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Dienstag, 23. Februar 2010
Ein Geschenk, ein Geschenk!

Da klingelt heute der Paketbote und bringt ein richtiges Paket. Völlig unerwartet, in buntem Geschenkpapier, sogar mit Schleifchen außen drauf, dabei hat keiner von uns Geburtstag. Ich warte artig, bis der Mann da ist, denn es ist an uns beide adressiert. Von meinem Leser Therealstief, aber ich ahne natürlich nicht, dass es mit diesem Kommentar zusammenhängt.

Tiefensalz für die Salzmühle, aus Natursole (aus Europas einziger Pfannensaline)
Jamaika Piment
Kardamom in der Schale, grün
Süßholzwurzel, gemahlen
Saucenkuchen, 2 Stück (ich schwör)
Bittermandel-Aroma
Kardamomsaat
Old English Vanilla Fudge (unfassbar lecker)
Gute-Laune-Kräutertee
Pfefferminzblätter Ungespritzt Krüll (?)
Walkers Salt & Vinegar Crisps (sofort gegessen)
Kakaopulver dunkel
Ingwerwürfel fein scharf
Nougat (dieses weiße, nicht das schokoladige)
Original Hühnerfleischextrakt
Zucker-Rübli

Lieber Stief, ganz, ganz herzlichen Dank. Ich habe keine Ahnung, womit wir das verdient haben, das ist ganz unglaublich rührend und zauberhaft, und ich bin wirklich platt. Du weißt allerdings, hoffe ich, dass Du die Rezepte dazu wirst liefern müssen?
Die Chips habe ich schon gegessen, das Fudge zum Teil. Mit Kakao und Tee kann ich auch was anfangen. Die Rüblis sind super, denn Rüblitorte wollte ich schon ausprobieren, seit ich zum ersten mal eine aß, und das war 1984 in England. Aber für alles andere habe ich entweder keine Ahnung oder keine Salzmühle. Ich mein, Kardamom! Bittermandelaroma! Süßholzwurzel! Was um alles in der Welt macht man damit?
Ich bin sehr gespannt. Und hoffe auf lauter Kommentare, was ich mit all diesen tollen Sachen tun kann. Und dann schließe ich mich dem allgemeinen Trend an und mutiere zum Kochblog. Ich! Hahaha! Ham wir gelacht.
Stief: Danke. Komm mal wieder vorbei, dann koche ich Dir was. Du musst mir nur sagen, wie das geht.

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Montag, 22. Februar 2010
Is a book

Kathrin Schmidt: Du stirbst nicht.

Der Roman beginnt so:
Es klappert um sie herum. Als ihre Schwester heiratete, hatte die Mutter das Silberbesteck in eine Blechschüssel gelegt, auf eine Alufolie. Heißes Salzwasser darüber. Das saubere Besteck wurde nach einiger Zeit aus der Schüssel genommen und abgetrocknet: Es hatte genauso geklappert. Wer heiratet denn? Sie versucht die Augen zu öffnen. Fehlanzeige. Mehr als Augenöffnen versucht sie nicht. Ist genügsam. Sie kann aber sehr deutlich die Stimme ihrer Mutter hören. Ah, also doch das Besteck! Was sagt ihre Mutter?

In Helene Wesendahls Kopf ist ein Aneurysma geplatzt. Sie wacht im Krankenhaus auf, weiß nicht, was passiert ist, weiß nicht, wer sie ist, wer ihre Familie ist, erinnert sich nicht an ihr bisheriges Leben, kann sich nur höchst eingeschränkt bewegen. Der Buchanfang ist großartig: wie sie aus dem Koma erwacht, keine Ahnung hat, wer und wo sie ist, aber Dinge wahrnimmt, auch Erinnerungsfetzen einbaut und wieder wegnickt. Und wieder aufwacht, sich irgendwelchen Unfug zusammenreimt und wieder wegnickt. Und wieder aufwacht und wieder weiß, wie sie heißt, und dass das, was sie vorher gedacht hat, Unfug war. Das ist großartig gemacht, wie aus vollkommen wirren Gedanken langsam etwas Strukturierteres wird.
Wir begleiten Helene dann bei der Genesung: nach und nach, mit viel therapeutischer Hilfe, kann sie sich immer besser bewegen, aber es geht langsam. Auch die Sprache hat sie verloren, ihr fallen Wörter nicht ein, teilweise hat sie sie im Kopf, aber wenn sie den Mund aufmacht, kommen sie nicht heraus. Auch das wird langsam besser. Und die Erinnerungen kommen auch wieder. An ihren Mann. Die fünf Kinder. Und daran, dass die Ehe am Ende war. Und dass sie sich trennen wollte. Und warum.
Und in diesem Moment macht Kathrin Schmidt ein zweites Fass auf, das so groß ist, dass es, wie ich finde, nicht den gebührenden Raum bekommt. So ein großes Thema wird hier ein bisschen zur Nebensache. Oder nicht zur Nebensache, aber eben auch nicht zur Hauptsache. Vielleicht ist das aber auch nicht schlimm, ich weiß es nicht.
Irgendwie werde ich nicht warm mit diesem Buch. Ich finde es stellenweise etwas zäh, aber das passt eigentlich, denn so eine Genesung ist zäh und mühsam. Es ist toll geschrieben, sie hat einen ganz eigenen Stil, den ich aber eher anerkenne, als dass er mich erreichen würde. Und ich frage mich dauernd zweierlei, nämlich erstens, warum Helene nicht viel mehr hadert, warum sie nicht verzweifelt und heult und wütend ist und traurig und ihr Schicksal verflucht. Sie scheint das alles einfach so zu akzeptieren. Aber vielleicht gehört das ja zum Krankheitsbild. Und zweitens, warum sie ihren Mann so wenig fragt. Der Mann kommt sie jeden Tag besuchen, kümmert sich rührend. Selbst als ihr dann wieder eingefallen ist, warum sie ihn verlassen wollte, aber erst recht vorher, warum fragt sie ihn nicht?
Und dann weiß ich nicht: ist das der Grund, warum mich dieses Buch so sonderbar kalt lässt? Keine Ahnung, ich bin wirklich ein bisschen ratlos. Aber ich lese schon gefühlt seit Wochen daran, und habe jetzt beschlossen, es nicht zu Ende zu lesen. Obwohl das ein gutes Buch ist. Irgendwie. Oder ist es albern, die letzten achtzig Seiten nicht zu lesen? Vielleicht hätte ich dann eine richtige Meinung, statt dieses Herumgeeiers hier.

Im Regal stelle ich Kathrin Schmidt zwischen Arno Schmidt, Harald Schmidt, Jochen Schmidt und, äh, Eric Emanuel Schmitt (geschenkt bekommen, ich schwör).

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Häme

Das halbe Internet ist voll von Häme über den Selbstmord eines Herrn, den ich erstmal googeln musste: ein Abmahnanwalt, der auf Internetabmahnungen spezialisiert war (das ist jetzt bestimmt irgendwie falsch ausgedrückt). Es ist sicher kein Gutmenschenjob, Leuten Geld dafür abzuknöpfen, dass sie beispielsweise unwissend einen Formfehler begangen haben. "Schwein" las ich irgendwo, jenun, die meisten Schweine sind in Wahrheit arme Schweine. Wer sich so einen Job aussucht, ist vermutlich in jeder Hinsicht (außer finanziell) ein armes Schwein. Und offenbar war er noch ein viel ärmeres Schwein, als man dachte, denn man nimmt sich ja nicht einfach so das Leben. Und jetzt komm mir keiner mit "selber schuld, wenn er sich in die Scheiße reitet", das ist billig. Das ist genauso billig wie "selber schuld, wenn Du dick / Alkoholiker / hässlich / doof bist". Wer sich das Leben nimmt, ist ein armes Schwein, das ist mal eine Tatsache, und jetzt ist er außerdem tot.
"Nänänä, das hat er jetzt davon", ist doch wirklich Kindergarten. Vollkommen egal, ob das arme Schwein ein Schwein war: Haltet verdammt noch mal einfach die Klappe.
Häme macht übrigens hässlich. Ihr seid dann selber schuld.

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Sonntag, 21. Februar 2010
Noch mehr Werbung

Am Dienstag, dem 23.2.2010 um 12.00 Uhr eröffnen Tanja und Oliver Trific ihr Restaurant im Eppendorfer Weg 170. Ich kenne die beiden flüchtig, sie sind Freunde von Herrn Paulsen, und ich bin sehr gespannt und freu mich!

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Demnächst

schreibe ich dann auch mal wieder selbst was, statt Euch immer nur anderswo hinzuschicken. Habt Ihr eigentlich Wünsche? Was wollt Ihr denn hier mal lesen?

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Aller guten Dinge: die dritte Leseempfehlung in Folge.

Nämlich ein Interview mit der Kochbuchübersetzerin Susanne Kammerer auf Valentinas Kochbuch. (Mit Dank an Herrn Paulsen für den Hinweis.)

Und weil aller guten Dinge womöglich auch mal vier sind, und weil wir hier gerade so nett vom Essen plaudern:

Das wundervolle Restaurant Nil, beziehungsweise sein Chef Steffen Hellmann bloggt jetzt auch. Hurra und willkommen im Club!

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Freitag, 19. Februar 2010
Noch eine Leseempfehlung:

Leserbriefe! Was für eine wundervolle Idee: Briefe von Autoren an die Leser. Geliebte Leser, initiiert von Maximilian Dorner. Sehr schön, der Anfang ist vielversprechend, ich bin gespannt, wer noch alles kommt.

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Donnerstag, 18. Februar 2010
Leseempfehlung

Percanta ist für 40 Tage in Buenos Aires und bloggt darüber. Der Anfang ist schon mal so zauberhaft, dass ich Euch das gern ans Herz legen möchte.

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Mittwoch, 17. Februar 2010
Alstereis 3

Solange die Alster nun schon zugefroren ist, schaue ich immer wieder auf die drei Webcams bei Alsterwetter, wie die Sonne gerade auf die Schneefläche fällt, wieviele Leute drauf unterwegs sind, und sehne mich vom Schreibtisch weg dorthin.
Vorgestern Abend hat jemand bei Kamera zwei ein riesengroßes, sehr akkurates Herz von Schnee freigeschaufelt und Kerzen oder sowas auf die Eisfläche gestellt, ein riesiges, flammendes Herz auf einem Seitenarm der Alster, wunderschön. Ich saß vor dem Computer und schaute zu und war gerührt.
Jetzt gerade hat jemand angefangen, bei diesem Herzen - das übrigens gepflegt zu werden scheint, es wird immer wieder etwas zertrampelt und dann wirkt es plötzlich wieder wie neu - Buchstaben in den Schnee zu schüppen. g-e-l-i … soundsoviele Leute, mindestens in Hamburg, Wien und Dresden, sitzen vor ihren Computern und schauen zu und warten, was dort passiert.

gelieb T

hat er geschrieben, und jetzt hört er einfach auf und fegt seine Spuren ein bisschen weg und geht die Konturen des Herzens pflegen, und ich sitze vorm Bildschirm und warte und finde, das kann er doch nicht machen! Uns so hängenzulassen! Man sieht ja nicht mal, ob das t womöglich ein † sein soll! Außerdem fehlt doch was, da muss mindestens ein dramatisches "Nie" davor, oder "So sehr" oder sowas. So kann ich nicht arbeiten!

(Klick aufs Bild führt zur Webcam.)

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Dienstag, 16. Februar 2010
Ehegeflüster

Ich: Ich bin so eine blöde Kuh!
Er, tröstend: Ach, Isa, das sind wir doch alle.
Ich: Echt? Du auch?
Er: Muh.

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Interview mit Rosemarie Tietze

Rosemarie „Mascha“ Tietze hat Tolstois Anna Karenina neu übersetzt, und dazu hat Johanna Adorján sie für die FAS interviewt. Ich habe Anna Karenina nie gelesen, mir aber die Neuübersetzung immerhin schon mal zu Weihnachten schenken lassen. Dummerweise habe ich ja immer ein bisschen Angst vor so dicken Büchern, ich hätte dann jetzt gern mal ein paar Wochen Urlaub. Denn spätestens dieses Interview macht wirklich Lust darauf.
Mascha ist so was wie meine übersetzerische Mutter, auf jeden Fall ist sie diejenige, von der ich am meisten gelernt habe. Dabei habe ich, fällt mir jetzt erst auf, vielleicht noch nie etwas von ihr gelesen. Russen stehen irgendwie nicht auf meinem Speiseplan. Aber ich habe reichlich Seminare bei ihr besucht und würde es jederzeit wieder tun und es jedem empfehlen. Mascha ist klug und lustig und freundlich und tut alles, was sie beim Übersetzen tut, mit Bedacht; an manchen Stellen ist sie unfassbar akribisch, an anderen wieder großzügig (immer an den richtigen, natürlich). Ihr Gespür für Texte und ihr Wissen über die deutsche Sprache sind wirklich imposant. All das kann man in diesem Interview auch sehen, und vor allem sieht man, dass sie für ihre Arbeit brennt und ihr mit ungeheurer Begeisterung nachgeht. ("Macht das Spaß?" - "Natürlich macht das Spaß!" Ich sehe ihr Gesicht bei der Antwort genau vor mir.)
Oh, da ist es wohl ein bisschen mit mir durchgegangen. Eigentlich wollte ich nur sagen: Lest! dieses! Interview!

Rosemarie Tietze geht mit Tolstois Ur-Urenkel Wladimir Tolstoi zusammen auf Lesereise. Die Termine:
20.2. Elmau
22.2. Köln
24.2. München
25.2. Stuttgart
26.2. Berlin
Näheres hier.

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Montag, 15. Februar 2010
Is a book

Toon Tellegen, Axel Scheffler (Illustration), Mirjam Pressler (Übersetzung): Briefe vom Eichhorn an die Ameise

Lauter Geschichten über Briefe. Und Briefe. Briefe vom Eichhorn an die Ameise, auch wenn gleich der erste ein seltsamer Brief ist. Und vom Elefanten an die Schnecke, mit der er tanzen will, und zwar oben auf ihrem Haus. Er wird sich auch Mühe geben, nicht durchs Dach zu brechen, aber man kann natürlich nie wissen. Der Elefant klettert nämlich unglücklicherweise immer wieder auf Sachen, vor allem auf Bäume, und fällt dann runter. Und vom Sperling an die Krähe, die glaubt, dass es immer nur regnen wird und nie wieder aufhören. Und vom Bären an alle, denn er möchte, dass alle ihm eine Torte backen. Überhaupt wird viel Torte gegessen, vor allem vom Bären. Und vom Eichhorn an die Blattlaus, die sich immer so schrecklich schämt. Und vom Pinguin an alle, denn er ist einsam. Und vom Glühwürmchen, das nur entweder glühen oder schreiben kann, an den Nachtfalter. Und wenn jemand nicht weiß, wie man Briefe schreibt, kann er es beim Sperling lernen. Falls es Winter ist, zieht man dem Brief eine warme Jacke an und schickt ihn los. Und natürlich kann man auch seinem Tisch mal einen Brief schreiben, an den denkt man ja sonst viel zu selten.

Insgesamt sind es 26 kleine Geschichtchen, in denen Briefe quer durch die Tierwelt eine Rolle spielen. Geschichten, wie der Klappentext sagt, „von Wünschen und Hoffnungen, von Freundschaft und Fürsorge“. Meistens zwei Seiten lang, höchstens vier, und eine zauberhafter als die andere. Viele wirken wie der Anfang einer Geschichte, man möchte wissen, wie es weitergeht, aber da ist sie schon zu Ende. Und nach nur 90 Seiten ist leider das ganze Buch zu Ende, und dann möchte man erstens sofort jemandem einen Brief schreiben, nur einen kleinen, und zweitens möchte man alle Bücher kaufen, in denen Axel Scheffler Eichhörnchen gezeichnet hat, und danach wahrscheinlich sein Gesamtwerk. Denn diese Tierzeichnungen sind wirklich, wirklich hinreißend.

Der Sperling räusperte sich und fuhr fort: „Darunter schreibt ihr: ‚Wie geht es dir?’“
Die Tiere schrieben: „Wie geht es dir?“
„Das ist so eine schöne Frage“, sagte der Sperling. „Die dürft ihr nie vergessen. In keinem einzigen Brief. Und darunter schreibt ihr …“

Bei Amazon kann man übrigens ein bisschen reinblättern. (Und dann in der netten, kleinen Buchhandlung um die Ecke kaufen.)

Im Regal stelle ich es neben das ebenfalls von Axel Scheffler illustrierte Büchlein Über das Halten von Eichhörnchen, sobald ich es nachgekauft habe. Meins habe ich nämlich verschenkt. Und das werde ich mit diesem hier sicher auch noch öfter tun.

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Tex Rubinowitz und Hermann Bräuer lesen vor und zeigen alte Fotos rum

Die Älteren unter Ihnen werden sich noch an KAFFEE.SATZ.LESEN erinnern, eine Lesereihe, die von Herrn Paulsen, Herrn Svenson und mir organisiert wurde und nach sechs wunderbaren Jahren leider im vergangenen Jahr eingestellt werden musste.

Diese Woche, am Samstag, dem 20.02.2010, gehen Abends noch einmal die Lichter in der Baderanstalt an, dem legendären Spielort der Reihe. Und das hat einen guten Grund, alte Freunde sind in der Stadt und haben neue Bücher dabei.

Erstmals stehen sie gemeinsam in Hamburg auf einer Bühne: der in Wien lebende Cartoonist und Satiriker (Titanic, Falter, F.A.Z), Autor und Reisejournalist Tex Rubinowitz und sein Lesebühnenpartner Hermann Bräuer. Bräuer ist Comedyautor, schreibt u.a. für Paul Panzer, Tramitz and Friends und Barbara Schöneberger.

Wer den klugen Humor von Tex Rubinowitz’ Zeichnungen mag, der hat auch bei seinem Roman Ramses Müller (Eichborn Verlag, 2009) viel zu lachen. Atemlos und in rasantem Tempo stolpert der Leser durch eine lange Nacht und einen unappetitlich verkaterten Tag in Berlin Mitte, inklusive Promi-Alarm und Popkultur satt. Mit Der Bremsenflüsterer (Falter Verlag, 2009) liegen endlich Rubinowitz’ gesammelte Reisereportagen vor: er begleitet die österreichische Fußballnationalmannschaft auf die Färöer, läuft im Fliegenkostüm den Bordeaux-Marathon, spielt in Tokyo „Doo Wop“-Singles auf einem Reiseplattenspieler in einem Fahrstuhl und sucht einen Zwillingsbruder in Indien.


Tex Rubinowitz (Foto: Privat)

„Rubinowitz gehört nicht zu jenen, die Städte und Kontinente wechseln, nur um dort dann das Gleiche zu machen wie in Wien. Er macht alles mit, sogar die größten Irrtümer und den unglaublichsten Unfug, weswegen er auch prinzipiell isst, was auf den Tisch kommt.“
(Falter Verlag)

Hermann Bräuers erheiternd-erhellender Debüt-Roman Haarweg zur Hölle-Ein hart gerockter Heimatroman (Ullstein Verlag, 2009) spielt in der Münchner Hair-Metal-Szene der achtziger Jahre: grell geschminkte Jungmänner mit Haarmatten, hautengen Spandexhosen und Stromgitarren suchen das Glück im Glam Rock- ein coming-of-age-Roman, der Rocko Schamonis „Dorfpunks“ wie einen Haufen angepasster Schlafmützen wirken lässt.


Hermann Bräuer (Foto: Privat)

„Zuerst auf der Bühne gnadenlos abräumen und anschließend backstage die Girls mit unserem Look killen. Eine Hair-Metal Band. Die sicherste Fahrkarte ins Frauenland!“
(Klappentext)

Tex Rubinowitz und Hermann Bräuer
lesen vor und zeigen alte Fotos rum

Baderanstalt
Hammer Steindamm 62, neben S-Bahnhof Hasselbrook
im Hinterhof, 5. Stock.
Samstag, 20. Februar 2010
20:00 Uhr,
Einlass 19:30 Uhr / Beginn 20:00 Uhr
Eintritt: 10 Euro

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Samstag, 13. Februar 2010
Abendbrot

Vorgestern war ich beim Abendbrot. Zum Abendbrot gibt es Schnittchen, Wein und Sekt, man fühlt sich wie zu Hause. Es stehen nur geringfügig mehr Bücher herum als zu Hause.
Stories! ist die schönste Buchhandlung Hamburgs. Das ist eine etwas steile These, denn natürlich kenne ich gar nicht alle Buchhandlungen Hamburgs, aber das behaupte ich trotzdem.

Die Buchhandlung Stories! ist rappelvoll mit Menschen, die Schnittchen essen, Sekt trinken, plaudern (über Bücher) und sich einen Platz suchen. Denn dann werden Bücher vorgestellt: vier Buchhändler (3 Frauen, 1 Mann) und ein Gast stellen Bücher vor, die sie in letzter Zeit gelesen haben und toll fanden – 20 Bücher in 2 Stunden, mit einer kleinen Pause zwischendrin für mehr Sekt und mehr Schnittchen. Die vier Buchhändler haben unterschiedliche Lesevorlieben, und das ist toll. Sie präsentieren ein breites Spektrum vom Kinderbuch über hohe Literatur, Ernstes, Lustiges, Schönes, bis zum Sachbuch über die Finanzkrise, und das Tollste ist: jeder ist von den Büchern, die er vorstellt, total begeistert. Erzählt, worum es geht, sagt kurz etwas über den Autor und warum er das Buch so toll findet, und man möchte sie sofort alle lesen. Und damit man sich nicht alles merken oder mitschreiben muss, liegt auf jedem Platz eine Liste, drei Seiten, geklammert, mit einer farbigen Abbildung des Buchcovers und einer Kurzbeschreibung, die kann man mit nach Hause nehmen und sich noch mal in Ruhe überlegen, was man davon denn nun wirklich haben möchte. Aber so viel unmittelbare Begeisterung steckt natürlich an, eigentlich möchte man alle Bücher sofort kaufen. (Außer dem über die Finanzkrise. Also, ich jetzt.) Und viele tun das auch, das sei hier nicht verschwiegen, natürlich ist es letztlich eine Verkaufsveranstaltung. Aber Bücherkaufen gildet ja glücklicherweise nicht als Geldausgeben, macht also nichts.
Einmal ruft eine Dame von hinten: „Es wäre schön, wenn Sie bei den übersetzen Büchern…“ – jaaaa, denke ich, genau! Super, dass ich das nicht immer sagen muss! „…den Originaltitel dazusagen könnten!“ Ächz, wen interessiert der Originaltitel, denke ich, und rufe: „Und die Übersetzer!“ Prompt wird das für fast alle bereits vorgestellten Übersetzungen nachgeholt. Sehr schön.
Ich war total tapfer und beherrscht und habe nur vier Bücher gekauft. Eins zum Verschenken und eins, was ich sowieso haben wollte, also sozusagen nur noch zwei, was ungefähr nichts ist.
Das Abendbrot ist so beliebt, dass man sich erstens vorher anmelden muss, und dass es zweitens immer zweimal stattfindet, jeweils am ersten und zweiten Donnerstag des Monats. Die nächsten Termine sind der 4. und 11. März. Der 4. ist offenbar schon ausgebucht, am 11. gibt es noch Plätze. Ich würde mich freuen, dort den ein oder anderen zu sehen, denn der büchervorstellende Gast an diesen beiden Terminen bin ich.

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Montag, 8. Februar 2010
Fit und Well (8): Reiki

Ich probiere ja alles aus. Nicht, dass ich den Eindruck hätte, mit dem Energiefluss in meinem Körper würde etwas nicht stimmen, aber wenn ich schon eine Reiki-Therapeutin kenne, dann will ich natürlich auch wissen, was sie eigentlich macht.
Reiki ist universelle Energie. Ki ist die Energie, wisst Ihr wahrscheinlich, das ist dasselbe Ki oder Chi oder Qi, das auch in Qi Gong, Tai Chi und so weiter vorkommt. Beim Reiki wird mittels Handauflegen universelle Energie auf den Reiki-Empfänger übertragen. Die Energie stammt also nicht vom Reikigeber (was auch blöd wäre, denn das würde ihn auf die Dauer auslaugen), sondern der Reikigeber bildet sozusagen den Kanal für die universelle Energie. Er legt seine Hände auf bestimmte Punkte am Körper des Reikiempfängers, Punkte, die irgendwas mit den Meridianen und Chakren zu tun haben, lässt sie eine Weile dort liegen und führt ihnen Energie zu. So lösen sich Blockaden, und die Energie im Körper kann wieder frei fließen.
Soweit die Theorie. Und bevor hier Fragen aufkommen: dochdoch, ich bin noch bei Verstand. Und ich glaube durchaus nicht an universelle Energie, die durch ein kanalisierendes Medium auf mich übertragen würde. Aber ich glaube an Psychologie. Und an Physik. Nämlich: Wenn mir jemand eine Hand irgendwohin legt, dann wird es dort warm, das ist wohl unbestritten. Und Wärme ist Energie – ob die jetzt aus dem Universum kommt oder von der Physik, ist mir einigermaßen wurscht. Wenn mir jemand die Hand auflegt, wird es warm, und warm ist gut, alte Regel. Und Psychologie: Na, aber hallo ist das entspannend, wenn man eine Stunde lang ganz still da liegt, nicht schläft, aber auch nichts anderes tun kann als sich die Hände auflegen zu lassen. Eine ganze Stunde lang beschäftigt sich jemand mit mir und meinem Körper (ohne dass es mit Sex zu tun hätte), berührt mich sanft, spendet Wärme – meinetwegen auch kosmische Energie, letztlich ist das ja nur eine Frage der Terminologie – und ist ganz auf mich konzentriert. Das ist aber voll Psychologie! Es ist, anders gesagt, einfach unglaublich angenehm.
Da liege ich also, voll bekleidet und mit einer Decke zugedeckt. Sie fängt am Kopf an, das ist schon mal wunderbar, denn am Kopf angefasst zu werden, ist immer toll. Ich habe die Augen geschlossen, sie legt mir die Hände irgendwohin, und ich denke, ich hätte sie bitten sollen, die Meditationsmusik auszumachen, die finde ich nämlich doof, aber jetzt ist es zu spät. Und auch eigentlich egal. Ganz langsam arbeitet sie sich an meinem Körper hinunter bis zu den Füßen, an manchen Stellen fühlen sich ihre Hände viel schwerer an als an anderen. Ich hole tief Luft, mache zwischendurch kurz die Augen auf und schaue die Reikigeberin an, sie hat die Augen geschlossen und sieht konzentriert aus. Nein, ich muss nicht lachen. Ich liege auf der Klappliege, höre doofe Meditationsmusik, lasse mir die Hände auflegen und finde das nicht besonders spannend, aber tatsächlich sehr, sehr entspannend. Ich brauche ja nicht mal drüber nachzudenken, ob ich nicht vielleicht kurz in die Mails … nö, eine Stunde Stillliegen ist dran, ohne irgendwohin zu gucken, ohne zu schlafen, lesen, reden, sogar ohne zu denken. Nur liegen und Hände auflegen lassen. Physik und Psychologie. Oder universelle Energie.
Plötzlich ist die Stunde rum. Erstaunlich, wie schnell das geht, wo es doch gerade so angenehm war. Ich stehe von der Liege auf, lege die Decke ab, und urplötzlich wird mir ziemlich kalt. Die Reikigeberin sagt, ihr wird jetzt endlich wieder warm, sie habe nämlich an jeder Handposition einen Schwall Kälte von mir abgekriegt. Das erschreckt mich, ich habe nur Wärme gespürt; wie jetzt, Kälte? Von mir? Bin ich so kalt? Das, äh, wollte ich nicht so gerne hören. Neinnein, sagt sie, das bedeute nur, dass zwischen uns Energie geflossen sei, das sei ganz normal. Nicht ganz so normal sei, dass es bei wirklich sämtlichen Handpositionen so war, normalerweise sei es überall unterschiedlich. Wenn ich es schon interpretieren wolle, dann solle ich es so sehen, dass mein Energiehaushalt besonders ausgeglichen sei, denn es war überall gleich kalt.
Seitdem versuche ich, mich an den Gedanken zu gewöhnen, dass ich eben ein eiskalter Typ bin. Die Vorstellung macht mich ein bisschen unentspannt.

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Sonntag, 7. Februar 2010
Schon wieder ein Hilferuf

Erst vor wenigen Wochen sammelten die Übersetzer für eine Kollegin, die in Not geraten war. Es kam erfreulich viel Geld zusammen, und ich freue mich, dass wir ihr wenigstens finanziell ein wenig Linderung verschaffen konnten. Jetzt ist der nächste Fall bekannt geworden – ebenfalls eine renommierte Kollegin, die nicht mehr weiß, wie sie über die Runden kommen soll. 2001 wurde sie brutal überfallen und ausgeraubt, seitdem wurde sie wegen drohender Querschnittslähmung am Rücken operiert, viermal an den Händen operiert, war wegen einer Stoffwechselerkrankung zweimal ein halbes Jahr im Krankenhaus, lag zweimal mit Lungenentzündung darnieder; dazu kamen – man möchte fast sagen: logischerweise – Depressionen, Burn Out, psychotherapeutische Behandlungen. Jeder Gang zur Mülltonne ist eine Anstrengung, inzwischen ist sie als 100% schwerbehindert eingestuft.
Was von all dem in welcher Weise mit dem Überfall zusammenhängt, sei einmal dahingestellt, wer würde das beurteilen wollen. Die Opferkasse sagt: nichts davon, und zahlt nichts. Die Zeiten, in denen sie nichts verdienen konnte, waren in diesen neun Jahren natürlich beträchtlich, das Erstaunliche ist, dass die Kollegin es trotzdem immer wieder geschafft hat zu arbeiten und hervorragende Übersetzungen abzuliefern (und dass sie sich ihren Humor bewahrt hat, das ist wirklich großartig). Aber das reicht natürlich nicht, um während der Krankenhauszeiten die Miete zu zahlen etc, sprich: es haben sich Schulden angesammelt, bei Banken, Freunden und Verwandten. Und wenn sie auf einen bequemeren Rollstuhl und auf einen Schreibtischstuhl spart, der sich auf ihren veränderten Buckel einstellen lässt, geht natürlich die Waschmaschine kaputt.
Es ist, mit Verlaub, schlicht zum Kotzen, dass man keinerlei Möglichkeit hat, sich als freier Künstler (das betrifft ja nicht nur die Übersetzer) so abzusichern, dass man längere Krankheitszeiten überbrücken kann. Jetzt also wieder: Spendensammlung unter den Kollegen, die es zumeist auch nicht besonders dicke haben. Wenn sich noch jemand beteiligen möchte, gebe ich die Kontonummer gerne per Mail weiter (ibogdan kringel gmx punkt de). Ach ja: Kleinvieh macht auch Mist. Und ein einzelner Tropfen auf den heißen Stein ist ebenso willkommen wie ein steter solcher. Und auch bitte gerne weitersagen. (Falls es das Vertrauen erhöht: das Konto läuft auf meinen Namen, ich habe es extra zu diesem Zweck eingerichtet, und was darauf eingeht, geht selbstverständlich komplett an die Kollegin. Eine Spendenquittung kann ich leider nicht ausstellen.)
Und ich sage jetzt schon mal Danke, auch im Namen der Kollegin. Wär doch gelacht, wenn wir nicht wenigstens einen Rollstuhl für sie zusammenbekämen. Und vielleicht die Mietschulden. Und eine Waschmaschine. Und einen Bürostuhl. Und die anderen Schul… schon gut.

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Samstag, 6. Februar 2010
Alstereis rettet die Welt

So eine zugefrorene Alster erhöht die Naherholungsfläche der Stadt ja beträchtlich. So groß wie Monaco sei die Alster, erzählen sie einem bei Alsterrundfahrten im Sommer, und im Winter gibt es jetzt also zusätzliche Spazierfläche in der Größe Monacos. Das ist nicht nichts, im Gegenteil, das ist ganz schön viel, für etwas, das da sonst nicht ist. So viel Platz plötzlich! Mitten in der Stadt! Einfach so zum Rumlaufen! Als wäre da plötzlich ein riesiger Park, nur ohne Bäume. Und ohne Wege, alle laufen einfach durcheinander, laufen Schlittschuhe oder Langlaufski, fahren sogar mit dem Fahrrad rüber, lassen sich auf dem Schlitten ziehen, bauen Schneemänner, herrlich. Urlaub mitten in der City, von überall aus prima zu erreichen.
Das ist so schön, dass man es am liebsten immer hätte. Warum eigentlich nicht? Man könnte die Alster doch einfach dauerhaft kühlen. Kann ja so schwierig nicht sein, ordentlich Kühlschränke reinwerfen, im übertragenen Sinne jetzt, da gibt es ja Möglichkeiten, und zack, die Alster ganzjährig auf minus vier Grad kühlen. Wunderschön! Man könnte das ganze Jahr über Schlittschuh laufen. Eine Ecke abtrennen für Eishockey, ansonsten einfach so lassen. Da wird sogar Hundekacke egal, die friert einfach fest, es macht gar nichts, wenn man reintritt. Wenn es im Sommer richtig heiß ist, wäre das zudem eine herrliche Abkühlung. Gut, wahrscheinlich müsste man die Leute davor warnen, sich nackt aufs Eis zu legen, weil sie dann festfrieren, man müsste sich schon mindestens auf ein Handtuch oder so was legen. Aber das kriegen die Hamburger bestimmt schnell raus, wir sind ja nicht doof. Es würde auch den Handtücher- und Picknickdeckenverkauf ankurbeln, das darf man ja auch nicht außer Betracht lassen. In regelmäßigen Abständen Picknickdeckenverkaufsstände um die Alster zu platzieren, dürfte ja kein Problem sein. Zack, Umsatz angekurbelt, Wirtschaftskrise behoben. Und für das sommerliche Stadtklima wäre so eine riesige Eisfläche großartig, sie würde ja die gesamte Stadt ein bisschen abkühlen – denn mal ehrlich, wer jetzt über die Kälte schimpft, schimpft doch im Sommer eh wieder über die Hitze. Mit einer gefrorenen Alster kein Problem mehr.
Wenn man eine Fläche, die so groß ist wie Monaco, dauerhaft tieffrieren würde, würde das wahrscheinlich auch weit über die Stadtgrenzen Hamburgs hinaus die Temperaturen senken. Man muss ja auch mal global denken: Die Welt würde ein kühlerer Ort, und Hamburg wäre die Stadt, die endlich und als einzige wirklich etwas gegen die globale Erwärmung tut! Hanseaten gegen den Klimawandel! Die Augen der gesamten Welt würden sich auf Hamburg richten, man könnte kleine Alstereisstückchen als Devotionalien verkaufen (gegen Aufpreis auch zum Selberhacken), andere Städte würden ebenfalls ihre Seen tieffrieren, aber so ein Masch- oder Chiemsee kommt natürlich gegen die Alster nicht an. Hamburgs Platz in der Weltklimageschichte wäre unanfechtbar. Und wenn erstmal andere Städte und Gewässer folgen, würden von der ganzen verströmten Kälte die Polkappen wieder einfrieren, die Eisbären hätten wieder genügend Platz, die ganze Nahrungskettentragödie würde rückwärts laufen. Hamburg könnte die Welt retten, wenn wir nur die Alster tiefkühlen würden.

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Freitag, 5. Februar 2010
Bitte

Kann mir heute Abend jemand "Die Vorleser" aufnehmen? Wenn man genau hinguckt, kann man den lustigen Mann und mich vielleicht bei einem Kameraschwenk übers Publikum sehen. Wir können aber leider nicht selbst gucken, wir haben schon wieder etwas noch Besseres vor. Danke!

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Dienstag, 2. Februar 2010
Alstereis 2

SMS: Seid Ihr zufällig auch auf der Alster?
Antwort: Ja, bin ich, allerdings allein. Treffen?

Wie findet man sich im Gewühl, auf der riesigen Fläche unter tausenden von Leuten? Ich habe eine ziemlich grüne Jacke an, kid37 sagt, er hat seinen toten Bären umgelegt. Wir sehen uns sofort. Wir haben keinen Plan, nichts Bestimmtes vor, sondern laufen einfach los, über die Alster, über den festgetretenen Schnee auf der Eisdecke. Auf Schlitten werden Kinder herumgezogen oder Picknickkörbe und Glühweinkanonen, an vielen Stellen sind Schlidderbahnen freigefegt, die Kinder rutschen auf den Knien. Manche Leute haben tatsächlich Schneeschaufeln dabei, um den Schnee vom Eis zu schippen, damit sie schliddern können oder Schlittschuhlaufen, immer in derselben Acht. Ich erzähle Kid, dass ich irgendwo im Internet gelesen habe, es seien sogar Leute mit Fahrrädern über die Alster gefahren. Wir bewundern einige Schneemänner, eine Schneefrau auch, mit großen Brüsten, die Männer lassen sich mit ihr fotografieren. Wir gehen einfach weiter, zwischendurch schneit es immer wieder, es ist überhaupt grau, deswegen werden auch die Fotos nichts, aber es ist so herrlich, ganz Hamburg ist da und vergnügt sich, wer braucht schon ein Alstereisvergnügen mit Buden und so einem Quatsch, die würden das Vergnügen nun wirklich nicht erhöhen. Da, sagt Kid, Fahrrad! Ich weiß nicht, was es ist, warum das alles so zauberhaft ist, der Perspektivwechsel allein kann es nicht sein, denn auch im Sommer kann man mit allerhand Booten auf der Alster herumschippern und hat denselben Blick auf die Stadt, nur in wärmer. So kalt ist es übrigens gar nicht, man gewöhnt sich ja, außerdem habe ich tolle Schuhe und eine tolle Jacke, mir ist nicht kalt. Wir gehen weiter, und am anderen Ende der Alster verlassen wir das Eis und gehen ein Stück Straße und am Ufer entlang wieder zurück, weil wir nicht genau wissen, wo wir sind und wo wir Bus oder Bahn nach Hause kriegen, also gehen wir doch wieder aufs Eis und einfach den ganzen Weg zurück. Am Ende waren wir drei Stunden auf der Alster und sind glücklich und nassgeschneit und haben rote Wangen und Schniefnasen und finden, es braucht noch gar nicht Frühling zu werden, sondern vielleicht noch mal schönes Wetter und Sonne und mehr kalt, um noch länger etwas von dieser Zauberhaftigkeit zu haben.

Liebe Stadt Hamburg, bitte keine Buden auf die Aster, das ist doch albern. Budenvergnügen gibt’s in Hamburg genug. Und so eine Alster hat doch auch ihren Stolz.

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Sonntag, 31. Januar 2010
Is a book

Judith Schalansky: Atlas der abgelegenen Inseln. Fünfzig Inseln, auf denen ich nie war und niemals sein werde

„Das Paradies ist eine Insel. Die Hölle auch.“

Der „Atlas der abgelegenen Inseln“ wurde von der Stiftung Buchkunst zum schönsten Buch des Jahres 2009 gekürt, und wenn die es nicht getan hätte, dann hätte ich es getan.
Judith Schalansky stellt auf jeder Doppelseite eine Insel vor, zumeist solche, von denen man noch nie gehört hat, und auf die man in der Tat niemals gelangen wird. Auf der rechten Seite findet sich jeweils eine Karte der Insel (alle im selben Maßstab) und auf der linken Seite ist der Name der Insel angegeben, teilweise auch mehrere Namen oder Namen in unterschiedlichen Sprachen, ihre Größe, die Einwohnerzahl, ein paar Zahlen.
Und darunter ein Text, eine Miniatur von etwas mehr als einer halben Seite, auf der keineswegs die wichtigsten Fakten über die Insel zusammengefasst werden, sondern ziemlich willkürlich ein Punkt herausgegriffen wird. Und das macht einen Teil der Zauberhaftigkeit dieses Buches aus: dass es die Unvollständigkeit zum Stilmittel erhebt und einfach über jede Insel irgendwas erzählt. Das kann ein Schnappschuss von einem historischen Ereignis sein oder die Beschreibung eines Tiers, das es nur dort gibt, oder eine geografische Besonderheit oder die verlassene Wetterstation. Ein Detail.
Der andere Teil der Zauberhaftigkeit dieses Buchs liegt in seiner Ausstattung: das schönste Buch des Jahres 2009 ist ungefähr DIN A 4 groß und von außen blau, mit Leinenrücken und orangefarbenem Schnitt. Innen hat die rechte Seite mit der Insel einen blauen Hintergrund, Landkarten-Meeresblau eben, die linke hat Text, schwarz auf weiß, mit einigen orangefarbenen Details; die Autorin befasst sich sonst mit Typografie, und das sieht man natürlich. Und als wäre das alles noch nicht genug, riecht das Buch auch noch unglaublich gut.
Man kann wunderbar ein bisschen darin blättern, sich hier und da festlesen, sich an Papier, Duft und Optik erfreuen, nebenbei ein bisschen erratische Bildung mitnehmen und immer wieder zwischendurch ein Loch in die Luft gucken und sich fragen, wie es sein mag, auf einer Insel zu leben, auf der außer einem selbst nur noch drei weitere Menschen wohnen. Oder ob die Verschleppten je zurückkehren durften. Oder ob Dore die Baronin umgebracht hat. Und es möchte einem schier das Herz brechen, dass es tatsächlich eine Insel mit dem Namen Einsamkeit gibt. „Die Einsamkeit liegt im Nordpolarmeer.“

Geht hin und kauft. Für ein so aufwendig und liebevoll gemachtes Buch sind 34,- € nicht mal viel.

Ich weiß noch nicht, an welchen Regalplatz das Buch kommt. Ich möchte es eigentlich gar nicht ins Regal stellen, es soll immer irgendwo herumliegen. Und dann will ich es immer wieder in die Hand nehmen und drin herumlesen. Und dran riechen.

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Freitag, 29. Januar 2010
Pssst! Heute mal nur zuhören.

Elisabeth Schwarzkopf als Susanna: "Giunse Alfin Il Momento" aus Le Nozze de Figaro von Wolfgang Amadeus Mozart. London, 1952.

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Mittwoch, 27. Januar 2010
Is a book

Shane Jones (Chris Hirte): Thaddeus und der Februar
Mit Zeichnungen von Ria Brodell

Der Roman fängt so an:

Thaddeus
Wir saßen auf dem Berg und sahen den Ballons zu. Die Flammen in den Ballons erhitzten die Hüllen, bis sie in Neonfarben blühten. Die Kinder spielten Vorhersage.
Sie zeigten auf Löcher am Himmel und warteten. Manchmal blühten alle Ballons gleichzeitig und bildeten ein Lichterzelt über der Stadt, unter deren Dächern die Traurigkeit des Februars wuchs.
Nächte wie diese werden bald nicht mehr sein, flüsterte mir Selah ins Ohr.

Die Traurigkeit des Februars liegt über der Stadt. Der Februar herrscht schon viele hundert Tage. Als erstes wird das Fliegen verboten, die Ballons dürfen nicht mehr aufsteigen, Vögel müssen zu Fuß gehen, nichts darf mehr fliegen. Alles ist immer nur kalt und traurig. Dann verschwinden Kinder. Einige von ihnen werden später tot aufgefunden; ertrunken, erfroren. Eine Gruppe von Männern formiert sich, sie nennen sich Der Ausweg und suchen nach einem ebensolchen. Sie erklären dem Februar den Krieg. Thaddeus schließt sich ihnen an, sie probieren alles mögliche, um wieder Wärme und Licht in die Stadt zu bringen, das Eis zu schmelzen, den Februar zu bekämpfen.
Das Buch ist recht aufwendig gemacht, es arbeitet stellenweise mit unterschiedlichen Schriftgrößen und Seitenlayouts, und dann gibt es noch die Illustrationen von Ria Brodell. Ich verstehe nichts von Kunst, ich teile Bilder in „schön“ und „nicht so schön“ ein, was natürlich reine Privatgeschmackssache ist, und diese hier finde ich nicht so schön. Das ist allerdings ganz passend, denn der Februar ist halt auch nicht schön. Nur grau und traurig, wie die Bilder.
Ach, das ist jetzt schwierig: das ist ein liebevoll gemachtes Buch, wunderbare Gesamtidee und auch viele großartige kleine Ideen drin, gut übersetzt ist es auch, illustriert, eigentlich also alles toll, aber ich kann mit Märchen leider schlicht nichts anfangen.
Soll heißen: für Märchenliebhaber ist das bestimmt sehr schön. Bei Amazon gibt es ein kleines Video dazu.

Im Regal hat Shane Jones illustre Nachbarn, nämlich Uwe Johnson und James Joyce.

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Dienstag, 26. Januar 2010
Von den Risiken und Nebenwirkungen des Übersetzens

Übersetzen geht ja nicht spurlos an einem vorüber. Man ist doch sehr beschäftigt mit so einem Buch, auch über die eigentliche Arbeit hinaus; man liest Verwandtes, hört auf youtube die Musik, die im Buch eine Rolle spielt, fährt mit Google Street View durch die Straße, in der es spielt, man lächelt, wenn die Figuren glücklich sind, man weint, wenn etwas Trauriges passiert, und man bekommt Appetit, wenn sie etwas Leckeres kochen.
Als ich vor ein paar Jahren das zweite jüdische Buch in Folge übersetzte, wurde mein Hühnersuppeverlangen übermächtig, und ich kochte Hühnersuppe. Zum ersten Mal in meinem Leben, und obwohl das Arbeit ist. Mir mit Kochen Arbeit zu machen, ist ja normalerweise nicht meine Art. Und seitdem tue ich es immer wieder, selbstgekochte Hühnersuppe ist aus meinem Leben gar nicht mehr wegzudenken, ich könnte darin baden, was habe ich nur früher ohne Hühnersuppe gemacht?
Im Moment bin ich, was die Übersetzung angeht, in den amerikanischen Südstaaten. Es ist immer Sommer und warm, alles blüht – das macht mir ausnahmsweise nichts aus, denn im richtigen Leben freue ich mich, auf der Alster herumlaufen zu können – und: es wird dauernd gebacken. Und zwar immer wieder Cinnamon Rolls. Zimtschnecken.

Ich habe dieses Rezept benutzt. Sie sind ein klein wenig trocken, finde ich. Mir kam schon der Teig ein bisschen trocken vor. Und ich wusste nicht, was genau „weiche Butter“ ist und habe sie geschmolzen und dann auf den ausgerollten Teig gekippt. Keine Ahnung, ob das richtig war, oder ob es womöglich der Grund für die Trockenheit ist. Aber lecker sind sie, ich werde weiter üben.

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Is a book

Maximilian Buddenbohm: Zwei, drei, vier. Wie ich eine Familie wurde.

Ich nehme an, die meisten meiner Leser lesen sowieso auch die Herzdamengeschichten. Die schreibt nämlich Maximilian Buddenbohm, bzw. Merlix, der Autor dieses Buches. Eins seiner wiederkehrenden Blogthemen ist seine Familie, und um die dreht sich auch das Buch: um die Herzdame und die eher herzlos durchnummerierten Söhne, Sohn 1 und Sohn 2. Ein Bild von Sohn 2 kann man unter anderem hier sehen, ich kann also nicht behaupten, ich wäre unbefangen an dieses Buch gegangen. Im Gegenteil, ich habe ja immer Angst vor Büchern von Freunden, denn: was, wenn ich es nicht mag?
Nun ja. Ich habe zwei Nächte bis zwei Uhr gelesen, weil ich es nicht weglegen konnte. Und das, obwohl ich die einzelnen Kapitel schon allesamt als Blogeinträge gelesen hatte. Teils schon vor Jahren, ausnahmsweise kommt mir hier mal mein schlechtes Gedächtnis zugute, ich lese das meiste wie zum ersten Mal. Und bin wirklich bezaubert. Inhaltlich gibt es nicht viel zu sagen: Mann trifft Frau, sie heiraten und kriegen Kinder. Knallerstory. Die wird aber auf eine so charmante Weise erzählt, dass man sie, ich schwör’s, tatsächlich so noch nicht gelesen hat. Denn der kompromisslose Pragmatismus der Herzdame aus dem bodenständigen Nordostwestfalen und die liebevolle Ironie, mit der Maximilian Buddenbohm zum einen die Herzdame, und zum anderen sich selbst betrachtet, sind schon wirklich speziell. Speziell liebenswürdig. Mit derselben Selbstverständlichkeit, mit der er sich selbst und das Leben nicht ganz ernst nimmt, lässt er die Macken aller anderen gelten (hier vor allem die der Herzdame, aber in seinem Blog sieht man, dass das auch für alle anderen gilt). Selbstironie und Großzügigkeit gegenüber anderen als grundsätzliche Lebenseinstellung – man wünscht sich mehr solche Menschen auf der Welt. Jaja, große Worte, schon gut. Will sagen: lest dieses Buch. Und habt Spaß. Ich habe manchmal laut gelacht, und das, obwohl ich die Geschichten kannte.

Maximilian Buddenbohm kommt im Regal zwischen Lothar-Günther Buchheim und Charles Bukowski.

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Montag, 25. Januar 2010
Alstereis

Nachdem es seit Wochen mittelgrau ist, kam heute gegen Mittag plötzlich die Sonne raus. Ebenfalls schon seit Wochen verfolge ich, wie dick das Eis auf der Alster ist. So zugefroren, dass die Alster freigegeben wurde, war sie zuletzt 1997, da wohnten wir noch nicht hier - seit Wochen drücke ich mir selbst die Daumen, dass es so kalt bleibt, damit ich auf der Alster spazierengehen kann. Seit Wochen macht mir die Kälte nichts aus, und wann immer jemand jammert, es solle wärmer werden, rufe ich "nein! Es soll kalt bleiben! Ich will auf der Alster spazierengehen!" Seit ein paar Tagen ist der Schnee auf der Eisfläche geschmolzen, die Eisdicke liegt, letzten Meldungen zufolge, bei gut 14 Zentimetern*. Freigegeben wird die Eisfläche bei 20 Zentimetern, dann werden auf dem Eis Buden aufgebaut und man rechnet mit 1 Million Besuchern. Wenn 20 cm eine Million Menschen aushalten, dann reichen 14 cm auch für ein paar einzelne. Soweit ich weiß, wurde sie früher schon bei 15 cm freigegeben.

Heute also schien plötzlich die Sonne. Nicht mal zögerlich, sondern es war strahlend blauer Himmel. Kurzentschlossen habe ich die Arbeit Arbeit sein lassen, habe mich warm angezogen und bin hingefahren. Menschen gingen auf der Alster spazieren. Die Eisfläche ist spiegelglatt, man schlittert mehr, als dass man geht. Einige liefen Schlittschuh, Väter und Söhne spielten Eishockey, einer ließ sich sogar von einem Drachenartigen Dings ziehen, man nennt das Kite Ice Skating. Jemand versuchte, auf einer Plastiktüte zu rutschen, aber das ging nicht. Alle lächelten sich an. Die Sonne schien, der Himmel war blau, klirrend kalte Luft, irgendwie verschwimmendes Winterlicht, und wildfremde Menschen riefen einander zu: „Ist das nicht wunderschön?“ Strahlende Gesichter, rote Wangen, klammgefrorene Finger vom Fotografieren, egal. Das wird etwas sein, dachte ich, von dem ich noch in vielen Jahren erzähle. Wie ich mal auf der Alster herumgelaufen bin, ganz ergriffen vor Glück.

Ein Fotograf fragte mich, ob die Polizei schon da gewesen sei. Nein, sagte ich, ob er denn meine, die würden kommen? Gestern waren sie da, sagte er, und haben Namen aufgeschrieben, unter anderem meinen.
Aber es kann kein schlimmes Verbrechen sein, was wir da tun. So etwas Schönes. So etwas Wunderschönes.

Mehr Bilder in besserer Auflösung gibt’s bei Flickr.

*Inzwischen sind es 17-19 Zentimeter. Am Mittwoch soll entschieden werden, ob es ein "Alstereisvergnügen" gibt, also Buden, 1 Million Menschen usw. Die Million brauch ich nicht. Aber wenn es stattfindet, gehe ich wieder hin und esse eine Bratwurst und trinke einen Glühwein.

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Kommentare
Anderthalbfache Unterstützung!
Christl Klein, vor 12 Jahren
Hm, Tempers Kommentar ist ja
schon von 2008 - ich schätze eher nicht, dass...
isabo, vor 13 Jahren
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 13 Jahren
das ist ein hobby
von mir. antizyklisches kommentieren ;)
fabe, vor 13 Jahren
Das hier ist ja
schon eine Weile her. Hihi.
isabo, vor 13 Jahren
hier war ja neulich
stromausfall. menschen sind merkwürdig.
fabe, vor 13 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 13 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
Oh, vielen Dank!
isabo, vor 14 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 14 Jahren
Der Verein lebe hoch, anderthalb
mal hoch Bin dabei.
Jolen, vor 14 Jahren
Da spricht mir wer aus
der Seele. Ich gebe mir auch schon seit Jahren...
Cuguron, vor 14 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 14 Jahren
Meiner hat mir nur von
dem Smiley auf seiner Krone erzählt. Und ob ich...
strandfynd, vor 14 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
das hier geht woanders
nicht besser, aber versuch macht kluch...
don papp, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Sie wissen aber schon,
dass das hier schöner ausschaut?
leavesleft, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
Jo. Dann.
isabo, vor 14 Jahren
Möchten Sie es wissen?
kinomu, vor 14 Jahren
alles gute und auf nach
drüben!
skizzenblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren

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