... is a blog
Montag, 15. März 2010
Mehr Quasthoff

Gott, ist der Mann großartig.

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Sonntag, 14. März 2010
Bobby McFerrin und Thomas Quasthoff

(Ich habe schon so eine Ahnung, welche CD ich als nächste kaufe. Danke an Extramittel, falls ich mich richtig erinnere, dass der Tipp von Dir kam.)

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Rechenspiele

Der durchschnittliche Amerikaner isst, sagt Foer, im Laufe seines Lebens 21.000 ganze Tiere.

(Angenommen, der Mensch isst 70 Jahre lang Fleisch, dann sind das 300 Tiere pro Jahr. Das Jahr hat 365 Tage, das heißt, man isst, übern Daumen gepeilt, an einem Tag pro Woche kein ganzes Tier. Ein Huhn kann man schon an einem Tag essen, für ein ganzes Schwein braucht man etwas länger, von Rindern ganz zu schweigen. Leider ist das nur eine Schlagzeile, es wird nicht näher ausgeführt. Aber es müssen wohl ein paar Kilo Shrimps dabei sein, damit das hinkommt. Shrimps kann man ja an einem Tag locker hundert ganze Tiere essen. Trotzdem, imposante Zahl.)

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Samstag, 13. März 2010
Advice to writers

Even if it keeps you up all night,
wash down the walls and scrub the floor
of your study before composing a syllable.

Clean the place as if the Pope were on his way.
Spotlessness is the niece of inspiration.

The more you clean, the more brilliant
your writing will be, so do not hesitate to take
to the open fields to scour the undersides
of rocks or swab in the dark forest
upper branches, nests full of eggs.

When you find your way back home
and stow the sponges and brushes under the sink,
you will behold in the light of dawn
the immaculate altar of your desk,
a clean surface in the middle of a clean world.

From a small vase, sparkling blue, lift
a yellow pencil, the sharpest of the bouquet,
and cover pages with tiny sentences
like long rows of devoted ants
that followed you in from the woods.

Billy Collins (Via SwissMiss)

Deutsche Übersetzung hier.

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Mehr lustiges Hühnerwissen

"Zwischen 1935 und 1995 stieg das Durchschnittsgewicht eines Masthuhns um 65 Prozent, während die Zeit bis zur Schlachtung um 60 Prozent verkürzt und der Futterbedarf um 57 Prozent gesenkt wurde. Um besser nachvollziehen zu können, wie radikal diese Veränderungen waren, stellen Sie sich vor, ein menschliches Kind ernährt sich ausschließlich von Müsliriegeln und Vitamintabletten und wächst in zehn Jahren auf 140 Kilo heran."

Jonathan Safran Foer: Eating Animals, S. 106/107

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Freitag, 12. März 2010
Neues vom Fleischverzehr

Dieses Biohuhn, für das ich gestern extra zu Alnatura gefahren bin, ist das wohl ekligste Huhn, das mein Suppentopf je schaute. Hätte ich tippen müssen, wie es starb, hätte ich gesagt: es wurde in sehr hohem Alter im letzten Moment vor dem Verhungern noch verprügelt. Ob die eigentliche Todesursache Hunger, Prügel oder Alter war, wird sich nicht mehr feststellen lassen.

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Wörtersuche

Es geht um die Industrialisierung und Automatisierung der Abläufe im Schlachthof in Chicago in den 1820er und 30er Jahren. Das Fachwissen des Schlachters wird ersetzt durch Kolonnen von Arbeitern, die am Fließband die immer gleichen Handgriffe verrichten. Als da wären:

Kill men, sticker-bleeders, tail-rippers, leggers, butters, flankers, head-skinners, head-chislers, gutters, and back-splitters (among many others).

Erster Anlauf:
Totmacher, Ausbluter, Schwanzabschneider, Ausbeiner, Schinkenschneider, Flankenschneider, Kopfenthäuter, Kopfaufmeißler, Ausweider und Rückenteiler.

Manches davon geht ja wohl gar nicht (Schinkenschneider, Flankenschneider, Rückenteiler). Verbesserungsvorschläge herzlich Willkommen. Ich denke, es geht weniger darum, dass das alles superkorrekt sein muss, als vielmehr darum, dass eine Reihe unterschiedlicher Tätigkeiten aufgezählt wird.

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Liebe unbekannte Leserin,

ich wollte nur noch mal sagen, dass ich mich gefreut habe, dass Du gestern da warst und auch kurz hallo gesagt hast. Wenn man bloggt, weiß man ja nur, wie viele Leute mitlesen, aber nicht, wer. Die Mehrheit der Leser ist ja doch stumm, da ist es immer schön, ein Gesicht oder einen Namen dazuzukriegen. Manchmal sprechen mich auch Bekannte an, Kollegen oder so, und sagen mir, dass sie mein Blog lesen, womöglich sogar „schon lange“, und ich freue mich immer sehr. Komisch vielleicht, ich weiß ja, dass es gelesen wird, freue mich aber trotzdem über den Einzelnen. Und wenn Unbekannte tatsächlich zu so einer Veranstaltung kommen, finde ich das super, denn oft denke ich auch, ich schreibe hier ins Leere.
Hinterher wollte ich dann eigentlich noch ein Schwätzchen mit Dir halten, aber dann kam dieses ältere Ehepaar dazwischen, und als ich ihre Fragen beantwortet hatte, warst Du schon weg. Na, dann nächstes Mal! Sprich mich einfach wieder an, wenn wir uns irgendwo sehen, ich kann mir so schlecht Gesichter merken. Wenn ich Dich nicht erkenne, liegt es daran, dass ich Dich einfach nicht erkenne.
Viele Grüße,
Isa

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Donnerstag, 11. März 2010
Aus der Werkstatt

"Once upon a time the dominant ethic toward domestic animals, rooted in the demands of husbandry and responding to the fundamental problem of life feeding on sentient life, was not don’t eat (of course), but neither was it don’t care. Rather: eat with care.
The care for domesticated animals demanded by the eat with care ethic did not necessarily correspond to any official morality: it didn’t need to, as that ethic was based on the economic necessities of raising domestic animals. The very nature of the human–domestic animal relationship required some degree of caring, in the sense of providing provisions and a safe environment for one’s flock. Care for farmed animals was, to an extent, good business."

Ich hample gerade mit dem "care" herum. Wir haben kein deutsches Wort, das all diese Sätze gleichermaßen mitmacht. Es wird irgendwie mit "kümmern" gehen müssen.

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Tiere essen

Wo ich jetzt an diesem Buch übers Tiereessen arbeite, muss ich immer wieder daran denken, wie wir letztes Jahr im Sommerurlaub in England so viele Weiden mit Schweinen gesehen haben. Überall Schweine im Freien, auf großen Koppeln, sagt man Koppel? Weide eher nicht, denn da war kein Gras, es waren große Matschfelder, Schweine graben ja alles um. Auf den Matschfeldern waren reichlich Koben, man sagt Koben, oder? So runde Wellblechhütten, in die die Schweine sich zurückziehen können, wenn sie niemanden sehen möchten, oder wenn es regnet, nehme ich an. Oder mögen Schweine Regen? Ich habe keine Ahnung von Schweinen, ich weiß nicht mal, wie ihre Wohnungen heißen, und bei jeder Schweinekoppel oder -weide fiel mir auf, dass man in Deutschland nie Schweine sieht, niemals nicht, nirgends, und wenn doch, dann ist das wirklich ein Ereignis und eine große Ausnahme. Dabei essen wir doch so unglaubliche Mengen von Schweinefleisch, wo sind all die Schweine? Ich meine, wir sehen auch nicht so viele Kühe, wie wir essen, und bei Hühnern haben wir zumindest eine Ahnung, wo sie sind und wie es ihnen geht. Aber es muss doch auch Bioschweine geben, wo sind die? Auch alle im Stall?

Ich hoffe übrigens, Ihr rechnet es mir an, dass ich Euch nicht mit lauter Einträgen über das Thema beglücke. Ich könnte nämlich viel mehr. Soll ich? Ich könnte zum Beispiel gelegentlich ein paar Zahlen bloggen. Sowas wie: für ein Pfund Schrimps werden bis zu 13 Kilo Beifang tot wieder ins Meer gekippt. Das ist schon beeindruckend, und man fragt sich, ob man wirklich so dringend Shrimps essen muss.
So sieht’s aus: ich esse furchtbar gerne Fleisch. Und ich bin jetzt 40 Jahre lang prima mit der Einstellung "will ich gar nicht wissen" zurechtgekommen. Aber wenn man das alles so liest – oder schon vorher, nämlich sobald man seinen Kopf einschaltet – müsste man eigentlich sofort damit aufhören. Zumindest radikal reduzieren und den Rest nur noch Bio. Ich sollte endlich meine Petition Biomarkt für Borgfelde einreichen.

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Dienstag, 9. März 2010
Übersetzungsprobleme, Teil y

"One of my jobs, many years ago, was at a poultry plant. I was a backup killer, which meant it was my responsibility to slit the throats of the chickens that survived the automated throat slitter."

Ich neige gerade dazu, den "Backup Killer" auch auf Deutsch so zu lassen. Oder hat jemand eine bessere Idee? Oder weiß gar, wie der Job auf Deutsch tatsächlich heißt? Dann wüsste derjenige vielleicht auch, wie die automatische Kehleaufschlitzmaschine in Geflügelschlachtereien heißt?

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Beknackte Übersetzungsprobleme, Teil x

"My brother was All-State in two sports."

Weiter erfahren wir leider nichts; weder über den Bruder, noch über die Sportarten. (Wir sind in den USA.)
Was war der Bruder? In zwei Sportarten in der Landesliga? Beziehungsweise hat er auf Bundesstaatenwettkämpfen gekämpft? Wie drückt man das aus?
Sagt man womöglich: "Er war in zwei Sportarten All-State"? "Er hat in zwei Sportarten All-State gespielt"? (Geht nicht, man "spielt" ja nicht alle Sportarten. Eiskunstlauf zum Beispiel.) "Er hat es in zwei Sportarten bis zu den All-States gebracht"? Jemand eine Ahnung?

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Montag, 8. März 2010
Tadaa! "Mit anderen Worten" ist da.

"Es ist eine sehr unterschätzte Kunst: das Übersetzen. Oft lesen wir ein gutes Buch und freuen uns über die Sprache des Autors, selten wird uns bewusst, dass ein geschickter Vermittler die Strippen zieht, dass ein talentiertes Medium mit seinem ganzen Kopf- und Persönlichkeitseinsatz aus einem Original ein neues Original schafft. Weil das nicht deutlich genug gesagt werden kann, wird uns ISABEL BOGDAN von nun an immer wieder beiläufig oder auch hartnäckig daran erinnern. Zum Auftakt was Grundsätzliches: Der Übersetzer als Schauspieler."

Boah. Eine Kolumne! Von mir! Im Titelmagazin! Alle zwei Wochen soll ich dort etwas übers Übersetzen schreiben. Wie aufregend, ich freu mich!

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Sonntag, 7. März 2010
Und weils so schön war, gleich noch mehr Musik:

Kinospot für "Eine Schule für Alle". Erster von drei Spots! Eine Kooperation der Kunsthochschule für Medien Köln und dem Verein mittendrin e.V., Regie: Arved Lindau und Sarah Winkenstette.

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Web Side Story

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Samstag, 6. März 2010
Konfuzius sagt:

Wenn Du willst, dass Dein Regal gerade steht, zieh nicht in einen Altbau.

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Dienstag, 2. März 2010
songs and suspects

Zoe Beck (aka Henrike Heiland) und Axel Bogdan

Schottland ist der Schauplatz von Zoe Becks Kriminalromanen und die Heimat der Folksongs aus Axel Bogdans Repertoire. Eine Krimi-Lesung mit schottischen Morden und Liedern.

Blut wird fließen. Whisky auch.

10. März 2010
20.00 Uhr
Le Kaschemme
Rendsburger Straße 14
HH-St. Pauli
Eintritt 5,- €

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Was ich mich manchmal frage

Guckt eigentlich je irgendwer auf meine Termine-Seite? Oder soll ich Termine doch lieber einzeln auf die Startseite packen? Das ist so öde.

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Kinderkram

Erwachsene Frauen sollen keine Zöpfe haben, also: einen Zopf ja, aber nicht zwei, das sieht albern und kindisch aus. Zöpfe bitte nur bis zwölf oder so. Erwachsene Frauen sollen auch keine kleinen Kuscheltiere an ihren Rucksäcken befestigen, und nein, auch keine total niedlichen Frottee-Enten an ihre sauteuren Mandarina-Duck-Taschen hängen, wie sieht das denn aus. Mandarina-Duck-Taschen sind was zum Eindruckmachen, was für Karrierefrauen, da hängt man doch kein Kuscheltier dran. Das ist nicht witzig, ehrlich nicht, auch dann nicht, wenn man den Witz mit Duck und Ente verstanden hat. Und nein, auch nicht auf so einer ironischen Metaebene. Es ist kindisch und lächerlich. Genauso wie alle anderen Kuscheltiere an allen anderen Taschen, sobald man über 16 Jahre alt ist. Die einzige Ausnahmeregelung gilt für Grundschullehrerinnen, da gehört eine Tigerente am Rucksack zum Berufsprofil, das ist quasi verpflichtend. Ich verstehe es zwar nicht, aber da kann man offenbar nichts machen, das muss so. Ansonsten: nein, nein, nein, keine Kuscheltiere für erwachsene Frauen, nein. Und keine Zöpfe. Und wo wir schon dabei sind, auch nicht das ganze andere niedliche Gebamsel.
All das denke ich, als ich da so in der S-Bahn sitze, ich steigere mich geradezu hinein, wie kann man nur, ein Kuscheltier, also wirklich, für eine erwachsene Frau, das ist doch, solche Frauen kann doch keiner ernst nehmen!
Ich habe ja jetzt diesen Button mit dem Pinguin an meiner Tasche. Der ist wirklich total süß.

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Montag, 1. März 2010
Bücherauswahl

Eine Freundin ist zu Besuch, sie fragt, was sie denn mal lesen könnte. Wir stellen uns vors Bücherregal, ich ziehe dies und das heraus – Tilman Rammstedt, sage ich, musst Du unbedingt lesen, Erledigungen vor der Feier und Wir bleiben in der Nähe. Und Thomas Pletzinger natürlich, Bestattung eines Hundes, und hier, Annette Pehnt, Insel 34! Ich ziehe Bücher aus dem Regal, lege sie auf den Tisch, eins nach dem anderen, kennst Du Jorge Edwards, Der Ursprung der Welt, total toll. Und hast Du schon Middlesex gelesen? Ich staple alles auf dem Tisch auf und stelle am Ende fest: Alles blau. Alle Schutzumschläge sind mehr oder weniger blau, in unterschiedlichen Tönen, der Stapel sieht aus, als hätte ich die Bücher nach Farbe zusammengestellt.
Seitdem frage ich mich, ob ich nur an diesem Abend auf blau gepolt war, oder ob das Zufall war, oder ob ich womöglich Büchern mit blauen Schutzumschlägen grundsätzlich wohlgesonnen bin und sie deswegen gut finde. Ob man mein literarisches Urteil womöglich in der Pfeife rauchen kann, denn in Wahrheit finde ich blaue Bücher gut. Oder ob vielleicht die hellblau karierte Tischdecke schuld war, auf die ich die Bücher gelegt habe, vielleicht habe ich zur Tischdecke passende Bücher ausgewählt, unbewusst natürlich. Oder ob es umgekehrt ist, vielleicht neigen Coverdesigner dazu, der Sorte Bücher, die ich gut finde, blaue Umschläge zu verpassen. Vielleicht ist das auch alles ein großer Quark.
Ich ziehe meine blaue Strickjacke über und koche mir einen Kakao, mit dem Superduperkakao aus Therealstiefs Fresspaket, und gebe einen Schuss Whisky mit rein. Nur einen kleinen, damit ich nicht … Sie verstehen schon.

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Samstag, 27. Februar 2010
Schon wieder ein Geschenk!

Ich bin noch nie mit Buttons auf Kleidungsstücken oder Taschen herumgelaufen, nicht mal, als ich jung war. Aber vor ungefähr einem Jahr hat Katy mir einen Button geschenkt, auf dem „I (Herz) german books“ steht. Ich habe ihn an meine Tasche für Helene gemacht und ihn stolz überall herumgezeigt. Vorgestern kam ich nach Hause und stellte fest, dass er weg war, einfach abgegangen, verloren. Lacht nicht, ich war wirklich traurig.
Und heute mache ich nichtsahnend den Briefkasten auf, liegt da ein Brief. So ein richtig privater Brief, nichts Offizielles, darin ein Geschenk von Lady Grey, einfach so. Ein Kühlschrankmagnet und ein Button, jeweils mit einem kleinen Pinguin drauf und der Aufschrift „Hamburg ist groß“. Auf dem Kühlschrankmagneten ist mehr Platz, da steht unten noch „und ich bin klein“. In irgendeinem Blog habe ich diesen Button mal gesehen und „will haben“ gequakt, glaube ich. Ich weiß aber nicht mehr, wo. Und da erfüllt sie mir den Wunsch einfach, Wochen oder Monate später, just nachdem ich den anderen verloren habe. Dabei wusste sie das gar nicht. Der Button klemmt schon an der Tasche, der Magnet an meiner Schreibtischlampe. Da sehe ich ihn jetzt immer.

Danke, Frau Grau! Ich freu mich wirklich sehr.

Jetzt muss ich dann dringend mal wieder was erleben, damit das hier nicht zum reinen Bedankungs-, Bücher- und Lesen-Sie-doch-mal-woanders-Blog wird. Oder ich fange auf meine alten Tage doch noch das gute, alte Tagebuchbloggen an. Zum Beispiel: ich bin jetzt schon zwei Tage twitterfrei. Hat erstaunlicherweise gar nicht wehgetan. Und: ich habe gerade mal wieder ganz schön viel zu tun. Und mal wieder dieses „wenn ich das alles fertig habe, dann mache ich lauter tolle Sachen“-Gefühl. Ist doch Quatsch, man sollte einfach immer tolle Sachen machen. Ich gehe dann mal ein bisschen auf andererleuts Amazon-Wunschzetteln stöbern, irgendwem was schenken. Damit im Universum nichts verlorengeht. Wer hat denn mal ein Geschenk verdient? Oder nötig?

Nachtrag: Bei AxelK war's. (Das hatte ich auch gedacht, aber nur die Einträge nochmal durchgeguckt, nicht die Kommentare.)

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Freitag, 26. Februar 2010
Spendenaktion (Zwischenstand)

Vor fast drei Wochen habe ich diesen Spendenaufruf für eine in Not geratene Kollegin hier veröffentlicht. Natürlich nicht nur hier, sondern vor allem in Übersetzerkreisen. Inzwischen sind gut 7000,- € zusammengekommen, das finde ich unfassbar großartig. Vor allem finde ich es großartig, wie viele Blogleser mir gemailt und mich nach der Kontonummer gefragt haben – Menschen, die weder mich noch die Kollegin kennen, und einfach mal so eine Spende überwiesen haben. Und/oder Ratschläge hatten, was die Kollegin noch unternehmen könnte. Ich habe alles weitergeleitet, Geld wie Ratschläge. Ganz, ganz herzlichen Dank an Euch alle, ich bin wirklich zutiefst gerührt. Die Kollegin ist inzwischen wieder krankenversichert, das ist in ihrer Situation das Allerwichtigste und ein großer Stein von ihrem Herzen, und sie hat auch diese und jene weitere Rechnung inzwischen bezahlt. Folgendes hat sie mir geschickt, damit ich es hier reinstelle. Ich leite das nach und nach auch noch persönlich an die Spender weiter, bitte allerdings um Entschuldigung, falls ich dabei jemanden vergessen sollte; ich habe mit so vielen bekannten und unbekannten Namen gemailt, dass ich nicht sicher bin, noch den Überblick zu haben. Ich habe auch den Verdacht, dass bei dem ein oder anderen der Mailname und der Kontoführungsname nicht übereinstimmen, da wirds dann schwierig, alles zusammenzubringen.

Liebe Isa-Blogger,
zu allererst und zuvörderst euch allen ganz großen, herzlichen Dank für eure Hilfe! Dass Isabel sich meiner mißlichen Lage angenommen hat, ist schon großartig genug, dass jetzt aber auch ihr, die ihr mich gar nicht kennt, mir Hilfe zukommen lasst, das ist einfach überwältigend. Ein wenig gibt mir das den Glauben, zwar nicht an die ganze Menschheit, aber doch an Menschen, die tatsächlich solche sind, zurück. Vor allem macht es Mut, trotz aller Widrigkeiten weiterzumachen. Auch dafür und für euer Mitfühlen danke ich euch!
IL

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Donnerstag, 25. Februar 2010
Kochbuchberatung

Ich suche ein vegetarisches Kochbuch. (Und Merlix und Egomaat offenbar auch.) Und zwar eins, mit dem auch Deppen kochen können, also: Deppen wie ich. Leute, denen spontan ungefähr sechs Gemüsesorten einfallen würden. Vorgeschlagen wurde bereits "Unser Kochbuch" von den Herren Biolek und Witzigmann. Hat jemand eine Meinung dazu? Weitere Vorschläge? Danke!

EDIT: The winner is erstmal:

Das kaufe ich dann mal, falls es nicht, wie es bei Amazon den Anschein macht, vergriffen ist, und werde bei Gelegenheit vielleicht berichten. Vielleicht auch nicht, denn in Wahrheit koche ich nie nach Kochbüchern. Aber wer weiß. Danke an alle für Eure Tipps!

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Is a book

Leanne Shapton (Rebecca Casati): Bedeutende Objekte und persönliche Besitzstücke aus der Sammlung von Lenore Doolan und Harold Morris, darunter Bücher, Mode und Schmuck

Was für eine sensationelle Idee. Das Buch kommt daher wie ein Versteigerungskatalog: versteigert werden, wie der Titel schon sagt, persönliche Gegenstände von Lenore Doolan und Harold Morris. Kleidung, Bücher, Stehrümchen, Kulturbeutel, Fotos, Geschirr, Notizbücher, Briefe, Dinge, Kram. Säuberlich durchnummeriert, fotografiert (im Buch schwarz-weiß abgedruckt) und in knappen Worten beschrieben, inklusive der Angaben von Zustand, Größe und Preis.
Diese Gegenstände erzählen die Geschichte von Lenore und Harold. Keine besonders ausgefallene Geschichte: die beiden lernen sich auf einer Halloween-Party bei Freunden kennen, tauschen Mailadressen und fangen eine Beziehung an. Harold ist Fotograf und dauernd unterwegs, Lenore ist Kolumnistin bei der New York Times und schreibt über Kuchen, und nun werden ausgerechnet am Valentinstag all ihre Sachen versteigert, weil die Beziehung zu Ende ist.
Diese ganz alltägliche Geschichte anhand der Besitzstücke dieses Paars zu erzählen, ist eine wirklich großartige Idee. Man bekommt ein ziemlich genaues Bild von den beiden, einfach dadurch, dass all ihre Dinge abgebildet werden. Die Geschichte selbst entsteht vor allem im Kopf des Lesers. Um ihm ein bisschen auf die Sprünge zu helfen, sind relativ viele ausgedruckte E-Mails unter den Sachen (Wegbeschreibungen zur Party und so was, teils aber auch Persönlichere), schriftliche Kürzestgespräche auf der Rückseite von Theaterprogrammen, tagebuchartige Kalendernotizen, und nicht abgeschickte, in Büchern vergessene Briefe. Die meisten der versteigerten Gegenstände tragen aber gar nichts zur Geschichte bei, nur zu dem Bild, das man von den beiden hat. Welche Bücher sie lesen, welche Kleidung sie tragen; es erschließt sich nicht alles, jedenfalls mir nicht, aber es hat ja auch nicht alles, was man besitzt, einen tieferen Sinn. Warum um alles in der Welt Harold zum Beispiel in seinem Kulturbeutel … aber das müsst Ihr selbst lesen. Das ist nämlich ein sehr schönes Buch, sehr speziell und ausgefallen, auch wenn ich mir von der Geschichte doch mehr erhofft hatte.

Leanne Shapton steht im Regal jetzt zwischen Zeruya Shalev und Tom Sharpe.

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Mittwoch, 24. Februar 2010
Leseempfehlung

Nächsten Monat erscheinen Elmore Leonards Ten Rules of Writing, und aus diesem Anlass hat der Guardian eine ganze Reihe weiterer Autoren nach ihren persönlichen Schreibregeln gefragt. Man möchte gar nicht mehr aufhören, das zu lesen und jajaja! zu rufen. Oder laut zu seufzen. Oder hihi zu denken oder oh, stimmt ja oder erwischt. Wunderbar. Ich werde mir die Erklärung, warum man nichts anderes als "sagte er, sagte sie" schreiben soll, ausdrucken und immer bei mir tragen, falls mal wieder jemand findet, man müsste das mit "antwortete sie, entgegnete er, vergewisserte sie sich" abwechseln. Das fand ich nämlich schon immer grauenvoll, hatte es aber noch nicht in so griffige Worte gekleidet.

Meine Lieblingsregel stammt übrigens von Jonathan Franzen: "It's doubtful that anyone with an internet connection at his workplace is writing good fiction."

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Kommentare
Anderthalbfache Unterstützung!
Christl Klein, vor 12 Jahren
Hm, Tempers Kommentar ist ja
schon von 2008 - ich schätze eher nicht, dass...
isabo, vor 13 Jahren
Zettel's Ingo Maurer Hallo,
ich habe Ihren Beitrag zur Zettel's-Lampe gefunden. Da ich sie gerne...
Christiane Thomaßen, vor 13 Jahren
das ist ein hobby
von mir. antizyklisches kommentieren ;)
fabe, vor 13 Jahren
Das hier ist ja
schon eine Weile her. Hihi.
isabo, vor 13 Jahren
hier war ja neulich
stromausfall. menschen sind merkwürdig.
fabe, vor 13 Jahren
endlich endlich setzt jemand ein
Zeichen gegen das ständige Aussterben schöner Wörter! Da bin ich...
federfee, vor 13 Jahren
Lassen Sie doch vielleicht mal
Ihr Assoziationsmodul überprüfen, das spielt ja geradezu verrückt. Das...
isabo, vor 13 Jahren
Oh, vielen Dank!
isabo, vor 14 Jahren
grosses Lob Liebe Isabo,
bin ueber Meike auf Dich gestossen und finde Deine Texte ganz...
LvO, vor 14 Jahren
Der Verein lebe hoch, anderthalb
mal hoch Bin dabei.
Jolen, vor 14 Jahren
Da spricht mir wer aus
der Seele. Ich gebe mir auch schon seit Jahren...
Cuguron, vor 14 Jahren
Ha, wir haben auch nur
Fangen (hieß einfach "fanga") ohne so ein Hintertürchen gespielt....
Irene, vor 14 Jahren
Meiner hat mir nur von
dem Smiley auf seiner Krone erzählt. Und ob ich...
strandfynd, vor 14 Jahren
Bin gerade erst über das
Interview gestolpert - für mich als Auch-Japanisch-Übersetzerin doppelt und...
frenja, vor 14 Jahren
Beide haben Fahnenmasten, der linke
und der rechte Nachbar. Und beide haben die Deutschlandfahnen...
croco, vor 14 Jahren
das hier geht woanders
nicht besser, aber versuch macht kluch...
don papp, vor 14 Jahren
Ja. Ich habe aber erstens
Schimpfe bekommen für dieses wunderschöne, kühle, coole, elegante, heißgeliebte...
isabo, vor 14 Jahren
Sie wissen aber schon,
dass das hier schöner ausschaut?
leavesleft, vor 14 Jahren
Gute Entscheidung. Trennung in beruflich
und privat ist unpraktisch (für alle Beteiligten) und wenig...
textundblog, vor 14 Jahren
Jo. Dann.
isabo, vor 14 Jahren
Möchten Sie es wissen?
kinomu, vor 14 Jahren
alles gute und auf nach
drüben!
skizzenblog, vor 14 Jahren
ja ja ja!!! ES geht
es geht es geht!!! (aber halt ohne Editieren, wurscht!)...
g a g a, vor 14 Jahren
Ich GLAUBE, ich habe
das Captcha- Dings jetzt weggemacht. Kannst Du es nochmal veruschen?
isabo, vor 14 Jahren

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