch eine Autorenpersönlichkeit zwischenschaltet und es thematisiert, dass man da eben eine Geschichte liest. Und der Nerd ist überzeichnet, zu dick aufgetragen. Und trotzdem gefällt mir das alles. Großartige Geschichten, schöne Verknüpfung der Geschichten auch, tolle Figuren, hervorragende Ideen, wunderbares Buch. Sogar der Trick, dass ein Teil der Geschichten sozusagen nicht von Kehlmann ist, sondern von dem Autor, der in den anderen Geschichten immer wieder auftaucht, funktioniert erstaunlich gut. Dicke Leseempfehlung.

Ich räume es jetzt ins Regal, zum anderen Kehlmann zwischen Niko Kazantzakis und Matthias Keidtel.

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Freitag, 6. Februar 2009
Songs and Spectacles


(Foto: Merlix)

„Songs and Spectacles“ steht für ein abwechslungsreiches Programm von alten und neuen Liedern aus Irland und Schottland, das nicht die typischen Rauf- und Sauflieder in den Mittelpunkt stellt, sondern sich weniger bekannten Perlen dieses Genres widmet. Die Lieder von der Liebe, der See und dem ganzen Rest werden auf der Gitarre, der 10-saitigen irischen Bouzouki und der Bodhran begleitet. Axel Bogdan ist Band- und Sessionmusiker mit über 20 Jahren Folkerfahrung.

Der Eintritt ist frei.

Kommt alle, das wird toll! (Und hier gibts eine ebenso reizende wie kompetente Rezension der letzten Veranstaltung.)

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Vorsätze

Für nächste Woche Sonntag habe ich mich zum Laufen verabredet, ich bescheuerte Kuh, beziehungsweise ich schlauer Fuchs, weil, verabredet, da kann man dann nicht einfach doch nicht. Nur bin ich dummerweise seit Ende Oktober gar nicht mehr gelaufen. Kein Mal. Erst hat es immer so geregnet, dann war es immer so kalt und dann war die Luft raus, und jetzt bin ich verabredet, um die Alster zu laufen. Wo ich sowieso nicht weiß, ob ich das schaffe. Blödsinn, natürlich schaffe ich das. Aber vorher sollte ich vielleicht doch noch einzwei mal gelaufen sein. Wieder reinkommen und so. Und zwar: jetzt.
Wünscht mir Glück. Ich weiß nicht mal, was man bei den Temperaturen so anzieht. (File under: das neue Belanglosigkeitsbloggen.)

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Googlesuche: "Große Liebe."

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Donnerstag, 5. Februar 2009
Musik

Wer auf mich gehört hat, als ich sagte, hört Gisbert zu Knyphausen, und wer auf mich gehört hat, als ich gesagt habe, hört Wolfgang Müller, dem sage ich jetzt: hört Tex! Das ist nämlich ziemlich gutes Songwriting!

(Tipp kam mal wieder von misscaro, glaube ich.)

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Kommentare
Anderthalbfache Unterstützung!
Christl Klein, vor 12 Jahren
Hm, Tempers Kommentar ist ja
schon von 2008 - ich schätze eher nicht, dass...
isabo, vor 13 Jahren
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 13 Jahren
das ist ein hobby
von mir. antizyklisches kommentieren ;)
fabe, vor 13 Jahren
Das hier ist ja
schon eine Weile her. Hihi.
isabo, vor 13 Jahren
hier war ja neulich
stromausfall. menschen sind merkwürdig.
fabe, vor 13 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 13 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
Oh, vielen Dank!
isabo, vor 14 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 14 Jahren
Der Verein lebe hoch, anderthalb
mal hoch Bin dabei.
Jolen, vor 14 Jahren
Da spricht mir wer aus
der Seele. Ich gebe mir auch schon seit Jahren...
Cuguron, vor 14 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 14 Jahren
Meiner hat mir nur von
dem Smiley auf seiner Krone erzählt. Und ob ich...
strandfynd, vor 14 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
das hier geht woanders
nicht besser, aber versuch macht kluch...
don papp, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Sie wissen aber schon,
dass das hier schöner ausschaut?
leavesleft, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
Jo. Dann.
isabo, vor 14 Jahren
Möchten Sie es wissen?
kinomu, vor 14 Jahren
alles gute und auf nach
drüben!
skizzenblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren

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